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Karl Waldemar Schutz 9 Oktober 1913 in Dausenau an der Lahn 9 September 1999 in Raubling bei Rosenheim war Inhaber verschiedener rechtsextremer Verlage Mitglied der NSDAP der Waffen SS der DRP und der NPD und Herausgeber der Deutschen Nachrichten des Parteiblatts der NPD Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchutz besuchte die Volksschule in Dausenau und die Oberrealschule in Bad Ems Danach absolvierte er eine Ausbildung zum Verlagskaufmann und Schriftleiter und trat in die Redaktion der Lahn Zeitung ein Schutz war ab 1928 Mitglied der Hitler Jugend und bekam spater auch das goldene HJ Abzeichen Bis 1937 journalistisch tatig wurde er schliesslich als Ordensjunker eingesetzt Zum 1 November 1936 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 3 186 496 Als Angehoriger der Waffen SS SS Nr 372 395 Mitglied der Leibstandarte SS Adolf Hitler zog er 1939 in den Krieg und wurde schliesslich Fuhrer einer Tiger Panzerkompanie Er wurde funfmal schwer verwundet Am 20 April 1944 wurde er zum SS Hauptsturmfuhrer befordert Von 1945 bis 1946 war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft Ab 1947 war Schutz als selbstandiger Kaufmann tatig und grundete 1949 oder 1950 zusammen mit Leonhard Schluter den Plesse Verlag und die Gottinger Verlagsanstalt Nach Angaben des britischen Geheimdienstes hatte er 1953 Kontakte zum Naumann Kreis einer Vereinigung von Altnazis rund um den ehemaligen Staatssekretar im Reichspropagandaministerium Werner Naumann die die FDP unterwandern wollte 1 1955 wurde der Stand seines Plesse Verlages auf der Frankfurter Buchmesse von Buchhandlern entfernt und in der Folge vom Borsenverein des Deutschen Buchhandels nicht mehr zur Messe zugelassen woraufhin er den Verlag K W Schutz grundete zu seinen Autoren zahlen beispielsweise Hans Grimm Volk ohne Raum Staatssekretar a D Werner Naumann der ehemalige Kampfpilot Hans Ulrich Rudel und Jochen Stern Und der Westen schweigt Erlebnisse Berichte Dokumente uber Mitteldeutschland 1945 1975 2 Der Verlag K W Schutz veroffentlichte vor allem Autoren aus dem rechtsextremen Spektrum der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehorigen der ehemaligen Waffen SS der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuztrager sowie der Deutschen Wochen Zeitung darunter Peter Kleist einstiger personlicher Referent des NS Aussenministers Joachim von Ribbentrop und Grundungsmitglied der Gesellschaft fur Freie Publizistik Georg Franz Willing Mitarbeiter beim Institute for Historical Review Erich Kern Adolf von Thadden Rolf Kosiek Paul Hausser Kurt Meyer Felix Steiner und der ehemalige SS Obersturmfuhrer Ernst Gunther Kratschmer der die Gaeta Hilfe grundete um die Freilassung Walter Reders zu erwirken Im Fruhjahr 1992 wurde der Verlag K W Schutz vom rechtsextremen Nation Europa Verlag ubernommen der einen Teil der Schutz Titel weiterfuhrt Vom 15 Juni 1955 bis zum 5 Mai 1959 war Schutz fur die Deutsche Reichspartei DRP Abgeordneter des Niedersachsischen Landtags 3 Wahlperiode Er ruckte fur Johannes Hertel nach Vom 6 Juni 1967 bis zum 20 Juni 1970 gehorte Schutz als NPD Mitglied erneut dem Landtag in Niedersachsen 6 Wahlperiode an Von 1961 bis zur Auflosung der Partei 1964 gehorte Schutz der Parteileitung der DRP an In den innerparteilichen Auseinandersetzungen gehorte er zur Gruppe um Adolf von Thadden 3 1964 war Schutz Mitglied im Grundungsvorstand der NPD spater leitete er die Abteilung Presse und Information der NPD Schutz wird zu der kleinen Fuhrungsgruppe gezahlt die ab 1955 die Politik der DRP bestimmte und personell weitgehend identisch in den 1960er Jahren die NPD kontrollierte 4 Seit August 1955 war Schutz fur die DRP Parteizeitung Der Reichsruf verantwortlich Ab 1957 wurde die Zeitung unter der Federfuhrung von Schutz zu einer allgemeiner orientierten Wochenzeitung ausgebaut mit der offensichtlich eine breitere Schicht von Rechtsextremisten ausserhalb der DRP 3 angesprochen werden sollte 1959 war er Mitbegrunder der Deutschen Wochen Zeitung DWZ die er mehr als 25 Jahre fuhrte Die DWZ kooperierte eng mit dem Reichsruf Am 1 Januar 1986 verkaufte Schutz die von der Einstellung bedrohte DWZ an Gerhard Frey blieb jedoch Mitherausgeber Der Reichsruf wurde nach der Grundung der NPD in das NPD Blatt Deutsche Nachrichten umgewandelt dessen Verleger Schutz war Schutz war zudem Leiter des National Verlages Mitte 1960 wurde gegen Schutz ein Strafverfahren eingeleitet Verfahrensgegenstand war die Herausgabe der Publikation Waffen SS im Einsatz von Paul Hausser die mit Siegrunen und dem SS Wahlspruch Meine Ehre heisst Treue aufgemacht war Das Buch war zuvor von der Bundesprufstelle fur jugendgefahrdende Schriften indiziert worden Schutz war bis 1955 Schriftleiter der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehorigen der ehemaligen Waffen SS HIAG gewesen Er schied wegen seines Engagements in der DRP aus da die HIAG in ihrer Aussendarstellung Kontakte zu rechtsextremen Parteien vermied 5 Am 29 November 1964 grundete Schutz die Deutsche Verlagsgesellschaft Rosenheim DVG mit heutigem Sitz in Preussisch Oldendorf deren Geschafte er bis kurz vor seinem Tod fuhrte Die Verlagsauslieferung der DVG wird uber die seit 1947 bestehende Kolle Druck des ehemaligen NPD Funktionars Erwin Hoke abgewickelt der seinen Anteil am Betrieb 1993 seinem Sohn Rainer ubergab Auch Schutz war Mitinhaber der Kolle Druck in Preussisch Oldendorf 1993 und 1994 kam es in der Druckerei zu Durchsuchungen in deren Verlauf rund 3 000 Exemplare der Zeitschrift Die Bauernschaft von Thies Christophersen beschlagnahmt wurden Auch Christophersens Die Auschwitz Luge wurde hier gedruckt Im Gebaude von Kolle Druck befindet sich ausserdem der Deutsche Buchversand von Peter Dehoust und die 1985 von Schutz unter dem Motto veritas iustitia futurum ins Leben gerufene Vereinigung Kultur und Zeitgeschichte Archiv der Zeit Seine letzten 15 Lebensjahre widmete Schutz vorzugsweise der Zeitgeschichte Sein Ziel war die Sicherung eines wahren Geschichtsbildes und die Ubermittlung der wirklichen deutschen Verhaltnisse im 20 Jahrhundert fur die kunftigen Generationen aus der Sicht seines nationalsozialistischen Weltbildes da Schutz meint dass das Geschichtsbild nach 1945 systematisch verfalscht worden sei Neben Unterhalt und Ausbau einer Fachbibliothek fur Geschichte Politik und Wehrkunde sowie eines Zeitungs und Dokumentenarchivs spielte die Herausgabe geschichtsrevisionistischer Publikationen unter anderem der Vierteljahresschrift Deutsche Geschichte im 20 Jahrhundert eine wesentliche Rolle Die Gesellschaft fur Freie Publizistik deren stellvertretender Vorsitzender Waldemar Schutz seit 1992 war verlieh ihm 1979 die Ulrich von Hutten Medaille Nachfolger von Schutz im Archiv der Zeit wurde Hans Ulrich Kopp Literatur BearbeitenJens Mecklenburg Hrsg Handbuch Deutscher Rechtsextremismus Elefanten Press Berlin 1996 ISBN 3 88520 585 8 S 426 f Barbara Simon Abgeordnete in Niedersachsen 1946 1994 Biographisches Handbuch Hrsg vom Prasidenten des Niedersachsischen Landtages Niedersachsischer Landtag Hannover 1996 S 349 Weblinks BearbeitenVerlag K W Schutz im apabizEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Zweite aktualisierte Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 S 564 Quelle BA N 1080 272 Joachim R Stern Und der Westen schweigt Erlebnisse Berichte Dokumente uber Mitteldeutschland 1945 1975 im K W Schutz Verlag Preussisch Oldendorf 1976 ISBN 3 87725 081 5 aktualisiert wieder erschienen als Jochen Stern Und der Westen schwieg die SBZ DDR 1945 1975 Erlebnisse Berichte Dokumente im OEZ Berlin Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 942437 22 6 a b Peter Dudek Hans Gerd Jaschke Entstehung und Entwicklung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Zur Tradition einer besonderen Kultur Band 1 Westdeutscher Verlag Opladen 1984 ISBN 3 531 11668 1 S 250 Dudek Jaschke Entstehung S 271 Karsten Wilke Die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit HIAG 1950 1990 Veteranen der Waffen SS in der Bundesrepublik Schoningh Paderborn Wien 2011 ISBN 978 3 506 77235 0 S 84 143 zugleich Dissertation Universitat Bielefeld 2010 Normdaten Person GND 123309506 lobid OGND AKS LCCN nr93026271 VIAF 2225149068359165730007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schutz WaldemarALTERNATIVNAMEN Schutz Karl Waldemar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DRP NPD MdL rechtsextremer Buch und ZeitungsverlegerGEBURTSDATUM 9 Oktober 1913GEBURTSORT DausenauSTERBEDATUM 9 September 1999STERBEORT Raubling bei Rosenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldemar Schutz amp oldid 228307225