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Velka Ves deutsch Grossdorf ist ein Ortsteil der Stadt Broumov in Tschechien Er liegt einen knappen Kilometer ostlich des Stadtzentrums von Broumov und gehort zum Okres Nachod Velka VesVelka Ves Broumov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Kralovehradecky krajBezirk NachodGemeinde BroumovFlache 821 9334 1 haGeographische Lage 50 35 N 16 20 O 50 5823758 16 3409378 385 Koordinaten 50 34 57 N 16 20 27 OHohe 385 m n m Einwohner 1 496 2001 Postleitzahl 550 01Kfz Kennzeichen HVerkehrStrasse Broumov SonovJanovicky TlumaczowBahnanschluss Mezimesti Scinawka SredniaAuferstehungskircheehemaliges Wohlfahrtsgebaude der Fa Hermann Pollack SohneToreinfahrt zum Hof Kladska Nr 3 und 4GrundschuleKalvariengruppe Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wirtschaft und Verkehr 4 Ortsgliederung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVelka Ves erstreckt sich uber funf Kilometer von der Einmundung des Svinsky potok Saubach linksseitig der Stenava Steine in der Broumovska kotlina Braunauer Becken Durch Velka Ves fuhrt die Bahnstrecke Mezimesti Scinawka Srednia im Ort befindet sich der Bahnhof Broumov In Velka Ves kreuzen sich die Staatsstrassen II 303 zwischen Janovicky und Broumov sowie II 302 zwischen Broumov und Tlumaczow Nordostlich erhebt sich der Dvorsky vrch Hofeberg 474 m n m ostlich der Plochy vrch Teiberhohe 429 m n m sowie nordwestlich der Sporilov Baderberg 470 m n m und der Mlynsky vrch Steinberg 521 m n m Nachbarorte sind Olivetin und Benesov im Norden Rozmital und Sonov im Osten Tlumaczowek Klein Tuntschendorf bzw Endegut Tlumaczow und Otovice im Sudosten Martinkovice im Suden Krinice Nove Mesto und Porici im Westen sowie Hyncice im Nordwesten Geschichte BearbeitenAm 12 Marz 1256 uberliess der Brevnover Abt Martin ein gegenuber von Braunau gelegenes Waldstuck von 50 Huben zur Grundung eines Dorfes an den Kolonisten Rudger Der Ort wurde als Strassendorf in der Talaue der Steine angelegt samtliche Bauernhofe reihten sich auf ihrer Feldmark am Fusse der gerodeten und urbar gemachten Anhohe entlang der Ostseite der Strasse Waldstucke gehorten nur zum Klosterhof und zur Scholzerei Vor jedem der Hofe befand sich ein Teich Im Braunauer Urbar von 1406 sind fur Grossdorf 13 zinspflichtige Bauern aufgefuhrt Im Jahre 1676 bestand das Dorf aus 22 Bauern und drei Hauslern Wegen des fruchtbaren Bodens entwickelte sich Grossdorf zu einem der reichsten Dorfer des Braunauer Landes Lediglich das Niederdorf war ofters von Hochwassern der Steine betroffen Die wenigen Bauplatze fur Hausler befanden sich fast samtlich an der Westseite der Dorfstrasse In den Jahren 1712 bis 1714 wurde auf den Fluren des Klosterhofes am Olberg die neue Stiftsbrauerei Oelberg angelegt In der Folgezeit siedelten sich in der Umgebung der Brauerei auf Dominikalland im Steinetal weitere Betriebe an es entstand die Siedlung Oelberg 1786 wurde in Grossdorf ein holzernes Schulhaus errichtet 1816 wurde es durch einen steinernen Bau ersetzt Im Jahre 1833 bestand das im Koniggratzer Kreis gelegene Dorf Grossdorf aus 88 Hausern in denen 492 Personen lebten Nach Grossdorf inskribiert war der einschichtige Popelhof am Rosenthaler Weg Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft Im Ort gab es eine Schule Gepfarrt war das Dorf zur Braunauer Stadtkirche St Peter und Paul 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Grossdorf der Stiftsherrschaft Braunau untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Grossdorf ab 1849 mit dem Ortsteil Oelberg eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Braunau Die Errichtung der Mechanischen Weberei und Baumwollspinnerei Benedict Schrolls Sohn in Oelberg im Jahre 1856 war der Beginn der Industrialisierung der Gemeinde jedoch beschrankte sich diese anfanglich auf Oelberg das Bauerndorf Grossdorf blieb davon noch unberuhrt Franz Nowotny grundete 1861 in Grossdorf eine Spinnerei und Mechanische Weberei die spater auf 270 Beschaftigte anwuchs 1868 wurde die Gemeinde Grossdorf dem Bezirk Braunau zugeordnet Zwischen 1873 und 1875 erfolgte der Bau der Eisenbahnstrecke Chotzen Halbstadt Braunau Da sich die rechte Flussaue der Steine wegen ihrer Enge und der Bebauung durch die Sande nicht eignete wurde die Bahntrasse uber die weite Grossdorfer Aue gefuhrt Beim Grossdorfer Mitteldorf entstand am Rosenthaler Weg der Bahnhof Braunau ein weiterer Bahnhof Braunau Oelberg wurde im Ortsteil Oelberg angelegt Mit dem Eisenbahnbau siedelten sich im Umfeld des Bahnhofes mit der Baumwollspinnerei und Weberei Hermann Pollack Sohne 1280 Beschaftigte 3 der Maschinenfabrik und Eisengiesserei Bruder Ringel und der Uhrenfabrik Gebruder Junghans und Gustav Becker mehrere Unternehmen an Seit dem Eisenbahnbau verhandelte die Stadtgemeinde Braunau mit der Gemeinde Grossdorf uber die Abtretung der westlich der Bahnstrecke gelegenen Grossdorfer Fluren an die Stadt 4 1882 wurden die ergebnislos gebliebenen Verhandlungen wegen der Abtretung von 50 Joch 546 Quadratklaftern wieder aufgenommen 5 jedoch war die Gemeinde Grossdorf nach wie vor nicht bereit der Stadt Teile ihrer Flur abzutreten 1888 erfolgte die Fertigstellung der Bahnstrecke nach Mittelsteine Zwischen 1883 und 1907 erfolgten Regulierungen der Steine zwischen Oelberg Grossdorf und den Sanden 1885 lebten in Grossdorf 897 Personen darunter 816 Deutsche und 63 Tschechen Zum Ende des 19 Jahrhunderts erhielt das Dorf mit Velkoves auch einen tschechischen Namen Auf Initiative des Fabrikanten Anselm Heinzel aus Dittersbach wurde 1899 im Grossdorfer Armenhaus eine Landwirtschaftliche Winterschule eingerichtet Das Unternehmen Hermann Pollack Sohne liess fur seine Beschaftigten zum Ende des 19 Jahrhunderts am Rosenthaler Weg beim Popelhof die Werkssiedlung Pollackhauser Polakovy domy errichten Gegenuber dem Werksgelande entstand an der Brucke uber die Steine ein stattliches Wohlfahrtsgebaude mit Speisesaal fur die Beschaftigen der Fa Hermann Pollack Sohne Werkskindergarten Bad sowie Einrichtungen der Sozial und Gesundheitsversorgung Die angestammte Bevolkerung von Grossdorf war katholisch ein Grossteil der bei Pollack beschaftigten Schweizer Angestellten war reformiert Auf Pollacks Initiative wurde deshalb im Jahre 1903 in Grossdorf eine evangelische Pfarrkirche errichtet die als Pfarrei Braunau eine Gemeinde der Evangelischen Superintendentur A B Westbohmen bildete 1904 entstand ein neues Gebaude fur die Landwirtschaftliche Winterschule zwei Jahre spater wurde auch das Dorfschulgebaude durch einen Neubau ersetzt Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Grossdorf 1635 Einwohner 1913 waren es 2713 und 1920 nur noch 2466 Nach der Grundung der Tschechoslowakei verlor Olberg seinen Status als Ortsteil von Grossdorf Auf Anordnung der Linguistischen Kommission in Prag wurde 1920 der tschechische Ortsname in Velka Ves abgeandert 1930 lebten 2635 Menschen darunter 2251 Deutsche und 304 Tschechen in der Gemeinde Nach dem Munchner Abkommen wurde Grossdorf im Herbst 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Braunau 1939 war die Einwohnerzahl auf 2532 gesunken 6 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Velka Ves zur Tschechoslowakei zuruck und die deutsche Bevolkerung wurde vertrieben Die verstaatlichten Textilbetriebe in Velka Ves und Olivetin wurden 1949 zum Staatsbetrieb VEBA Broumov vereinigt in dem 1958 noch der ehemalige Staatsbetrieb META Police nad Metuji aufging 1950 wurden Velka Ves und Broumov zu einer Gemeinde Broumov zusammengeschlossen 7 Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Broumov seitdem gehort Velka Ves zum Okres Nachod Im Jahre 1961 lebten in dem Ort 1690 Personen Der Staatsbetrieb VEBA Broumov wurde 1992 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt 8 1991 hatte Velka Ves 1328 Einwohner Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 281 Wohnhausern und hatte 1496 Einwohner 9 Wirtschaft und Verkehr BearbeitenBedeutendstes Unternehmen sind die Veba textilni zavody a s In Velka Ves befindet sich der Hauptsitz ehemals Hermann Pollack Sohne des Unternehmens zu dem noch Produktionsstatten in Olivetin ehemals Benedict Schrolls Sohn und in Police nad Metuji ehemals Wilhelm Pelly gehoren 10 Ausserdem befinden sich der Bahnhof und der Busbahnhof Broumov in Velka Ves Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Velka Ves gliedert sich in die Grundsiedlungseinheiten Olivetin vychod Plochy vrch U nadrazi und Velka Ves 11 Der Ortsteil bildet den Katastralbezirkes Velka Ves u Broumova 1 Sehenswurdigkeiten BearbeitenAuferstehungskirche erbaut 1902 1903 nach Planen von Heinrich Wolf als Evangelische Kirche sie gehort seit 1997 der Burgerveinigung Diakonie Broumov 12 und dient als Lager fur Textilien das ehemalige Pfarrhaus wird von der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche als Betsaal genutzt 13 Bauernhofe Braunauer Typs Ehemaliges Wohlfahrtsgebaude der Fa Hermann Pollack Sohne errichtet zum Ende des 19 Jahrhunderts heute Werkskantine der Veba Gemeinschaftssaal und stadtischer Kindergarten 14 Kapelle der Schmerzhaften Muttergottes Kapelle des hl Johannes von Nepomuk an der Strasse nach Otovice Statue der Maria Immaculata im Garten des Hauses Havlickova Nr 94 Statue der Maria mit dem Jesuskind renoviert 1878 durch Karl und Genovefa Kahler Statue der Maria mit dem Jesuskind in den Feldern geschaffen 1695 Statue des hl Josef errichtet 1845 von Joseph Kahlert erhalten ist nur der Sockel Statue des hl Antonius am Haus Nr 318 die Heiligenfigur lehnt derzeit hinter dem Sockel Kalvariengruppe mit Freitreppe sie stellt den Gekreuzigten mit Figuren der Jungfrau Maria der hl Maria Magdalena und des hl Johannes dar im Sockel befindet sich ein Relief des hl Georg im Kampf mit einem Drachen errichtet wurde sie 1866 durch Georg und Genoveva Kahler 15 Dreifaltigkeitssaule am Haus Nr 54 renoviert 1922 durch Josef und Anna Rosenberg Mehrere Wegkreuze 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Velka Ves Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grossdorf auf braunau sudetenland deEinzelnachweise Bearbeiten a b http www uir cz katastralni uzemi 612782 Velka Ves u Broumova Johann Gottfried Sommer Franz Xaver Maximilian Zippe Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Bd 4 Koniggratzer Kreis Prag 1836 S 181 http www heimatkreis braunau de braunau wirtsch htm Bericht der Gemeinde Kommission betreffend die Regulirung der Braunau Grossdorfer Gemeindegrenzen 20 April 1877 Bericht der Commission fur Bezirks und Gemeindeangelegenheiten betreffend die Grenzregulierung zwischen den Gemeinden Braunau und Grossdorf 21 Oktober 1882 Michael Rademacher Landkreis Braunau tschech Broumov Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Vyhlaska c 13 1951 Sb Vyhlaska ministra vnitra o zmenach urednich nazvu mist v roce 1950 http www veba cz cs historie https www czso cz documents 10180 20565661 13810901 pdf 3fde2441 c81b 4a1e 9b94 551e65007f70 version 1 0 http www veba cz cs sidlo spolecnosti http www uir cz zsj casti obce 012785 Cast obce Velka Ves http www diakoniebroumov cz 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