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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Vallahaden griechisch Bal l axades Vallahades Balaades Valaades waren eine Bevolkerungsgruppe welche vor allem in Westmakedonien ansassig war Es handelte sich um mazedonische Griechen im Vilayet Manastir aus dem Sandschak Serfice heute Servia die unter osmanischer Herrschaft zum muslimischen Glauben der Bektaschi ubergetreten waren Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geschichte amp Kultur 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Name stammt wahrscheinlich vom arabischen Begriff Wallah ab والله DMG wa llah gr balaxi valachi deutsch Ich schwore bei Allah Er war eher als Spottname gemeint und bezog sich auf den Status als griechische Muslime Es kann allerdings auch etymologische Verbindungen zum Volksnamen der Walachen geben Die Vallahaden selbst bezeichnen sich als Foutsides Foytshdes In Griechenland lebt der grosste Anteil an Vallahaden heute in den Gebieten von Siatista Kastoria und Grevena Die grosse Mehrzahl siedelte jedoch im Bevolkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Turkei 1923 in die Turkei uber Sie lebt vor allem in Edirne Luleburgaz Corlu in Ostthrakien sowie Buyukcekmece aber auch in Manisa und Samsun In der Turkei werden sie Patriyotlar genannt aufgrund ihrer pro turkischen Haltung wahrend des Griechisch Turkischen Krieges Diese Bezeichnung haben die Vallahaden seit 1923 fur sich selbst ubernommen Wahrend die erste Generation nur Griechisch Romeika sprach sprechen ihre Nachkommen in der Turkei inzwischen als Muttersprache Turkisch 1 Geschichte amp Kultur Bearbeiten nbsp Eine ethnographische Karte von Makedonien 1892 Griechische Muslime werden in Gelber Farbe dargestellt Laut mundlichen Uberlieferungen traten die Vallahaden im 17 Jahrhundert zum Islam uber Bis heute gibt es Familien von Vallahaden und christlichen Griechen die denselben Nachnamen fuhren In einzelnen Fallen werden sogar so genannte Adelfomiria Landstucke adelfomoiria Bruderlose vererbt die von ihren Besitzern einer Familie mit unterschiedlichen Religionszugehorigkeiten gemeinsam bewirtschaftet werden 2 Unter dem Druck muslimischer Albaner und von Tepedelenli Ali Pascha siedelten die Vallahaden in christlich dominierten Regionen Francois Pouqueville berichtet II 509 dass Neapoli Kozanis Neapolh Kozanhs Lepsista i Anaselitsa Lepsista h Anaselitsa eines der vallahadischen Dorfer bereits im 14 Jahrhundert von islamisierten Vardarioten Bardariwtes besetzt wurde die die christliche Bevolkerung toteten oder vertrieben Hinweise auf muslimische Bevolkerung findet man im Kodex des Zosima von Siatisti in der Bibliothek der Diozese von Sisani Sisani Kozanhs wo 1797 im Gebiet von Viou eparxia Boioy mohammedanische Familien auftauchen Dort wird von rein muslimischen und auch von gemischten Dorfern berichtet Auch in der Chronik Kalenterhs des Kodex des Klosters Moni Zavordas Monh Zabordas Monhs Metamorfwsews erscheinen 1692 Spender die als Muslime bekannt waren Dort wird von muslimischen Bewohnern von Venitzi Kentro Grebenwn Bentzi Agalei Agalaioi Grebenwn Pontini Toritsa Pontinh Grebenwn Toritsa Pigaditsa Phgaditsa Grebenwn und anderen berichtet Diese Belege lassen vermuten dass der Grossteil der Islamisierung zwischen 1692 und 1797 stattfand 3 Die Vallahaden selbst fuhren ihre Konversion auf die Aktivitaten von griechischen Janitscharen Sergeanten osman turk cavus im spaten 17 Jahrhundert zuruck Sie waren ursprunglich aus Makedonien rekrutiert worden und wurden spater vom Sultan in ihre Heimat zuruckgeschickt um die Christen vor Ort zu bekehren 4 Historiker halten es jedoch fur wahrscheinlicher dass die Vallahaden den Islam zur Zeit osmanischer Repressalien gegen Landbesitzer annahmen Das vermutet man aufgrund der historischen Ereignisse die die Osmanische Regierung gegenuber den griechischen Gemeindevorstehern beeinflussten Diese Ereignisse begannen ungefahr mit den Russisch Turkischen Kriegen 1768 1774 Besonders die Unruhen im Zusammenhang mit der Orlov Revolte auf der Peloponnes die Periode der albanischen Dominanz in Makedonien von den Griechen als Albanokratia bezeichnet und die Politik von Tepedelenli Ali Pascha hatten starke Auswirkungen 5 Die Kultur der Vallahaden unterschied sich nicht sonderlich von derjenigen der christlichen griechischen Makedonen mit denen sie auch denselben Dialekt und Nachnamen gemeinsam hatten 6 De Jong zeigt auf dass die Selbstbezeichnung Turke oft nur eine Bezeichnung fur den Religionsstatus Muslim war Doch bleibt fraglich ob sie rein griechischen Ursprunges sind Wahrscheinlicher ist dass eine Mischung aus muslimischen Griechen Vlachen Slawen und Albaner vorliegt die griechisch als Erstsprache nutzten Selbst Ali Pascha forderte im Laufe seiner Herrschaft die griechische Sprache 7 Die meisten Historiker stimmen jedoch mit Hasluck und Vakalopoulos darin uberein dass die meisten Vallahades aus griechischen Familien stammen So lasst sich kaum fremder Einfluss auf den griechischen Dialekt nachweisen und auch die kulturellen Gebrauche ahneln eher griechischen Gebrauchen als denen der anderen Volker Auch geographische Bezeichnungen waren uberwiegend griechisch Fur eine griechische Abstammung spricht allerdings auch dass muslimische Konvertiten aus anderen Ethnien leicht auch andere Gruppen hatten die sich als Heimat anboten Zum Beispiel waren die Tscham Albaner in Epirus die Pomaken Torbeschen und Poturen In der Tat bemerkten Hasluk und andere Reisende im sudwestlichen griechischen Makedonien vor dem Bevolkerungsaustausch von 1923 eine ganze Reihe von religiosen und kulturellen Unterschieden zwischen den Muslimen griechischen Ursprungs und den Muslimen turkischen Ursprungs Sie beschrieben die Erscheinung Lebensart Verhalten gegenuber Frauen und sogar die Architektur als eher europaisch offen und einladend im Gegensatz zu den Turken und Anatoliern die als asiatisch verschlossen und uneinladend Charakterisiert wurden Diese Zuschreibungen spiegeln jedoch auch die Attitude der Europaer des 18 und 19 Jahrhunderts wieder 8 Der bulgarische Geograph Vasil Kanchov nennt Zahlen von 14 373 griechischen Muslimen in Sudwest Makedonien am Ende des 19 Jh 9 Nach griechischen Quellen von 1904 gab es mindestens 16 070 Vallahaden in den Kazas von Anaselitsa Lyapchishta und Grevena Die Schwierigkeit exakte Zahlen aufzustellen liegt auch darin dass die griechische Identitat oft mit der orthodox christlichen Identitat gleichgesetzt wird Muslimische Griechen wurden demnach wahrscheinlich ofters einfach als Turken bezeichnet Am Anfang des 20 Jahrhunderts hatten die Vallahaden einen Grossteil ihres Status und Reichtums verloren den sie in den fruheren Perioden der osmanischen Regierung genossen hatten Beispielsweise trugen nun einfache Bauern den erblichen Titel Bey den fruher nur die Gemeindealtesten fuhrten Dennoch wurden die Vallahaden als relativ wohlhabend und als fleissige Landleute wahrgenommen 10 Daher wehrte sich der Gouverneur von Kozani auch gegen die Deportation im Bevolkerungsaustausch 11 Die Vallahaden pflegten zudem auch den Respekt vor griechischen Brauchen und christlichen Kirchen Dies konnte auch erklaren warum die meisten von ihnen zum Orden der Bektaschi gehorten Dieser Orden wird von den meisten Muslimen als haretisch angesehen weil er auch vorislamische Brauche pflegt und somit den Konvertiten wohl besonders nahe lag Dadurch hatte die Kultur der Vallahaden ein besonderes Geprage Besondere Charakteristika waren der nicht kanonische Gebetsruf adhan ezan in den Dorfmoscheen der eher griechisch als arabisch ausgefuhrt wurde sowie ihr Gebet in Moscheen ohne Minarette die zudem auch als Bektaschi Hauser oder als tekkes dienten was manche Reisende zu der falschen Annahme fuhrte sie hatten gar keine Moscheen sowie ihre Unkenntnis der grundlegenden islamischen Praktiken und Glaubensgrundsatze Trotz ihrer Unkenntnis von Islam und turkischer Sprache wurden die Vallahaden von den christlichen Griechen doch als turkisch in der Seele angesehen Daher erfuhren sie in den Umwalzungen des 20 Jahrhunderts auch viele Repressalien seitens der Militars der Presse und der Fluchtlinge aus den kleinasiatischen Gebieten und dadurch wurden sie auch von den Umsiedlungen 1922 1923 nicht verschont 12 Auch in der Turkei fuhren sie fort griechisch zu sprechen auch wenn sie eine neue turkische Identitat bekamen 13 Im Gegensatz dazu konnten viele der Pontosgriechen und Kaukasus Griechen fliessend turkisch sprechen Die meisten dieser Gemeinschaften waren jedoch durch die Jahrhunderte entweder christlich orthodox griechisch geblieben oder sie hatten sich Mitte des 19 Jahrhunderts wieder grazisiert nachdem sie oberflachlich den Islam angenommen hatten und Krypto Christen geblieben waren Auch nach der Deportation behielten die Vallahaden griechische Brauche bei wie zum Beispiel die Feier des Neujahrstages mit einer Vasilopita was gewohnlich als christlicher Brauch zuruckgehend auf den heiligen Vasilios angesehen wird Die Vallahaden benannten den Kuchen jedoch in Gemusekuchen um und sparten kein Stuck fur den Heiligen auf 14 Siehe auch BearbeitenKaramanlides Karamanlhdes Ouroum Oyroym Linovamvaki Linobambakoi Donme Ntonme Chemsin Xemsin Literatur BearbeitenPeter Alford Andrews Rudiger Benninghaus Hrsg Ethnic Groups in the Republic of Turkey Wiesbaden Reichert 1989 Frederick de Jong The Greek Speaking Muslims of Macedonia Reflections on Conversion and Ethnicity In Hendrik Boeschoten Hrsg De Turcicis Aliisque Rebus Commentarii Henry Hofman dedicati Institut voor Oosterse Talen en Culturen Utrecht 1992 S 141 148 Victor A Friedman The Vlah Minority in Macedonia Language Identity Dialectology and Standardization In Juhani Nuoluoto Martti Leiwo Jussi Halla aho Hrsg University of Chicago Selected Papers in Slavic Balkan and Balkan Studies Slavica Helsingiensa 21 University of Helsinki Helsinki 2001 S 26 50 Frederick William Hasluck Christianity and Islam under the Sultans Oxford 1929 Speros Vryonis Religious Changes and Patterns in the Balkans 14th 16th Centuries In Aspects of the Balkans Continuity and Change Den Haag 1972 Weblinks BearbeitenBlog aus Kozani Giannhs Gklabinas oi Balaxades ths Anaselitsas Boioy kata thn periodo 1912 24 DIOIKHTIKES EK8ESEIS griechisch Homepage von Promacedonia Geschichte auf der Homepage einer griechischen GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten https www trakyagezi com trakyada az bilinen etnik bir grup patriyotlar Vakalopoulos A History of Macedonia S 356 Konstantin Tsourkas Tsoyrkas Kwnstantinos Tragoydia Ballaxadwn Lieder der Vallahaden Makedonika Syggramma periodikon ths Etaireias Makedonikwn Spoydwn B 1941 1952 Thessaloniki 1953 S 462 471 Gustav Weigand Alan Wace and Maurice Thompson Souli Tsetlaka an Stavros Macrakis 2007 De Jong The Greek speaking Muslims of Macedonia Vakalopoulos A History of Macedonia Hugh Poulton The Balkans minorities and states in conflict Minority Rights Publications 1991 Vasil Knchov Makedoniya Etnografiya i statistika Sofiya 1900 s 283 290 Vasil Kanchov Macedonia Ethnography and statistics Sofia 1900 S 283 290 Kwnstantinos Spanos H apografh toy Santzakioy twn Serbiwn in Elimeiaka 2001 S 48 49 Population Exchange in Greek Macedonia by Elisabeth Kontogiorgi Published 2006 Oxford University Press S 199 Koukoudis Asterios 2003 The Vlachs Metropolis and Diaspora Zitros S 198 In the mid seventeenth century the inhabitants of many of the villages in the upper Aliakmon valley in the areas of Grevena Anaselitsa or Voio and Kastoria gradually converted to Islam Among them were a number of Kupatshari who continued to speak Greek however and to observe many of their old Christian customs The Islamicised Greek speaking inhabitants of these areas came to be better known as Valaades They were also called Foutsides while to the Vlachs of the Grevena area they were also known as Vlăhutsi According to Greek statistics in 1923 Anavrytia Vrastino Kastro Kyrakali and Pigadtisa were inhabited exclusively by Moslems i e Valaades while Elatos Dovrani Doxaros Boura Kalamitsi Felli and Melissi Plessia were inhabited by Moslem Valaades and Christian Kupatshari There were also Valaades living in Grevena as also in other villages to the north and east of the town It should be noted that the term Valaades refers to Greek speaking Moslems not only of the Grevena area but also of Anaselitsa In 1924 despite even their own objections the last of the Valaades being Moslems were forced to leave Greece under the terms of the compulsory exchange of populations between Greece and Turkey Until then they had been almost entirely Greek speakers Many of the descendants of the Valaades of Anaseltisa now scattered through Turkey and particularly Eastern Thrace in such towns as Kumburgaz Buyukcekmece and Catalca still speak Greek dialect of Western Macedonia which significantly they themselves call Romeika the language of the Romii It is worth noting the recent research carried out by Kemal Yalcin which puts a human face on the fate of 120 or so families from Anavryta and Kastro who were involved in the exchange of populations They set sail from Thessaloniki for Izmir and from there settled en bloc in the village of Honaz near Denizli Matthias Kappler 1996 Fra religione e lingua grafia nei Balcani i musulmani grecofoni XVIII XIX sec e un dizionario rimato ottomano greco di Creta In Oriente Moderno 15 76 S 86 Accenni alla loro religiosita popolare mistiforme completano questo quadro ridotto sulla trasmissione culturale di un popolo illetterato ormai scornparso emigrati in Asia minore dalla fine del secolo scorso e ancora soggetti allo scambio delle popolazioni del 1923 i Vallahades o meglio i loro discendenti sono ormai pienamente assimilati agli ambienti turchi di Turchia Margaret M Hasluck The Basil Cake of the Greek New Year in Folklore 38 2 30 Juni 1927 S 143 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vallahaden amp oldid 236821283