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Die Dampflokomotiven des Typs HG 2 3 bildeten ab 1890 die Grundlage des Betriebs auf der Visp Zermatt Bahn Von ursprunglich acht durch die Schweizerische Lokomotiv und Maschinenfabrik Winterthur gebauten Exemplaren sind bis heute zwei Lokomotiven bei der Matterhorn Gotthard Bahn bzw der Dampfbahn Furka Bergstrecke betriebsfahig erhalten geblieben Visp Zermatt Bahn HG 2 3HG 2 3 Nr 6 SLM Werksfoto von 1902HG 2 3 Nr 6 SLM Werksfoto von 1902Nummerierung 1 8Anzahl 8Hersteller SLMBaujahr e 1890 Nr 1 4 1893 Nr 5 1902 Nr 6 1906 Nr 7 1908 Nr 8 Ausmusterung 1929 Nr 1 5 1935 Nr 8 1941 Nr 6 Bauart B1 zz n2 n4 Nr 2 3 5 8 spater Heissdampf Spurweite 1000 mm Meterspur Lange uber Puffer 7 724 mmHohe 3 500 mmBreite 2 600 mmFester Radstand 1 960 mmGesamtradstand 4 300 mmLeermasse 23 5 t Nr 1 6 24 6 t Nr 7 8 Mit Uberhitzer je 0 4 t mehrDienstmasse 29 0 t Nr 1 6 30 7 t Nr 7 8 Mit Uberhitzer je 1 0 t mehrReibungsmasse 20 6 t Nr 1 6 22 3 t Nr 7 8 Mit Uberhitzer je 0 4 t mehrHochstgeschwindigkeit 25 km h Adhasion 10 km h Zahnrad DFB 30 km h Adh 12 km h Zahnrad Treibraddurchmesser 900 mmLaufraddurchmesser 600 mmZahnradsystem Abt zweilamelligAnzahl Antriebszahnrader 2Grosse Zahnrader 688 mmSteuerungsart Walschaert BelpaireZylinderanzahl 2 Adhasion 2 ZahnradZylinderdurchmesser 320 mmKolbenhub 450 mmZylinderd Zahnradantrieb 360 mmKolbenhub Zahnradantrieb 450 mmKesseluberdruck 12 AtuAnzahl der Heizrohre 166 Nassdampf 92 Heissdampf Anzahl der Rauchrohre 10Heizrohrlange 2 500 mmRostflache 1 26 m Wasservorrat 2 500 lBrennstoffvorrat 1 300 kg Kohle Bremse Riggenbach Gegendruckbremse Saugluftbremse System Hardy Dampfbremse bis 1902 Kupplungstyp Mittelpuffer mit beidseitiger Schraubenkupplung Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksKonstruktion Bearbeiten nbsp HG 2 3 Nr 2 auf einem Werksfoto der SLM von 1890Es handelte sich hierbei im Bauzustand um Nassdampf Tenderlokomotiven mit kombiniertem Antrieb fur Adhasions und Zahnradbetrieb mit zwei Kuppelachsen und einer Nachlaufachse sowie zwei Antriebszahnradern des Systems Abt Zusammen mit den ebenfalls 1890 gelieferten von Floridsdorf in Wien gebauten Zahnradlokomotiven Baureihe 97 der Erzbergbahn in Osterreich waren dies die ersten Lokomotiven mit diesem Antriebssystem Die Lokomotiven verfugten uber einen Aussenrahmen um genugend Raum fur das Zahnradtriebwerk zu erhalten Dieses bestand aus einem separat gelagerten und gefederten Rahmen der die beiden miteinander gekuppelten Triebzahnrader aufnahm Der Antrieb der Zahnrader erfolgte uber zwei unter dem Kessel angeordnete Zylinder wahrend die Zylinder fur den Adhasionsbetrieb aussen angeordnet waren Alle Zylinder waren im Verhaltnis 1 8 geneigt und verfugten uber Flachschieber Im Gegensatz zu spateren Zahnradlokomotiven wie der HG 3 4 der Furka Oberalp Bahn von 1914 arbeiteten die Zylinder auf Zahnstangenabschnitten nicht mit Verbundwirkung d h alle Zylinder bezogen ihren Dampf direkt aus dem Kessel Dies hatte zwar einen hohen Dampfverbrauch zur Folge jedoch wurde dieser Nachteil in Anbetracht der vergleichsweise kurzen Zahnstangenabschnitte zwischen Visp und Zermatt als vernachlassigbar angesehen Die Steuerung erfolgte nach System Heusinger in einer von Belpaire modifizierten Form bei der der Antrieb nicht uber Exzenter sondern uber Querwellen vom Antriebsgestange der jeweils anderen Lokseite erfolgte Der Kessel wurde in konventioneller Bauweise mit 166 Heizrohren ausgefuhrt und waagrecht auf dem Rahmen angeordnet Er verfugte uber je einen Dampf und Sanddom sowie zwei Sicherheitsventile der Bauart Ramsbottom Die Wasserkasten mit einem Fassungsvermogen von insgesamt 2 500 Litern wurden zu beiden Seiten des Kessels angeordnet der Kohlevorrat von 1 3 Tonnen wurde an der Ruckseite des Fuhrerhauses mitgefuhrt Die Lokomotiven verfugten anfangs uber vier voneinander unabhangige Bremssysteme Wichtigstes System war die Gegendruckbremse der Bauart Riggenbach die gemeinsam aber unabhangig voneinander auf Zahnrad und Adhasionstriebwerk wirkte Zusatzlich war eine Saugluftbremse Bauart Hardy vorhanden die auf die Treibachsen der Lokomotive wirkte und zur Bremsung des Zuges diente Eine Dampfbremse war anfangs ebenfalls vorhanden wurde aber bis 1902 ausgebaut da Vakuum und Gegendruckbremse als ausreichend angesehen wurden Als Feststellbremse waren zudem insgesamt drei Handbremsen vorhanden die auf die Treibrader und beide Antriebszahnrader wirkten Geschichte Bearbeiten nbsp HG 2 3 Nr 6 fahrt seit 1989 bei der Dampfbahn Furka Bergstrecke nbsp Die BVZ Museumslokomotive HG 2 3 Nr 7Die ersten vier Lokomotiven trafen 1890 bei der noch nicht fertiggestellten Visp Zermatt Bahn ein Die Lokomotiven bewahrten sich sehr gut so dass bis 1908 insgesamt vier weitere Exemplare beschafft wurden die sich lediglich in Details von der ersten Serie unterschieden Die Lokomotiven trugen die chronologisch vergebenen Nummern von 1 bis 8 und wurden zusatzlich auf die Namen von Bergen rund um Zermatt getauft Da die VZ uber keine Drehscheiben verfugte standen die Lokomotiven immer mit dem Kessel in Richtung Zermatt am Zug Uber die Jahre wurden zahlreiche Details umgebaut oder verbessert Bereits 1893 mussten nach einem Achsbruch alle Achsen ausgetauscht werden 1894 wurden neue Vakuumbremssysteme eingebaut gleichzeitig wurde die elektrische Zugbeleuchtung mittels Akkumulatoren eingefuhrt Ab 1901 wurden in die meisten Lokomotiven Rauchverbrenner der Bauart Langer eingebaut Die grosste Verbesserung stellte jedoch der Umbau auf Heissdampf dar der bei sechs Maschinen zwischen 1913 und 1926 durchgefuhrt wurde und Kohleneinsparungen von bis zu 18 ermoglichte Die Elektrifizierung der VZ mit Einphasenwechselstrom 1929 ermoglichte die Abstellung der funf altesten Lokomotiven drei Stuck blieben als Reserve zunachst erhalten 1935 erfolgte die Ausmusterung von Lok Nr 8 sechs Jahre spater gelangte Lok Nr 6 zu einem Chemiebetrieb bei Domat Ems der heutigen Ems Chemie Dort wurde das Zahnradtriebwerk ausgebaut und die Lok im Rangierbetrieb eingesetzt 1961 wurde sie abgestellt und als Geschenk der Stadt Chur ubergeben die sie vor einer Schule aufstellte Von dort gelangte sie 1988 zur im Entstehen begriffenen Dampfbahn Furka Bergstrecke DFB die sie von der Firma Oswald Steam in Samstagern betriebsfahig aufarbeiten liess Die SLM fertigte dazu nach Originalplanen einen neuen Zahnradantrieb Die Inbetriebnahme bei der DFB erfolgte am 27 August 1989 Lok Nr 7 blieb als Reserve bei der BVZ erhalten Uber Jahre stellte sie das einzige oberleitungsunabhangige Triebfahrzeug dar das auch auf Zahnstangenabschnitten verkehren konnte Die Lok wurde daher vor allem im Fahrleitungsbau und bei der Schneeraumung eingesetzt zuletzt nach dem Bergsturz von Randa im Jahr 1991 Daneben verkehrte sie regelmassig im Nostalgieverkehr der BVZ Zu diesem Zweck erhielt die Lokomotive im Jahr 2001 durch die DLM einen neuen Kessel mit Leichtolfeuerung Zusammen mit drei restaurierten historischen Personenwagen und einem Sommerwagen kam sie so mehrfach im Jahr auf dem Streckennetz der Matterhorn Gotthard Bahn zum Einsatz Zusatzlich zu den Sonderzugen von Brig nach Zermatt wurden Fahrten auf der ehemaligen FO Strecke nach Oberwald angeboten Im Sommer 2002 kam sie gemeinsam mit der Schwesterlokomotive Nr 6 auf der Furka Bergstrecke zum Einsatz blieb aber hinter deren Leistungen zuruck Im Sommer 2010 ging sie schliesslich als Leihgabe und 2018 im Eigentum an die DFB uber war aber auch wegen der abweichenden Anforderungen des Leichtolbetriebes nur noch gelegentlich im Einsatz Liste der HG 2 3 der Visp Zermatt Bahn Nr Name Fabriknummer Baujahr Umbau auf Heissdampf Ausm Bemerkungen1 Matterhorn 609 1890 19292 Monte Rosa 610 1890 1913 19293 Mischabel 611 1890 1926 19294 Gornergrat 612 1890 19295 St Theodule 796 1893 1916 19296 Weisshorn 1410 1902 1925 1941 1941 an Ems Chemie 1961 an Stadt Chur 1988 Schenkung der Churer Schuljugend an DFB7 Breithorn 1725 1906 1921 2001 neuer Kessel betriebsfahiges Museumsfahrzeug ab 2010 als Leihgabe bei DFB seit 2018 Eigentum DFB8 Lyskamm 1947 1908 1915 1935Literatur BearbeitenTheo Stolz Dieter Schopfer Brig Visp Zermatt Geschichte und Rollmaterial Wabern Zurich 1983 ISBN 3 907976 00 2 Wolfgang Finke Hans Schweers Die Fahrzeuge der Furka Oberalp Bahn 1913 1999 Brig Furka Disentis Schollenenbahn Furka Oberalp Bahn Schweers Wall Aachen 1999 ISBN 978 3 89494 111 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons VZ HG 2 3 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFahrzeuge der Matterhorn Gotthard Bahn MGB Dampflokomotiven HG 2 3 HG 3 4Elektrolokomotiven HGe 2 2 VZ HGe 4 4 11 15 VZ HGe 4 4 16 FO HGe 4 4 31 37 HGe 4 4 II Ge 4 4Diesellokomotiven Gm 3 3 Gm 4 4 HGm 4 4 HGm 2 2Triebwagen CFm 2 2 BDeh 2 4 ABDeh 6 6 ABDeh 8 8 BDSeh 4 8 Komet Deh 4 4 21 24 Deh 4 4 51 55 Deh 4 4 91 96 OrionReisezugwagen Steuerwagen SIG Mitteleinstiegswagen 2061 67 2161 63 2261 76 Mitteleinstiegswagen ex Brunig FFA Einheitwagen I 4263 72 FFA Einheitwagen II 2241 42 SIG Einheitwagen I SIG Einheitwagen II ACMV Einheitwagen II 4171 82 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