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Das Mineral Usturit ist ein sehr seltenes Oxid aus der Obergruppe der Granate mit der idealisierten Zusammensetzung Ca3SbZrFe3O12 Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Struktur von Granat Die maximal 10 mm grossen Kristalle treten in Aggregaten mit Lakargiit und eisenreichen Kimzeyit auf 3 UsturitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2009 053 1 IMA Symbol Ust 2 Andere Namen Bitikleit ZrFe IMA2009 053Chemische Formel Ca3SbZrFe3O12 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss IV A 07 070Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Ia3 d Nr 230 Vorlage Raumgruppe 230 3 Gitterparameter a 12 669 synthetisch 4 12 49 naturlich 3 A 4 3 Formeleinheiten Z 8 4 3 Haufige Kristallflachen Rhombendodekaeder 110 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte Bitte erganzen Dichte g cm3 berechnet 4 470 3 Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe hellbraun bis gelb 3 Strichfarbe weiss 3 Transparenz Bitte erganzen Glanz Glasglanz 3 Radioaktivitat sehr schwach durch Spuren von Uran und ThoriumMagnetismus antiferromagnetisch unterhalb 11 K 4 KristalloptikBrechungsindex n 1 9 3 Usturit ist bislang 2017 nur in seiner Typlokalitat nachgewiesen worden einem Kalksilikat Xenolithen aus einem Ignimbrit von Berg Lakargi Chegem Caldera in der nordkaukasischen Republik Kabardino Balkarien in Russland 5 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Chemismus 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenBereits in den 1970er Jahren wurden Sb Granate darunter auch Usturit Ca3Sb5 Zr4 Fe3 3O12 synthetisiert und auf ihre magnetischen Eigenschaften hin untersucht 4 In der Natur wurde Usturit von Irina O Galuskina und Mitarbeitern unter dem Namen Bitikleit ZrFe beschrieben und im Jahr 2009 von der International Mineralogical Association IMA als neues Mineral anerkannt Benannt wurde es zunachst nach der unweit der Fundstelle gelegenen historischen Festungsanlage Bitikle 3 Bei der Neuordnung der Granat Supergruppe wurde das Mineral 2013 nach den Berg Ustur nahe der Typlokalitat umbenannt in Usturit 6 Klassifikation BearbeitenDie aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association IMA zahlt den Usturit zur Granat Obergruppe wo er zusammen mit Dzhuluit Bitikleit und Elbrusit die Bitikleit Gruppe mit 9 positiven Ladungen auf der tetraedrisch koordinierten Gitterposition bildet 6 Die seit 2001 gultige 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik fuhrt den Usturit nicht auf Obwohl Usturit kein Silikat ist wurde es ebenso wie Katoit wegen seiner Bildung von Mischkristallen mit Silikatgranaten in die Granatgruppe mit der Ordnungsnummer 9 AD 25 in der Klasse der Silikate und Germanate Abteilung A Inselsilikate Unterabteilung D Inselsilikate ohne weitere Anionen Kationen in oktaedrischer 6 und gewohnlich grosserer Koordination eingeordnet werden 3 Kristallstruktur BearbeitenUsturit kristallisiert mit kubischer Symmetrie in der Raumgruppe Ia3 d Raumgruppen Nr 230 Vorlage Raumgruppe 230 mit 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle Das synthetische Endglied hat dem Gitterparameter a 12 669 A 4 der naturliche Mischkristall aus der Typlokalitat a 12 49 A 3 Die Struktur ist die von Granat Calcium Ca2 besetzt die dodekaedrisch von 8 Sauerstoffen umgebenen X Positionen Antimon Sb5 und Zirkonium Zn2 die oktaedrisch von 6 Sauerstoffen umgebene Y Position und die tetraedrisch von 4 Sauerstoffen umgebenen Z Position ist mit Eisen Fe3 besetzt 3 Chemismus BearbeitenUsturit ist das Zr Analog von Dzhuluit und bildet komplexe Mischkristalle vor allem mit Kimzeyit und dem hypothetischen Endglied Usturit Al Die gemessene Zusammensetzung aus der Typlokalitat ist X Ca3 002Th0 001 Y Sb5 0 776Zr4 0 852Sn4 0 269Ti4 0 067Mg0 010Nb5 0 009Hf0 008Cr3 0 002U6 0 015 Z Fe3 1 548Al1 072Si0 167Ti4 0 130Fe2 0 080V5 0 002 Dies kann als Mischkristall folgender z T hypothetischer Endglieder ausgedruckt werden 52 Usturit Ca3Sb5 Zr4 Fe3 3O12 mit 25 Usturit Al Ca3Sb5 Zr4 Al3 3O12 entsprechend der Austauschreaktion Z Fe3 Z Al3 11 Toturite TiAl Ca3Sn4 3Ti4 Al3 2O12 entsprechend der Austauschreaktion Y Sb5 Zr4 Z Fe3 2 Y Sn4 Ti4 Z Ti4 Al3 2 5 Morimotoit Sn Ca3Sn4 Fe2 Si3O12 entsprechend der Austauschreaktion Y Sb5 Zr4 Z Fe3 3 Y Sn4 Fe2 Z Si4 34 Kimzeyit Ti Ca3Zr4 2Ti4 Al3 2O12 entsprechend der Austauschreaktion Y Sb5 Z Fe3 3 Y Zr4 Z Ti4 Al3 2 und 4 Schorlomit Al Ca3Ti4 2Si4 Al3 2O12 entsprechend der Austauschreaktion Y Sb5 Zr4 Z Fe3 3 Y Ti4 2 Z Si4 Al3 2 3 Bildung und Fundorte BearbeitenUsturit ist bislang nur in 2 Fundstellen seiner Typlokalitat nachgewiesen worden einem Kalksilikat Xenolithen aus einem Ignimbrit von Berg Lakargi Chegem Caldera in der nordkaukasischen Republik Kabardino Balkarien in Russland 5 Er bildete sich hier kontaktmetamorph in der Sanidinit Fazies bei Temperaturen uber 800 C und niedrigen Druck in der Cuspidin Hydrogrossular Zone von Kalksilikatskarnen am Kontakt zum Ignimbrit Usturit tritt hier in feinkornigen Aggregaten aus Lakargiit und eisenreichen Kimzeyit auf zusammen mit Cuspidin Larnit Hydrogrossular Wadalit Rondorfit Fluorit Hydroxylellestadit Mineralen der Ettringitgruppe Perowskit Magnesioferrit Afwillit Hillebrandit Tobermorit und Hydrocalumit 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleWeblinks BearbeitenMineralienatlas Usturit Wiki Mindat Usturite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f g h i j k l m n o p q Irina O Galuskina Evgeny V Galuskin Thomas Armbruster Biljana Lazic Piotr Dzierzanowski Viktor M Gazeev Krystian Prusik Nikolai N Pertsev Antoni Winiarski Aleksandr E Zadov Roman Wrzalik and Anatoly G Gurbanov Bitikleite SnAl and bitikleite ZrFe New garnets from xenoliths of the Upper Chegem volcanic structure Kabardino Balkaria Northern Caucasus Russia In American Mineralogist Band 95 Nr 7 2010 S 959 967 rruff info PDF 1 4 MB abgerufen am 8 Juli 2017 a b c d e A P Dodokin S Lyubutin B V Mill V P Peshkov Mossbauer Effect In Antiferromagnetic Substances With Garnet Structures In Soviet Physics JETP Band 36 Nr 3 1973 S 526 531 jetp ac ru PDF 200 kB abgerufen am 8 Juli 2017 Mossbauer Effect In Antiferromagnetic Substances With Garnet Structures Memento des Originals vom 24 Juli 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jetp ac ru a b Fundortliste fur Usturit beim Mineralienatlas und bei Mindat a b Edward S Grew Andrew J Locock Stuart J Mills Irina O Galuskina Evgeny V Galuskin and Ulf Halenius IMA Report Nomenclature of the garnet supergroup In American Mineralogist Band 98 2013 S 785 811 rruff info PDF 1 1 MB abgerufen am 28 April 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Usturit amp oldid 239823670