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Das Mineral Dzhuluit ist ein sehr seltenes Oxid aus der Obergruppe der Granate mit der idealisierten Zusammensetzung Ca3SbSnFe3O12 Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Struktur von Granat Die einschlussreichen gelben bis braune Kristalle sind maximal 50 mm gross 3 DzhuluitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2010 064 1 IMA Symbol Dzl 2 Andere Namen IMA2010 064Chemische Formel Ca3SbSnFe3O12 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss IV A 07 060Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Ia3 d Nr 230 Vorlage Raumgruppe 230 3 Gitterparameter a 12 536 naturlich 3 12 634 synthetisch 4 A 3 4 Formeleinheiten Z 8 3 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte Bitte erganzen Dichte g cm3 berechnet 4 705 4 750 3 Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe hellgelb bis dunkelbraun 3 Strichfarbe cremefarben 3 Transparenz Bitte erganzen Glanz Glasglanz 3 Radioaktivitat schwach durch geringe UrangehalteMagnetismus antiferromagnetisch unterhalb 40 K 4 KristalloptikBrechungsindex n 1 851 berechnet 3 Dzhuluit ist bislang nur in seiner Typlokalitat nachgewiesen worden einem Kalksilikat Xenolithen aus einem Ignimbrit von Berg Lakargi Chegem Caldera in der nordkaukasischen Republik Kabardino Balkarien in Russland 5 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Chemismus 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenBereits in den 1970er Jahren wurden Sn Granate darunter auch Ca3Sb5 Sn4 Fe3 3O12 Dzhuluit synthetisiert und auf seine magnetischen Eigenschaften hin untersucht 4 In der Natur wurde Dzhuluit von Irina O Galuskina und Mitarbeitern beschrieben und im Jahr 2010 zunachst unter dem Namen Bitikleit SnFe von der International Mineralogical Association IMA als neues Mineral anerkannt Benannt wurde es nach der unweit der Fundstelle gelegenen historischen Festungsanlage Bitikle 3 Bei der Neuordnung der Granat Supergruppe wurde das Mineral 2013 umbenannt in Dzhuluit nach dem nahe der Fundstelle gelegenen Berg Dzhulu 6 Klassifikation BearbeitenDie aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association IMA zahlt den Dzhuluit zur Granat Obergruppe wo er zusammen mit Bitikleit Usturit und Elbrusit die Bitikleit Gruppe mit 9 positiven Ladungen auf der tetraedrisch koordinierten Gitterposition bildet 6 Die seit 2001 gultige 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik fuhrt den Dzhuluit nicht auf Obwohl Dzhuluit kein Silikat ist wurde es ebenso wie Katoit wegen seiner Bildung von Mischkristallen mit Silikatgranaten in die Granatgruppe mit der Ordnungsnummer 9 AD 25 in der Klasse der Silikate und Germanate Abteilung A Inselsilikate Unterabteilung D Inselsilikate ohne weitere Anionen Kationen in oktaedrischer 6 und gewohnlich grosserer Koordination eingeordnet werden 3 Kristallstruktur BearbeitenDzhuluit kristallisiert mit kubischer Symmetrie in der Raumgruppe Ia3 d Raumgruppen Nr 230 Vorlage Raumgruppe 230 mit 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle Das synthetische Endglied hat dem Gitterparameter a 12 634 A 4 der naturliche Mischkristall aus der Typlokalitat a 12 536 A 3 Die Struktur ist die von Granat Calcium Ca2 besetzt die dodekaedrisch von 8 Sauerstoffen umgebenen X Positionen Antimon Sb5 und Zinn Sn2 die oktaedrisch von 6 Sauerstoffen umgebene Y Position und die tetraedrisch von 4 Sauerstoffen umgebenen Z Position ist mit Eisen Fe3 besetzt 3 Chemismus BearbeitenDzhuluit ist das Fe Analog von Bitikleit und bildet komplexe Mischkristalle vor allem mit Bitikleit und Elbrusit Die gemessene Zusammensetzung aus der Typlokalitat ist X Ca2 954Fe2 0 043Mg0 003 Y Sn4 0 850Sb5 0 764Zr4 0 121U6 0 127Ti4 0 070Sc3 0 009Nb5 0 058Hf0 001 Z Fe3 2 051Al0 653Ti4 0 087Fe2 0 182Si0 028 3 Bildung und Fundorte BearbeitenDzhuluit ist bislang nur in seiner Typlokalitat nachgewiesen worden einem Kalksilikat Xenolithen aus einem Ignimbrit von Berg Lakargi Chegem Caldera in der nordkaukasischen Republik Kabardino Balkarien in Russland 5 Er bildete sich hier kontaktmetamorph in der Sanidinit Fazies bei Temperaturen uber 800 C und niedrigen Druck in Kalksilikatskarnen am Kontakt zum Ignimbrit Dzhuluit tritt hier zusammen mit Kumtyubeit Cuspidin Fluorchegemit Larnit Fluorit Wadalit Rondorfit Hydroxylellestadit Perowskit Lakargiit Kerimasit Elbrusit Srebrodolskit Bultfonteinit Mineralen der Ettringit Gruppe Hillebrandit Afwillit Tobermorit artigen Mineralen Hydrocalumit und Hydrogrossular auf 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleWeblinks BearbeitenMineralienatlas Dzhuluit Wiki Dzhuluite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 2 Mai 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f g h i j k l m n o p Irina O Galuskina Evgeny V Galuskin Joachim Kusz Piotr Dzierzanowski Krystian Prusik Viktor M Gazeev Nikolai N Pertsev Leonid Dubrovinsky Dzhuluite Ca3SbSnFe3 3O12 a new bitikleite group garnet from the Upper Chegem Caldera Northern Caucasus Kabardino Balkaria Russia In European Journal of Mineralogy Band 25 Nr 2 2013 S 231 239 schweizerbart de PDF 428 kB abgerufen am 2 Mai 2020 a b c d e A P Dodokin S Lyubutin B V Mill V P Peshkov Mossbauer Effect In Antiferromagnetic Substances With Garnet Structures In Soviet Physics JETP Band 36 Nr 3 1973 S 526 531 jetp ac ru PDF 200 kB abgerufen am 2 Mai 2020 a b Fundortliste fur Dzhuluit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 2 Mai 2020 a b Edward S Grew Andrew J Locock Stuart J Mills Irina O Galuskina Evgeny V Galuskin and Ulf Halenius IMA Report Nomenclature of the garnet supergroup In American Mineralogist Band 98 2013 S 785 811 cnmnc main jp PDF 2 3 MB abgerufen am 8 Juli 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dzhuluit amp oldid 238814040