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Umbit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung K2Zr Si3O9 H2O 3 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kalium Zirconium Silikat UmbitUmbit aus den Chibinen Oblast Murmansk RusslandAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1982 006 1 IMA Symbol Umb 2 Chemische Formel K2Zr Si3O9 H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Kettensilikate und Bandsilikate Inosilikate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII F 20 VIII F 20 010 9 DG 25 59 02 01 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch disphenoidisch 222 4 Raumgruppe P212121 Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 3 Gitterparameter a 10 21 A b 13 24 A c 7 17 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Haufige Kristallflachen 010 101 110 001 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5 5 6 Dichte g cm3 gemessen und berechnet 2 79 5 Spaltbarkeit vollkommen und glimmerartig nach 010 unvollkommen nach 100 5 Farbe farblos gelblichweissStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 596 7 nb 1 619 7 ng 1 630 7 Doppelbrechung d 0 034 7 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 80 gemessen 68 berechnet 7 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten loslich in 10 iger Salzsaure 8 Besondere Merkmale schwach gelbliche Fluoreszenz 5 Umbit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in Form von millimetergrossen vorwiegend tafeligen senkrecht zur b Achse abgeflachten Kristallen entdeckt werden die auf der Oberflache einen glasahnlichen Glanz zeigen In reiner Form ist Umbit farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch durchscheinend weiss sein und durch Fremdbeimengungen eine gelbliche Farbe annehmen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Modifikationen und Varietaten 6 Bildung und Fundorte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Umbit in einem Bohrkern aus dem Flusstal des Wuonnemjok im ostlichen Teil der Chibinen und etwa 20 km westlich vom See Umbosero Umba See auf der Halbinsel Kola in Russland Beschrieben wurde das Mineral 1983 durch A P Khomyakov A A Voronkov Yu S Kobyashev und L I Polezhaeva die es nach dem nahe der Typlokalitat liegenden See benannten Typmaterial des Minerals wird im Geologischen Museum des Wissenschaftszentrums der Russischen Akademie der Wissenschaften in Apatity auf der Halbinsel Kola im Mineralogischen Museum der Universitat Sankt Petersburg unter der Katalog Nr 17072 im Bergbau Museum der Staatlichen Bergbau Universitat Sankt Petersburg in Sankt Petersburg unter der Katalog Nr 1631 1 im Mineralogischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau unter den Katalog Nr 82758 sowie im Natural History Museum in London unter der Katalog Nr 1994 35 aufbewahrt 5 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Umbit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Kettensilikate und Bandsilikate Inosilikate wo er zusammen mit Paraumbit die unbenannte Gruppe VIII F 20 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Umbit ebenfalls in die Abteilung der Ketten und Bandsilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ketten so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Ketten und Bandsilikate mit 3 periodischen Einfach und Mehrfachketten zu finden ist wo es ebenfalls zusammen mit Paraumbit die unbenannte Gruppe 9 DG 25 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Umbit in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die Abteilung der Ringsilikate Dreierringe ein Hier ist er zusammen mit Paraumbit und Kostylevit in der Gruppe Umbit und verwandte Arten mit der System Nr 59 02 01 innerhalb der Unterabteilung Ringsilikate Wasserhaltige Dreierringe zu finden Kristallstruktur BearbeitenUmbit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe P212121 Raumgruppen Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 mit den Gitterparametern a 10 21 A b 13 24 A c 7 17 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenUnter UV Licht zeigen manche Umbite eine schwach gelbliche Fluoreszenz 5 ahnlich der von neonfarbenen Textmarkern Umbit ist leicht loslich in kalter 10 iger Salzsaure 8 Modifikationen und Varietaten BearbeitenDie Verbindung K2Zr Si3O9 H2O ist dimorph und kommt neben dem orthorhombisch kristallisierenden Umbit noch als monoklin kristallisierender Kostylevit vor 5 Bildung und Fundorte BearbeitenUmbit bildet sich in pegmatitischen Aderchen die Nephelin Syenit durchdrungen haben Dort findet es sich in den Zwischenraumen von grobkristallinem Kalifeldspat in Paragenese mit Aegirin Arctit umgewandelten Eudialyt Kostylevit Natrolith Pektolith und anderen Begleitmineralen Neben seiner Typlokalitat im Flusstal des Wuonnemjok konnte das Mineral noch an weiteren Orten in den Chibinen gefunden werden wie beispielsweise in der Grube Koaschwa am gleichnamigen Berg in einem Wadeitvorkommen am Eweslogtschorr am Kukiswumtschorr am Ristschorr und am Yukspor Daneben wurde Umbit bisher nur noch am Alluaiw im Lowosero Tundra Massiv entdeckt Stand 2017 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenA P Khomyakov A A Voronkov Yu S Kobyashev L I Polezhaeva Umbite and paraumbite new zirconosilicates of potassium from the Khibina alkalic massif In Zapiski Vserossijskogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 112 1983 S 461 469 englisch Pete J Dunn Michael Fleischer Carl A Francis Richard H Langley Stephen A Kissin James E Shigley David A Vanko Janet A Zilczer New Mineral Names In American Mineralogist Band 69 1984 S 810 815 minsocam org PDF 742 kB abgerufen am 30 November 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Umbite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Umbit Wiki American Mineralogist Crystal Structure Database Umbite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 638 Webmineral Umbite englisch a b c d e f g h Umbite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 75 kB abgerufen am 30 November 2017 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b c d e Mindat Umbite englisch a b Pete J Dunn Michael Fleischer Carl A Francis Richard H Langley Stephen A Kissin James E Shigley David A Vanko Janet A Zilczer New Mineral Names In American Mineralogist Band 69 1984 S 810 815 minsocam org PDF 742 kB abgerufen am 30 November 2017 Fundortliste fur Umbit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Umbit amp oldid 237871636