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Die Ultrazentrifuge ist eine fur hohe Geschwindigkeiten optimierte Zentrifuge Moderne Ultrazentrifugen UZ konnen Beschleunigungen bis 106 g und Geschwindigkeiten bis 150 000 Umdrehungen pro Minute erreichen Die UZ ist ein ausserst wichtiges Laborinstrument und aus vielen Bereichen der naturwissenschaftlichen Forschung nicht wegzudenken In der Zellbiologie Molekularbiologie und Mikrobiologie dient sie der Fraktionierung und Aufreinigung zellularer Bestandteile in der Nanotechnologie der Aufreinigung und Trennung von Nanopartikeln Abbildung 1 Eine UltrazentrifugeAbbildung 2 Tisch UltrazentrifugeGenerell unterscheidet man zwei Arten von Ultrazentrifugen die praparativen und die analytischen Zu den Anwendungsgebieten der praparativen UZ gehort vor allem das Pelletieren und Aufreinigen von Feinpartikelfraktionen wie Zellorganellen Proteinen Viren etc Die analytische Ultrazentrifuge wurde Mitte der 1920er Jahre von The Svedberg entwickelt Sie wird hauptsachlich zur Bestimmung von Sedimentationskoeffizienten und Molekulargewichten eingesetzt Dadurch liefert sie Informationen uber Form Konformationsanderungen Grossenverteilungen und Interaktionen von Makromolekulen Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Funktionsprinzip 2 Praparative Ultrazentrifugation 2 1 Rotoren 2 1 1 Rotor Sonderformen 2 2 Einfaches Pelletieren 2 3 Differentielles Pelletieren 2 4 Dichtegradientenzentrifugation 2 5 Zonensedimentation 2 6 Isopyknische Zentrifugation 3 Analytische Ultrazentrifugation 4 Beispiele fur die Verwendung in der Biochemie 5 EinzelnachweiseAufbau und Funktionsprinzip BearbeitenDie UZ trennt geloste Teilchen durch starke Zentrifugalkrafte die in einem sich drehenden Rotor erzeugt werden Der Trennprozess ist abhangig von den Sedimentationseigenschaften der Teilchen s a Sedimentationsgeschwindigkeit Diese werden bestimmt von verschiedenen Faktoren vor allem aber von der Grosse Dichte und Form der Teilchen In der UZ wirken extrem hohe Zentrifugalkrafte auf die Partikel Deshalb konnen auch sehr kleine Teilchen separiert werden Ermoglicht werden die starken Zentrifugalkrafte durch den besonderen Aufbau der UZ Im Gegensatz zu anderen Zentrifugen befindet sich der Rotor in einer Vakuumkammer Durch das Vakuum erfahrt der Rotor bei seinem Lauf keinen Luftwiderstand mehr und kann somit die sehr hohen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten erreichen Die durch die Rotorbewegung eigentlich entstehende Hitze wird durch Kuhlung der Vakuumkammer verhindert Die Temperatur der Vakuumkammer kann frei eingestellt werden und damit optimal auf die oft empfindlichen Probe angepasst werden Bei der praparativen wie auch der analytischen UZ kommen spezielle Rotortypen zum Einsatz Die analytische UZ ist zusatzlich mit einem optischen Messsystem ausgestattet Praparative Ultrazentrifugation BearbeitenDie praparative UZ wird eingesetzt um Partikel basierend auf ihrer Grosse einfaches und differentielles Pelletieren Zonalsedimentation oder ihrer Dichte isopyknische Dichtegradientenzentrifugation zu trennen 1 Fur praparative Zwecke genutzte UZs erreichen die grossten Beschleunigungen und hochsten Geschwindigkeiten bis zu 106 g und bis zu 150 000 Umdrehungen pro Minute rpm 2 Bei der praparativen UZ kommen zwei Geratetypen zum Einsatz die grossen auf dem Boden stehenden Ultrazentrifugen Abb 1 und Tisch Ultrazentrifugen Abb 2 Wegen ihrer kleineren Rotoren erreichen Tisch Ultrazentrifugen die hochsten Geschwindigkeiten Deshalb werden sie verwendet um besonders kleine Partikel wie zum Beispiel ribosomale Untereinheiten aufzureinigen Geht es um grossere Probenvolumina kommen hingegen die Ultrazentrifugen zum Einsatz Tisch Ultrazentrifuge bis ca max 195 ml Ultrazentrifuge bis ca max 560 ml Diese erreichen Beschleunigungen bis zu 8 105 g und Geschwindigkeiten von 100 000 rpm 2 Ein besonderer Typ der Tisch Ultrazentrifuge ist die sogenannte Airfuge Ihr Rotor wird durch Druckluft angetrieben und kann innerhalb von 30 Sekunden eine Geschwindigkeit von bis zu 110 000 rpm erreichen Daher wird die Airfuge gerne eingesetzt wenn eine besonders schnelle Bearbeitung der Probenpartikel notig ist z B wenn es sich bei der Probe um einen instabilen Rezeptor Liganden Komplex handelt 3 2 Rotoren Bearbeiten Entscheidend fur den erfolgreichen Ausgang eines Experimentes ist dass alle bei der UZ verwendeten Materialien optimal aufeinander und auf die Anforderungen der Probe abgestimmt sind Zentrale Bedeutung kommt hierbei der Wahl des Rotors zu Ein bestmogliches Ergebnis wird erzielt wenn der Rotor die Partikel der Probe mit hochster Effizienz aufreinigt bzw konzentriert Oft wird als Mass fur die Effizienz eines Rotors lediglich seine maximale Geschwindigkeit betrachtet Tatsachlich wird sein Leistungsvermogen aber durch mehrere Faktoren bestimmt Drei wesentliche Faktoren sind 1 Der Winkel in dem die Probenrohrchen ausgerichtet sind 2 die Trennstreckenlange und 3 die Trennzeit Ein einfaches Mass fur die Gesamteffizienz eines Rotors das all diese Faktoren miteinbezieht ist der sogenannte k Faktor Dieser ergibt sich wie folgt k 2 53 10 5 ln r max r min rpm 1000 2 displaystyle k frac 2 53 times 10 5 times ln r text max r text min text rpm 1000 2 nbsp Je kleiner der k Faktor desto grosser die Effizienz des Rotors Es gibt drei generelle Rotortypen Festwinkelrotoren Ausschwingrotoren und Vertikalrotoren Auffalligster Unterschied zwischen ihnen ist der Winkel in dem die Probenrohrchen wahrend des Zentrifugenlaufes und in Ruhe zur Rotationsachse des Rotors ausgerichtet sind Bei Festwinkelrotoren stehen die Probenrohrchen schrag zwischen 20 und 45 bei Ausschwingrotoren stehen die Proben waagrecht und bei Vertikalrotoren senkrecht Der Ausrichtungswinkel hat einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung von Wandeffekten die storend auf die Bildung von Partikelbanden wirken Des Weiteren bestimmt der Ausrichtungswinkel die Trennstrecke Das ist die Strecke die die Probenpartikel im Probenrohrchen zurucklegen mussen um an der Rohrchenwand zu pelletieren Die Trennstrecke lasst sich aus der Differenz von rmax die Strecke zwischen Rotorachse und Rohrchenboden und rmin der Abstand zwischen Rotorachse und Rohrchenanfang berechnen Trennstrecken gleicher Rotoren ergeben sich aus dem Durchmesser des Probenrohrchens und dem Ausrichtungswinkel des Rohrchens wahrend des Zentrifugenlaufs Die maximale Geschwindigkeit eines Rotors sowie dessen rmax bestimmen die maximale Beschleunigungskraft des Rotors Ein weiterer wichtiger Parameter ist rmin der die Zentrifugalkraft auf Partikel im obersten Teil des Probenrohrchens bestimmt 4 5 6 Spezielle Probenrohrchen kommen in der Praxis zum Einsatz um den k Faktor eines Rotors zu senken und damit seine Effizienz zu steigern Diese Rohrchen haben ein geringeres Volumen wodurch sich die Trennstrecke verringert Sie sind mit einem Abstandshalter verschlossen Dadurch bleibt rmax unverandert und damit auch die maximale Beschleunigung des Rotors 2 Die richtige Auswahl des Rotors hangt also von einigen Faktoren ab Sie richtet sich zuallererst jedoch nach der geplanten Anwendung der Beschaffenheit und dem Volumen der Probe und dem benotigten Trennverfahren Generell werden Festwinkelrotoren fur effektives Pelletieren und isopyknische Dichtezentrifugation von Makromolekulen eingesetzt Ausschwingrotoren werden hauptsachlich bei isopyknischer Dichtezentrifugation von Zellen und Zellorganellen sowie bei Zonalsedimentation verwendet Vertikalrotoren finden Verwendung vor allem in der Dichtegradientenzentrifugation ohne Pellet Bildung 1 5 Tabelle 1 Rotor Sonderformen Bearbeiten Neben den drei oben genannten Rotortypen gibt es noch einige Sonderformen des Vertikalrotors Besondere Bedeutung kommt hierbei dem Zonalrotor und dem Durchflussrotor zu Abb 4 Diese wurden eigens fur grosse Probenvolumina entwickelt Sie werden zur Separierung grosserer Probenpartikel wie Bakterien Zellen Zellorganellen oder Viren aus Gewebehomogenaten eingesetzt gewinnen aber auch in der Aufreinigung von Nanopartikeln zunehmend an Bedeutung 7 Eine wichtige Anwendung finden diese Rotoren in der kommerziellen Herstellung von Impfstoffen 8 Das grosse Fassungsvermogen dieser Rotoren 50 bis 100 mal hoher als das eines herkommlichen Ausschwingrotors wird durch Verzicht auf die Verwendung einzelner Probengefasse erreicht Stattdessen wird die Probe direkt in den meist zylinderformigen Rotorraum gegeben In Zonalrotoren konnen grosse Probenvolumina mittels Dichtegradientenzentrifugation aufgetrennt werden Dafur wird das Gradientenmedium direkt in den Rotorraum gegeben und anschliessend mit der Probe uberschichtet Durchflussrotoren sind zusatzlich mit einem Pumpsystem ausgestattet das einen kontinuierlichen Fluss der Probenlosung durch den Rotorraum wahrend des Zentrifugationslaufs ermoglicht Dadurch konnen Probendurchsatze von bis zu neun Litern pro Stunde erreicht werden Diese Rotoren eignen sich daher besonders gut fur die Sedimentierung oder Konzentrierung grosser Probenpartikeln gt 50 S aus sehr flussigen Probenlosungen 2 9 Durch ein speziell angepasstes Lade und Entladeverfahren konnen Durchflussrotoren auch zur Dichtegradientenzentrifugation verwendet werden 7 Eine dritte Sonderform stellen die Fast Vertikalrotoren dar Die Probenrohrchen sind hier nur leicht ausgeschwenkt ca zwischen 7 5 und 9 Die dadurch im Gegensatz zu gewohnlichen Vertikalrotoren verkurzte Trennstrecke reduziert die Trenn bzw Zentrifugationszeit Die leichte Schragstellung verhindert dass die Losung und eventuell darin enthaltene Gradientenbanden am Ende des Zentrifugationslaufs mit dem Pellet in Kontakt kommt 2 9 6 Einfaches Pelletieren Bearbeiten Einfaches Pelletieren ist eine der einfachsten und am Haufigsten verwendeten Zentrifugationstechniken Typischerweise findet sie Anwendung als Teil eines Verfahrens zur Ernte von Zellen oder zur Isolierung von ausgefalltem Material Pelletieren Sedimentieren bezeichnet die Trennung von partikularem und nicht partikularem Material Das partikulare Material sammelt sich wahrend des Zentrifugationslaufs am Boden des Probenrohrchens und formt dort nach entsprechender Zentrifugationsdauer ein festes Pellet Sediment Einfaches Pelletieren stellt meist einen fruhen Schritt in den komplexen und mehrstufigen Prozessen zur Aufreinigung von Partikeln dar Der Uberstand bzw das Pellet wird anschliessend verworfen oder weiterverarbeitet Wahrend der Aufreinigung von Proteinen Hauptartikel Proteinreinigung zum Beispiel wird das zu untersuchende Protein zunachst z B in Bakterien uberexprimiert die in einer Nahrlosung kultiviert werden Um die Bakterien aus der Losung zu ernten kommt eine grossvolumige Zentrifuge zum Einsatz Die Bakterien bilden ein Pellet am Boden der Rohrchen Nach Verwerfen der uberstehenden Nahrlosung wird das Pellet weiterverarbeitet Bei der Aufreinigung von extrazellularen Vesikeln EVs zum Beispiel Exosomen hingegen wird das Pellet verworfen und die EVs aus dem Uberstand gewonnen In anschliessenden Aufreinigungsschritten beider Beispiele werden ublicherweise weitere Zentrifugationsmethoden angewandt wie differentielle und Dichtegradientenzentrifugation 10 11 12 Differentielles Pelletieren Bearbeiten Beim differentiellen Pelletieren auch differentiellen Zentrifugation genannt werden mehrere einzelne Zentrifugationslaufe aneinandergereiht Dieses Verfahren wird haufig zur Trennung subzellularer Fraktionen angewandt z B Zellorganellen Hauptartikel Zellfraktionierung 13 4 Zunachst wird ein Gewebe oder eine Bakteriensuspension durch Zerreiben oder Zerschlagen zum Beispiel mittels French Press Hauptartikel French Presse homogenisiert und anschliessend mit einer physiologischen Pufferlosung aufgeschwemmt Dieses Homogenat wird dann sukzessiven Zentrifugationsschritten mit zunehmender Beschleunigung unterworfen Nach jedem Zentrifugationsschritt wird der Uberstand sorgfaltig vom Pellet getrennt und einem weiteren Zentrifugationslauf unterworfen Mit zunehmender Beschleunigung konnen immer kleinere Partikel pelletiert werden Bei der ublicherweise durchgefuhrten Prozedur zur Aufreinigung von Zellorganellen waren im Sediment nach dem ersten Durchlauf 10 min ca 600 g die Zellkerne sowie Anteile der Plasmamembran und ganze nicht fragmentierte Zellen enthalten Nach weiteren Zentrifugationsschritten mit dem jeweiligen Uberstand enthielte das Pellet des vierten Durchlaufs 60 min 105 g die sehr kleinen loslichen Komponenten des Cytoplasmas wie Enzyme Lipide und Stoffe niederer Molmasse wie Salze und Zucker Die so gewonnenen Zellfraktionen enthalten also immer mehrere Typen von Partikeln Diese werden haufig durch anschliessende Dichtegradientenzentrifugation aus den einzelnen Zellfraktionen aufgereinigt 13 4 1 Dichtegradientenzentrifugation Bearbeiten Die Dichtegradientenzentrifugation wird zum Beispiel zur weiteren Aufreinigung und Trennung von Partikelfraktionen aus der differentiellen Zentrifugation angewendet Im Unterschied zu diesem Verfahren wird hier ein Losemittel mit einem Dichtegradienten eingesetzt Dadurch konnen Fraktionen von Makromolekulen besser getrennt werden Dem Losungsmittel wird eine Substanz z B Saccharose beigefugt deren Konzentration sich relativ zum Abstand zur Rotationsachse verandert Im Probenrohrchen resultiert daraus eine ortsabhangige variierende Dichte ein Dichtegradient der auf die zu fraktionierenden Makromolekule wahrend des Zentrifugationslaufs wirkt Dadurch entstehen klar abgetrennte Banden mit Fraktionen der Teilchen die fur weitere praparative oder analytische Zwecke genutzt werden konnen Die wichtigsten Typen der Zentrifugation im Dichtegradienten sind die Zonensedimentation und die isopyknische Zentrifugation 1 Zonensedimentation Bearbeiten Die Zonensedimentation wird angewendet um Partikel ihrer Grosse nach aufzutrennen zum Beispiel Zelltypen Zellorganellen aber auch Proteine Die Ausbildung der Banden ist bei diesem Verfahren abhangig von der Dauer des Zentrifugationslaufs der abgebrochen wird bevor sich ein Gleichgewichtszustand zwischen Losungsmittel und Probenpartikeln einstellt 4 5 1 Bei der Zonensedimentation wird der Gradient mit der aufzutrennenden Probe uberschichtet Die Dichte der Probensuspension ist niedriger als die des Gradienten so dass bei der anschliessenden Zentrifugation Banden Zonen unterschiedlicher Partikel mit relativ guter Separation wandern Nach einer geeigneten Sedimentationszeit konnen die Banden geerntet werden z B durch Abpipetieren des Uberstandes oder durch Abnehmen der Bande mittels einer Kanule Fur die Zonensedimentation werden meist flache Gradienten benutzt d h es liegt nur ein geringer Dichteunterschied zwischen oberem und unterem Ende des Rohrchens vor Der Dichtegradient ist beim Herausbilden bzw Erhalten der Banden aus folgenden Grunden wichtig Die Zentrifugalbeschleunigung nimmt proportional mit dem Abstand zur Rotationsachse zu Das heisst die auf die Partikel wirkende Sedimentationsgeschwindigkeit nimmt zum Boden des Zentrifugationsrohrchens zu Ohne Gradienten fuhrt das zu einem Auseinanderlaufen und Uberschneiden der Partikelbanden Der Gradient wirkt der Zunahme der Sedimentationsgeschwindigkeit in zweierlei Hinsicht entgegen Erstens die Dichte und damit Viskositat des Gradienten nimmt ebenfalls mit dem Abstand von der Rotationsachse zu Der daraus resultierende Anstieg des Reibungskoeffizienten wirkt der Sedimentationsgeschwindigkeit der Partikel entgegen Zweitens erhoht sich mit zunehmender Dichte im Gradienten auch der Auftrieb der auf die Partikel wirkt was ebenfalls der Zunahme der Sedimentationsgeschwindigkeit entgegenwirkt 1 Fur diese Art der Zentrifugation werden ublicherweise Ausschwingrotoren oder auch Vertikalrotoren eingesetzt Abb 3 Festwinkelrotoren sind weniger geeignet da sich wegen der Kollision von Makromolekulen mit der Wand des Zentrifugenrohrchens kaum ungestort wandernde Banden ausbilden konnen Typisches Anwendungsbeispiel ist die Auftrennung ribosomaler Untereinheiten im Saccharose Dichtegradienten Fur die Trennung verschiedener Zelltypen z B Lymphozyten oder Zellorganellen werden vor allem Ficoll oder Percoll Gradienten genutzt 1 4 5 Isopyknische Zentrifugation Bearbeiten Bei der isopyknische Zentrifugation beruht die Separation von Teilchen auf deren Dichte Es wird solange zentrifugiert bis sich fur die aufzutrennenden Partikel ein Sedimentationsgleichgewicht eingestellt hat Die Partikeltypen haben dann an Positionen im Gradienten die ihrer Schwebedichte buoyant density entsprechen Banden gebildet Die Partikel wurden auch bei langeren Zentrifugationszeiten nicht weiter im Medium wandern Fur die isopyknische Trennung von Makromolekulen werden selbst bildende sowie vorgeformte Gradienten verwendet Gradienten fur grossere Partikel wie Zellen oder Organellen sind meist vorgeformt das heisst sie sind bereits im Sedimentationsgleichgewicht Dieses Verfahren kann zum Beispiel zur Trennung von Partikeln in einem Homogenat angewandt werden Ein meist linearer Dichtegradient z B eine Saccharoselosung wird vorgegeben und mit der Probenlosung uberschichtet 5 1 Zur Trennung von Makromolekulen und anderer kleiner Partikel werden ublicherweise selbst bildende Gradienten eingesetzt Der Gradient wird hierbei wahrend des Zentrifugenlaufes mit einsetzender Sedimentation des Gradienten Mediums z B konzentrierte Salzlosung gebildet Diese Art der isopyknischen Zentrifugation wird zum Beispiel zur Aufreinigung von DNA verwendet Sie liefert hochreine Plasmid DNA Im Casiumchlorid Gradienten werden Nukleinsauren anhand ihrer Dichte getrennt In Gegenwart von Ethidiumbromid kann hierbei chromosomale von Plasmid DNA getrennt werden Ethidiumbromid interkaliert zwischen DNA Strangen lagert sich aber wesentlich starker an der Plasmid DNA an Dadurch bekommt diese eine hohere Dichte und bildet eine Bande die weiter von der Rotationsachse weg liegt als die der chromosomalen DNA 14 Bei der isopyknischen Zentrifugation wird das Gradientenmedium mit der Probe uberschichtet vermischt oder die Probe wird am Boden des Gradienten eingebracht flotation separation Letzteres Verfahren wird angewandt zur Trennung verschiedener Typen von Lipoproteinen wie auch zur Subfraktionierung verschiedener Membrantypen Die Auswahl des Rotors ist abhangig von der Art der Probe Fur grossere Partikel werden die besten Resultate mit Ausschwingrotoren erzielt Zur Trennung von Makromolekulen sind Festwinkelrotoren besonders gut geeignet weil diese die beste Auflosung erzielen 5 Tabelle 1 Rotortypen und ihre Anwendung Teilchen Losungsmittel Verfahren RotortypDNA RNA Proteine Makromolekule Salze CsCl Cs2SO4 KI isopyknische Zentrifugation FestwinkelrotorenOrganellen Membranen Saccharose Optiprep 15 Nycodenz 16 isopyknische Zentrifugation AusschwingrotorenZelltypentrennung Percoll osmotischer Puffer Nycodenz Optiprep Zonalsedimentation Ausschwingrotoren VertikalrotorenAnalytische Ultrazentrifugation BearbeitenBei der analytischen Ultrazentrifugation wird die Bewegung der Analyten im Schwerefeld online spektroskopisch erfasst Dabei sind zwei prinzipielle Experimente zu unterscheiden Der Sedimentationslauf liefert den Sedimentationskoeffizienten Beim Gleichgewichtslauf liegt ein statisches Konzentrationsgleichgewicht vor wie beim hydrostatischen Gleichgewicht daraus lasst sich die molare Masse des Makromolekuls mit hoher Genauigkeit ermitteln z B durch die Dichtegradientenzentrifugation Beispiele fur die Verwendung in der Biochemie Bearbeitenfur die Isolierung von Lipoproteinen Dichtegradientenultrazentrifugation zum Konzentrieren von Proteinen mit hoher molarer Masse so wie Mikrosomen Differentialultrazentrifugation als Reinigungsschritt fur die Isolation von Viren und Viren ahnlichen Partikeln die fur Forschung oder als Ausgangsmaterialien Antigene fur die Herstellung von diagnostischen Tests notwendig sind Dichtegradientenultrazentrifugation Bestimmung von Sedimentationskoeffizienten und Molekulargewichten von MakromolekulenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Gerold Adam Peter Lauger Gunther Stark Physikalische Chemie und Biophysik Springer Lehrbuch Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2009 ISBN 978 3 642 00423 0 doi 10 1007 978 3 642 00424 7 springer com a b c d e f Beckman Coulter Ultracentrifuge Product Catalog CENT 1088CAT08 15 A Benjamin Rivnay Henry Metzger Use of the Airfuge for analysis and preparation of receptors incorporated into liposomes Studies with the receptor for immunoglobulin E In Analytical Biochemistry Band 130 Nr 2 15 April 1983 ISSN 0003 2697 S 514 520 doi 10 1016 0003 2697 83 90626 7 a b c d e D Rickwood Preparative centrifugation A practical approach In Biochemical Education IRL Press 1992 a b c d e f David Rickwood Centrifugation Techniques In Encyclopedia of Life Sciences John Wiley amp Sons Ltd Chichester UK 2001 ISBN 978 0 470 01617 6 doi 10 1038 npg els 0002704 a b Die richtige Rotorenauswahl fur optimales Zentrifugieren OMNILAB Blog 26 Februar 2020 abgerufen am 30 Mai 2020 deutsch a b Claudia Simone Pluisch Brigitte Bossenecker Lukas Dobler Alexander Wittemann Zonal rotor centrifugation revisited new horizons in sorting nanoparticles In RSC Advances Band 9 Nr 47 29 August 2019 ISSN 2046 2069 S 27549 27559 doi 10 1039 C9RA05140F CB Reimer RS Baker RM van Frank TE Newlin GB Cline NG Anderson Purification of large quantities of influenza virus by density gradient centrifugation Hrsg Journal of Virology 1 Auflage Nr 6 1967 S 1207 1216 a b Beckman Coulter JCF Z Zonal and Continuous Flow Rotor Manual Clotilde Thery Sebastian Amigorena Graca Raposo Aled Clayton Isolation and Characterization of Exosomes from Cell Culture Supernatants and Biological Fluids In Current Protocols in Cell Biology Band 30 Nr 1 Marz 2006 S 3 22 1 3 22 29 doi 10 1002 0471143030 cb0322s30 Anurag Purushothaman Exosomes from Cell Culture Conditioned Medium Isolation by Ultracentrifugation and Characterization In The Extracellular Matrix Methods and Protocols Methods in Molecular Biology Springer New York NY 2019 ISBN 978 1 4939 9133 4 S 233 244 doi 10 1007 978 1 4939 9133 4 19 Susanne J Bauman Meta J Kuehn Purification of outer membrane vesicles from Pseudomonas aeruginosa and their activation of an IL 8 response In Microbes and Infection Band 8 Nr 9 10 August 2006 S 2400 2408 doi 10 1016 j micinf 2006 05 001 PMID 16807039 PMC 3525494 freier Volltext a b John Graham Preparation of Crude Subcellular Fractions by Differential Centrifugation In The Scientific World JOURNAL Band 2 2002 ISSN 1537 744X S 1638 1642 doi 10 1100 tsw 2002 851 PMID 12806153 PMC 6009713 freier Volltext S J Garger O M Griffith L K Grill Rapid purification of plasmid DNA by a single centrifugation in a two step cesium chloride ethidium bromide gradient In Biochemical and Biophysical Research Communications Band 117 Nr 3 28 Dezember 1983 ISSN 0006 291X S 835 842 doi 10 1016 0006 291X 83 91672 8 https www axis shield density gradient media com Isolation 20of 20cells pdf https axis shield density gradient media com Leaflet 20Nycodenz pdfNormdaten Sachbegriff GND 4186747 6 lobid OGND AKS LCCN sh85021939 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ultrazentrifuge amp oldid 237224024