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Uladsimir Karatkewitsch 26 November 1930 in Orscha 25 Juli 1984 in Minsk war ein belarussischer Schriftsteller Dichter und Ubersetzer sowie Preistrager mehrerer staatlicher Literaturpreise darunter der Iwan Melesch Literaturpreise fur den Roman Nelha sabyz Leanidy ne wernuzza da Sjamli 1983 und postum 1984 den Jakub Kolas Staatspreis fur den Roman Tschorny samak Alschanski Uladsimir Karatkewitsch als StudentKyrillisch Belarussisch Uladzimir KaratkevichLacinka Uladzimir KaratkievicTransl Uladzimir KaratkevicTranskr Uladsimir KaratkewitschKyrillisch Russisch Vladimir KorotkevichTransl Vladimir KorotkevicTranskr Wladimir Korotkewitsch Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Werk 2 1 Belarussische Geschichte als Thema literarischer Texte 2 2 Gedichtbande 2 3 Erzahlsammlungen 2 4 Romane 2 5 Novellen 2 6 Kinderliteratur 2 7 Dramen 2 8 Szenarien fur Kurzfilme 2 9 Drehbucher fur Spielfilme 2 10 Essays Publizistik Literaturkritik 3 Werkausgaben und Ubersetzungen 4 Literatur uber Uladsimir Karatkewitsch 5 WeblinksBiographie BearbeitenUladsimir Karatkewitsch wurde in Orscha in der Wizebskaja Woblasz als Sohn eines Beamten und einer Lehrerin geboren Wahrend des Zweiten Weltkriegs war die Familie ohne festen Wohnsitz sie wurde nach Perm spater nach Orenburg evakuiert weitere Aufenthaltsorte waren Moskau Rjasan der Ural und Kiew Im Jahre 1944 kehrte er nach Orscha zuruck wo er von 1944 bis 1949 die Mittelschule besuchte Dort arbeitete er an Schulzeitungen und schulischen Theaterinszenierungen mit 1949 54 studierte er Russistik in Kiew wo er eine Liebe zur Ukraine und zum ukrainischen Volk entwickelte und beinahe aufgrund von ukrainischem Nationalismus zwangsexmatrikuliert wurde Ab 1951 erschienen erste Gedichte in Lokalzeitungen in Orscha und eine erste Version der Novelle Dsikaje paljawanne karalja Stacha Konig Stachs wilde Jagd 1952 schickte er ein Heft mit Brief an Jakub Kolas Kaski i lehendy majoj radsimy Marchen und Sagen meiner Heimat welches er spater teilweise uberarbeitete und veroffentlichte Seine Diplomarbeit 1954 trug den Titel Kaska Lehenda Padanne Marchen Legende Sage Eine Dissertation und somit eine wissenschaftliche Laufbahn blieb ihm verwehrt Nach dem Studium ging er mehrere Jahre einer Lehrtatigkeit nach zunachst in der Nahe von Kiew 1954 56 spater in seiner Heimatstadt Orscha 1956 58 Den Durchbruch schaffte Karatkewitsch 1955 mit dem Gedicht Mascheka Ab 1955 stand er in Briefkontakt mit dem Schriftsteller Maksim Tank 1957 trat er dem Schriftstellerverband der BSSR bei und sein erstes Drama Mlyn na sinich virach Muhle auf blauen Strudeln feiert Premiere 1958 60 besuchte Karatkewitsch Literaturkurse 1960 62 Drehbuchkurse in Moskau 1963 siedelte er nach Minsk uber 1967 lernte er Waljanzina Nikizina kennen die er 1971 ehelichte 1979 nahm er an der internationalen Ionesco Konferenz zum Thema Slawische Kulturen in Kiew statt Kinder hatte Uladsimir Karatkewitsch nicht Werk Bearbeiten nbsp Denkmal fur Uladsimir Karatkewitsch in OrschaUladsimir Karatkewitsch war Verfasser epischer Texte Erzahlungen Novellen Romane auch Marchen und Sagen von Lyrik Gedichte sowie von Dramen Essays Aufsatzen und Ubersetzungen Der Veroffentlichung seines Gedichtes in der Orschaer Regionalzeitung Leninski Prysyu 1951 folgte 1955 sein Durchbruch als Dichter mit dem Gedicht Mascheka in der Literaturzeitschrift Polymja Es folgten drei Gedichtbande Ab den 1960er Jahren verfasste er vor allem epische Werke Romane Novellen Erzahlungen Zu seinen beliebtesten Werken zahlen der Roman Tschorny samak Alschanski Das schwarze Schloss von Alschany 1979 sowie die auch ins Deutsche ubersetzte Novelle Dsikaje paljawanne Karalja Stacha Die wilde Jagd des Konig Stach 1964 die beide im Stile einer Detektivgeschichte gehalten sind und vor historischem Hintergrund spielen Aufgrund der Struktur vieler seiner Texte zum Beispiel zumeist jugendliche Figuren Elemente des Phantastischen und der darin haufig spannend erzahlten Geschichten in denen es auch um zwischenmenschliche Beziehungen geht geniesst der Schriftsteller bis heute einen sehr guten Ruf insbesondere bei jugendlichen Lesern Dies wird nicht zuletzt durch einen meist mannlichen tendenziell als Ideal dargestellten Protagonisten gefordert der sich dem Humanismus verpflichtet fuhlt und durch sein Agieren im Handlungsverlauf der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen will Dies aussert sich zum Beispiel auch durch das Verhalten des Helden zum weiblichen Geschlecht die er zu beschutzen gewillt ist und durch eine tendenziell polarisierende Erzahlhaltung So steht dem Protagonisten in Karatkewitschs Texten nicht selten ein Antagonist ein Antiheld gegenuber Diese polarisierende Darstellung seiner Werke wird oft als Schwarz Weiss Malerei kritisiert Belarussische Geschichte als Thema literarischer Texte Bearbeiten Uladsimir Karatkewitsch der bereits seit seiner Kindheit ein reges Interesse an der Geschichte und Folklore des belarussischen Volkes zeigte gilt als Begrunder des historischen Romans in der belarussischen Nationalliteratur In seinen Texten behandelt er vor allem historische Themen und beschreibt ethnologische Besonderheiten und Realien aus dem Leben der Belarussen Sitten und Brauche Feierlichkeiten Lokalkolorit Natur usw sehr ausfuhrliche Beschreibungen von Regionen und Landschaften Viel Raum nimmt bei ihm die Geschichte des litauisch belarussischen Aufstandes von 1863 64 unter der Fuhrung von Kastus Kalinouski ein ein Stoff der in gleich mehreren Genres verarbeitet wird Als sein Hauptwerk gilt der bisher nicht ins Deutsche ubersetzte zweibandige Roman Kalasy pad sjarpom twaim Ahren unter deinen Sicheln in dem er den Aufstand von 1863 64 gegen die zaristische Alleinherrschaft aus belarussischer Sicht beschreibt Im Mittelpunkt des Romans steht der Adeligensohn Ales Sahorski der einer alten Tradition seines Geschlechtes entsprechend die ersten Jahre seines Lebens bei einer Familie von leibeigenen Bauern aufgewachsen ist und dort bei vermeintlich einfachen Leuten das Leben und die Freiheit schatzen gelernt hat Der Protagonist setzt sich von nun an fur die Freiheit der Bauern ein und schliesst sich im Alter von 18 Jahren dem Revolutionar Kastus Kalinouski an der hier nicht als historische Person sondern als Figur eines literarischen Kunstwerkes in Erscheinung tritt In der Novelle Sbroja Die Waffe vermutlich 1964 wird die Romanhandlung mit der Geschichte von einer Waffenbeschaffung fur den Kampf gegen die Machthaber fortgesetzt wobei sich der Roman und die Novelle auch unabhangig voneinander lesen lassen Im Mittelpunkt des Dramas Kastus Kalinouski 1963 steht der Freiheitskampfer selber Historische Themen dominieren das Gesamtwerk des Schriftstellers Dies gilt auch fur viele Gedichte sowie Prosatexte darunter auch einige Marchen in denen er die Vergangenheit des belarussischen Volkes thematisiert und auf Bilder und Motive aus der belarussischen Folklore zuruckgreift Neben dem Aufstand von 1863 64 ist dies der Zweite Weltkrieg wie in der Novelle Lisze kaschtanau Kastanienlaub 1973 deren Handlung im umkampften und fast entvolkerten Kiew des Jahres 1944 angesiedelt ist und in der eine Gruppe Kinder unterschiedlicher sozialer und nationaler Herkunft am Wahnsinn des andauernden Krieges zugrunde geht Der Roman Nelha sabyz Man darf nicht vergessen 1982 spielt zwar 20 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg doch wird der Protagonist der sich in eine verheiratete Frau verliebt nicht nur durch die jungste Vergangenheit eingeholt denn die Geliebte stirbt an den Spatfolgen einer Kriegsverletzung sondern seine eigenen familiaren Wurzeln gehen bis auf den litauischen Aufstand zuruck Ein Roman nicht nur gegen das historische Vergessen sondern auch gegen das Verdrangen der historischen Vergangenheit und seiner eigenen Herkunft und gleichermassen ein Pladoyer fur eine angemessene Erinnerungskultur Insofern stellt das Gesamtwerk Karatkewitschs ein dichtes Netz aus einer bildreichen Sprache und aus historischer Prazision dar Gedichtbande Bearbeiten Matcyna dusa Mutterseele 1958 Viacernija vietrazi Abendsegel Gedichte und ein Poem 1960 Maja Ilijada Meine Iliade 1962 Byŭ Josc Budu Ich war bin und werde sein Gedichte und Poeme 1986 postum veroffentlicht Erzahlsammlungen Bearbeiten Blakit i zolata dnia Das Blau und Gold des Tages 1961 Cazenija 1970 Voka tajfuna Das Auge des Taifuns 1974 Z viakoŭ minulych Seit alten Zeiten 1978 Romane Bearbeiten Kalasy pad siarpom tvaim Die Ahren unter deiner Sichel 1968 Chrystos pryziamliŭsia ŭ Harodni Christus stieg in Hrodna herab 1966 Corny zamak Al sanski Das schwarze Schloss von Alsany publiziert zusammen mit der Novelle Zbroja Die Waffe 1979 Nel ha zabyc Leanidy ne viernucca da Ziamli Man darf nicht vergessen Die Leoniden werden nicht zur Erde zuruckkehren 1960 erst 1982 in Buchform Novellen Bearbeiten U sniahach dramaje viasna Im Schnee schlaft der Fruhling 1957 Veroffentlichung erst 1988 postum Sivaja lehenda Die graue Legende 1958 hierzu 1971 gleichnamige Oper Premiere erst 1978 Cyhanski karol Zigeunerkonig 1958 veroffentlicht 1971 Dzikae paljavanne karalja Stacha 1964 hierzu 1979 Verfilmung 1985 deutsche Ubersetzung Konig Stachs wilde Jagd 1989 gleichnamiges Ballet Zbroja Die Waffe verfasst vermutlich 1964 Lis ce kastanaŭ Kastanienlaub 1973 Kinderliteratur Bearbeiten Kazki Marchen 1975 Bielavieskaja pusca Der Urwald von Bielavieza Skizze 1975 Dramen Bearbeiten Mlyn na Sinich Virach Die Muhle mit blauen Strudeln 1957 Auffuhrung im Fernsehen 1959 Zvany Viciebska Die Glocken von Wizebsk 1974 Kastus Kalinouski 1963 Kalyska catyroch caraŭnic Der Geburtsort der vier Hexen 1982 Maci ŭrahanu Die Mutter des Hurricanes 1985 hierzu 1990 Spielfilm von J Maruchin Szenarien fur Kurzfilme Bearbeiten Sviedki viecnasci Zeugen der Ewigkeit 1964 Pamiac kamnia Das Gedachtnis des Steins 1966 Budz scaslivaj raka Sei glucklich o Fluss 1967 Drehbucher fur Spielfilme Bearbeiten 1967 Chrystos pryziamliŭsia ŭ Harodni 1973 Cyrvony ahat 1980 Konig Stachs wilde Jagd Dzikaje palavannie karalja Stacha 1984 Corny zamak Al sanskiEssays Publizistik Literaturkritik Bearbeiten Daroha jakuju prajsoŭ Der Weg den ich ging Autobiographie 1964 dies ist vor allem eine Darstellung der Plane die Karatkewitsch noch zu verwirklichen gedenkt Ziamlja pad bielymi krylami 1977 erste Publikation zunachst als Schulbuch fur ukrainische Kinder auf Ukrainisch angedacht Kiew 1972 deutsche Ubersetzung Land unter weissen Flugeln 1983 Mscislaŭ Mstislavl 1985 Essays und Artikel uber Francysk Skaryna Taras Schewtschenko Lessja Ukrajinka Michal Kleofas Oginski Janka Kupala Maksim Bahdanowitsch Michail Scholochow u v a Erst nach Karatkewitschs Tod erschien 1988 die Novellensammlung Staryja bielaruskija chroniki Alte belarussische Chroniken In Fernsehen und Radio wurden einige Auffuhrungen ausgestrahlt die auf Karatkewitschs Werken basieren Nach seinem Libretto wurde im Belarussischen Opern und Balletttheater die Oper Sivaja lehienda aufgefuhrt Graue Legende Komponist Dmitry Smolski 1978 und nach seiner Novelle Dzikaje palavannie karala Stacha die gleichnamige Oper von Uladsimir Soltan 1989 Karatkewitsch arbeitete auch haufig als Ubersetzer Er ubersetzte ins Belarussische einzelne Werke von Lord Byron Adam Mickiewicz u v a Werkausgaben und Ubersetzungen BearbeitenUladzimir Karatkevic Zbor tvoraŭ u vas mi tamach 8 Bande Minsk 1987ff Uladzimir Karatkevic Tvory Proza dramaturhija publicystyka Minsk 1996 Uladsimir Karatkewitsch Konig Stachs wilde Jagd Ubers Ingeborg u Oleg Kolinko Berlin Verlag Neues Leben 1985 Uladsimir Karatkewitsch Land unter weissen Flugeln Ubers Uladsimir Tschapeha Minsk Verlag Junaztwa 1983 Uladsimir Karatkewitsch Vom Blau und Gold des Tages Ubers Hans Joachim Grimm In Norbert Randow Hg Storche uber den Sumpfen Belorussische Erzahler Berlin Volk und Welt 1971 S 408 420Literatur uber Uladsimir Karatkewitsch BearbeitenA Verabej Uladzimir Karatkevic zycce i tvorcasc Minsk 2005 A Rusecki Uladzimir Karatkevic Praz historyju ŭ sucasnasc Minsk 2000 A Mal dzis Zycce i ǔznasenne Uladzimira Karatkevica Partret pis mennika i calaveka Minsk 1990Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Uladsimir Karatkewitsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karotkaya biyagrafiya Kurzbiographie von Uladsimir Karatkewitsch belarussisch Tvorchy shlyah Kurzinformationen belarussisch Einige Werke von Karatkewitsch belarussisch russisch Biographie Werke Photos von U Karatkewitsch Memento vom 27 November 2005 im Internet Archive belaruss Russ Englisch Normdaten Person GND 11898473X lobid OGND AKS LCCN n83233217 VIAF 64807662 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karatkewitsch UladsimirALTERNATIVNAMEN Karatkevich Uladzimir weissrussisch Karatkievic Uladzimir Lacinka Karatkevic Uladzimir Transliteration des Weissrussischen Korotkevich Vladimir russisch Korotkevic Vladimir Transliteration des Russischen Korotkewitsch Wladimir Transkription des Russischen KURZBESCHREIBUNG weissrussischer Schriftsteller und DichterGEBURTSDATUM 26 November 1930GEBURTSORT OrschaSTERBEDATUM 25 Juli 1984STERBEORT Minsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uladsimir Karatkewitsch amp oldid 228709777