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UbergeordnetZelle gramneg Bakt Gene OntologyQuickGODas Typ III Sekretionssystem engl Type III secretion system als TTSS oder T3SS abgekurzt ist eine Proteinstruktur manchmal als Organell betrachtet die in manchen Gram negativen Bakterien auftritt 1 Diese Struktur dient zur Sekretion bakterieller Proteine in eukaryotischen Zellen Diese Proteine ermoglichen es den Bakterien die eukaryotischen Zellen die Wirte zu infizieren Die Proteine werden direkt von der bakteriellen Zelle in die Wirtszelle mittels einer Nadelstruktur dem Kennzeichen des T3SS ubertragen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 T3S Proteine 3 Induktion der Sekretion und Geninduktion 4 T3SS vermittelte Infektion 5 Ungeloste Themen 6 Siehe auch 7 QuellenUberblick BearbeitenDer Begriff Typ III Sekretionssystem wurde 1993 erstmals verwendet 3 Dieses Sekretionssystem unterscheidet sich von mindestens funf anderen bakteriellen Sekretionssystemen Das T3SS tritt nur in Gram negativen meist pathogenen Bakterien auf Schatzungsweise besitzen 25 Bakterienarten das System Die am besten erforschten T3SS sind aus Arten von Shigella verursacht Bakterienruhr Salmonella Typhus Escherichia coli Enteritis Colitis Burkholderia Rotz Yersinia Pest und Pseudomonas infiziert Menschen Tiere und Pflanzen bekannt Das T3SS besteht in jeder Bakterienart aus ungefahr 30 verschiedenen Proteinen den T3S Proteinen Damit ist es eines der komplexesten Sekretionssysteme Seine Struktur ist derjenigen von Flagellen sehr ahnlich Diese sind lange extrazellulare Organelle die der Bewegung des Bakteriums dienen Manche Proteine die am T3SS beteiligt sind haben ahnliche Aminosaurensequenzen wie Flagellenproteine Ein Teil der T3SS besitzenden Bakterien hat auch Flagellen und ist beweglich z B Salmonella Andere haben keine Flagellen und sind unbeweglich z B Shigella In der Tat wird die Typ III Sekretion fur die Aussetzung sowohl von Infektionsproteine als auch Flagellenproteine eingesetzt Der Begriff Typ III Sekretion wird jedoch hauptsachlich zur Bezeichnung des Infektionsapparats benutzt Es wird daruber debattiert ob T3SS und Flagellen evolutionar verwandt sind Das T3SS ist fur die Pathogenitat des Bakteriums notwendig Defekte im T3SS bedeuten oft den Verlust der Infektionsfahigkeit Krankheiten die die oben genannten T3SS Bakterien verursachen infizieren Millionen von Menschen und toten Hunderttausende jedes Jahr hauptsachlich in Entwicklungslandern Traditionelle Antibiotika waren in der Vergangenheit effizient gegen diese Bakterien aber resistente Stamme tauchen immer wieder auf Die Aufklarung des Mechanismus des T3SS und die Entwicklung spezifischer Medikamente sind seit den spateren 1990er Jahren zu einem wichtigen Ziel vieler Forschungsgruppen weltweit geworden T3S Proteine BearbeitenT3S Proteine lassen sich in drei Gruppen einordnen Strukturelle Proteine bilden die Basis den inneren Stab und die Nadel Effektoren werden in Wirtszellen sezerniert und unterstutzen die Infektion Chaperone binden Effektoren im bakteriellen Zytoplasma an schutzen diese vor Abbau und Aggregation d h Zusammenkleben und leiten sie in Richtung Nadelkomplex Die meisten T3S Proteine gehoren zu Operonen Solche Operone befinden sich bei manchen Arten auf dem bakteriellen Chromosom bei anderen auf einem eigenen Plasmid Beispielsweise hat Salmonella eine Region auf dem Chromosom die sogenannte Salmonella Pathogenitatsinsel SPI in der fast alle T3S Gene zu finden sind Shigella hingegen besitzt ein grosses Virulenzplasmid auf dem sich alle T3S Gene befinden Zu sezernierende Effektorproteine mussen vom System anerkannt werden denn sie befinden sich im Zytoplasma zusammen mit Tausenden anderer Proteine Fast alle Effektoren tragen ein Sekretionsignal eine kurze Aminosaurensequenz normalerweise am Anfang N Terminus des Proteins die der Nadelkomplex erkennen kann Induktion der Sekretion und Geninduktion BearbeitenIm Einzelnen ist uber den Mechanismus der Auslosung Induktion der Sekretion nur wenig bekannt Kontakt der Nadel mit einer Wirtszelle induziert die Sekretion Bei Yersinia und Pseudomonas lasst sich die Sekretion auch unabhangig von einer Wirtszelle durch Erniedrigung der Kalziumionen Konzentration im Nahrmedium induzieren das wird durch Hinzufugen von Chelatoren wie EDTA oder EGTA erreicht bei Shigella durch den aromatischen Farbstoff Kongorot Mit diesen und anderen Methoden wird in Forschungslaboren Typ III Sekretion kunstlich induziert Auch in infizierten Organismen kann bakterielles Sekretionsverhalten durch andere Signale als Wirtszellenkontakt induziert werden etwa durch Temperatur pH Osmolaritat und Sauerstoffkonzentration Bei Shigella erfolgt dies durch Cholesterin ein in fast allen eukaryotischen Zellmembranen befindliches Lipid bei Salmonella durch die Ionen Formiat und Acetat Diese Ionen sind im Krummdarm zu finden einem typischen Ort der Infektion mit Salmonella Umgekehrt stoppen bei Salmonella die Ionen Butyrat und Propionat die Sekretion diese Ionen sind im Blinddarm zu finden Die oben genannten Signale regulieren die Sekretion entweder direkt oder durch Genregulation Einige T3S Transkriptionsfaktoren sind bekannt darunter T3S Chaperone s o Chaperone konnten eine positive Regulation des Gens bewirken das je einen Effektor kodiert Solange keine Sekretion stattfindet ist im Zytoplasma das Chaperon an den Effektor gebunden Bei Sekretion trennen sich Effektor und Chaperon Ersterer wird sezerniert letzteres wirkt als Transkriptionsfaktor indem es an das kodierende Gen bindet dessen Transkription induziert und dadurch die Herstellung weiterer Effektormolekule bewirkt T3SS vermittelte Infektion BearbeitenWie Effektoren des T3SS in eine Wirtszelle eindringen ist noch nicht vollstandig geklart Sie gelangen zunachst in die Basis des Nadelkomplexes und bewegen sich dann durch die Nadel in Richtung Wirtszelle Gemass fruheren Vorstellungen sollte die Nadel selbst Locher in die Membran der Wirtszelle bohren dies wurde aber widerlegt Mittlerweile ist bekannt dass bestimmte als Translokatoren bezeichnete Effektoren zuerst ausgeschieden werden und eine Offnung oder einen Kanal ein Translokon in der Membran der Wirtszelle erzeugen Durch das Translokon konnen die restlichen Effektoren in die Wirtszelle eindringen Mutierte Bakterien denen die Translokatoren fehlen konnen zwar die restlichen Effektoren ausscheiden diese dringen aber nicht in die Wirtszelle ein so dass die Schadigung derselben und damit die pathogene Wirkung ausbleibt In der Regel hat jedes T3SS drei Translokatoren Manche Translokatoren haben eine Doppelrolle indem sie nach Erzeugung des Translokons auch im Inneren der Wirtszelle als Effektoren wirken Viele Bakterienarten sind darauf angewiesen in eine Wirtszelle einzudringen um sich zu vermehren und sich innerhalb eines Gewebes auszubreiten Solche Bakterien verbringen Effektoren in eine Wirtszelle die dort bewirken dass die Wirtszelle das Bakterium umschliesst und in ihren Innenraum aufnimmt phagozytiert Dazu steuern die Effektoren die Polymerisation der Aktin Filamente im Cytoskelett der Wirtszelle um Nachweislich konnen Effektoren des T3SS auch in den Zellzyklus von Wirtszellen eingreifen und programmierten Zelltod Apoptose auslosen Einer der meistuntersuchten Effektoren ist IpaB von Shigella flexneri IpaB hat die oben genannte Doppelrolle als Translokator und im Zellinneren wirksamer Effektor und fugt Wirtszellen vielerlei Schaden zu 1994 wurde gezeigt dass IpaB in Makrophagen nach der Phagozytose des Bakteriums vermittels des Enzyms Caspase 1 eine Apoptose auslost 4 5 Bestimmte Effektoren des T3SS engl activator like effectors TAL effectors wirken positiv genregulierend Gut untersucht sind solche TAL Effektoren des Bakteriums Xanthomonas Wenn diese in Pflanzen gelangen konnen sie in den Kern einer Pflanzenzelle eindringen an Promotoren binden und die Transkription von Pflanzengenen bewirken die die Infektion durch das Bakterium begunstigen 6 Hierzu binden sie spezifisch an Tandemwiederholungen der Wirtszell DNA 7 Ungeloste Themen BearbeitenHunderte von Artikeln uber T3SS wurden seit Mitte der 1990er Jahre veroffentlicht Trotzdem bleiben viele Fragen offen T3SS Proteine und Effektoren Die meisten T3SS Effektoren werden nur in winzigen Mengen in die Zielzellen injiziert Die Menge bzw Konzentration der allermeisten Effektoren bleibt damit unbekannt Ohne bekannte Mengen sind aber die physiologischen Auswirkungen oft nur schwer abzuschatzen obwohl die biochemische Funktion vieler Effektoren bekannt ist Trotzdem bleibt die molekulare Funktion vieler Effektoren unklar Auch die Lokalisierung jedes Proteins ist nicht vollig aufgeklart Lange der Nadel Es ist nicht bekannt wie das Bakterium weiss wann eine neue Nadel eine angemessene Lange erreicht hat Es existieren einige Theorien unter anderen das Bestehen eines Massstabproteins welches die Spitze der Nadel mit der Basis verbindet Wenn neue Nadeluntereinheiten an der Spitze hinzugefugt werden streckt sich das Massstabprotein und meldet damit der Basis die Lange der Nadel Energetik Mit welcher Kraft die Proteine durch die Nadel nach aussen getrieben werden ist nicht vollig bekannt Eine ATPase ist an der Basis des Nadelkomplexes gebunden und nimmt am Leiten von Proteinen in Richtung Nadel teil Ob sie die Energie fur den Transport liefert ist unklar Sekretionssignal Wie oben erwahnt besitzen Effektorproteine ein Sekretionssignal das dem Sekretionssystem hilft diese Effektoren von anderen Proteinen zu unterscheiden Die Voraussetzungen und der genaue Erkennungsmechanismus sind zurzeit unbekannt Aktivierung der Sekretion Das Bakterium muss die richtige Zeit zur Sekretion erkennen Unnotige Sekretion wenn sich keine Wirtszelle in der Nahe befindet ist fur das Bakterium unwirtschaftlich was Energie und Bausteine angeht Das Bakterium kann zwar einen Kontakt der Nadel mit einer Wirtszelle spuren der Mechanismus ist jedoch unbekannt Manche Theorien gehen von feinen konformationellen Veranderungen der Nadelstruktur beim Kontakt aus die dann Veranderungen in der Konformation der Basis verursachen und damit die Sekretion einschalten Binden von Chaperonen Der Zeitpunkt an dem Chaperone an ihren Effektoren binden ob wahrend oder nach der Translation ist unbekannt so wie auch die Art auf die Chaperone und Effektoren sich vor der Sekretion voneinander trennen Siehe auch BearbeitenBakterielle ProteinsekretionQuellen Bearbeiten TCDB 3 A 6 A Blocker N Jouihri u a Structure and composition of the Shigella flexneri needle complex a part of its type III secreton In Molecular microbiology Band 39 Nummer 3 Februar 2001 S 652 663 ISSN 0950 382X PMID 11169106 Salmond GP Reeves PJ Membrane traffic wardens and protein secretion in Gram negative bacteria In Trends Biochem Sci 18 Jahrgang 1993 S 7 12 A Zychlinsky B Kenny R Menard M C Prevost I B Holland P J Sansonetti IpaB mediates macrophage apoptosis induced by Shigella flexneri In Mol Microbiol 11 4 1994 S 619 627 doi 10 1111 j 1365 2958 1994 tb00341 x PMID 8196540 H Hilbi J E Moss D Hersh Y Chen J Arondel S Banerjee R A Flavell J Yuan P J Sansonetti A Zychlinsky Shigella induced Apoptosis Is Dependent on Caspase 1 Which Binds to IpaB In J Biol Chem 273 49 1998 S 32895 32900 doi 10 1074 jbc 273 49 32895 PMID 9830039 Boch J Bonas U 2010 XanthomonasAvrBs3 Family Type III Effectors Discovery and Function In Annual Review of Phytopathology 48 S 419 436 doi 10 1146 annurev phyto 080508 081936 PMID 19400638 Moscou M J Bogdanove A J 2009 A Simple Cipher Governs DNA Recognition by TAL Effectors In Science 326 5959 1501 bibcode 2009Sci 326 1501M doi 10 1126 science 1178817 PMID 19933106 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Typ III Sekretionssystem amp oldid 218132600