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Tungol auch Chinesisches Holzol oder Elaeococcaol genannt ist ein Pflanzenol aus den olreichen Samen verschiedener sudasiatischer baumformiger Arten der Gattung Vernicia TungolReife Frucht des TungolbaumsRohstoffpflanze n Vernicia fordii prakt identisch Vernicia montana auch von Vernicia cordata 1 Herkunft SamenFarbe bernsteinfarbig helles Tungol dunkelbraun schwarzes Tungol CAS Nummer 8001 20 5Fettsauren in den FettenOlsaure 4 18 2 Linolsaure 4 15 3 Linolensaure 1 3 3 Palmitinsaure 2 5 3 Stearinsaure 1 3 3 Weitere Fettsauren a Elaeostearinsaure 57 88 2 Sonstige InhaltsstoffeTocopherole bis 1500 mg kg 3 Weitere Inhaltsstoffe Tannine Phytosterole Saponine 3 EigenschaftenDichte 0 936 0 945 kg l bei 15 C 1 Viskositat n displaystyle nu 113 mm2 s bei 40 C 4 Schmelzpunkt 2 3 C frisches Ol 17 C bis 21 C kurzzeitig erhitztes Ol 5 6 Iodzahl 147 211 Wijs 2 Verseifungszahl 187 197 2 Herstellung und VerbrauchProduktion weltweit ca 75 000 Tonnen 2004 7 Wichtigste Produktionslander China Argentinien Paraguay 7 Verwendung Pharmazie Medizin Technik Industrie Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen und Herstellung 2 Eigenschaften und Zusammensetzung 3 Gewinnung 4 Verwendung 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorkommen und Herstellung BearbeitenIn China wird meist der Tung oder Abrasinbaum Vernicia montana auch speziell als Abrasinol 8 und der Tungolbaum Vernicia fordii genutzt in Japan Vernicia cordata Japanisches Holzol Das Ol des verwandten Lichtnussbaumes Aleurites moluccana wird als Kukuinussol bezeichnet ahnlich sind auch die Ole von Reutealis trisperma Bagilumbangol Es wird aus den Samen entweder kalt oder heissgepresst erhalten 2 Ein ahnliches Ol das Oiticicaol stammt von Licania rigida auch von Garcia nutans wird ein solches erhalten Eigenschaften und Zusammensetzung BearbeitenFrisches Tungol ist klar bernsteinfarbig geruch und geschmacklos kaltgepresst white tung oil bis dunkelbraun mit fakalartigem Geruch heissgepresst black tung oil und ist vergleichsweise dickflussig Der Geruch des hellen Tungols verandert sich nach einiger Zeit er ahnelt dann dem von ranzigem Speck Lardol und ist dadurch sehr charakteristisch und unangenehm 9 nbsp Die dreifach ungesattigte a EleostearinsaureVon anderen Pflanzenolen unterscheidet sich Tungol durch seine besondere chemische Zusammensetzung Es besteht bis zu uber 80 aus den Glyceriden der a Elaeostearinsaure einer dreifach ungesattigten Fettsaure Als weitere Komponenten der Triglyceride kommen Olsaure Palmitinsaure und Stearinsaure vor Auf Grund geringer Anteile der in allen Wolfsmilchgewachsen enthaltenen Di und Triterpenester ist Tungol nicht zum Verzehr geeignet Der Presskuchen nach der Extraktion des Ols ist ein guter Dunger aber nicht als Tierfutter geeignet Tungol weist zudem ein sehr charakteristisches Verhalten beim Erhitzen auf das fur die technischen Eigenschaften eine Rolle spielt Wird es stark erhitzt resultiert dies in einer starken Erhohung der Viskositat die zu einer Gelatinisierung fuhrt Dabei erhoht sich das spezifische Gewicht wahrend der Brechungsindex reduziert wird Tungol wird seit Jahrhunderten als wasserabweisendes Ol verwendet da es sehr tief und selbst in das dichteste Holz eindringt Es bildet im Vergleich zu den meisten anderen oxidativen Olen einen feinen dauerhaften Film der seine Elastizitat behalt und sich mit dem Holz bewegt 10 Gewinnung BearbeitenDas Ol wird durch das Auspressen der Samen in den reifen Fruchten gewonnen die vorher von der Schale befreit werden Es kann sowohl warm wie auch kalt extrahiert werden Die Kerne enthalten 50 bis 60 Ol Verwendung BearbeitenIm Gegensatz zu anderen pflanzlichen Olen ist Tungol nicht zur Ernahrung geeignet Verwendung findet es vorwiegend zur Herstellung von Lack teils auch zur Herstellung von Seife und Linoleum als Schmierol und als Bindemittel in der Malerei Auch fand es Verwendung zur Herstellung von Lampenruss 11 nbsp Rohes Holz oben verfarbt sich nach Tungol Behandlung gelblich golden Tungol polymerisiert und oxidiert ahnlich wie Leinol trocknet jedoch schneller und bildet eine harzartige harte matte Oberflache In der Malerei besteht bei alleiniger Verwendung des Tungols eine hohe Versprodungs bzw Rissgefahr Daher wird es meist in Mischung mit Leinolfirnis verwendet Bis 20 dem Leinolfirnis zugesetzt beschleunigt es die Trocknung und verringert die Quellung durch Wasser Mit Leinol gemischt wird eine besonders gute Haltbarkeit und Witterungsbestandigkeit erreicht In geringen Mengen dem Schlussanstrich mit Leinolfarben ohne Losemittel beigegeben erhoht es deren Glanz und Abriebfestigkeit In der Elektroindustrie werden elektrische Bauteile mit Tungol bedampft um die Wasserbestandigkeit zu erhohen Weblinks BearbeitenTung Oil Debunking the Myths auf canadianwoodworking com abgerufen am 10 Mai 2017 Literatur BearbeitenSabine Krist Gerhard Buchbauer Carina Klausberger Lexikon der pflanzlichen Fette und Ole Springer 2008 ISBN 978 3 211 75606 5 S 453 457 P S Ku Zur direkten Bestimmung der Elaeostearinsaure in Holzol Tungol In Zeitschrift fur analytische Chemie 120 1 2 1940 S 37 J Greenfield Lectures of the 1959 Short Course on Drying Oils In J Amer Oil Chem Soc 36 1959 S 565 C L Franzke Duong Tan Phuoc amp E Hollstein Zur Fettsaure Zusammensetzung der Samen wildwachsender vietnamesischer Olpflanzen In European Journal of Lipid Science and Technology 73 10 1971 639 642 doi 10 1002 lipi 19710731016 Anna Schonemann Wolfgang Frenzel Achim Unger und Ernst Kenndler An Investigation of the Fatty Acid Composition of New and Aged Tung Oil In Studies in Conservation Vol 51 No 2 2006 S 99 110 JSTOR 20619434 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ullmann s Food and Feed Vol 2 Wiley 2017 ISBN 978 3 527 33990 7 S 665 727 a b c d e P H List L Horhammer Hrsg Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis 4 Auflage 7 Band Arzneiformen und Hilfsstoffe Teil B Springer 1977 ISBN 978 3 642 65823 5 S 172 a b c d e f Sabine Krist Gerhard Buchbauer Carina Klausberger Lexikon der pflanzlichen Fette und Ole Springer 2008 ISBN 978 3 211 75606 5 Nelson Zornitta Willian Cezar Nadaleti et al Evaluation of the Tung s fruits as a possible source of sustainable energy In Acta Scientiarum Technology Maringa 39 4 2017 S 487 493 doi 10 4025 actascitechnol v39i4 29857 H Gnamm K Grafe u a Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation Dritter Band Das Leder 1 Teil Springer 1936 ISBN 978 3 7091 2211 2 S 362 E Bames A Bomer u a Handbuch der Lebensmittelchemie 4 Band Springer 1939 ISBN 978 3 642 88819 9 S 505 a b Reinhard Lieberei Wolfgang Franke Christoph Reisdorff Nutzpflanzenkunde 7 Auflage Thieme 2007 ISBN 978 3 13 530407 6 S 430 Wolfgang Blaschek Rudolf Hansel u a Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Folgeband 2 Drogen A K 5 Auflage Springer 1998 ISBN 978 3 642 63794 0 S 62 f Heinrich Boul Ernst Dillan u a Wissenschaftliche Veroffentlichungen aus dem Siemens Konzern IV Band 2 Hef Springer 1925 ISBN 978 3 662 22753 4 S 285 Xin You Liu Maria Cristina Timar Anca Maria Varodi Song Lin Yi Tung Oil and Linseed Oil as Traditional Finishing Materials Important for Furniture Conservation In Pro Ligno Vol 11 Nr 4 2015 S 571 579 online PDF 680 kB auf proligno ro abgerufen am 10 Februar 2017 Yingxing Song E tu Zen Sun Shiou chuan Sun Chinese Technology in the Seventeenth Century Dover Publications 1966 ISBN 0 486 29593 1 S 285 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tungol amp oldid 235559644