www.wikidata.de-de.nina.az
Anton Toni Wolter 20 September 1875 in Friesdorf bei Bonn Rheinprovinz 11 April 1929 in Rungsdorf bei Bonn war ein deutscher Landschaftsmaler der Dusseldorfer Schule Bedeutung erlangten vor allem seine Industriebilder Toni Wolter 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolter Sohn des Friesdorfer Bierbrauers Lorenz Wolter 1843 1905 und dessen Ehefrau Elisabeth Christine genannt Stine geborene Putzfeld 1848 1905 Besitzerin der Godesberger Gaststatte Zum Gambrinus entstammte einer angesehenen Familie aus der unter anderem die Benediktiner Maurus und Placidus Wolter hervorgegangen waren Bereits beim Besuch des Kindergartens fiel sein zeichnerisches Talent auf Im Jahr 1882 wurde er auf der Burgschule in Godesberg eingeschult anschliessend ging er auf das Hubertinum eine Godesberger Privatschule Bei seiner Cousine Lina Frings erlernte er in den Schulferien in Moselweiss das Aquarellieren Wegen schlechter Schulleistungen verliess er das Hubertinum vorzeitig und trat 1889 beim Malermeister Franz Le Roi in Godesberg eine Anstreicherlehre an die Gesellenprufung bestand er 1892 Danach ging er auf die Gewerbliche Fachschule der Stadt Koln die Vorlauferin der Kolner Werkschulen wo ihm die Studienbedingungen jedoch nicht zusagten weshalb er sich kurzerhand entschloss auf die Walz zu gehen Die Wanderschaft fuhrte ihn uber Hannover Berlin Munchen und Konstanz in die Schweiz und nach Italien wo er die Toskana Rom und Neapel bereiste Zuruckgekehrt nach Godesberg arbeitete er als Schilder und Dekorationsmaler Als seine Eltern 1897 die Godesberger Gastwirtschaft aufgaben und ihre Anteile an der Friesdorfer Brauerei verkauften sowie nach Vallendar zogen trat Wolter ein Studium an der Kunstakademie Dusseldorf an wo Ernst Roeber und Willy Spatz ihn in der Elementarklasse unterrichteten Mit Kommilitonen besuchte er die Weltausstellung Paris 1900 Danach ging er in die Landschafterklasse von Eugen Ducker Er avancierte zu dessen Lieblingsschuler und durfte an einer Monumentallandschaft die die Schifferborse in Ruhrort in Auftrag gegeben hatte mitarbeiten Sein Studium unterbrach Wolter im Jahr 1902 fur einige Monate um bei dem norwegischen Maler Frits Thaulow die nordische Naturauffassung kennenzulernen Dort wurde er auch mit dem Landschaftsmaler Eugen Bracht bekannt 1904 wurde Wolter studentisches Mitglied der Dusseldorfer Kunstlervereinigung Malkasten In Dusseldorf zahlten Hans und Josef Kohlschein Robert Seuffert Walter Heimig Richard Bloos Max Westfeld Carl Pluckebaum und Ernst Inden zu seinem engeren Freundeskreis In den Jahren 1904 bis 1907 wirkte er an der Organisation von Kunstlerfesten im Malkasten Haus mit etwa an dem Fest der schwarzen Tulpe und an dem Festspiel Im Reiche des Tanzes 1913 wurde Wolter ordentliches Mitglied des Malkastens Dort lernte er auch seine Frau kennen die Landschaftsgartnerin Else Schlesinger 1881 1918 Tochter des deutsch amerikanischen Industriellen Adolf Schlesinger 1840 1922 die er 1907 heiratete Im gleichen Jahr ging er fur eine kurze Zeit nach Dresden um als Assistent von Eugen Bracht zu arbeiten Durch diesen kam er mit der Industriemalerei in Beruhrung In dieser Zeit wurden seine Landschaftsgemalde in Bonner und Dusseldorfer Kunstgalerien erfolgreich ausgestellt 1908 begann er im Auftrag eines Verwandten des Benediktiners Placidus Wolter mit Gemalden fur das Kloster Beuron Auf Anraten seines Schwiegervaters beteiligte sich Wolter in Dusseldorf an dem Atelier fur Theatermalerei Die Buhne ein Engagement das sich als finanzieller Fehlschlag erwies und aus dem er 1909 ausschied Mit dem erlosten Geld finanzierte er zunachst die Einrichtung einer Fremdenpension und eines Ateliers in Dusseldorf Kurz darauf zogen Wolter und seine Frau jedoch in eine Hutte in der Eifel wo sie ebenfalls Betten vermieteten nbsp Arbeiter im DampfhammerwerkDen Winter 1910 verbrachten sie in Santa Margherita Ligure 1911 wurden Wolter in Rapallo eine Erkrankung an Gelenkrheuma und ein Herzklappenfehler attestiert In der Kunstlerkolonie von Rapallo verkehrte er unter anderem mit Gerhart Hauptmann Siegfried und Cosima Wagner sowie den Landschaftsmalern Hans Thoma und Gustav Schonleber Von Rapallo reiste das Ehepaar Wolter weiter nach Rom Neapel und Pompeji wo farbenfrohe Studien zu den spateren Italienbildern entstanden 1912 weilte das Paar in Karlsruhe wo es ein Atelier und eine Stadtwohnung anmietete Von dort aus erfolgten Reisen in deutsche Mittelgebirgslandschaften auch zum Kloster Beuron wo das Paar zeitweise wohnte 1914 zum Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Wolter nicht kriegsverwendungsfahig geschrieben Im Werdohler Stanz und Hammerwerk seines Schwiegervaters begann er als technischer Zeichner zu arbeiten und in Form von Skizzen Fabrikablaufe zu studieren In dieser Zeit entstand sein erstes grosses Olgemalde Das alte Dampfhammerwerk Haufige Erkrankung fuhrte bald dazu dass er in Werdohl von der Arbeit freigestellt wurde und zu seiner Frau nach Karlsruhe zog Dort wurde 1915 die Tochter Brigitta geboren 1916 zog die Familie in ein grosses Haus nach Hufingen um wo 1918 die Zwillinge Gottfried und Wolfgang geboren wurden Bei der Fruhgeburt der Zwillinge verstarb Ehefrau Else im Wochenbett Zusatzlich sturzte Wolter der Verlust von Kriegsanleihen in eine Krise die er durch den Notverkauf von Bildern in den Griff bekam Weil er wegen der Rheinlandbesetzung zunachst nicht zu Verwandten nach Godesberg ziehen durfte entschloss er sich mit seinen Kindern ubergangsweise eine Unterkunft in Karlsruhe zu beziehen Erst 1919 gelang es ihm eine Genehmigung zum Umzug nach Godesberg zu erhalten wo er 1920 mit Mitteln seines Schwiegervaters ein Haus in der Karl Finkelnburg Strasse erwarb 1921 lernte er die Malerin und Musikpadagogin Marthe Sauer kennen die Tochter des Wiesbadener Architekten August Sauer und Nichte des Salzgitterer Bohrunternehmers Anton Raky die er 1922 heiratete In dieser Zeit beschaftigte er sich erneut mit der Industriemalerei und schuf Ansichten des Rheinischen Braunkohlereviers Im Auftrag von Raky malte er 1923 1924 dessen Bohrturme in Nienhagen Rakys Geschaftsfreund der Grossindustrielle Paul Silverberg beauftragte ihn weitere Braunkohlenbilder zu malen Auf Vermittlung des Bad Nauheimer Kurarztes Franz Groedel mit dem Wolter seit 1911 befreundet war erhielt er 1925 von dem deutsch amerikanischen Grossindustriellen Henry K Janssen den Auftrag dessen Textilmaschinenfabrik Wyomissing Industries Thun amp Janssen in Wyomissing Pennsylvania zu malen Uber New York reisten Wolter und seine Frau im September 1925 dorthin In kurzer Zeit entstanden 15 kleine und mittelgrosse Olgemalde des Unternehmens sowie einige reizvolle Landschaftsbilder die Toni Wolter spater der Familie seines Auftraggebers schenkte Zur Ausfuhrung von drei grossen wandfullenden Gemalden kam es nicht mehr da zunachst die ungunstige Witterung Schneefall und dann eine plotzliche Herzschwache Toni Wolter an weiterer Arbeit hinderte Auf der Heimreise die das Paar im November 1925 antrat erhielt Wolter von den US Militarbehorden die Erlaubnis von Governors Island aus ein Bild der Skyline New Yorks zu malen 1 Nach Ruckkehr aus den Vereinigten Staaten erfreute sich Wolter reger Nachfrage aus der Industrie Die Rheinbraun AG die I G Farben das RWE Energiebetriebe in Bitterfeld und Lausitz sowie einige grosse Stadtwerke bestellten Portrats ihrer Industrieanlagen die man auf Messen Kongressen vor allem aber in Geschaftsberichten veroffentlichen konnte 1928 erreichte Wolter den Hohepunkt seiner kunstlerischen Anerkennung als er zur Jahrestagung des Vereins Deutscher Ingenieure im Folkwang Museum Essen mit Braunkohlebildern auf der Ausstellung Kunst und Technik vertreten war Auch Kolner Galerien stellten seine Industrielandschaften aus Nachdem sich Wolter im Januar 1929 bei einem Besuch bei seiner Tochter Brigitta eine schwere Erkaltung zugezogen hatte verschlechterte sich sein Gesundheitszustand Er begab sich daraufhin in eine Privatklinik nach Blankenheim an der Ahr wo seine letzten Bilder entstanden 54 jahrig verstarb er im April 1929 in Rungsdorf bei Bonn wohin er wegen einer Nierenbeckenentzundung verlegt worden war Seine Beisetzung erfolgte auf dem Burgfriedhof in Godesberg im Familiengrab 2 Werke Auswahl BearbeitenDas alte Dampfhammerwerk 1914 Braunkohlebilder 1920er Jahre Wyomissing Industries 1925Literatur BearbeitenHorst Heidermann bis man eines Tages und sei es nach meinem Tode ein Blumlein entdeckt Auf den Spuren des Malers Toni Wolter 1875 1929 In Godesberger Heimatblatter Jahresheft des Vereins fur Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e V ISSN 0436 1024 Heft 37 1999 Verein fur Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg Bad Godesberg 2000 S 5 59 Marte Wolter Toni Wolter zum 100 jahrigen Geburtstag In Godesberger Heimatblatter Heft 13 S 60Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Toni Wolter Sammlung von Bildern Kunstlerprofil Toni Wolter 1875 1929 Biografie im Portal treffpunkt kunst net Anton Wolter Auktionsresultate im Portal artnet deEinzelnachweise Bearbeiten Horst Heidermann Klaus Vollmer Millionare amp Mazene Ferdinand Thun und Heinrich Janssen aus Barmen Gustav Oberlander aus Duren Edition Kondgen Wuppertal 2014 ISBN 978 3 939843 467 S 54 Google Books Burgfriedhof Webseite im Portal godesberger markt de abgerufen am 6 November 2016PersonendatenNAME Wolter ToniALTERNATIVNAMEN Wolter AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Landschaftsmaler der Dusseldorfer SchuleGEBURTSDATUM 20 September 1875GEBURTSORT Friesdorf bei Bonn RheinprovinzSTERBEDATUM 11 April 1929STERBEORT Rungsdorf bei Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toni Wolter amp oldid 190249860