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Die Chidori Klasse A 1 jap 千鳥型水雷艇 Chidori gata suiraitei war eine Klasse von vier Torpedobooten der Kaiserlich Japanischen Marine die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen Chidori Klasse Die Chidori im Jahr 1934 nach der Umrustung Die Chidori im Jahr 1934 nach der Umrustung Schiffsdaten Land Japan Japan Schiffsart Torpedoboot Bauwerft Marinewerft MaizuruFujinagata Zōsen Bauzeitraum 1931 bis 1934 Stapellauf des Typschiffes 1 April 1933 Gebaute Einheiten 4 Dienstzeit 1933 bis 1945 Schiffsmasse und Besatzung Lange 82 m Lua 79 m KWL 77 5 m Lpp Breite 17 4 m Tiefgang max 2 5 m Verdrangung Standard 535 ts 543 tEinsatz 737 ts 748 t Besatzung 113 Mann Maschinenanlage Maschine 2 Kampon Kessel2 Getriebeturbinensatze Maschinen leistung 11 000 PS 8 090 kW Hochst geschwindigkeit 30 kn 56 km h Propeller 2 Bewaffnung Bei Indienststellung 3 12 7 cm Typ 3 1 4 cm Typ 91 4 Torpedorohre 53 3 cm bis zu 9 Wasserbomben Ab 1934 3 12 cm Typ 3 1 7 7 mm MG Typ 92 2 Torpedorohre 53 3 cm bis zu 9 Wasserbomben Ab 1944 2 12 cm Typ 3 10 2 5 cm Typ 96 2 Torpedorohre 53 3 cm bis zu 48 Wasserbomben Sensoren Typ 13 Luftzielradar Typ 22 Seezielradar Typ 93 Sonar Typ 93 Hydrophon Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklungsgeschichte 1 2 Bau 1 3 Der Tomozuru Zwischenfall 1 4 Einsatz im Zweiten Weltkrieg 2 Liste der Schiffe 3 Technische Beschreibung 3 1 Rumpf 3 2 Antrieb 3 3 Bewaffnung 3 4 Sensoren 3 4 1 Radar 3 4 2 Sonar 4 Besatzung 5 Bemerkungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntwicklungsgeschichte Bearbeiten Am 22 April 1930 wurde der Londoner Flottenvertrag unterzeichnet dieser legte gegenuber den Vertragsstaaten fest dass das Moratorium zum Bau von Grosskampfschiffen des Washingtoner Flottenvertrags bis 1936 verlangert wurde und setzte neue bzw erweiterte qualitative wie quantitative Grenzen fur Grosskampfschiffe Schlachtschiffe bzw kreuzer Flugzeugtrager Kreuzer Zerstorer und U Boote Die Kaiserlich Japanische Marine war mit der ihr darin zugebilligten Gesamttonnage fur Zerstorer von 105 500 ts 107 188 t unzufrieden da sie als zu niedrig fur die operationellen Erfordernisse erachtet wurde Daher beschloss die Marine die Lucke mit einem neuen Typ Kriegsschiff Torpedoboot zu schliessen das als Wachschiff fur die eigenen Hafen und Marinestutzpunkte dienen konnte und aufgrund seiner geringen Grosse unter die 600 ts 610 t Kategorie fallen wurde die nicht vertraglich begrenzt war so dass sie in betrachtlicher Menge gebaut werden konnte Wie bei allen japanischen Kriegsschiffentwurfen dieser Zeit ublich hatte die spatere Chidori Klasse ein Maximum an Kampfkraft bei einem Minimum an moglichen Abmessungen erhalten So stellte sie auf dem Papier einen starken Entwurf dar und schien den unter den gleichen Voraussetzungen entworfenen franzosischen und italienischen Entwurfen uberlegen zu sein Vergleich der Torpedobootsentwurfe der 600 ts Klausel des Londoner Flottenvertrag und ahnliche Schiffsklassen Klasse Torpedoboot 1935 Melpomene Spica Chidori Sleipner Land Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich Frankreich nbsp Frankreich Italien nbsp Italien Japan nbsp Japan Norwegen nbsp Norwegen Standardverdrangung 839 ts 680 ts 808 ts 535 ts 735 ts max Geschwindigkeit 35 kn 34 5 kn 34 kn 30 kn 32 kn Bewaffnung 1 10 5 cm 2 10 cm 3 10 cm 3 12 7 cm 3 10 cm Flugabwehr 2 2 cm 2 3 7 cm4 13 2 mm MG 2 13 2 mm MG 1 4 cm 1 4 cm2 12 7 mm MG Torpedos 6 53 3 cm 2 55 0 cm 4 45 7 cm 4 53 3 cm 2 53 3 cm Bau Bearbeiten Die ersten vier Einheiten einer projektierten Klasse von zwanzig Booten wurde im Rahmen des 1 Kreis Bauprogramms Maru 1 Keikaku zwischen Oktober 1931 und April 1933 je 2 Boote auf der Marinewerft in Maizuru und der privaten Werft Fujinagata in Osaka auf Kiel gelegt Die Indienststellung erfolgte zwischen November 1933 und November 1934 Der Tomozuru Zwischenfall Bearbeiten nbsp Chidori mit ursprunglicher Bewaffnung und Aussehen Der Versuch der japanischen Konstrukteure eine vergleichsweise starke Bewaffnung auf der Basis einer im Vergleich dazu recht geringen Wasserverdrangung unterzubringen immerhin 22 7 Prozent des Gesamtgewichtes entfielen nur auf die Bewaffnung wirkte sich spater verhangnisvoll aus da die beiden zuerst gebauten Einheiten dadurch stark topplastig waren So kam es dass die Tomozuru in den Morgenstunden des 12 Marz 1934 wahrend eines Ubungsschiessens mit Torpedos vor Sasebo in sturmischem Wetter kenterte Das kieloben treibende Wrack konnte erst zehn Stunden spater von einem Suchflugzeug gefunden werden Das gekenterte Torpedoboot wurde zwar am darauffolgenden Tag durch den Leichten Kreuzer Tatsuta nach Sasebo eingeschleppt und spater wieder repariert doch hatten bei dem Ungluck 97 Seeleute den Tod gefunden Nach diesem sogenannten Tomozuru Zwischenfall uberprufte eine Untersuchungskommission der japanischen Marine den Vorfall und kam zu dem Ergebnis dass alle Schiffe der Klasse erhebliche Stabilitatsschwierigkeiten hatten Nachfolgend wurden alle vier Einheiten bis Dezember 1936 in Maizuru umgebaut Dabei kamen unter anderem 98 Tonnen Ballast an Bord und der Bruckenaufbau wurde in der Hohe um ein Stockwerk verringert Ferner wurden die drei 12 7 cm Geschutze durch drei leichtere 12 cm Geschutze ausgetauscht Zudem kam einer der beiden Zwillingstorpedorohrsatze von Bord und die 4 cm Maschinenkanone wurde durch ein Maschinengewehr ersetzt Diese Umbaumassnahmen vor allem die Zufugung des Ballastes liessen die maximale Wasserverdrangung auf etwa 815 ts ansteigen hierdurch wuchs der durchschnittliche Tiefgang auf etwa 3 1 m Die Hochstgeschwindigkeit sank auf 28 kn ab Nach den Umbauten zeigte sich dass die Stabilitatsprobleme weitgehend behoben waren und die Torpedoboote kamen spater vor allem im Geleitsicherungsdienst ohne weitere Zwischenfalle zum Einsatz Einsatz im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Krieges im Pazifik bildeten Boote die 21 Torpedobootsdivision und kamen als Sicherungsfahrzeuge wahrend der japanischen Offensiven in Richtung der Philippinen und gegen Borneo zum Einsatz Alle vier Schiffe nahmen dabei an der Schlacht um Tarakan im Januar 1942 teil Im spateren Verlauf des Krieges dienten die Torpedoboote zumeist als Geleitsicherungsfahrzeuge und eskortierten japanische Konvois die mit Rohstoffen von den Philippinen und von chinesischen Hafen aus nach Japan liefen Sie erwiesen sich dabei als gute U Jagdeinheiten die von den amerikanischen U Boot Kommandanten respektiert wurden Drei der Schiffe dieser Klasse gingen dabei in den letzten beiden Kriegsjahren durch Feindeinwirkung verloren Liste der Schiffe BearbeitenName Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib Maru 1 Keikaku Chidori 千鳥 Marinewerft Maizuru 13 Oktober 1931 1 April 1933 20 November 1933 versenkt am 24 Dezember 1944 durch amerik U Boot USS Tilefish vor Yokosuka Manazuru 真鶴 Fujinagata Zōsen Osaka 22 Dezember 1931 11 Juli 1933 30 November 1934 versenkt am 1 Marz 1945 durch amerik Luftangriff der Task Force 58 vor Okinawa Tomozuru 友鶴 Marinewerft Maizuru 11 September 1932 1 Oktober 1933 24 Februar 1934 versenkt am 24 Marz 1945 durch amerik Luftangriff der Task Force 58 im Ostchinesischen Meer Hatsukari 初雁 Fujinagata Zōsen Osaka 6 April 1933 19 Dezember 1933 15 Juli 1934 ausser Dienst August 1945 ab 1946 abgewrackt Maru 2 Keikaku ŌtoriKasasagiHiyodoriHayabusaHatoSagiKariKijiHatsutakaAotakaWakatakaKumatakaYamadoriMizutoriUmidoriKomadori Nach konstruktionsbedingten Anderungen als eigene Klasse gefuhrt Technische Beschreibung BearbeitenRumpf Bearbeiten Der Rumpf eines Torpedobootes der Chidori Klasse unterteilt in wasserdichte Abteilungen 82 Meter lang 7 5 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrangung von 748 Tonnen einen Tiefgang von 2 5 Metern Antrieb Bearbeiten Der Antrieb erfolgte durch zwei olbefeuerte Dampferzeuger Kampon Kessel und zwei Getriebeturbinensatze mit denen eine Gesamtleistung von 11 000 PS 8 090 kW erreicht wurde Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben Die Hochstgeschwindigkeit betrug 30 Knoten 56 km h Es konnten 152 Tonnen Kraftstoff gebunkert werden was zu einer maximalen Fahrstrecke von 9 000 Seemeilen 16 668 km bei 10 Knoten fuhrte Bewaffnung Bearbeiten nbsp Japanisches 7 7 mm Flugabwehr MG Typ 92 Bei der Indienststellung bestand die Bewaffnung aus drei 12 7 cm Geschutzen mit Kaliberlange 50 Typ 3 in einem Einzel und einem Doppelturm wie sie auch die Zerstorer der Hatsuharu Klasse fuhrten Diese waren in der Bootsmittellinie einer vor dem Bruckenaufbau Einzelturm und hinter dem achteren Deckshaus Doppelturm aufgestellt Zur Flugabwehr stand eine 4 cm Maschinenkanone Typ 91 sowie als Torpedobewaffnung zwei Zweifachtorpedorrohrsatze im Kaliber von 53 3 cm und ein Wasserbombenwerfer des Typs 94 zur Verfugung Nach dem Tomozuru Zwischenfall wurden die 12 7 cm durch 12 cm Geschutze in Kaliberlange 45 Typ 3 in einfachen Schilden ausgetauscht wobei eines den an Land gegebenen zweiten Torpedorohrsatz ersetzte Das 4 cm Flugabwehrgeschutz wurde durch ein Flugabwehr MG Typ 92 im Kaliber 7 7 mm ersetzt Bis 1944 kam es bedingt durch die starken alliierten Streitkrafte zu einer kontinuierlichen Verstarkung der Abwehrbewaffnung gegen Flugzeuge und U Boote Das achtere 12 cm Geschutz und das 7 7 mm MG wurden an Land gegeben und durch zehn 2 5 cm Geschutze Typ 96 in vier Einzel und drei Doppellafetten ersetzt Die U Jagdbewaffnung bestand aus zwei Ablaufschienen und acht Typ 81 Werfern wofur 48 Wasserbomben an Bord mitgefuhrt wurden Sensoren Bearbeiten Radar Bearbeiten nbsp Radargerate der Typen 22 und 13 hier im Hauptmast eines Zerstorers der Akizuki Klasse Wie die japanischen Zerstorer waren die Torpedoboote nicht vom Beginn des Pazifikkrieges an mit Funkmesstechnik ausgerustet Erst zum Ende des Krieges erhielten einige Einheiten das Radar des Typ 22 1 Dieses zur Seeraumuberwachung und Feuerleitung fahige System welches normalerweise aus einem Doppelhorn eines zum Senden und eines zum Empfangen bestand war im Hauptmast hinter der Brucke verbaut Es arbeitete mit einer Wellenlange von 10 cm und hatte eine Sendeleistung von 2 kW Bedingt dadurch dass fruhe japanische Radargerate unzuverlassig und ihr Bedienpersonal schlecht ausgebildet war neigten Kommandanten dazu Hinweise durch diese nicht ernst zu nehmen und sich auf die klassischen Aufklarungsmethoden wie Ausgucke mit optischen Geraten zu verlassen Dieses Vertrauen wurde immer problematischer da die Amerikaner immer bessere Radarsysteme einfuhrten und diese hauptsachlich zur Feuerleitung einsetzten Im Jahr 1944 erhielten die Boote zur Luftraumuberwachung Gerate des Typs 13 die uber eine lange Leiterantenne verfugten die ublicherweise auf dem achteren Mast montiert war Dieses Radargerat konnte eine Gruppe von Flugzeug in bis zu 100 Kilometer und ein einzelnes Flugzeug in bis zu 50 Kilometer orten Es arbeitete mit einer Wellenlange von 100 cm und hatte eine Sendeleistung von 10 kW Sonar Bearbeiten Zur Suche nach U Booten waren ein Echoortungssystem des Typs 93 sowie einem Hydrophon Set des Typ 93 eingerustet Dieses Hydrophon Set bestand aus zwei Gruppen zu je acht Sensoren eine Gruppe auf jeder Schiffsseite 2 Besatzung BearbeitenDie Besatzung hatte eine Starke von 113 Offizieren Unteroffizieren und Mannschaften Bemerkungen Bearbeiten Whitley und Stille geben als Bezeichnung Tomozuru Klasse an Literatur BearbeitenMike J Whitley Zerstorer im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01426 2 S 202 203 Anthony J Watts Japanese Warships of the World War II Ian Allan Publishing Shepperton 1974 ISBN 0 7110 0215 0 englisch Hansgeorg Jentschura Dieter Jung Peter Mickel Warships of the Imperial Japanese Navy 1869 1945 US Naval Institute Press Annapolis 1977 ISBN 0 87021 893 X S 128 129 englisch David C Evans Mark R Peattie Kaigun Strategy Tactics and Technology in the Imperial Japanese Navy 1887 1941 Naval Institute Press Annapolis 2012 ISBN 978 1 59114 244 7 S 240 242 englisch Mark Stille Imperial Japanese Navy Antisubmarine Escorts 1941 45 Osprey Publishing Oxford 2017 ISBN 978 1 4728 1816 4 S 17 18 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chidori Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chidori Tomozuru Klasse auf Navypedia englisch Chidori Tomozuru Klasse bei The Pacific War Online Encyclopedia englisch Chidori Klasse auf ww2technik deEinzelnachweise Bearbeiten Type 22 General Purpose Radar In The Pacific War Online Encyclopedia Abgerufen am 18 Juli 2021 englisch Japanese Sonar and Asdic USNTMJ E 10 PDF US Navy Technical Mission to Japan 14 Dezember 1945 S 7 und 11 abgerufen am 24 September 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chidori Klasse amp oldid 245037561