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Ein Todeszeichen oder Signum mortis lateinisch dient der Feststellung des Todes beziehungsweise der Eingrenzung des Todeszeitpunktes Bereits seit der Antike wurden verschiedene im Allgemeinen optisch sichtbare Todeszeichen signa mortis beschrieben Bis ins 18 Jahrhundert verstand man unter Todeszeichen meist nicht die diagnostischen Anzeichen fur einen eingetretenen sondern wie schon in der Hippokratischen Medizin 1 vor allem prognostische Hinweise auf einen bevorstehenden Tod 2 Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung einer Leiche ist unter anderem die Bestimmung des Todeszeitpunktes fur die weiteren polizeilichen oder staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen von Bedeutung Dabei bedient man sich fruher und spater Todeszeichen namlich der Temperatur der Leiche und supravitaler Reaktionen Dabei ist die Kenntnis uber supravitale Reaktionen von entscheidender Bedeutung da einzelne Zellen und Gewebe wahrend des so genannten intermediaren Lebens noch viele Stunden nach eingetretenem Hirntod auf aussere Einflusse reagieren konnen Inhaltsverzeichnis 1 Hirntod 2 Sichere Todeszeichen 2 1 Fruhe Veranderungen 2 2 Spate Veranderungen 3 Unsichere Todeszeichen 4 Besonderheit der Rettungsmedizin 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHirntod Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wo sagt der Gesetzgeber dass der Hirntod ein Zeichen ist Die Feststellung des Hirntods als vom Gesetzgeber anerkanntes Zeichen des Todeseintritts eines menschlichen Individuums ist vor allem vor Organentnahmen zum Zweck der Organtransplantation von besonderer Bedeutung Als intermediares Leben wird danach der Zeitraum zwischen Hirntod und Absterben der letzten Korperzelle bezeichnet Zeichen fur den eingetretenen Hirntod sind weite lichtstarre Pupillen eine zerebrale Areflexie das Ausbleiben gehirngesteuerter Reflexe wobei spinale Reflexe vom Ruckenmark behandelte Reflexe oft noch erhalten sind eine Null Linie im EEG ein mittels Angiografie oder Doppler Sonografie feststellbarer Kreislaufstopp in den Hirnschlagadern Vertebralarterien und Karotiden Sichere Todeszeichen BearbeitenIm Allgemeinen reichen die sicheren Todeszeichen zur Feststellung des eingetretenen Todes aus Diese konnen in fruhe und spate Zeichen unterteilt werden Fruhe Veranderungen Bearbeiten Totenflecke Livor mortis mit Auftreten etwa 20 60 Minuten p m post mortem das heisst nach Eintritt des Todes Totenstarre Rigor mortis Leichenstarre beginnend mit der Kaumuskulatur und in der weiteren Folge zu den unteren Gliedmassen absteigend Wichtig ist die chronologische Reihenfolge da gleichzeitiges Erstarren der Muskulatur bspw auch bei Unterkuhlungen auftreten kann die so genannten mit dem Leben nicht zu vereinbarenden Verletzungen wie die Trennung von Kopf und Rumpf die komplette Durchtrennung des Rumpfes durch einen schweren Unfall oder durch Verletzung durch Waffen Verkohlung des KorpersSpate Veranderungen Bearbeiten Putrefaktion und Verwesung meist zusammen mit chemischer Zersetzung bakterieller Faulnis und Autolyse durch korpereigene Enzyme der Leiche Besiedelung des grossten Teils des Korpers durch Fliegen und Kafermaden Ameisen oder Leichenfrass durch Ratten Raubtiere oder Fische Dies kann zusammen mit der Zersetzung bis zur Skelettierung fuhren Adipocire die Leichen oder Fettwachsbildung unter Luftausschluss die den Zerfall des Korpers durch Luftabschluss aufhalten kann oder Mumifizierung des Korpers oder einzelner Glieder durch Wassermangel in trockener Umgebung Unsichere Todeszeichen BearbeitenUnsichere Todeszeichen sind all diejenigen Erscheinungen die auch bei lebenden Individuen angetroffen werden konnen andererseits zwangslaufig p m auftreten fehlende Atmung fehlender Puls Bewusstlosigkeit Abkuhlung des Korpers bei entsprechender Umgebungstemperatur siehe auch Algor mortis Hautblasse komplette Lahmung aller Muskeln mit fehlenden Pupillenreflexen und sonstiger Areflexie also ggfs auch Offnen der Schliessmuskeln Urin Kot Hornhauttrubung Leichenblasse Pallor mortis Totenkalte Algor mortis Nulllinien EEGBesonderheit der Rettungsmedizin Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bei derart lebenswichtigen Ausserungen sollte mit moglichst aktuellen Einzelnachweisen belegt werden Eine Sonderstellung zwischen sicheren und unsicheren Todeszeichen nimmt in der Rettungsmedizin das sogenannte Null Linien Elektrokardiogramm EKG ein Stellt ein Notarzt bei Abbrechen eines erfolglosen Wiederbelebungsversuches noch keine sicheren Todeszeichen im engeren Sinne fest musste er mit der Wiederbelebung bis zu 60 Minuten fortfahren und das Eintreten der sicheren Todeszeichen abwarten Der Notarzt muss jedoch kurzfristig weitere Notfalle beaufsichtigen deshalb wird in einigen deutschen Landern die Aufzeichnung eines zehnminutigen Null Linien EKG als ausreichend gefordert Begrunden lasst sich dies mit der gesicherten Annahme dass nach zehn Minuten ohne aufgezeichnete Herzaktion keine spontane Reaktivierung des Herzens mehr stattfindet Bis zum Eintreffen des Notarztes mit den notigen Geraten wird das Rettungsdienstpersonal die Wiederbelebung fortfuhren solange keine sicheren Todeszeichen auftreten Siehe auch BearbeitenLeichenschau Scheintod Thanatologie Wissenschaft der psychologischen und soziologischen Aspekte des Todes und des SterbensLiteratur BearbeitenReinhold A Frowein u a Todes Feststellung Todeszeitpunkt In Johann Christoph Student Hrsg Sterben Tod und Trauer Handbuch fur Begleitende 2 Auflage Herder Freiburg 2006 S 227 ff J G Jancke Abhandlung von der Ungewissheit der Kennzeichen des Todes und dem Missbrauch der mit ubereilter Beerdigung und Einbalsamierung vorgeht Nach J J Bruhier Leipzig Kopenhagen 1754 Einzelnachweise Bearbeiten Helene Schadel 8ANATOS Studien zu den Todesvorstellungen der antiken Philosophie und Medizin Medizinische Dissertation Wurzburg 1974 Wellm Pattensen jetzt bei Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1975 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 2 ISBN 3 921456 01 0 S 94 114 Daniel Schafer Signa mortis Antike Vorgaben und spatmittelalterliche Auspragungen In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 16 1997 S 5 13 insbesondere S 5 6 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Todeszeichen amp oldid 236176846