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Therese Rothauser 10 Juni 1865 in Pest Kaisertum Osterreich 20 April 1943 im Ghetto Theresienstadt war eine deutsche Opernsangerin Alt und Gesangspadagogin Therese Rothauser als Carmen 1908 Therese Rothauser als Mignon 1904 Stolperstein Konstanzer Strasse 11 in Berlin Wilmersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tontrager 3 Gedenken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Kaufmannstochter und Schwester des Schauspielers Eduard Rothauser erhielt eine Gesangsausbildung durch Emmerich Bellovicz in Budapest und durch Gustav Schmidt in Berlin Anfangs war sie Konzertsangerin die besonders Oratorien und Lieder von Gustav Mahler vortrug 1887 wurde sie an das Opernhaus Leipzig verpflichtet Dort gab sie ihr Debut als Winzerin in der Oper Die Loreley von Max Bruch 1889 kam sie zur Berliner Hofoper der sie bis 1914 angehorte Sie wirkte hier in den Urauffuhrungen von Felix Weingartners Genesius 15 November 1892 Wilhelm Kienzls Don Quixote 18 November 1898 Fernand Le Bornes Mudarra 18 April 1899 Eugen d Alberts Kain 17 Februar 1900 und Arthur Nevins Poia 23 April 1910 mit Bei deutschen Erstauffuhrungen ubernahm sie die Titelrolle in Bizets Djamileh 1892 sowie die Rollen der Suzuki in Puccinis Madame Butterfly 1907 und der Annina in der Berliner Premiere von Der Rosenkavalier 1911 Weitere Berliner Premieren mit ihr waren unter anderem Othello 1890 als Emilia Cavalleria rusticana 1891 als Lola Falstaff 1894 als Meg Page Hansel und Gretel 1894 als Hansel und Die Fledermaus 1899 als Orlowsky Besonders geschatzt war Therese Rothauser als Mozart Interpretin Cherubino Donna Elvira Dorabella aber auch als Titelfigur in Carmen oder Amneris in Aida Nach einer Carmen Auffuhrung 1890 liess ihr Kaiser Wilhelm II eine kostbare Saphirbrosche uberreichen 1 Gastauftritte fuhrten sie an die Hofoper Dresden 1897 1903 an das Opernhaus Leipzig um 1900 an das Hoftheater Weimar 1906 und an die Hofoper Budapest 1905 2 Nach dem Ende ihrer aktiven Zeit als Sangerin war sie in Berlin als Gesangspadagogin tatig Von der Berliner Oper erhielt sie nur eine geringe Rente die fur einen Lebensunterhalt nicht ausreichte und die ihr spater aus antisemitischen Grunden nochmals gekurzt wurde 3 Mit Transport I 49 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester Katalin Rothauser im Alter von 78 Jahren am 21 August 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert wo sie und ihre Schwester umkamen Ihre Schwester war unter dem Namen Gisela Rehorst ebenfalls als Sangerin bekannt Ihr Bruder Eduard Rothauser konnte rechtzeitig nach Spanien emigrieren Das gesamte Vermogen Therese Rothausers wurde vom Deutschen Reich eingezogen ihr Hab und Gut wurde an Handlerfirmen verkauft 4 Im Dezember 1941 hatte Therese Rothauser versucht die Deportation abzuwenden indem sie einen Brief an Hermann Goring schrieb der jedoch nicht beantwortet wurde Die Kunst baut goldene Brucken Dieses tief in meiner verwurzelte Gefuhl gibt mir Mut an die grossmutige Menschenliebe Ew Excellenz zu appellieren 27 Jahre hindurch als Mitglied der Berliner Koniglichen Hofoper weihte ich mein Leben der Kunst diente ihr an hervorragendem Platz mit ganzer Hingabe Nun droht meiner 77 jahrigen Schwester und mir selber 76 Jahre alt das Schicksal unserer judischen Glaubensgenossen namlich das von uns den geburtigen Ungarinnen aus freien Stucken gewahlte zweite Vaterland verlassen zu mussen vorausgesetzt dass nicht in letzter Stunde mit Rucksicht auf unser Lebensalter das Unheil von uns abgewendet wird Darf ich Eure Ew Excellenz bitten erforderliche Schritte veranlassen zu wollen 5 nbsp Schallplatte mit Aufnahmen von Therese Rothauser Berlin 1912 Tontrager BearbeitenSchallplatten mit Aufnahmen von Therese Rothauser entstanden fur Columbia Berlin 1904 05 eine Szene aus dem Rosenkavalier mit Paul Knupfer fur Gramophone Berlin 1912 Die Stimme ihrer Schwester Gizella ist auf Platten der Marke Polyphon dokumentiert Budapest ca 1909 Eine Aufnahme von Therese Rothauser auf Schellackplatte von 1905 kann in der Mediathek der Sachsischen Landesbibliothek SLUB online angehort werden sie singt die Habanera aus Carmen von Bizet 6 Gedenken BearbeitenAm 12 November 2013 wurde vor ihrem ehemaligen Wohnort Berlin Wilmersdorf Konstanzer Strasse 11 ein Stolperstein verlegt Von hier aus wurden Therese Rothauser und ihre Schwester im August 1942 verhaftet und in das Sammellager Grosse Hamburger Strasse 26 gebracht von wo aus sie nach Theresienstadt deportiert wurden Mit in der Wohnung Konstanzer Strasse 11 wohnten im August 1942 noch funf weitere alleinstehende judische Frauen 7 die ebenfalls in Konzentrationslagern ermordet wurden 8 Literatur BearbeitenRoberto Bauer Historical Records 1898 to 1908 9 Sidgwick amp Jackson London 1947 Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon 4 Aufl Munchen 2004 S 4030 Hedwig Muller Torsten Schmidt Lebenszeichen Therese Rothauser 1865 Budapest 1943 Theresienstadt Universitat zu Koln Theaterwissenschaftliche Sammlung Schloss Wahn 2006 Ausstellungskatalog Alexandra Pfuhlstein Die Opernsangerin Therese Rothauser In Beate Meyer Hermann Simon Hrsg Juden in Berlin 1938 1945 Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum Mai bis August 2000 Berlin 2000 S 197 203 Kay Weniger Zwischen Buhne und Baracke Lexikon der verfolgten Theater Film und Musikkunstler 1933 bis 1945 Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel Metropol Berlin 2008 ISBN 978 3 938690 10 9 S 297 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Therese Rothauser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Therese Rothauser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Therese Rothauser in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata Eintrag in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstatte Yad Vashem Stolpersteine Konstanzer Strasse 11 Berlin Bezirksamt Charlottenburg WilmersdorfEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon 4 Aufl Munchen 2004 S 4030 Vgl Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon 4 Aufl Munchen 2004 S 4030 Vgl Alexandra Pfuhlstein Die Opernsangerin Therese Rothauser In Beate Meyer Hermann Simon Hrsg Juden in Berlin 1938 1945 Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum Mai bis August 2000 Berlin 2000 S 197 203 hier S 199 Vgl Alexandra Pfuhlstein Die Opernsangerin Therese Rothauser In Beate Meyer Hermann Simon Hrsg Juden in Berlin 1938 1945 Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum Mai bis August 2000 Berlin 2000 S 197 203 hier S 200 202 Zit nach Alexandra Pfuhlstein Die Opernsangerin Therese Rothauser In Beate Meyer Hermann Simon Hrsg Juden in Berlin 1938 1945 Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum Mai bis August 2000 Berlin 2000 S 202 Carmen lt L amour est un oiseau rebelle gt auf mediathek slub dresden de U a Natalie Friedlander geb Wiener 27 4 1870 Adele Loewy geb Winter 7 10 1877 und Sophie Guttmann geb Tietz 2 5 1861 Vgl Alexandra Pfuhlstein Die Opernsangerin Therese Rothauser In Beate Meyer Hermann Simon Hrsg Juden in Berlin 1938 1945 Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum Mai bis August 2000 Berlin 2000 S 197 203 hier S 203 Anm 25 Vgl Alexandra Pfuhlstein Die Opernsangerin Therese Rothauser In Beate Meyer Hermann Simon Hrsg Juden in Berlin 1938 1945 Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum Mai bis August 2000 Berlin 2000 S 197 203 hier S 200 202 Normdaten Person GND 116639709 lobid OGND AKS LCCN no2007156800 VIAF 47518844 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rothauser ThereseKURZBESCHREIBUNG deutsche Opernsangerin Alt GEBURTSDATUM 10 Juni 1865GEBURTSORT Pest Kaisertum OsterreichSTERBEDATUM 20 April 1943STERBEORT Ghetto Theresienstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index 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