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Theodor Gottlieb Andreas Pistorius seit 1904 von Pistorius 12 November 1861 in Tubingen 31 Januar 1939 in Stuttgart war ein Beamter und Hochschullehrer Von 1914 bis 1918 war er Finanzminister des Konigreichs Wurttemberg und von 1920 bis 1932 Professor fur Staats und Wirtschaftswissenschaften an der TH Stuttgart Theodor von Pistorius um 1928 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Politik 2 Familie 3 Ehrungen 4 Werke 5 LiteraturLeben und Politik BearbeitenPistorius begann seinen beruflichen Werdegang 1878 als Praktikant im mittleren Postdienst Von 1881 bis 1882 tat er Dienst in der Wurttembergischen Armee und kehrte sodann in den Postdienst zuruck Von 1883 bis 1886 studierte er Rechts und Sozialwissenschaften an der Universitat Tubingen Die beiden Finanzdienstprufungen bestand er mit ausgezeichnetem Ergebnis und trat 1887 als Kameralamtsbuchhalter in Mergentheim in den Finanzdienst des Konigreichs Wurttemberg 1890 promovierte er in Tubingen zum Dr sc pol Sodann arbeitete Pistorius einige Jahre bei der Domanendirektion in Stuttgart Die nachsten Jahre war er am Departement der Finanzen beim Steuerkollegium tatig und stieg in der Karriereleiter 1894 zum Assessor 1898 zum Finanzrat und 1902 zum Ministerialrat auf Die wurttembergische Steuerreform des Jahres 1903 entstand unter seinem entscheidenden Einfluss An die Stelle der bisherigen Ertragssteuer trat nun die allgemeine Einkommensteuer wie sie schon im Konigreich Preussen und im Grossherzogtum Baden bestand Als Steuerexperte der Regierung trat er mehrfach wahrend der Haushaltsdebatten ans Rednerpult in der Kammer der Abgeordneten des Wurttembergischen Landtags Durch die Verleihung des Ehrenkreuzes des Ordens der Wurttembergischen Krone wurde er 1904 in den personlichen Adelstand erhoben Er war ausserdem Kommentur II Klasse des Friedrichs Ordens und Ritter II Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael 1910 wurde Pistorius Ministerialdirektor und Stellvertreter des Finanzministers Wilhelm von Gessler Am 13 April 1914 trat er dessen Nachfolge in der Regierung Weizsacker an und wurde auch Bevollmachtigter beim Bundesrat In den nachfolgenden vier Jahren des Ersten Weltkriegs verstand es Pistorius den wurttembergischen Staatshaushalt durch eiserne Disziplin und Erhebung einer 1915 mit Zustimmung der Landstande eingefuhrten Vermogenssteuer auf Kurs zu halten und nicht wie in den anderen Landern in eine gefahrliche Schieflage geraten zu lassen Am 7 November 1918 trat Pistorius auf Wunsch Konig Wilhelms II in die erste parlamentarische Regierung Liesching ein welche jedoch nur zwei Tage im Amt blieb und bereits am 9 November 1918 durch die revolutionare Regierung Blos ersetzt wurde Als uberzeugter Monarchist verliess Pistorius die Regierung obwohl ihm die weitere Leitung des Finanzministeriums von Wilhelm Blos angeboten worden war Von 1920 bis 1932 war er ordentlicher Professor fur Staats und Wirtschaftswissenschaften an der TH Stuttgart und von 1922 bis 1929 zusatzlich Honorarprofessor fur Steuerrecht und Finanzwissenschaften an der Universitat Tubingen Von 1928 bis 1934 versah er die Studienleitung an der neu errichteten wurttembergischen Verwaltungsakademie Uber vierzig Jahre veroffentlichte Pistorius zahlreiche Beitrage zu Steuerfragen und dem politischen Zeitgeschehen im Schwabischen Merkur Er war Mitglied des Wurttembergischen Geschichts und Altertumsvereins und gehorte von 1930 bis 1937 der Wurttembergischen Kommission fur Landesgeschichte an Familie BearbeitenTheodor Pistorius entstammte einfachen Verhaltnissen Die evangelische Familie Pistorius ist seit der Reformationszeit in Wurttemberg nachweisbar Der Grossvater Gottlieb Friedrich Pistorius 1797 1839 diente als Militarmusiker bei der 4 Infanteriebrigade in Ulm der Vater Christoph Gottlieb Pistorius 1828 1907 betatigte sich als Secklermeister und Bandagist in Tubingen Dessen Ehefrau Katharine Pistorius geb Karrer 1832 1889 die Mutter von Theodor Pistorius entstammte einer Weingartnerfamilie aus Tubingen 1895 heiratete Theodor Pistorius Mina Kuhn 1870 die Tochter des Professors Wilhelm Kuhn welcher am Realgymnasium in Stuttgart unterrichtete Aus der Ehe von Theodor und Mina Pistorius gingen drei Kinder hervor Ehrungen Bearbeiten1920 Ehrenburger der TH Stuttgart 1929 Dr jur h c der Universitat TubingenWerke BearbeitenDie Staatsgerichtshofe und die Ministerverantwortlichkeit nach heutigem deutschen Staatsrecht Dissertation 1891 Gesetz uber die Einkommensteuer in Wurttemberg nebst Ausfuhrungsbestimmungen und einem Anhang betreffend die Kapitalsteuer 1903 Die wurttembergische Steuerreform In Finanzarchiv 21 1904 S 1 114 Denkschriften uber die Fortfuhrung der Steuerreform 1909 und 1913 14 Unser Steuerrecht 1919 Staats und Verwaltungskunde 1926 Zum 75 Geburtstag von Georg von Schanz In Besondere Beilage des Staats Anzeigers fur Wurttemberg Nr 3 30 Marz 1929 S 94 96 Frankenfahrten und sonstige Wanderungen und Betrachtungen auf deutschem Boden von einem Heimatfreund 1933 Die letzten Tage des Konigreichs Wurttemberg mit Lebenserinnerungen und Lebensbekenntnissen 1935 Literatur BearbeitenHermann Degener Wer ist s 1912 Kurschners Deutscher Gelehrtenkalender 1931 Schwabischer Merkur Nr 29 3 Februar 1939 S 5 K Weller In Zeitschrift fur wurttembergische Landesgeschichte 3 1939 S 235 239 150 Jahre Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Tubingen Biographien der Doktoren Ehrendoktoren und Habilitierten 1830 bis 1980 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1984 S 32 und 711 Abbildung Frank Raberg Pistorius Theodor Gottlieb Andreas In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 487 f Digitalisat Finanzminister des Konigreichs Wurttemberg Ulrich Lebrecht von Mandelsloh 1806 1807 Ludwig Hellmut Heinrich von Jasmund 1807 1808 Ulrich Lebrecht von Mandelsloh 1808 1816 Christian Friedrich von Otto 1816 1817 Karl August von Malchus 1817 1818 Ferdinand Heinrich August von Weckherlin 1818 1827 Karl von Varnbuler 1827 1832 Christoph Ludwig von Herzog 1832 Christoph von Herdegen 1832 1844 Karl von Garttner 1844 1848 Adolf Goppelt 1848 1849 Christoph von Herdegen 1849 1850 Christian von Knapp 1850 1861 Karl Friedrich von Sigel 1861 1864 Andreas von Renner 1864 1891 Karl von Riecke 1891 1898 Karl von Zeyer 1898 1908 Wilhelm von Gessler 1908 1914 Theodor von Pistorius 1914 1918 Normdaten Person GND 116192801 lobid OGND AKS VIAF 40123660 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pistorius Theodor vonALTERNATIVNAMEN Pistorius TheodorKURZBESCHREIBUNG wurttembergischer Beamter und FinanzministerGEBURTSDATUM 12 November 1861GEBURTSORT TubingenSTERBEDATUM 31 Januar 1939STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor von Pistorius amp oldid 239445355