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Die Teufelsteine Plattdeutsch und Volksmund Duwelsteene sind die sudwestlichste im Kernbereich erhaltene Megalithanlage der Trichterbecherkultur TBK entstanden etwa 3470 bis 2760 v Chr 1 Das Grosssteingrab tragt die Sprockhoff Nr 985 2 und ist das Wahrzeichen der Gemeinde Heiden im Kreis Borken in Nordrhein Westfalen die drei Kilometer westlich der Steine liegt Teufelsteine DuwelsteeneTeufelsteine Heiden Nordrhein Westfalen Koordinaten 51 50 1 N 6 58 42 3 O 51 8336 6 9784166666667 Koordinaten 51 50 1 N 6 58 42 3 ORegion Nordrhein Westfalen DeutschlandEntstehung 3470 bis 2760 v Chr Sprockhoff Nr 985 Wappen von HeidenSie finden sich im Wappen der Gemeinde Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung 3 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Naturraumlich landschaftliche Zuordnung 3 Sagen und Brauchtum 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss des Grosssteingrabes Infotafel an den Duwelsteenen Die Teufelsteine sind ein jungsteinzeitliches Ganggrab Hunengrab aus kaltzeitlichen Findlingen Die Steine sind wahrend der Saale Kaltzeit mit dem Eis aus dem skandinavischen Raum nach Westfalen verbracht worden Das Hunengrab befindet sich in einer mit Kiefern bewachsenen Dunenlandschaft die wahrend der letzten Kaltzeit vor rund 50 000 Jahren entstand als Norddeutschland nicht mehr vom Eis bedeckt war aber wegen der herrschenden Kalte keine Vegetationsdecke trug die den leichten Sandboden hatte festhalten konnen Wahrend der jungeren Steinzeit vor rund 5000 Jahren wurden die bis zu sieben Tonnen schweren und vom Eis geschliffenen Findlinge zu einem Ganggrab von 11 5 m Lange und etwa 1 7 m Breite zusammengestellt Die Findlinge wurden zur Baustelle geschafft Dort hat man sie unter Einsatz von Hebeln und Muskelkraft aufgerichtet Fur das Dach der Megalithanlage suchten sich die Baumeister einseitig flache Steine aus Auf diese Weise entstand eine geschlossene Kammer mit einer Innenhohle von rund 1 5 m deren Boden mit Steinplatten gepflastert war 2 Bis auf die unbestimmte Anzahl der Decksteine sieben bis neun sind die Tragsteine entweder erhalten oder im 18 Jahrhundert erganzt worden Der Zugang wird zwischen dem zweiten und dritten Wandstein auf der Sudostseite vermutet Die Anlage war ursprunglich von einem Steinkranz eingefasst der einen Rundhugel befestigte Dieser Steinring ist nicht erhalten Die Teufelsteine wurden uber lange Zeit als Kollektivgrab genutzt Das Grab enthielt Reste von Bestattungen Den Toten hatte man Nahrungsvorrate in kunstvoll geformten und verzierten Tongefassen mitgegeben Wo die Erbauer der Teufelsteine gelebt haben ist unbekannt Aus Funden in der Nahe anderer Grosssteingraber kann man jedoch sagen dass sie Bauern und Viehhalter der TBK waren die das Ganggrab zwischen 3500 und 2800 v Chr errichteten in rechteckigen Pfostenhausern wohnten und Weizen und Gerste anbauten Die Anlage wurde bereits Anfang des 18 Jahrhunderts durch Jodocus Hermann Nunning 1675 1763 eingehend untersucht Spater wurden die Grabanlage fur Bauzwecke geplundert und dabei stark beschadigt 1932 fuhrten die Heimatvereine Ramsdorf und Borken Ausgrabungen durch und setzten die prahistorische Statte wieder in Stand Dabei wurden menschliche Reste und Keramikscherben gefunden 2 Die Anordnung der Steine ist wegen der undokumentierten Rekonstruktion im 18 Jahrhundert unsicher In jungster Zeit haben sich Risse im grossten Stein gebildet so dass der Stein mit Betonpollern befestigt werden musste Das Gelande um die Teufelsteine wurde 2005 2006 neu gestaltet Naturraumlich landschaftliche Zuordnung Bearbeiten nbsp NahansichtNaturraumlich liegen die Teufelsteine im westlichen Gebiet der Hulsten Rekener Kuppen an der sudlichen Abdachung der Rekener Berge beides Teile der Uber Einheit Hohe Mark die zusammen mit dem nordwestlichsten Hohenzug Die Berge unter Rekener Kuppen zusammengefasst werden Das Waldgebiet um das Hunengrab wird als Die Uhlen bezeichnet Sagen und Brauchtum Bearbeiten nbsp TeufelsteineEiner Sage zufolge erhielten die Teufelsteine ihren Namen nach einer Begegnung des Teufels mit einem ansassigen Schusterjungen in Heiden Der Teufel welcher auf dem Weg nach Aachen war um den dortigen Dom zu zerstoren trug auf dem Rucken einen grossen Sack mit den heute hier liegenden Steinen Sein Gegenuber fuhrte zwolf Paar zerschlissene Schuhe mit sich Diesen habe er gefragt wie weit es denn noch bis Aachen sei Der Schusterjunge sah die Steine erkannte den Teufel an seinem Pferdefuss und ahnte bose Absichten Deshalb habe er dem Teufel die Schuhe gezeigt und erklart dass er selbst gerade aus Aachen komme und auf dem Weg nach Heiden all die Schuhe zerschlissen habe weil es soweit entfernt sei Der Teufel ware aber daraufhin so entmutigt gewesen dass dieser die Steine auf den Boden geworfen und von dannen gezogen sei Nicht nur Kindern sagt man gerne dass sie die Steine zahlen sollen Wenn man sie ein zweites Mal zahlt kommt gewiss ein anderes Ergebnis heraus Man sagt dass der Teufel in der Zwischenzeit einen Stein entfernt oder wieder dazugelegt habe Ebenso wird behauptet dass niemand die Steine ohne Schaden von ihrer Stelle holen und zerstoren konne Einst holte sich ein Bauer einen flachen Deckstein und verwendete ihn als Platte fur seinen neuen Backofen In der Geisterstunde der folgenden Nacht entstand im ganzen Haus ein Poltern und Larmen die Kuhe hatten sich im Stalle losgerissen die Schweine rannten wie toll im Stall umher und die Huhner flatterten entsetzt von ihren Stangen Bei naherem Hinsehen fand man den neuen Backofen eingesturzt Aber am folgenden Tage lag der flache Stein wieder an seiner ursprunglichen Stelle in Gesellschaft der anderen Teufelsteine Siehe auch BearbeitenNordische MegalitharchitekturLiteratur BearbeitenKerstin Schierhold Bernhard Stapel Die Duwelsteene bei Heiden Kreis Borken Megalithgraber in Westfalen Band 3 Altertumskommission fur Westfalen Munster 2018 Online Elisabeth Schlicht Kupferschmuck aus Megalithgrabern Nordwestdeutschlands In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Band 42 1973 S 13 52 Online Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 151 Renate Wiechers Weidner Grosssteingraber in Westfalen Munster 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolmen Duwelsteene Teufelssteine bei Heiden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Sage der Teufelsteine auf der Internetprasenz der Gemeinde Heiden Duwelsteene im Ruhr Guide Duwelsteene engl Altertumskommission fur Westfalen Die Duwelsteene bei HeidenEinzelnachweise Bearbeiten Anna L Brindley The typochronology of TRB West Group pottery In Palaeohistoria Band 28 1986 S 93 132 Online Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga Zwischen Elbe und Ems Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland Fruhe Monumentalitat und soziale Differenzierung Band 13 Habelt Bonn 2017 ISBN 978 3 7749 4118 2 S 93 Online a b c Vgl Schautafel an der Grabanlage J Muller In Varia neolithica VI 2009 S 15 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teufelsteine Heiden amp oldid 225092777