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Tadeusz Marian Kotarbinski 31 Marz 1886 in Warschau 3 Oktober 1981 ebenda war ein polnischer Philosoph der Lemberg Warschau Schule in dem ausgehend von der mathematischen Logik der Logische Empirismus entstand Er gilt als einer der einflussreichsten polnischen Denker der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Grab von Tadeusz Kotarbinski und Janina Kotarbinska Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Philosophie 2 1 Reismus 2 2 Praxiologie 3 Schriften Auswahl in Originalsprache 4 WeblinksLeben BearbeitenKotarbinski wuchs in einer musisch interessierten Familie auf sein Vater war Komponist seine Mutter Konzertpianistin Nach anfanglichem Interesse fur Mathematik Physik und Architektur entschied er sich zum Studium der Philosophie und Psychologie in Lwow Lemberg das er im Jahr 1912 mit einer philosophischen Promotion uber Mill und Spencer bei Kazimierz Twardowski abschloss Zu seinen pragenden akademischen Lehrern hatte unter anderem Jan Lukasiewicz gehort Kotarbinski kehrte danach nach Warschau zuruck und begann seine akademische Laufbahn als Dozent fur klassische Philosophie an der Universitat Warschau wahrend er zugleich erste Artikel veroffentlichte Vortrage hielt und ab 1915 das Philosophische Institut verwaltete 1919 wurde er zum Ausserordentlichen 1929 zum Ordentlichen Professor und Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultat ernannt In den 1930er Jahren nahm Kotarbinski aktiv am kulturellen und politischen Leben Warschaus teil indem er immer wieder Position gegen Nationalismus Klerikalismus und den in Polen zu dieser Zeit weit verbreiteten Antisemitismus bezog Dies brachte ihn schliesslich mit dem linken Flugel der Sozialistischen Partei Polens zusammen Unter der deutschen Besatzung wahrend des Zweiten Weltkriegs setzte Kotarbinski seine Lehrtatigkeit im Untergrund fort was von rechtsgerichteten Kreisen des Widerstands als Verrat gewertet wurde Er entging nur knapp einem Todesurteil Nach dem Krieg lehrte Kotarbinski zunachst an der Universitat Lodz und war 1945 bis 1949 deren Rektor bevor er nach Warschau zuruckkehrte Dort lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1961 Philosophie und Logik Von 1957 bis 1962 war er Prasident der Polnischen Akademie der Wissenschaften an der er die Arbeitsstelle fur Praxiologie grundete und leitete Er setzte damit als einziger polnischer Philosoph die Tradition der neopositivistischen Lemberg Warschau Schule fort Seit 1965 war er korrespondierendes Mitglied der British Academy Philosophie BearbeitenKotarbinskis Wirken lasst sich in zwei Bereiche unterteilen deren gemeinsame Ausgangspunkte Logik und Erkenntnistheorie sind die aber in ihrer Auspragung auf jeweils vollkommen andere Bereiche der Philosophie verweisen Darin ist er Ludwig Wittgenstein dem bedeutendsten Mitglied des Wiener Kreises vergleichbar Reismus Bearbeiten Ausgehend von Nominalismus und logischem Empirismus entwickelte Kotarbinski den Reismus das heisst eine Erkenntnistheorie der Denotate Es stehen sich bereits bei Kontarbinski eine ontologische und eine semantische Interpretation der reistischen Theorie gegenuber Praxiologie Bearbeiten Kotarbinskis Entwurf der Praxiologie ist der einer Handlungstheorie die Befehle Verbote und Beschrankungen Voraussetzungen Mechanismen und Ziele von Handlungen unter der generellen Perspektive ihrer Wirksamkeit betrachtet Er nannte die Praxiologie einen praktischen Realismus der vor allem in der Soziologie in Arbeits und Wirtschaftswissenschaften Anerkennung fand Die Praxiologie Kotarbinskis tragt gleichwohl ethischen Fragen Rechnung indem sie auch Vertrauen und Zuverlassigkeit einen hohen Stellenwert beimisst Darin geht sie uber das Ziel hinaus und entkraftet den oft geausserten Vorwurf lediglich ein Modell fur modernes Management zu sein Schriften Auswahl in Originalsprache BearbeitenElementy teorii poznania logiki formalnej i metodologii nauk Ossolineum Lemberg 1929 Le realisme radical In Proceedings of the 7th International Congress of Philosophy London 1930 S 488 500 Kurs logiki dla prawnikow Gebethner amp Wolff Warschau 1955 Traktat o dobrej robocie PWN Warschau 1955 Wyklady z dziejow logiki Ossolineum Lodz 1957 The concept of Action In Journal of Philosophy 57 1960 S 201 209 Praxiology Pergamon Press Oxford New York 1965 Reism Issues and Prospects In Logique and Analyse 11 1968 S 441 458 The Task and Problems of Praxiology In Prakseologia 31 1968 69 S 7 25 Les formes positives et negatives de la cooperation In Revue de Metaphysique et de Morale 3 1970 S 316 325 Determinism and fatalism in face of activity In Dialectics and Humanism 2 1974 S 3 11Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tadeusz Kotarbinski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Tadeusz Kotarbinski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jan Wolenski Reism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Publikationen von und uber Tadeusz Kotarbinski im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Normdaten Person GND 11898764X lobid OGND AKS LCCN n86139614 NDL 00446201 VIAF 50156 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kotarbinski TadeuszALTERNATIVNAMEN Kotarbinski Tadeusz Marian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG polnischer PhilosophGEBURTSDATUM 31 Marz 1886GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 3 Oktober 1981STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tadeusz Kotarbinski amp oldid 236936597