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Turje ist eine ungarische Gemeinde im Kreis Zalaszentgrot im Komitat Zala Der deutsche Name ist Foerla latinisiert Iurla das ungarische Wort turje bedeutet auf deutsch Lehmann im Sinne von Lehnsmann 1 TurjeTurje Ungarn TurjeBasisdatenStaat Ungarn UngarnRegion WesttransdanubienKomitat ZalaKleingebiet bis 31 12 2012 ZalaszentgrotKreis ZalaszentgrotKoordinaten 46 59 N 17 6 O 46 981944444444 17 105277777778 Koordinaten 46 58 55 N 17 6 19 OFlache 38 23 km Einwohner 1 622 2014 Bevolkerungsdichte 42 Einwohner je km Telefonvorwahl 36 83Postleitzahl 8796Struktur und Verwaltung Stand 2014 Gemeindeart GemeindeBurgermeister Ferenc Laszlo Nagy seit 2011 unabhangig Postanschrift Szabadsag ter 9 8796 TurjeWebsite www turje hu Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Wetter 2 Einwohner 3 Klosteranlage 4 Geschichte 4 1 Von der Grundung bis zum Mittelalter 4 2 Neuzeit 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Partnergemeinden 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Die Gemeinde Turje liegt im nordostlichen Teil des Komitats Zala Zala megye ostlich der Biegung des Flusses Zala deutsch Salla in einer Ebene nicht weit entfernt von den Keszthelyer Bergen hochster Punkt 444 m Beruhmt ist Turje fur seine Abtei ein aufgelassenes Pramonstratenserkloster Die Gemeinde Turje liegt an der Bahnlinie von Boba uber Zalaegerszeg nach Orihodos heute Hodos Slowenien es halten hier Regionalzuge nach Zalaegerszeg und nach Celldomolk sowie auch einige Schnellzuge nach Budapest Eine Fernverkehrsstrasse fuhrt nicht durch die Ortschaft aber Turje ist aus allen Richtungen uber Nebenstrassen gut zu erreichen Turje ist mit der nachstgrosseren Nachbargemeinde Zalaszentgrot durch zahlreiche Autobusverbindungen verbunden Regelmassige Busverbindungen gibt es auch mit Sumeg und mit Zalaegerszeg Des Weiteren sind auch Budapest Gyor und Veszprem mit direkten Fernbuslinien zu erreichen Die Entfernungen von Turje Zalaber Batyk betragen mit der Bahn nach Zalaegerszeg 25 km nach Veszprem 102 km nach Gyor 115 km nach Budapest 214 km nach Wien 204 km und nach Graz 202 km Wetter Bearbeiten Monatliche Durchschnittswerte fur Turje Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Tagesmax C 3 5 11 16 21 24 27 26 22 16 8 4 14Niederschlag mm 81 2 52 2 58 7 64 3 66 2 72 6 66 9 88 2 80 1 71 8 71 0 84 4 S 857 6Temperatur 3 5 11 16 21 24 27 26 22 16 8 4Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 81 2 52 2 58 7 64 3 66 2 72 6 66 9 88 2 80 1 71 8 71 0 84 4 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle 1 In den letzten dreissig Jahren wurden folgende Durchschnittswerte ermittelt Das Temperaturmittel betragt 10 3 Grad Celsius Die jahrliche durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 628 mm Der trockenste Monat ist der Februar mit durchschnittlich 30 mm Niederschlagen der feuchteste Monat der Juni mit durchschnittlich 77 mm Niederschlag 2 Einwohner BearbeitenEntwicklung der Einwohnerzahlen 3 Datum Einwohner Hauptwohnsitze Januar 1980 2 087Januar 1990 1 951Januar 2001 1 844Januar 2011 1 637Januar 2014 Schatzung 1 622Klosteranlage BearbeitenKirche Maria Verkundigung und PramonstratenserklosterGeschichte BearbeitenVon der Grundung bis zum Mittelalter Bearbeiten nbsp Das Klostersiegel nbsp Vogelschau auf das ehemalige KlosterTurje wurde 1234 wegen des Baus eines Klosters erstmals urkundlich erwahnt und zwar im Besuchsbuch des Propstes ungarisch vizitacios jegyzokonyvbol der die Baumassnahmen besichtigte Andere Quellen gehen von einem Grundungsjahr 1184 aus und berichten von der Ortsgrundung durch Graf Lambert Turje 4 Die adeligen Grundherren von Turje werden weiterhin um 1220 nochmals erwahnt 5 Als das Pramonstratenserkloster dort gegrundet wurde war Turje damals vermutlich bereits eine bedeutende Ortschaft weil dieser Orden seine Kloster nur an wichtigen Platzen gegrundet hatte Zu jener Zeit befanden sich der Ort und alle Dorfer der Umgebung im Besitz der Adelsherren von Turje von diesem Geschlecht hat der Ort seinen Namen erhalten Der bedeutendste Vertreter der Herren von Turje war Denes von Turje Er diente von 1220 bis 1230 unter Konig Andreas II und unter seinem Nachfolger Konig Bela IV Wegen seiner Treue und Verdienste in den Kampfen mit den Mongolen wurde er 1245 zum Palatin ungarisch nador dem hochsten Wurdentrager im Konigreich ernannt und wenig spater zum Ban von Slawonien Sein Neffe Fulop deutsch Philipp Szentgroti der spatere Erzbischof von Gran erwirkte 1260 bei Papst Alexander IV Privilegien fur das Kloster wie das Beurkundungsrecht und die Selbstverwaltung und trug so massgeblich zum Aufschwung von Ort und Kloster bei Die Propstei bestand in Turje zwischen 1268 und 1566 Das Turje des 14 Jahrhunderts bestand aus drei Ortsteilen Klein Turje Gross Turje und Sankt Thomas Turje ungarisch Kisturje Nagyturje und Szenttamasturje In den beiden letztgenannten Ortsteilen gab es auch Kirchen Im 15 Jahrhundert verwickelte sich der besitzende Adel in mehrere Streitigkeiten Im Zuge dieser Kampfe wurden die dortigen Leibeigenen mehrmals uberfallen und ausgeraubt Zur damaligen Zeit war Turje eine bedeutende Siedlung an der Handelsstrasse zwischen Buda und Venedig Neuzeit Bearbeiten 1532 kam es zum ersten Turkeneinfall Im Rahmen des Vorstosses Sultans Suleyman I Richtung Osterreich griffen die Turken Turje das erste Mal an und verwusteten es Um die finanziellen Schaden dieser Turkenangriffe gering zu halten erhielt die Gemeinde Turje ab 1535 das Marktrecht das Recht mehrmals im Jahr einen Markttag abzuhalten Um 1547 starb die Familie Turje aus und das Gebiet fiel an die Familie Hagymasy die ursprunglich aus Kisbecskerek deutsch Klein Betschkerek im Banat stammte Um 1550 hielt die Reformation Einzug und die Monche wurden vertrieben 6 Ein Klosterleben existierte fur die nachsten Jahre nicht mehr Bei Kampfen zwischen den evangelischen Truppen von Kristof Szentgroti Hagymasy und den Katholiken kam es zu schweren Verwustungen in der Propstei wobei Schaden von uber 400 Gold Forint entstanden 1566 griffen christliche Soldner der Burg von Sumeg das Kloster und die Pfarrkirche von Turje an und brannten es teilweise nieder Nur die Turme blieben unversehrt Der letzte Propst Benedek deutsch Benedikt Kovesy floh mit seinen Brudern nach Veszprem 7 Ab diesem Zeitpunkt gab es in Turje keine Propstei mehr das Amt blieb zwar bestehen aber das Amt und der Titel des Propstes gingen nun auf den Bischof von Veszprem Andras Koves uber der Turje zu einer Grenzburg gegen die Turkenangriffe ausbauen liess Eine ganze Reihe dieser Grenzburgen findet man auf einer geraden Linie vom Plattensee bis nach Miskolc von Sudwest nach Nordost Ungarn Obwohl die Turken die Burg Turje nicht haufig belagerten so unter anderem 1537 und 1664 hatte die Bevolkerung regelmassig eine Turkensteuer Schutzgeld an die Turken bezahlen mussen um eben nicht weiter belagert zu werden Im Rahmen der Gegenreformation wurde der Ort weiter entvolkert da die evangelischen Bewohner die Gegend verlassen mussten 1663 starb das Geschlecht der Hagymasy aus und die Familie Batthyany erwarb den Ort und die Landereien um Turje sie blieben Besitzer bis sie 1948 von der kommunistischen Regierung enteignet wurden Im Zuge des letzten Turken Angriffs auf Wien 1683 wurde Turje durch die Kriegshandlungen fast vollstandig entvolkert Ab dem Jahre 1690 wurde der Ort rasch wieder aufgebaut und wiederbesiedelt 1703 erhielt der Ortsteil Klein Turje wieder das Marktrecht zuruck Wahrend des Rakoczi Freiheitskrieges war Turje ab 1703 ein Zentrum der Kuruzen und wurde von ihnen als wichtige Nachschubbasis benutzt Den Osterreichern gelang die Ruckeroberung erst 1707 als Feldmarschall Amadeus de Bussy Rabutin Turje eroberte und niederbrannte Ab dem Jahre 1720 kehrte der Pramonstratenserorden zuruck und siedelte sich in Turje wieder an Ab 1724 wurde unter Adalbert Pintar das neue Kloster erbaut das 1779 fertig gestellt war 1761 wurde der Maler und Freskokunstler Stephan Dorfmeister mit der Innenausmalung der Klosterkirche beauftragt Die meisten seiner Fresken wurden leider bei einem Kirchenbrand 1790 zerstort Die im Ort befindlichen Denkmaler die Mariensaule die Sankt Antonius Skulptur und die Sankt Florian Skulptur die alteste errichtet unter Adalbert Pintar 1725 stammen ebenfalls aus dieser Epoche Die Propstei unterstand bis 1738 dem Pramonstratenserkloster in Pernegg Dann verkaufte Abt von Pernegg das Kloster Turje an das Kloster Hradisch in Mahren heute Tschechien 8 Bis 1850 wuchs die Ortschaft Turje kontinuierlich an Die Grundbesitzer von Turje waren entweder die Propstei oder die Familie Batthyany Die ungarischen und die deutschen Bewohner von Turje lebten neben der Landwirtschaft hauptsachlich vom Weinbau In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts verlangsamte sich die Entwicklung des Ortes er blieb stets eine landwirtschaftlich gepragte Ortschaft 1876 verlor der Ort dann auch noch sein Marktrecht nbsp Turje Ansichtskarte 1920 im Uhrzeigersinn Pramonstratenserkloster Rathaus Bahnhof katholische Grundschule KriegerdenkmalMit der Eroffnung der Bahnlinie von Ukk nach Cakovec Csaktornya heute in Kroatien im Jahre 1890 kam es zu einer geringfugigen Industrialisierung der Ortschaft In Batyk zweigte fruher auch eine Bahnlinie nach Balatonszentgyorgy heute Gemeinde Kethely und Keszthely deutsch Kestell ab welche jedoch 1970 nach dem Bau eines neuen Bahnhofes in Batyk eingestellt wurde 1948 wurde durch die kommunistische Regierung die Klosterschule verstaatlicht 9 und die Familie Batthyany enteignet 1950 wurde das Kloster aufgelost In den 60er Jahren hat sich im Dorf ein wenig Industrie angesiedelt eine staatliche Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft eine Naherei und ein Transportunternehmen Daher gab es nur eine geringe Abwanderung Landflucht in Turje Mit der Eroffnung der Bahnlinie von Ukk nach Cakovec ungarisch Csaktornya in Kroatien im Jahre 1890 kam es zu einer geringfugigen Industrialisierung der Ortschaft In Batyk zweigte fruher auch eine Bahnlinie nach Balatonszentgyorgy und Keszthely ab welche jedoch 1970 nach dem Bau eines neuen Bahnhofes in Batyk eingestellt wurde Sehenswurdigkeiten BearbeitenKlosterkirche aus dem 13 Jahrhundert Klosteranlage aus dem 17 Jahrhundert Sankt Anna Kapelle aus dem 17 Jahrhundert Mariensaule Florianssaule Sankt Antonius Denkmal alle 17 JahrhundertSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenDenes von Turje bis 1254 Palatin von Ungarn Ban von Slawonien Fulop Philipp Szentgroti um 1218 bis 1272 1248 bis 1262 Bischof von Zagreb ab 1272 Erzbischof von Gran und ungarischer Kanzler Arvay Gregory 1790 bis 1872 Pramonstratenser Pater Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Attila Vertes 1934 bis 2011 Chemiker und Forscher Mitglied der Ungarischen Akademie der WissenschaftenPartnergemeinden BearbeitenTurje hat folgende Partnergemeinden Rumanien nbsp Rumanien Joseni ungarisch Gyergyoalfalu deutsch Untersdorf Ungarn nbsp Ungarn Hegyhatsal Komitat Vas Literatur BearbeitenNorbert Backmund Praemonstratense Id est Historia Circariarum atque Canoniarum candidi et canonici Ordinis Praemonstratensis Vol I Pars prima et secunda Geschichte des Pramonstratenserordens und der Pramonstratenser Chorherren Band 1 und 2 De Gruyter Verlag 1982 Ferenczi Gyozo Turjei tortenelmi vazlat 2002 historische Skizzen von Turje und der Kirche valamint a templomrol 2001 ben megjelent kiadvany Zalaegerszeg 1991 Laszlo Nagy Turje Almanac c Publikation 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Turje Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten exonyme bplaced net Memento vom 29 Juni 2013 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt http en climate data org location 280968 https www ksh hu lang en http www kislexikon hu turjei prepostsag html ixzz3Re0vOifl http zalatermalvolgye hu node 99 http premontre info subpages loci monasticon circariae 1hun htm T DCRJE http www kislexikon hu turjei prepostsag html ixzz3Re0vOifl http premontre info subpages loci monasticon 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