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Der Svatobor deutsch Swatobor auch Heiliger Hain 1 ist ein 845 m hoher Berg in Tschechien Er liegt zweieinhalb Kilometer westlich von Susice in der zum Bohmerwaldvorland gehorigen Svatoborska vrchovina Swatobor Bergland Auf dem bewaldeten Berg befinden sich ein Aussichtsturm und ein Fernsehturm SvatoborBlick von Hartmanice zum SvatoborHohe 845 m n m Lage TschechienGebirge BohmerwaldvorlandKoordinaten 49 14 8 N 13 29 14 O 49 2356271 13 4873028 845 Koordinaten 49 14 8 N 13 29 14 OSvatobor Berg Tschechien Gestein GneisBesonderheiten Aussichtsturm und Fernsehturm Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bauwerke und Anlagen 4 Aussicht 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeographie Bearbeiten nbsp Blick von Susice zum SvatoborDer Svatobor erhebt sich linksseitig uber dem Tal der Otava Gegen Suden liegt das Tal der Volsovka dahinter findet der Gebirgskamm seine Fortsetzung in der Volsovska Straz 790 m und der Nuzerovska Straz 802 m Am nordwestlichen Fuss des Berges fliesst der Bach Kalny potok Von Hradek fuhrt uber Odolenov und Odolenka eine Strasse zum Aussichtsturm Unterhalb des Aussichtsturms stehen ein stahlerner Sendeturm sowie der Fernsehturm Svatobor Umliegende Orte sind Odolenka und Hradek im Norden Tedrazice im Nordosten Susice im Osten Cervene Dvorce Horni Dvorce Volsovy und Dolni Stankov im Suden Frantiskova Ves Petrovice u Susice Posobice und Dohalicky im Sudwesten Zikov Castkov und Svojsice im Westen sowie Bretetice und Odolenov im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen eine fruhzeitliche Besiedlung des Svatobor Am Fusse des Berges befand sich eine aus halbvertieften Grubenhausern mit Abmessungen von viereinhalb x drei Metern bestehende mittelsteinzeitliche Siedlung aus der Zeit zwischen 10 000 und 8000 v Chr in der auch zahlreiche Bruchstucke von Steinwerkzeugen gefunden wurden Um den Berg rankt sich der Mythos von einem Heiligen Eichenhain des slawischen Donnergottes Perun Nach der slawischen Landnahme sollen sich auf dem Svatobor eine Burgstatte und ein heidnischer Opferplatz befunden haben Jedoch ist deren Existenz nicht nachweisbar Ein zunachst fur eine altslawische Gotterfigur mit ausgestreckten Armen gehaltener Fund aus dem 18 Jahrhundert erwies sich bei naherer Untersuchung als ein gotischer Kandelaber Nachweislich ist am Svatobor ein Begrabnisplatz der slawischen Siedlung Susice der 1881 beim Bau der neuen Zundholzfabrik aufgefunden wurde Zu den Grabbeilagen gehorten neben Perlen auch ein wahrend der Herrschaftszeit des Konigs Vratislav I gepragter Denar Eine archaologische Untersuchung des aus ca 100 Grabern bestehenden Graberfeldes wurde jedoch nicht vorgenommen Bei der nordlich des Gipfels befindlichen Quelle Wodolenka Odolenka ist seit dem 17 Jahrhundert ein Badehaus nachweislich Der Besitzer der Herrschaft Hradek Desfours Johann Ferdinand von Desfours liess 1748 am Westabhang in der Nahe des legendaren Wodolinka Grabes die Kapelle Mariahilf erbauen Im Jahre 1868 wurde am Svatobor durch den Bezirkshauptmann Josef Ambroz Gabriel und dem Schulinspektor Tichy einer der Grundsteine fur das Prager Nationaltheater ausgewahlt Die 13 cm starke rote Steintafel mit einer Abmessung von 48 45 cm ist der Grundstein Nr 14 An dem Felsen wo der Stein gebrochen wurde entstand spater die Herberge Zwischen 1894 und 1898 liessen auf Initiative von Vojtech Mastovsky Schuttenhofener Einwohner mit Unterstutzung von Vereinen und der Stadt auf dem Berg einen Aussichtsturm errichten Das nach Planen des Architekten Vratislav Pasovsky vom ortlichen Baumeister Vaclav Rudolf Mirvald fur 3740 Gulden errichtete 25 m hohe Bauwerk wurde am 7 September 1898 eingeweiht Die offene Aussichtsplattform mit Zinnen erwies sich jedoch als nachteilig bereits 1904 hatten Wind Wetter und Nasse dem Mauerwerk so zugesetzt dass eine Reparatur notwendig wurde Dabei wurde die Zinnenplattform zu einer mit Zinkblech gedeckten Laterne mit zwolf verglasten Fenstern aufgemauert Dadurch erreichte der Turm eine Hohe von 28 Metern Im Jahre 1900 wurde durch den Baumeister Mirvald auf dem Svatobor eine bewirtschaftete holzerne Herberge fur Touristen errichtet die am 7 September 1900 eroffnet wurde Am 1 November 1905 brannte die Herberge nieder der Schaden wurde uber die Versicherung abgedeckt die Hutte jedoch nicht wieder aufgebaut Fur den Aussichtsturm bestand seit 1905 ebenfalls ein Versicherungsschutz jedoch bereitete seine Standsicherheit zunehmend Besorgnis da die verwendeten Baumaterialien offensichtlich nicht den besonderen Witterungsbedingungen auf einem Berggipfel gerecht wurden 1907 wurde der Turm deshalb mit Eisenbandern und eisernen Reifen stabilisiert In der Folgezeit zeigten sich weitere kleinere Risse im Mauerwerk vor allem aus der Ferne wurde deutlich sichtbar dass der Turm inzwischen auch schief stand Der Baumeister Mirvald teilte die Befurchtungen eines bevorstehenden Einsturzes nicht dennoch erteilte der besorgte Verein im Jahre 1915 dem Baumeister Holecek den Auftrag zur Reparatur Deren ursprunglich auf 921 Kronen angesetzten Kosten wurden deutlich uberschritten und betrugen letztendlich 2287 Kronen da sich die Stadt zu einer Kostenbeteiligung nicht in der Lage sah musste Holecek lange auf die Begleichung seiner Rechnung warten Nachdem 1933 ein Uberhang von 1 78 Metern festgestellt wurde erfolgte der Beschluss zum Abriss des schiefen Aussichtsturmes und Errichtung eines neuen Turmes Der Abriss und Neubau wurde dem Schuttenhofener Baumeister Karel Houra ubertragen Dieser liess vom 6 8 Mai 1934 den alten Turm abbrechen Die 165 m Steine des alten Turmes bildeten zusammen mit 203 m bei Odolenka gebrochenen Granitsteinen die Ausgangsgrundlage fur den Bau des neuen Turmes Danach entstand in dreimonatiger Bauzeit ein neuer steinerner Aussichtsturm der am 12 August 1934 eingeweiht wurde Der zum Transport des Baumaterials angelegte Fahrweg von Odolenov auf den Gipfel wurde zu einer touristischen Strasse ausgebaut so dass Ausflugler den Aussichtsturm auch mit dem Auto erreichen konnten 1935 liess der Klub ceskych turistu eine Bergbaude an den Turm anbauen Die Baukosten fur Turm und Baude betrugen zusammen 250 000 Tschechoslowakische Kronen 1940 wurde am Svatobor ein Silbermunzschatz aus dem Dreissigjahrigen Krieg gefunden Zwischen 1968 und 1970 entstand auf der Wiese unterhalb des Gipfels ein Fernsehturm Am Svatobor befindet sich ausserdem eine Startrampe fur Gleitschirmflieger Bauwerke und Anlagen BearbeitenFernsehturm Svatobor nbsp Blick vom Aussichtsturm zum Fernsehturm und auf SusiceBlick vom Aussichtsturm zum Fernsehturm und auf SusiceBasisdatenOrt SvatoborOkres KlattauRegion PilsenStaat TschechienKoordinaten 49 14 5 3 N 13 29 23 1 O 49 2348 13 48975Verwendung Fernsehturm Fernmeldeturm RundfunksenderZuganglichkeit Fernsehturm offentlich nicht zuganglichBesitzer Ceske RadiokomunikaceTurmdatenBauzeit 1970Baustoffe Beton Stahl StahlbetonBetriebszeit seit 1970Gesamthohe 68 5 mDaten zur SendeanlageWellenbereich UKW SenderRundfunk UKW RundfunkSendetypen Digitales Fernsehen DAB MobilfunkWeitere DatenDurchmesser Betonturm 8 5 mHohe Betonturm 32 mHohe Antennenmast 36 5 m Aussichtsturm Svatobor nbsp Datei Svatobor JPGBasisdatenOrt SvatoborOkres KlattauRegion PilsenStaat TschechienHohenlage 839 m n m Koordinaten 49 14 7 8 N 13 29 15 O 49 2355036 13 4875055Verwendung AussichtsturmZuganglichkeit Aussichtsturm offentlich zuganglichTurmdatenBauzeit 1934Betriebszeit seit 1934Gesamthohe 31 6 mWeitere DatenAnzahl an Treppenstufen 182 Holzstufen Der 31 6 m hohe Aussichtsturm mit rundem Grundriss entstand 1934 in 839 m u M nach einem Projekt des Baumeisters Karel Houra der auch das Rachelhaus entwarf Er ist drei Meter hoher als sein Vorganger der von 1898 bis 1934 auf dem Berg stand Der Aufstieg zum Aussichtsgeschoss erfolgt uber 182 Holzstufen Chata Svatobor die Bergbaude im alpinen Stil mit Gaststatte und 13 Zimmern wurde 1935 ebenfalls durch Karel Houra erbaut Das ursprungliche Projekt sah einen eingeschossigen Bau mit Flachdach vor Wahrend der Bauphase konnte Houra den Schuttenhofener Burgermeister Seitz in einem zehnstundigen Gesprach von einer Aufstockung und der Einrichtung der Fremdenzimmer uberzeugen Fernsehturm Svatobor das 68 5 m hohe Bauwerk wurde 1970 in Betrieb genommen Es besteht aus einem 32 m hohen sechsgeschossigen Betonturm von 8 5 m Durchmesser der einen Antennenmast von 36 5 m Hohe tragt Ab 1972 war der Turm mit einer Person ab 1974 mit drei Personen und ab 1975 mit funf Personen besetzt seit 2002 erfolgt der Betrieb unbemannt Der Turm gehort heute der Ceske Radiokomunikace a s und ist mit Antennen fur Mobilfunk Internet Rundfunk sowie Digital und Analogfernsehen ausgestattet 2 Oberhalb des Fernsehturmes befindet sich ein weiterer Sendeturm in Stahlkonstruktion Startrampe fur Gleitschirmflieger unterhalb des Fernsehturmes sie befindet sich auf den Ruinen der Keller der 1905 abgebrannten Herberge Scheinostovo zatisi Scheinostruh die Anlage am ostlichen Fusse des Berges wurde 1927 durch das Unternehmen Solo zum Gedenken an Frantisek Scheinost errichtet Der Altan wurde von Jindrich Freiwald entworfen Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage zu einem beliebten Ziel fur Sonntagsausfluge Hadi stezka Hungersteig der Weg entstand unter Burgermeister Jan Seitz in den 1930er Jahren im Zuge einer Arbeitsbeschaffungsmassnahme als kurzeste Verbindung vom Scheinostovo zatisi auf den Gipfel Der seit dem Zweiten Weltkrieg verwachsene Steig wurde im Jahre 2010 wieder hergestellt Aussicht BearbeitenVom Aussichtsturm bietet sich ein weiter Panoramablick uber das Bohmerwaldvorland und zum Bohmerwald Im Nordosten sind die Burg Rabi der Prachen und am Horizont der Hugel der Stredoceska vrchovina sichtbar ostlich das Otavatal mit der Stadt Susice und der Kalovy Kallowberg im Sudosten der Sedlo Hefenstein der Zamecky vrch Schlossberg mit der Burg Kasperk der Zdanov Zosumberg und der Javornik Jawornik sudlich die Volsovska Straz und Nuzerovska Straz Wartberg und im Sudwesten der Bohmerwaldkamm mit dem Sokol Antigelberg der Hutska hora Knappenberg dem Polednik Mittagsberg der Zdanidla Steindlberg dem Lackenberg Plesna dem Grossen Arber der Jezerni stena Seewand dem Pancir Panzer und dem Mustek Bruckelberg sowie westlich und nordwestlich das Hugelland um Klatovy Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Svatobor Sumavske podhuri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Chata Svatobor und des Aussichtsturmes Geschichte des Svatobor auf den Webseiten der Stadt SusiceAnmerkungen Bearbeiten Vor 1946 wurde der Berg im deutschsprachigen Volksmund in Anspielung auf die Silhouette des Aussichtsturms auch Pfandschaub genannt Vgl Josef Pscheidl Tief drin im Bohmerwald Grafenau 1966 S 47 f vysilac Svatobor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Svatobor Berg amp oldid 214321631