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Streptomycin ist ein Aminoglykosid Antibiotikum welches von zahlreichen Streptomyceten gebildet wird StrukturformelAllgemeinesFreiname StreptomycinAndere Namen Streptomycin A 5 2 4 Diguanidino 3 5 6 trihydroxy cyclohexoxy 4 4 5 dihydroxy 6 hydroxymethyl 3 methylamino tetrahydropyran 2 yl oxy 3 hydroxy 2 methyl tetrahydrofuran 3 carbaldehyd IUPAC Summenformel C21H39N7O12Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 57 92 1 3810 74 0 Sulfat EG Nummer 200 355 3ECHA InfoCard 100 000 323PubChem 19649ChemSpider 18508DrugBank DB01082Wikidata Q192717ArzneistoffangabenATC Code A07AA04 J01GA01Wirkstoffklasse AntibiotikumWirkmechanismus Hemmer der ProteinbiosyntheseEigenschaftenMolare Masse 581 57 g mol 1SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 Sulfat AchtungH und P Satze H 302 361fdP 201 202 264 270 301 312 308 313 1 Toxikologische Daten 9000 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirkung 3 Unerwunschte Wirkung 4 Synthese 5 Handelsnamen 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenStreptomycin wurde erstmals am 19 Oktober 1943 von Selman Waksman und seinen Mitarbeitern Albert Schatz und Elizabeth Bugie an der Rutgers University aus Streptomyces griseus isoliert 3 Fur die Entdeckung erhielt Waksman der 1944 die Wirksamkeit des Streptomycins bei der menschlichen Tuberkulose entdeckte 4 1952 den Nobelpreis fur Medizin Streptomycin erlangte grosse Bedeutung als erstes Antibiotikum gegen Tuberkulose Ausserdem wird Streptomycin in der Landwirtschaft zur Bekampfung von Feuerbrand eingesetzt In den Staaten der EU und in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen 5 Trotzdem wurden 2011 im Kanton Thurgau neun Tonnen Honig entdeckt welche den Toleranzwert von Streptomycin uberschritten hatte 2016 wurden funf andere Pflanzenschutzmittel als Alternativen zur Bekampfung des Feuerbrands zugelassen 6 Wirkung BearbeitenStreptomycin zeigt ein breites Wirkungsspektrum wobei vor allem gram negative Erreger geschadigt werden Streptomycin bindet an die 30S Untereinheit der prokaryontischen 70S Ribosomen deformiert dessen Struktur und hemmt damit die Bildung des Initiationskomplexes Dementsprechend wird die gesamte Translation und in Folge eine Bakterienvermehrung unterbunden Resistenzen beruhen auf veranderten Ribosomenbindungsstellen Dann kann Streptomycin sogar als Kohlenstoffquelle genutzt werden und fordert somit Wachstum und Vermehrung resistenter Keime Aufgrund seiner geringen therapeutischen Breite bei gleichzeitig rascher Resistenzentwicklung ist Streptomycin nur bei Tuberkulose und wenigen speziellen Infektionen Streptokokken bzw Enterokokken Endokarditis Pest Brucellose und Tularamie und nur als Kombinationstherapie angezeigt Es wird als Sulfatsalz in Form parenteraler Trockenpulverformulierungen angewendet Unerwunschte Wirkung BearbeitenBei langerer Anwendung konnen Schaden am Gehor und den Nieren entstehen Ototoxizitat Nephrotoxizitat Synthese BearbeitenAn der Biosynthese der Verbindung sind zahlreiche Enzyme beteiligt welche ausgehend von Glucose zunachst die Monosaccharide einzeln modifizieren bis zunachst eine Verknupfung zum Disaccharid erfolgt und anschliessend das Trisaccharid gebildet wird Die erhaltene Vorstufe wird nach erfolgter Ausschleusung durch Dephosphorylierung mittels extrazellularer Phosphatase in die aktive Form uberfuhrt Streptomycin enthalt das ungewohnliche Monosaccharid L Streptose Auf Grund der Komplexitat der chemischen Struktur kommt wirtschaftlich nur die biotechnologische Herstellung in Frage Diese erfolgt mit Streptomyces griseus Stammen wobei eine Ausbeute von mehr als 10 Gramm pro Liter zu erwarten ist bei einer Laufzeit des Fermenter von 120 Stunden und entsprechenden Optimierungen Handelsnamen BearbeitenMonopraparateStrepto Fatol D sowie ein Generikum D Einzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag zu Streptomycinsulfat in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 10 Mai 2022 JavaScript erforderlich Eintrag zu Streptomycin in der ChemIDplus Datenbank der United States National Library of Medicine NLM abgerufen am 22 Mai 2021 Seite nicht mehr abrufbar Inhalt nun verfugbar via PubChem ID 19649 A Schatz E Bugie S Waksman 1944 Streptomycin a substance exhibiting antibiotic activity against gram positive and gram negative bacteria In Proc Soc Exp Biol Med Band 55 S 66 69 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 65 Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europaischen Kommission Eintrag zu Streptomycin in der EU Pestiziddatenbank Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz Osterreichs und Deutschlands abgerufen am 27 Marz 2016 Antibiotika in der Landwirtschaft In lid ch 9 Oktober 2018 abgerufen am 1 Marz 2019 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streptomycin amp oldid 229299268