www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Stephanusstift Die Stephanus Stiftung ist eine am Weissen See im Berliner Ortsteil Weissensee gelegene Einrichtung zur Betreuung von pflegebedurftigen und geistig behinderten Menschen Aus den Vorgangern Stiftung Bethabara Stiftung Bethabara Beth Elim und Adolf Stoecker Stiftung entstanden ist sie eine der altesten karitativen Einrichtungen dieser Art Seit der Stiftungsgrundung befindet sie sich auf dem Gelande der Albertinenstrasse 20 Hier gibt es ein Altenheim Wohnbereiche fur Menschen mit Behinderung Kinder Jugendliche Erwachsene Diakonie Werkstatten fur Menschen mit Behinderung die Friedenskirche eine Kita eine Schule mit dem Forderschwerpunkt geistige Entwicklung und eine Physiotherapiepraxis Das Ensemble bestehend aus mehreren alten und neuen Gebauden steht unter Denkmalschutz 1 Stephanus StiftungRechtsform Stiftung burgerlichen RechtsGrundung 1878Grunder Ernst Gottlieb Georg BerendtSitz BerlinVorlaufer Stiftung Bethabara Stiftung Bethabara Beth Elim und Adolf Stoecker StiftungZweck Diakonische EinrichtungenVorsitz Stiftung burgerlichen RechtsUmsatz 250 000 000 Euro 2020 Stiftungskapital 47 115 905 Euro 2019 Beschaftigte 4200 2020 Website www stephanus orgDie Stiftung ist Unterzeichnerin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft 2 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Erweiterung 3 Wahrend des Nationalsozialismus 4 Nach dem Kriegsende 5 In der DDR 6 Nach der Wende 7 Stiftungsleiter 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenIm Jahre 1878 grundete der evangelische Pfarrer Ernst Gottlieb Georg Berendt die Stiftung Bethabara 3 Beth Elim Dazu erwarb er ein Grundstuck mit Haus an der Albertinenstrasse und stellte es als Zufluchtsheim zur Verfugung um aus der Haft entlassenen Frauen zu helfen im Leben wieder Fuss zu fassen Berendt hatte als Pfarrer im Frauengefangnis Barnimstrasse erfahren dass einmal Gestrauchelte kaum eine Chance zur Ruckkehr in ein normales Leben erhalten 4 Erweiterung BearbeitenIn den Jahren von 1878 bis 1919 wurden weitere Einrichtungen auf dem ursprunglichen und hinzuerworbenen benachbarten Grundstucken errichtet So wurde eine Entbindungsstation ein Versorgungshaus fur ledige Mutter eine Station fur geschlechtskranke Frauen und ein Wohnheim mit Lehrkuche aufgebaut Die anfangs unter jeweils eigenem Namen errichteten Gebaude wurden ab 1902 unter dem gemeinsamen Namen Bethabara Beth Elim Stiftung gefuhrt Pfarrer Ernst Berendt Sohn von Ernst Gottlieb Georg Berendt der nach dessen Tod im Jahre 1919 die Leitung der Stiftung ubernommen hatte liess im Jahre 1931 ein Kleinstkinderheim hinzubauen 1928 errichtete die Stiftung das erste homoopathische Krankenhaus in Deutschland Im selben Jahr wurde von dieser Stiftung in Bad Freienwalde Oder ein Ubergangsheim fur gesundheitlich schwache und pflegebedurftige Madchen in Betrieb genommen Wahrend des Nationalsozialismus Bearbeiten1936 musste die Stiftung drei Hauser an die NS Studentenschaft abtreten 1938 wurde Pastor Theodor Wenzel als neuer Leiter der Stiftung vom Provinzial Ausschuss fur Innere Mission der Provinz Brandenburg eingesetzt Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten bekam Pfarrer Ernst Berendt zunehmend Probleme weil er Mitglied der bekennenden Kirche war und sich vielen Anordnungen widersetzte Die Kirchenleitung versetzte ihn im Jahr 1940 nach Baden Baden 4 Im Zuge der Ausmerzung judischer Namen wurde die Stiftung 1941 umbenannt in Adolf Stoecker Stiftung nach dem antisemitischen Pfarrer und Politiker Adolf Stoecker Weil Ernst Berendt sich fur verfolgte Christen insbesondere auch fur Martin Niemoller und Juden einsetzte wurde er in das KZ Dachau verschleppt wo er im Jahre 1942 starb 4 Nach dem Kriegsende BearbeitenIm April 1945 wurde Berlin Weissensee von der Roten Armee eingenommen Die Soldaten belegten die Gebaude der Stiftung obwohl die zugehorigen Hauser fast alle beschadigt waren Ab Ende 1945 nahm jedoch die Entbindungsstation wieder ihre Arbeit auf 4 1947 wurde Pastor Heinz Beuster 1913 bis zu seinem Tod 1949 zum Leiter der Stiftung Im selben Jahr zogen die sowjetischen Soldaten ab 1948 wurde die Stiftung um ein Heim fur heimatlose altere Menschen erweitert Auf Anregung der sowjetischen Kommandantur wurde das Gelande der Stiftung zum Tagungsort fur die Generalsynode der Evangelischen Kirche in Deutschland erklart Sie nannte sich nun auch Evangelische Akademie 4 In der DDR Bearbeiten1950 wurde Pastor Willi Federlein zum neuen Leiter der Stiftung berufen Im April 1950 fand die Weissenseer Friedenssynode in der Evangelischen Akademie auf dem Gelande der Stiftung statt In der DDR und wahrend des Kalten Krieges entwickelte sich die Stiftung zur okumenischen Tagungs und Begegnungsstatte fur Menschen aus Ost und West 4 Ab 1951 ubernahm die Stiftung die folgenden weiteren Heime Alten und Pflegeheim in der Breestpromenade in Berlin Friedrichshagen Alten und Pflegeheim Hagental in Gernrode Sauglings und Kleinstkinderheim in Petershagen Eggersdorf Ulmenhof mit Alten und Pflegeheim in Berlin Wilhelmshagen Alten und Pflegeheim in der Adlershofer Strasse in Berlin Kopenick Alten und Pflegeheim in Berlin Buchholz Haus am Werlsee in Grunheide Nach der Teilung der Stadt 1961 wurde der Kirchlich Diakonische Lehrgang KDL eingerichtet 5 1963 gab sich die Stiftung den neuen Namen Stephanus Stiftung nach dem Apostel Stephanus In den 1970er Jahren wurde die Fursorge fur geistig behinderte Menschen intensiviert Die Stiftung ubernahm nun die folgenden weiteren Einrichtungen das Dorotheahaus in der Parkstrasse in Berlin Weissensee Waldhaus in Bad Freienwalde Oder Haus Sonnenblick in Biesenthal Haus am See in Brussow Haus Waldsee in Grunheide Im Sonnenwinkel in Hassleben Heilbrunn bei Brunn Marienhaus in Rudersdorf bei Berlin Waldhof in Templin Haus im Wind in Marwitz Haus Meeresfrieden in Heringsdorf Pfarrhaus in Gross Upahl bei Gustrow 1979 ging der bisherige Leiter Pastor Willi Federlein in den Ruhestand und wurde abgelost durch Pastor Werner Braune Im Jahr 1984 richteten die Verantwortlichen der Stephanus Stiftung das zweite Zentrale Sportfest des Diakonischen Werkes in der DDR fur Menschen mit geistiger Behinderung aus 1985 entwickelte und vertrieb die Stiftung das Spiel Benennen Erkennen Ordnen Spielen Gestalten Nach der Wende BearbeitenAb dem Herbst des Jahres 1989 nach der Wende erweiterte die Stiftung ihre Tatigkeit auf dem Gebiet der Versorgung und Betreuung geistig behinderter Menschen Es wurden gegrundet Stephanus Schule in der Parkstrasse in Berlin Weissensee Laurentiusschule in Bad Freienwalde Oder Werkstatt fur Behinderte Heilbrunn in Brunn Waldhofschule in Templin Laurentiusschule in Cothen bei Falkenberg in der Mark Trainingswohnung fur Menschen mit geistiger Behinderung in Biesenthal Alten und Pflegeheim Brussow Grimmer Weg Alten und Pflegeheim Bad Freienwalde Oder Beethovenstrasse Fruhforder und Beratungsstelle in Templin Zweite Abteilung der Werkstatt fur Behinderte Heilbrunn in Neuruppin Dritte Abteilung der Werkstatt fur Behinderte Heilbrunn in Dosse Park Werkstatt fur Behinderte in Kyritz Wohnhaus Bethesda in Rudersdorf Alten und Pflegeheim Daniel Vergara in Berlin Kopenick Salvador Allende Strasse 91 Unter der gleichen Adresse kam im 21 Jahrhundert das Stephanus Seniorenzentrum Muggelspree hinzu das von der St Elisabeth Diakonie getragen wird 6 Alten und Pflegeheim Alberto Corvalan in der Wendenschlossstrasse in Berlin Kopenick Wohnstatte Betreutes Wohnen in Altranft Alten und Pflegeheime Haus am Werlsee in Grunheide erweitert Betreutes Einzelwohnen sowie Wohngemeinschaften von Menschen mit geistiger Behinderung werden ermoglicht bzw eingerichtet 2001 ging Pastor Werner Braune in den Ruhestand Seine Nachfolge ubernahm Pastor Torsten Silberbach Stiftungsleiter Bearbeiten1878 1919 Pfarrer Ernst Gottlieb Georg Berendt 1919 1938 Pfarrer Ernst Berendt 1938 1945 Pastor Theodor Wenzel 1947 1949 Pastor Heinz Beuster 1950 1979 Pastor Willi Federlein 1979 2001 Pastor Werner Braune seit 2001 Pastor Torsten SilberbachLiteratur BearbeitenJoachim Bennewitz Lediglich eine Anderung des Namens In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 10 1999 ISSN 0944 5560 S 34 40 luise berlin de zur Geschichte der Stiftung Werner Braune Abseits der Protokollstrecke Erinnerungen eines Pfarrers an die DDR Wichern Berlin 2009 ISBN 978 3 88981 266 7 S 147 149 Stephanus Stiftung urn nbn de 101 1 201606081959 Erinnerungen des ehem Leiters der Stephanus Stiftung Hans Zinnow Hrsg Diakone berichten Ich wurde es wieder werden H Zinnow Berlin 2016 DNB 1099965691 Lebensberichte von Diakonen aus der Bruderschaft der Stephanus Stiftung Interviews mit Hans Zinnow ehem Direktor der Stephanus Stiftung Beitrage zur Aufarbeitung der DDR Geschichte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stephanus Stiftung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stephanus Stiftung Webprasenz Sicht auf den Eingangsbereich der Stiftung 1975Einzelnachweise Bearbeiten Stephanus Stiftung Bethabara Beth Elim Stiftung Wohnhaus Anstaltsgebaude mit Wascherei Herbergsgebaude und Kapelle Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste In stadtentwicklung berlin de denkmal abgerufen am 20 Mai 2019 Unterzeichner In transparency de abgerufen am 20 Mai 2019 Suche nach Stephanus Stiftung seit 15 Oktober 2013 Ort in der Nahe der Taufstelle Jesu siehe Taufe Jesu Biblischer Befund und Historizitat a b c d e f Walter Puschel Spaziergange in Weissensee 2 Auflage Haude amp Spener Berlin 1998 ISBN 3 7759 0432 8 S 62 ff Vgl Nichts Aufgeblasenes Hans Zinnow hat das Buch Diakone berichten herausgegeben Es ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der DDR Geschichte In die Kirche Nr 19 8 Mai 2016 Rubrik BuchTipp ISSN 0949 8664 S 6 Homepage Haus Muggelspree In stephanus org abgerufen am 20 Mai 2019 Normdaten Korperschaft GND 2068379 0 lobid OGND AKS VIAF 134364451 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephanus Stiftung amp oldid 237288025