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Steinach ist einer der grossten Ortsteile des Marktes Bad Bocklet und liegt an der Frankischen Saale SteinachMarkt Bad BockletWappen von SteinachKoordinaten 50 17 N 10 6 O 50 285833333333 10 095833333333 224 Koordinaten 50 17 9 N 10 5 45 OHohe 224 m u NNEinwohner 1016 30 Jun 2022 1 Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 97708Vorwahl 09708Steinach Bayern Lage von Steinach in BayernDas Steinacher Wappen Durch einen blauen Wellenpfahl Frankische Saale gespalten von Silber und Gold vorne schrag gekreuzt zwei rote Streitkolben Zeichen der Forstmeister von Rothenkolben und Lebenhan hinten ein schwarzer Biber Wappentier der Ritter von Bibra Steinach mit Hochwassersteg an der Frankischen SaaleInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke und Denkmaler 3 2 St Nikolaus und Katharina Kirche mit Riemenschneider Kruzifix 3 3 Bergkapelle 3 4 Judischer Friedhof und Synagoge 4 Wirtschaftsstruktur 5 Beruhmte Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSteinach ist umgeben von Wiesenauen und bewaldeten Hugeln an der Frankischen Saale Der Ort liegt 224 Meter uber NN und befindet sich 14 Kilometer nordostlich von Bad Kissingen und 12 Kilometer sudwestlich von Bad Neustadt an der Saale Durch Steinach fuhren die Staatsstrassen St 2292 Bad Kissingen Bad Neustadt an der Saale und St 2267 Bischofsheim an der Rhon Steinach Geschichte BearbeitenSteinach wurde im Jahre 979 n Chr in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos II erstmals urkundlich erwahnt wobei jedoch davon auszugehen ist dass sich schon zu fruheren Zeiten dort eine befestigte Siedlung befand Es war stets ein Zankapfel zwischen den verschiedenen Territorialinteressen im Gebiet Main Rhon Davon zeugen die Reste der Burg Steinach der Grafen zu Henneberg und die Burgruine Steineck in der Nahe sowie das Neue Schloss Der Ort liegt im Bereich alter Handels und Konigsstrassen die von Mainz und Worms zum frankischen Konigsgut Salz unterhalb der Burg Salzburg bei Bad Neustadt an der Saale fuhrten Verschiedene Strassen die heute noch als Wanderwege und Strassen Verwendung finden verbanden Wurzburg und die ehemalige Freie Reichsstadt Schweinfurt mit diesen West Ost Magistralen Doch ist eine Verbindung in sudliche Richtung vom Sinntal nach Steinach im Tal der Frankischen Saale anzunehmen von wo es uber die Haardt in Richtung Schweinfurt Wurzburg ging Zahlreiche Wegerinnen und tief eingeschnittene Hohlwege sowie alte Kreuzungen z B die Bildeiche an denen mehrere alte Wege zusammen laufen zeugen noch heute davon 2 Einen tiefen Einschnitt im Leben der Steinacher und der Nachbargemeinden Roth an der Saale und Hohn bildete das Weisser Sonntag Wochenende 1945 Vom 6 bis zum 8 April 1945 Blutsonntag lieferten sich amerikanische und deutsche Soldaten erbitterte Kampfe mit Toten und Zerstorung der Orte in grossem Ausmass Besonders durch Fliegerbomben und Artillerie wurde Steinach zu 75 vernichtet Neben 60 Hausern und 83 Gehoften wurden auch die Kirche Dach Seitenwande Hochaltar Seitenaltare Beichtstuhl und Grabdenkmaler das Pfarrhaus und das Haus der Franziskanerinnen schwer getroffen 9 Einwohner 12 deutsche und 13 US Soldaten fanden den Tod 1959 wurde aus der Gemeinde Steinach der Markt Steinach Am 1 April 1971 schlossen sich die Gemeinden Nickersfelden und Roth an der Saale dem Markt Steinach an der Saale an Hohn folgte am 1 Januar 1972 3 Am 1 Mai 1978 wurde der Markt Steinach an der Saale mit seinen Ortsteilen im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Bad Bocklet eingemeindet 4 Nur Aschach und Steinach besassen als einzige Gemeindeteile des heutigen Markts Bad Bocklet das Recht zur Abhaltung eines Marktes In Steinach war dies ein Pferdemarkt Die Markttradition geriet jedoch in Vergessenheit da das Pferd als Nutz und Transporttier abgelost wurde Seit der Tausendjahrfeier findet jedes Jahr am letzten Juni Wochenende ein Marktfest in Steinach statt Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke und Denkmaler Bearbeiten Burgruine Steineck Gemarkung Burglauer oberhalb des ehemaligen Gemeindeteils Roth an der Saale Reste der Burg Steinach der Grafen zu Henneberg Altes Schloss aus dem 13 Jahrhundert Pfarrkirche St Nikolaus und St Katharina mit fur Franken typischem Echter Turm altester Teil der Kirche und dem Kruzifix von Tilman Riemenschneider Altes Pfarrhaus fruhes 17 Jahrhundert Altes Forsthaus um 1800 Neues Schloss ehemaliger Sitz der furstbischoflichen Forstmeister erbaut 1707 von Freiherr Caspar Otto V von Diemer Reste der Synagoge im alten Teil des Schulhauses Judischer Friedhof mit Prof Dr Alex Bein Weg Bergkapelle Kriegsgedachtniskapelle mit Ehrenhain Gedenkplatte fur die Augustinerpatres und astronomischen Uhrmacher Nikolaus Alexius Johann Habich 1753 1826 und Johann Baptist Michael Habich 1765 1826 am Steinacher Friedhof Altes Leichenschauhaus Offentlich zuganglich sind die Burgruine die Pfarrkirche der Judische Friedhof nach vorheriger Absprache mit dem Kurator Robert Schmitt Roth die Bergkapelle und der Steinacher Friedhof St Nikolaus und Katharina Kirche mit Riemenschneider Kruzifix Bearbeiten Hauptartikel St Nikolaus und Katharina Steinach und Riemenschneider Kruzifix Steinach Die katholische Pfarrkirche St Nikolaus mit ihrem spatgotischen Chorturm birgt neben einem spatgotischen Taufstein und dem Opferstock eine besondere Kostbarkeit ein Holzkruzifix von Tilman Riemenschneider aus dem Jahre 1516 Bergkapelle Bearbeiten nbsp Kriegergedachtniskapelle Am Ortsausgang fuhrt links ein Flurweg hinauf zur Bergkapelle mit einem Soldatenfriedhof Die Kriegergedachtniskapelle erinnert seit uber 60 Jahren Baubeginn 10 Juni 1946 Weihe durch den Wurzburger Bischof Matthias Ehrenfried am 16 Oktober 1946 an die uberaus hohe Zahl von Opfern im Zweiten Weltkrieg die beim Kampf um Steinach vom 5 bis 9 April 1945 starben Bei diesen Kampfen wurden ca 75 Prozent des Dorfes zerstort bzw durch Bomben und Granattreffer sehr stark beschadigt darunter auch das Kirchenschiff von St Nikolaus das von einer Bombe getroffen wurde Auf diese Geschehnisse weist eine Steintafel hin die aussen am Kirchenschiff rechts neben dem Hauptportal in die Wand eingelassen ist Judischer Friedhof und Synagoge Bearbeiten Juden gab es schon im fruhen 14 Jahrhundert in Steinach Die Gemeinde die bis 1942 bestand ging bis ins fruhe 17 Jahrhundert zuruck Eine Synagoge gab es in Steinach seit 1676 Im Wald zwischen Steinach und Unterebersbach liegt der Friedhof der ehemaligen judischen Gemeinde Steinach Bis in die spaten 1930er Jahre existierte die Israelitische Kultusgemeinde Steinach mit eigener Synagoge Rabbinat einem Friedhof einer Schule und Vereinen wobei die Schule 1924 wegen Schulermangel geschlossen werden musste Ausschreitungen der Reichspogromnacht vom 9 November 1938 fanden in Steinach nicht statt da die ortlichen Nationalsozialisten den Zorn der Bevolkerung furchteten etwa ein Drittel der Einwohnerschaft Steinachs waren Juden Um bei der Gauleitung in Bad Kissingen nicht als judenfreundlich zu gelten holten die Steinacher Parteigenossen der NSDAP die Reichspogromnacht in der Nacht vom 10 auf den 11 November 1938 mit Hilfe von Nationalsozialisten aus der Umgebung vorwiegend SA und SS Trupps nach Das Inventar der Synagoge und der Privatbesitz von Steinachern wurden zerstort das Gebetshaus blieb erhalten da geplant war dass dort die Gemeindeverwaltung einziehen sollte Wertvolle Kultgegenstande Torawimpel von 1676 Geburtsgurtel von 1666 wurden bereits Ende 1936 nach Munchen verbracht und dem Verband der Israelitischen Gemeinden in Munchen zur Aufbewahrung ubergeben Da nach Kriegsende keine judische Gemeinde mehr bestand kaufte Anfang Juni 1952 die Gemeinde die Synagoge brach sie Mitte September 1952 ab und errichtete dort eine Schule Die Mikwe ist noch im Keller des Schulhauses vorhanden Einen tieferen Einblick in die Geschichte der Steinacher Juden gibt Alemannia Judaica Judische Geschichte Synagoge 5 sowie die Homepage des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern 6 Wirtschaftsstruktur BearbeitenSteinach ist von kleineren bis mittleren Gewerbe und Einzelshandelsbetrieben gepragt In den letzten Jahren ist am Ortsrand an der Staatsstrasse St 2292 nach Bad Neustadt Saale ein grosses Gewerbegebiet hinzugekommen das weiteren Raum auch fur grossere Betriebe bietet Dort liess sich bereits ein weltweit fuhrender Betrieb fur Elektrowerkstoffe nieder Beruhmte Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenAlexius Johann OSA 11 November 1753 in Steinach 28 Juli 1826 in Mainz Musiker und Komponist Mathematiker Astronom Seit 1774 Komposition verschiedener Messen Vespern Kompletoren Opern November 1780 Urauffuhrung des Requiems fur die verstorbene Kaiserin Maria Theresia unter seiner Leitung im Freiburger Munster seit 1781 Lehrer am kurfurstlichen Gymnasium in Mainz 1796 Fertigstellung der ersten seiner acht astronomischen Uhren von denen nur zwei erhalten sind Die erste grosse astronomische Uhr steht im Bischoflichen Dom und Diozesanmuseum in Mainz ist aber nicht mehr funktionstuchtig Eine weitere Uhr die sich im Besitz der Stadt Mainz befand wurde bei den verheerenden Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstort Baptist Johann OSA 12 April 1765 in Steinach 26 September 1826 ebenda Bruder des Vorgenannten Astronom und Mathematiker Domvikar zu Mainz Hersteller von sechs astronomischen Uhren von denen noch vier erhalten sind Alexander Bein Professor Historiker und Archivar Bein war der Sohn einer judischen Lehrerfamilie Sein Grossvater Salomon Shlomo Bein war bis 1884 und sein Vater Mosche Bein bis 1921 Vorbeter und Lehrer an der Israelitischen Volksschule ab 1024 Religionsschule in Steinach Mitte Juni 1912 zog die Familie nach Nurnberg Er studierte Geschichtswissenschaften in Erlangen und Berlin und promovierte dort 1927 1927 1933 war Bein beim Deutschen Reichsarchiv Potsdam tatig 1933 emigrierte er nach Palastina In Jerusalem war er von 1956 bis 1971 als Staatsarchivar Leiter des Zentralen Zionistischen Archivs Literatur BearbeitenMartin Zeiller Steinach In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 99 Volltext Wikisource Josef Wabra Fuhrer durch die Kissinger Rhon Landeskundliche Schriftenreihe fur das nordliche Unterfranken Heft 10 herausgegeben vom Landkreis Bad Kissingen und dem Bezirksheimatpfleger von Unterfranken Bad Kissingen 1968 S 258 267 Herbert Schultheis Juden in Mainfranken 1933 1945 unter besonderer Berucksichtigung der Deportationen Wurzburger Juden Bad Neustadt a d Saale 1980 ISBN 3 9800482 0 9 Oskar Dunisch Josef Wabra Chronik von Steinach an der Saale Landeskundliche Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Rhon Saale Steinach 1988 Johannes Schilling Pfarrer zu Steinach S Kampf um Steinach an der Saale S Beitrag zur Ortsgeschichte 5 9 IV 1945 Steinach 1977 herausgegeben vom Markt Steinach an der Saale Helmut Schuck Steinach ein lebendiges Dorf Ortschronik Selbstverlag 2010 Heinz Gauly Die Bruder Johann aus Steinach an der frankischen Saale Erbauer astronomischer Uhrwerke und Konstrukteure von Weltmaschinen Verlag Sendner amp Neubauer Bad Neustadt Saale 2010 Weblinks BearbeitenKunst Kultur Steinach Memento vom 8 Juni 2010 im Internet Archive vom 20 Marz 2008 Steinach auf www badbocklet de Homepage uber Steinach Saale Steinach in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 10 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahl Rhonaktiv Alte Strassen Memento des Originals vom 28 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rhoenactive de Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 427 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 738 Alemannia Judaica Steinach mit Bad Bocklet Bad Bocklet Kreis Bad Kissingen Judische Geschichte Synagoge Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern Friedhof in Steinach an der Saale Memento des Originals vom 30 August 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ikg bayern de Ortsteile des Marktes Bad Bocklet Aschach Bad Bocklet Grossenbrach Hohn Nickersfelden Roth an der Saale Steinach an der Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinach Bad Bocklet amp oldid 237648691