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Die vierteilige Fernsehserie Stalin von Hartmut Kaminski thematisiert den steilen Aufstieg des georgischen Schuhmachersohnes und Zogling des Priesterseminars Josef Stalin bis zum allmachtigen Generalsekretar der Sowjetunion FernsehserieTitel StalinProduktionsland Deutschland RusslandOriginalsprache DeutschLange 60 MinutenEpisoden 4 in 1 StaffelProduktions unternehmen CIRCE FILM Dusseldorf CFD Moskau SDR StuttgartRegie Hartmut KaminskiDrehbuch Hartmut Kaminski Dmitri WolkogonowProduktion Elke Kaminski Thomas PflugerMusik Henning ChristiansenKamera Iwan DwojnikowSchnitt Elke JonigkeitErstausstrahlung 1992 1993BesetzungHans Peter Bogel Sprecher Peter Schurr Sprecher Jutta Villings Sprecher Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Folge 1 Die Revolution 1 2 Folge 2 Dorf und Fabrik 1 3 Folge 3 Der grosse Terror 1 4 Folge 4 Supermacht Sowjetunion 2 Produktion 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenKeine andere Person der Zeitgeschichte hat das Schicksal von hunderten Millionen Menschen starker gepragt als der sowjetische Diktator Josef Stalin Fast doppelt so lange wie sein Gegenspieler Adolf Hitler hat er die Geschicke eines Staates bestimmt in dem 160 Millionen Menschen lebten und der ein Sechstel der Erde umfasste Alle entscheidenden Veranderungen nach Lenins Tod gehen auf Stalin zuruck Die Kollektivierung der Bauern Stalins Revolution von oben war der grosste historische Eingriff in die Geschichte der Volker der Sowjetunion den es jemals gab Nach 1945 ist es Stalin gelungen sein System in die Lander Ostmitteleuropas zu exportieren Millionen Menschen haben wahrend der Herrschaft Stalins in der Sowjetunion selbst und in den Satellitenstaaten ihr Leben verloren Der grosse Terror der 1930er Jahre das Heer der Zwangsarbeiter die Ermordung fast aller Mitkampfer aus den Tagen der Revolution die Erschiessung praktisch aller Militarfuhrer der Roten Armee ist untrennbar mit dem Namen Stalins verbunden Dabei hat sich Stalin fur seine Untertanen in einen mythischen Halbgott verwandelt nur ihm trauten die meisten Sowjetmenschen zu ihr Land vor der Bedrohung von aussen und dem Zerfall im Innern zu retten Als Stalin starb weinten selbst die Gefangenen in den Straflagern Sibiriens das war am 5 Marz 1953 Folge 1 Die Revolution Bearbeiten Als Ende Oktober 1917 in Zeitungen und Flugblattern Lenins neue Regierung vorgestellt wird sehen die Bewohner des riesigen russischen Reiches zum ersten Mal ein Foto des Mannes der ihre Zukunft bestimmen sollte Jossif Wissarionowitsch Dschugaschwili genannt Stalin 38 Jahre alt Berufsrevolutionar Foto Stalin 1929 in Tiflis Seinen Posten im Rat der Volkskommissare so nennt sich die Regierung der Revolution verdankt Stalin wie viele Politiker heute auch eher dem Regionalproporz als seiner uberragenden Bedeutung Der Georgier reprasentiert die nichtrussischen Nationalitaten im Vielvolkerstaat Bis zur Revolution hat Stalin den grossten Teil seines Erwachsenenlebens in den Gefangnissen des Zarenreiches und in der Verbannung verbracht Ausser wenigen Jugendbildnissen des Musterschulers und Zoglings eines Priesterseminars existiert von ihm nur eine stattliche Galerie von Polizeifotos Stalins steile Karriere beginnt wenige Jahre nach der Revolution 1922 wird er Generalsekretar der bolschewistischen Partei ein wenig beliebter Posten den erst Stalin zu ungeheurer Machtfulle ausbauen wird Dieser Aufstieg zur Macht vollzieht sich auf dem Hintergrund der Revolutionsjahre vom erfolgreichen Aufstand der Bolschewiki 1917 bis zur Grundung der Sowjetunion 1922 Die fruhe Zeit der Sowjetmacht ist gepragt von Not Hunger und Elend des Burgerkriegs dem Millionen Menschen zum Opfer fallen In manchen Gegenden Russlands gibt es sogar Kannibalismus Zum ersten Mal sind in diesem Film Aufnahmen vom legendaren Aufstand der Kronstadter Matrosen zu sehen Am Schluss der Sendung steht Lenins Beerdigung Folge 2 Dorf und Fabrik Bearbeiten Ganz Russland ist ein Dorf sagt der russische Dichter und Literatur Nobelpreistrager Iwan Bunin noch zu Anfang des Jahrhunderts Auch 20 Jahre spater leben vier von funf Einwohnern der jungen Sowjetunion meist als bettelarm Bauern auf dem Lande Stalins Ziel aus dem armen Bauernland einen machtigen Industriestaat zu machen Mit einem grossen Sprung einem gewaltigen Kraftakt in kurzer Zeit soll das geschafft werden Gegen den Rat fast aller Experten werden die Bauern innerhalb weniger Jahre in die Kolchosen gezwungen Wer sich wehrt wird deportiert Hunderttausende vielleicht Millionen Bauern kommen dabei um Parallel dazu beginnt der Aufbau der Industrie die forcierte Ausbeutung der Naturschatze des gewaltigen Landes Unter unvorstellbaren Entbehrungen mit gewaltigen Ruckschlagen werden gigantische Industriewerke wie Magnitogorsk aus dem Boden gestampft Zum ersten Mal kann in diesem Film Stalins Krieg gegen die Bauern ausfuhrlich dokumentiert werden Tonaufnahmen vom ersten Schauprozess in der Sowjetunion dem Verfahren gegen die sogenannte Industriepartei sind ebenfalls bisher noch nie gezeigt worden Die Sendung endet mit Bildern vom Personenkult um Stalin der bereits seit 1929 woschd d h Fuhrer genannt wird Folge 3 Der grosse Terror Bearbeiten Blutiger Hohepunkt der Stalinschen Herrschaft ist die Periode des Grossen Terrors in der zweiten Halfte der dreissiger Jahre Fast alle Altbolschewiken Lenins Mitkampfer aus den Jahren des Exils fallen ihm zum Opfer ebenso prominente Wissenschaftler und Kunstler und praktisch alle fuhrenden Militars Mit ihnen werden Millionen einfacher Sowjetburger als Schadlinge Saboteure und Spione erschossen oder in die Straflager geschickt Ein riesiger Lagerkomplex entsteht der Archipel Gulag Zwangsarbeiter schuften unter morderischen Bedingungen in den Bergwerken Ostsibiriens bauen Strassen und Staudamme Doch auch die normalen Arbeiter werden in ein strenges Zwangssystem eingegliedert drakonische Strafen fur mangelnde Arbeitsleistungen Fehlen am Arbeitsplatz und Trunkenheit werden eingefuhrt Auf der anderen Seite erhalten Bestarbeiter die alle Normen uberbieten bis zu zwolfmal so viel Lohn wie ihre Kollegen Stalin meint wer besser arbeitet soll auch besser leben Bisher unbekannte Filmaufnahmen von den Lagern des Archipel Gulag vom Prozess gegen den beruhmten bolschewistischen Politiker Nikolaj Bucharin und von Stalin selbst sind in dieser Folge zu sehen Folge 4 Supermacht Sowjetunion Bearbeiten Durch den Sieg uber Hitlers Deutschland wird die Sowjetunion zur Supermacht Stalin exportiert sein System in alle Lander die von der Roten Armee besetzt worden sind Er meint zwar fur die Polen passt der Kommunismus wie der Sattel fur die Kuh das hindert ihn aber nicht in ganz Ost Mitteleuropa die demokratischen Regierungen zu sturzen In den Jahren davor musste Stalins Staat freilich seine harteste Bewahrungsprobe bestehen trotz des schandlichen Hitler Stalin Pakts uberfallen die Deutschen die Sowjetunion Unter ungeheuren Opfern gelingt es der Roten Armee den Feind zuruckzudrangen Allein in Leningrad sterben mehr Menschen als die amerikanische britische und franzosische Armeen im ganzen 2 Weltkrieg an Opfern zu beklagen haben Auch im Krieg geht die Liquidierung der Feinde der Sowjetmacht weiter Ein besonders trauriges Kapitel bildet die Erschiessung von 20 000 polnischen Offizieren in Katyn und anderen Lagern In dem Film wird zum ersten Mal das Originaldokument gezeigt mit dem Stalin die Massenerschiessung in Katyn befohlen hat Als Stalin 1953 stirbt erreicht die Verehrung seiner Untertanen den letzten Hohepunkt selbst Gefangene in den Straflagern weinen um den grossen Fuhrer und weisen Vater der Menschheit Diese vierte und letzte Folge der Stalin Serie endet mit den Folgen des Stalinismus fur das Russland von heute Produktion Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Film wurde anlasslich des 40 Todestages von Josef Stalin produziert Freilich nicht allein dieser Gedenktag hat den Suddeutschen Rundfunk veranlasst eine Stalin Serie in Auftrag zu geben Ebenso wichtig war ein anderer Grund erst seit dem Ende der Sowjetunion ist es moglich geworden Filmmateriel uber die Niederschlagung des legendaren Aufstandes der Kronstadter Matrosen im Marz 1921 zu sehen Ausfuhrlich konnen auch die unmenschlichen Bedingungen fur die Zwangsarbeiter auf den Grossbaustellen des Kommunismus wie etwa dem Moskau Wolga Kanal dokumentiert werden Durch die Mitarbeit des russischen Stalin Biographen und Jelzin Beraters Generaloberst a D Dmitri Wolkogonow hat der Autor auch Zugang zu den streng geheimen Bestanden des russischen Prasidentenarchives bekommen So konnten u a das Originaldokument in dem Stalin den Mord an Tausenden polnischen Offizieren in Katyn und anderen Lagern Westrusslands befohlen hat verwendet werden Kommentare des ehemaligen Sowjethistorikers Wolkogonow und einiger Zeitzeugen erganzen das historische Material In diesen Statements zeigt Wolkogonow auch auf wie wenig sich Stalins Nachfolger einschliesslich Michail Gorbatschow vom Erbe des roten Diktators losen konnten Kritik BearbeitenStellvertretend fur viele Kritiken hier ein kurzer Auszug aus der Neuen Zurcher Zeitung 25 02 1993 Egon Wolff Das Modell des Homo Sovieticus Als Hartmut Kaminski vor bald funf Jahren mit den Vorbereitungen fur seine 1991 gesendete Dokumentarreihe Steh auf es ist Krieg uber Hitlers Angriff auf Russland begann war er der erste Filmautor aus dem Westen dem es gestattet wurde im Staatsarchiv Krasnogorsk bei Moskau zu arbeiten Beim Sichten der Filme bekam er auch einen Einblick in das hier gelagerte Material aus der Stalin Ara Als weitere Fundgruben erwiesen sich das Archiv in Minsk in dem viele Filme aufbewahrt werden die nicht fur wert befunden wurden in Krasnogorsk aufgehoben zu werden sowie das Archiv in Wilna Hier finden sich unter anderem Dokumente aus der Zeit des Hitler Stalin Paktes und den Kriegsjahren Insgesamt hat der Autor Filmmaterial von nahezu 150 Stunden zusammengetragen Da vieles nicht beschriftet war bedurfte es oft muhseliger Nachforschungen um die Filme zeitlich und thematisch richtig einzuordnen Die meisten Produktionen sind vollig unbekannt sie durften auf Befehl Stalins nie gezeigt werden Dazu gehoren Berichte von den Schauprozessen uber den Aufstand der Matrosen in Kronstadt aber auch Szenen privater Natur Als Koautor der Dokumentation auf russischer Seite zeichnet Dmitri A Wolkogonow Generaloberst a D der Roten Armee zurzeit Berater Boris Jelzins und als Historiker Hauptkommissar aller russischen Archive also auch der von Partei und KGB angelegten Bestande Er hat noch zu sowjetischen Zeiten die erste 1989 auch in deutscher Sprache erschienene Stalin Biographie mit dem Titel Triumph und Tragodie geschrieben Egon Wolff Neue Zurcher Zeitung 28 Februar 1993 Le Figaro 24 Februar 1993 Television Radio La verite sur le Pere des peuples Neue Zurcher Zeitung 25 Februar 1993 Egon Wolff Das Modell des Homo Sovieticus Suddeutsche Zeitung 19 Marz 1993 Sybille Neth Es weiss niemand genau was da alles liegt Rheinische Post 19 Marz 1993 Sebastian Feldmann Terror als Prinzip der Staatspolitik die tageszeitung 6 Marz 1993 Christian Semler Stalin Stalin Stalin Stalin Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt 12 Marz 1993 Michael Fischer Vom Schustersohn zum SchreibtischtaterWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stalin Film Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stalin Von der Revolution zur Supermacht in der Internet Movie Database englisch Offizielle Seite zum Film Stalin Teil 1 Die Revolution Stalin Teil 2 Dorf und Fabrik Stalin Teil 3 Der grosse Terror Stalin Teil 4 Supermacht SowjetunionEinzelnachweise Bearbeiten 1 Telemanuskript Manuskript zur Sendereihe des Suddeutschen Rundfunks Stalin Bestell Nr 30261 Telemanuskript Manuskript zur Sendereihe des Suddeutschen Rundfunks Stalin Bestell Nr 30261 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stalin Fernsehserie amp oldid 229161716