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Die ehemalige Klosterkirche des Klosters Willebadessen seit 1830 romisch katholische denkmalgeschutzte Pfarrkirche St Vitus steht in Willebadessen einer Kleinstadt im Kreis Hoxter von Nordrhein Westfalen Die Kirchengemeinde gehort zum Pastoralverbund Willebadessen Peckelsheim im Dekanat Hoxter des Erzbistums Paderborn Klosterkirche WillebadessenInnenraumVitus ReliquiarOrgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 2 1 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenNach der Grundung des Klosters 1149 wurde bis gegen 1200 die romanische Klosterkirche als eine dreischiffige Basilika mit Querhaus und dreiteiligem Chor mit Apsiden aber ohne einen Westbau errichtet Der Kirchenraum wurde im System der Lippoldsberger Bauschule uber rechteckigen Wandvorlagen mit den charakteristischen Viertelkreisabkragungen kreuzgratgewolbt 1 Im 15 Jahrhundert wurden der Kirche aus statischen Grunden Strebepfeiler angefugt sowie die romanische Hauptapsis durch eine Ostmauer mit dreibahnigem Masswerkfenster ersetzt Um 1720 erfuhr die Klosterkirche unter der Abtissin Theodora Sibylla Heising und dem Propst Coelestin Strunck einen weiteren Umbau zu einem Zentralbau Hierbei wurden die beiden Seitenchore und das nordliche Seitenschiff abgebrochen und das sudliche abgemauert und zur Klausur gezogen Zugleich mit der Erneuerung der Hochschiffswolbung und grosser Teile der Aussenmauern in Eggesandstein erfolgte der Einbau grosserer Fenster sowie eines barocken Portals mit der Statue des hl Vitus und der Bauinschrift Uber den beiden nun anstelle der mittelalterlichen Giebel mit Walmdachern gedeckten Querhausarmen wurden Turmhauben errichtet sowie im Westjoch der Kirche eine barocke Nonnenempore uber toskanischen Saulen eingebaut Am 18 Oktober 1722 wurde die umgebaute und barockisierte Kirche durch den Paderborner Weihbischof Pantaleon Bruns neu konsekriert Nach der Sakularisierung des Klosters wurde die bisherige Klosterkirche 1830 anstelle der abgebrochenen Rochuskirche zur Pfarrkirche der Stadt Willebadessen umgewidmet Bei der historistischen Restaurierung durch den Paderborner Dombaumeister Arnold Guldenpfennig um 1900 wurde der Treppenturm auf der Nordwestecke der Kirche angebaut In den Jahren 1954 bis 1958 erfuhr die Kirche eine Restaurierung bei der das sudliche Seitenschiff zumindest teilweise wieder geoffnet wurde 2 Ausstattung BearbeitenDie Willebadesser Klosterkirche hat abgesehen von ihrer verlorenen Orgel wesentliche Teile ihrer barocken Ausstattung bewahrt Von Christoph Papen stammt die 1723 datierte Kanzel von seinem Hochaltar haben sich lediglich die Statuen der beiden Ordensgrunder der Heiligen Benedikt und Scholastika erhalten Wertvollstes Stuck der Ausstattung ist der Reliquienschrein des hl Vitus aus der Zeit der Fertigstellung der romanischen Klosterkirche um 1200 Das 1885 vom Glasmalereiatelier F Nicolas en Zonen aus Roermond ausgefuhrte Ostfenster des Chores eine Stiftung des Freiherr Joseph Ferdinand von Wrede Melschede und seiner Frau Elisabeth zeigt im unteren Abschnitt das Martyrium des Kirchenpatrons des hl Vitus flankiert von den beiden Namenspatronen des Stifterpaares der hl Elisabeth und dem hl Joseph sowie daruber die Kreuzigung Christi Orgel Bearbeiten Bereits um 1530 ist in der Klosterkirche eine Orgel erwahnt 1722 1727 erhielt die Kirche durch den Orgelbauer Andreas Reinecke und seinen Bruder Bernhard eine Orgel mit 31 Registern zwei Manualen und Pedal deren bildhauerische Ausstattung Christoph Papen ausfuhrte 3 Ihre Disposition lautete Hauptwerk1 Principal 8 2 Bordun 16 3 Gedackt 8 4 Viola di Gamba 8 5 Oktav 4 6 Rohrflote 4 7 Quinte 3 8 Oktav 2 9 Waldflote 2 10 Spitzflote 1 11 Sesquialtera II12 Mixtur IV13 Zimbel III14 Trompete 8 Ruckpositiv15 Prinzipal 4 16 Rohrflote 8 17 Quintadena 8 18 Spitzflote 4 19 Quinte 3 20 Octave 2 21 Flote 2 22 Terz 1 3 5 23 Quinte 1 1 3 24 Sesquialtera II25 Mixtur III26 Hautbois 8 Pedal27 Subbass 16 28 Oktav 8 29 Octav 4 30 Flote 1 31 Posaune 16 1901 wurde die Orgel durch ein Instrument der Eggert Orgelbau Anstalt in Paderborn ersetzt die 1967 auch die heutige Orgel mit 25 Registern zwei Manualen Pedal und elektrischer Traktur erbaute 4 Die Orgel besitzt die folgende Disposition I Manual1 Quintade 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrflote 8 4 Oktave 4 5 Koppelflote 4 6 Waldflote 2 7 Septsesquialter I III8 Mixtur V VI 1 1 3 9 Trompete 8 II Manual10 Gedackt 8 11 Weidenpfeife 8 12 Gemshorn 4 13 Prinzipal 2 14 Quinte 1 1 3 15 Sifflote 1 16 Scharffzymbel III 2 2 3 17 Krummhorn 8 18 Schalmey 4 Pedal19 Prinzipalbass 16 20 Subbass 16 21 Oktavbass 8 22 Pommer 8 23 Piffaro 4 und 2 24 Hintersatz IV 2 2 3 25 Posaune 16 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenDirk Strohmann St Vitus in Willebadessen Westfalische Kunststatten Heft 86 Munster 1999 Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2016 ISBN 978 3 422 03114 2 S 1186 88 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Vitus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Johann Josef Boker Die Lippoldsberger Bauschule Zu Soziogenese und Rezeption einer Kirchenbauform des 12 Jahrhunderts In Franz J Much Hrsg Baukunst des Mittelalters in Europa Hans Erich Kubach zum 75 Geburtstag Gesellschaft fur Kunst und Denkmalpflege Stuttgart 1988 S 123 140 Dieter Wildemann Ehemaliges Benediktinerkloster Willebadessen Restaurierung der Kirche und des ostlichen Klosterflugels In Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde 37 1959 S 104 114 Rudolf Reuter Orgeln in Westfalen Inventar historischer Orgeln in Westfalen und Lippe Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 1 Kassel 1965 S 221 Information zur Orgel auf der Orgeldatabank51 625365 9 035481 Koordinaten 51 37 31 3 N 9 2 7 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Vitus Willebadessen amp oldid 233392900