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Die katholische Pfarrkirche St Peter und Paul in Oberigling einem Ortsteil der Gemeinde Igling im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech wurde zu Beginn des 18 Jahrhunderts im Stil des Barock errichtet und spater mehrmals erneuert Die Kirche gehort zur Pfarreiengemeinschaft Igling im Bistum Augsburg 1 Das Gebaude steht auf der Liste der geschutzten Baudenkmaler in Bayern 2 Pfarrkirche St Peter und PaulGlockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck und Deckenmalereien 4 Ausstattung 5 Grabmaler und Epitaphien 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUber die Grundung der Pfarrei Oberigling ist nichts bekannt Von der oder den Vorgangerkirchen haben sich keine Spuren erhalten Im Jahr 1404 bestatigte Papst Innozenz VII dem Augustiner Chorherrenstift Rottenbuch die schon langer bestehende Inkorporation der Pfarrkirche Ab 1420 wirkten Augustiner Chorherren aus Rottenbuch im Ort als Pfarrvikare Im Jahr 1709 tauschte der Stiftspropst von Rottenbuch die Pfarrei Oberigling gegen die Pfarrei Osterzell im schwabischen Landkreis Ostallgau mit dem Hochstift Augsburg Ab diesem Zeitpunkt wurde die Seelsorge von Weltgeistlichen ubernommen Bereits 1701 wurde die Erzbruderschaft Maria Trost auch Schwarze Gurtelbruderschaft genannt gegrundet die massgeblich samtliche Bau und Umbaumassnahmen der Kirche forderte Im Jahr 1714 wurde ein neues Langhaus errichtet wohl wegen Baufalligkeit aber auch um die wachsende Zahl der Bruderschaftsmitglieder aufnehmen zu konnen In den Jahren 1724 bis 1726 wurden unter der Leitung des Baumeisters und Stuckateurs Michael Stiller aus Ettringen der Turm und der Chor errichtet Im Jahr 1755 erfolgte die Weihe der Kirche durch den Augsburger Weihbischof Franz Xaver Adelmann von Adelmannsfelden 1759 liess die Erzbruderschaft das Langhaus im Stil des Rokoko umgestalten und ein neues Gewolbe einziehen Da dieses Gewolbe einzusturzen drohte wurde 1829 durch den aus Schongau stammenden Baumeister Michael Klein ein neues Langhaus errichtet Die Zwiebelhaube des Turms wurde durch einen sehr hohen Spitzhelm ersetzt der allerdings bei einem Sturm 1870 einsturzte 1871 wurde die Turmspitze um zwei Drittel kurzer wieder aufgebaut Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Unter dem Dachansatz von Chor und Langhaus verlauft ein profiliertes Traufgesims am Chor darunter ein Gurtgesims An der Nord und Sudseite des Langhauses ist jeweils ein Vorzeichen angebaut Die Westfassade wird von vier barocken Vierpassfenstern durchbrochen An der Sudseite des stark eingezogenen Chors der auch eine niedrigere Firstlinie aufweist ist eine zweistockige mit einem Walmdach gedeckte Sakristei angefugt an die sich ein kleiner einstockiger Anbau mit Ovalfenstern und Pultdach anschliesst Im nordlichen Chorwinkel steht der Glockenturm dessen hoher rechteckiger Unterbau von einem zweistockigen oktogonalen Aufbau bekront wird Im Glockengeschoss sind Blendfelder mit rundbogigen von Segmentgiebeln gerahmte Offnungen eingeschnitten Chor und Turm werden durch Gesimse und Pilaster gegliedert An der nordlichen Langhauswand befindet sich der durch Ecklisenen und Gesimse gegliederte und mit einem steilen Walmdach gedeckte Aussenaufgang zur Kanzel Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum Blick zum Chor nbsp Innenraum Blick zur Empore nbsp Pilaster mit ionischem KapitellDas durch flache marmorierte Pilaster in drei Achsen gegliederte Langhaus wird von einer abgeflachten Tonne gedeckt die auf einem durchlaufenden Gebalk aufliegt Die Pilaster sind mit vergoldeten ionischen Kapitellen verziert Der als Zentralraum angelegte uber einem quadratischen Grundriss errichtete Chor ist in zwei Achsen gegliedert und wird von einer flachen Pendentifkuppel uberwolbt Sie wird wie die Halbkuppel der Apsis von Pilastern mit korinthischen Kapitellen getragen Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine von vier Saulen getragene Doppelempore die noch aus dem Barockbau von 1714 stammt Die Malereien an den Brustungen mit Szenen aus dem Leben der Apostel Petrus und Paulus der Kirchenpatrone wurden in der Mitte des 19 Jahrhunderts von dem in Diessen am Ammersee tatigen Maler Karl Vorholzer ausgefuhrt Stuck und Deckenmalereien Bearbeiten nbsp Deckengemalde im Langhaus nbsp ChorkuppelDas Deckengemalde im Langhaus mit der Darstellung der Apostel Petrus und Paulus wurde 1853 ebenfalls von Karl Vorholzer geschaffen Das auf Leinwand gemalte Kuppelbild im Chor ist eine Arbeit des Turkheimer Malers Johann Andreas Bergmuller aus dem Jahr 1735 Es stellt vermutlich die Schlacht bei Gran im Jahr 1685 dar und daruber schwebend Maria als Beschutzerin der Christen im Kampf gegen die Turken Sie halt den schwarzen Gurtel in der Hand das Symbol der Bruderschaft Maria vom Trost Die acht kleineren Szenen in den umgebenden Stuckkartuschen sind al fresco ausgefuhrt Sie wurden wahrscheinlich 1759 von Anton Joseph Walch aus Kaufbeuren geschaffen Auf den vier Bildern im inneren Kreis sind die vier Erdteile dargestellt die ausseren Bilder sind emblematische Darstellungen die den Schutz des Bruderschaftsgurtels bei Gefahr veranschaulichen Der spatbarocke farbig abgesetzte Stuck im Chor mit Rocaillen Akanthusranken Bandel und Gitterwerk stammt von Michael Stiller nbsp Personifikation Amerikas nbsp Personifikation Asiens nbsp Emblematisches Kartuschenbild nbsp Emblematisches Kartuschenbild nbsp Emblematisches KartuschenbildAusstattung Bearbeiten nbsp KanzelDer sechssaulige Hochaltar aus Stuckmarmor wurde 1726 von Anton Christoph von Donnersberg gestiftet Der Altar bildet den Rahmen fur das Gnadenbild Maria vom Trost das 1774 seinen vergoldeten Strahlenkranzrahmen erhielt Die in Gold gefassten Schnitzfiguren stellen die beiden Patrone Petrus und Paulus den Kirchenvater Augustinus und seine Mutter die heilige Monika dar An den viersauligen Seitenaltaren von 1725 30 stehen in Gold gefasste Holzskulpturen von Johann Luidl am linken Altar der heilige Rochus und der heilige Nikolaus von Tolentino am rechten Altar der heilige Josef und der Evangelist Matthaus Beide Altare sind mit der Signatur versehen L P Herdekn pinxit Freysing 1728 Lorenz Peter Herdegen malte es Freising 1728 Die beiden Oratorien im Chor besitzen Aufsatze mit vergoldeten Rocaille Schnitzereien von 1759 Die Malereien an den Brustungen stammen aus der Mitte des 19 Jahrhunderts Sie stellen Szenen aus dem Leben der Apostel Petrus und Paulus dar und wurden von Karl Vorholzer geschaffen Die Kanzel stammt aus der gleichen Zeit wie die Rokokoaltare Der Kanzelkorb ist mit den Figuren der Evangelisten besetzt der Schalldeckel ist mit Engel und Engelsputten verziert und wird von einer Christusfigur bekront Die auf Leinwand gemalten Apostelbilder in reich verzierten Goldrahmen sind Arbeiten von Johann Georg Lederer aus dem Jahr 1739 Das Chorgestuhl stammt aus dem 18 Jahrhundert und weist Rokokoschnitzereien auf nbsp Apostelbilder nbsp Oratorium nbsp Epitaph fur Joachim von Donnersberg und seine GemahlinGrabmaler und Epitaphien BearbeitenIn der Kirche sind etwa 30 Grabdenkmaler und Epitaphien aus dem 17 bis 19 Jahrhundert erhalten Das Rotmarmorepitaph fur Joachim von Donnersberg 1650 und seine Gemahlin 1639 Sibilla an der Westwand ist mit einem Relief der Himmelfahrt Mariens verziert Am Chorbogen erinnern Rotmarmortafeln an die Hofmarksherren Albrecht Sigmund von Donnersberg und Johann Franz Joseph von Donnersberg die beide im Jahr 1719 starben Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 905 Werner Fee Buchecker Oberigling St Peter und Paul Gemeinde Igling Hrsg Igling 2005 Karl Gattinger Grietje Suhr Landsberg am Lech Stadt und Landkreis Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 14 Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2449 2 S 312 315 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Oberigling St Peter und Paul Bistum Augsburg Denkmalliste fur Igling PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 81 127 1548 07335 10 80611 Koordinaten 48 4 24 1 N 10 48 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Oberigling amp oldid 237592552