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Die Kirche Sankt Michael ist die katholische Kirche in Gardelegen einer Stadt im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen Anhalt Sie ist Sitz der nach Hildegard von Bingen benannten Pfarrei St Hildegard im Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg Die in der Philipp Muller Strasse 32 gelegene Kirche ist im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt unter der Erfassungsnummer 094 85800 als Baudenkmal verzeichnet Westgiebel der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1539 wurde in Gardelegen durch Bartholomaeus Rieseberg einen Schuler Martin Luthers die Reformation eingefuhrt 1 Damals gehorte Gardelegen zum Bistum Halberstadt Dadurch wurden die beiden Gardelegener Kirchen die Marienkirche und die Nicolaikirche evangelisch lutherisch Erst in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts kamen mit dem Militar wieder einige Katholiken nach Gardelegen Von den Befreiungskriegen an wurde auch fur die katholische Zivilbevolkerung von Gardelegen wieder katholische Gottesdienste gehalten die in einem Privathaus stattfanden Ab 1831 fanden gelegentliche Gottesdienste seitens der Pfarrei Stendal in einer Notkirche in Gardelegen statt seit diesem Jahr werden in Gardelegen katholische Kirchenbucher gefuhrt Auch in der Kapelle St Georg wurde zeitweise zelebriert 1856 wurde ein Dragonerregiment in Gardelegen stationiert mit ihm kamen uber 140 Katholiken uberwiegend aus Trier in die Stadt 1866 folgten Teile des Altmarkischen Ulanen Regiments Hennigs von Treffenfeld mit ihm kamen katholische Soldaten aus dem Eichsfeld hinzu 1861 wurde in Gardelegen eine katholische Kirchengemeinde Missionspfarrei gegrundet und an der Breiten Strasse die heute die Bezeichnung Philipp Muller Strasse tragt mehrere nebeneinanderstehende Hauser erworben In einem dieser Hauser wurde eine Notkapelle eingerichtet 2 die am 8 Oktober 1863 benediziert wurde Sie trug bereits das Patrozinium des Erzengels Michael der unter anderem als Schutzpatron der Soldaten verehrt wird 1865 folgte die Einrichtung einer katholischen Schule 1892 wurde erstmals ein eigener Priester fur Gardelegen ernannt dem noch im gleichen Jahr Heinrich Haehling von Lanzenauer als Pfarrverweser in Gardelegen folgte Da die kirchlichen Gebaude inzwischen baufallig geworden waren begann er Spenden fur einen Neubau zu sammeln Bereits 1893 wurde Heinrich Haehling von Lanzenauer an die St Marien Kirche in Oschersleben versetzt und spater zum Weihbischof des Bistums Paderborn ernannt Sein Nachfolger in Gardelegen war von 1893 bis 1896 Wilhelm Thiele der hinter der Notkapelle 1895 mit dem Bau der heutigen Kirche begann Nachster Missionspfarrer in Gardelegen war ab 1896 Heinrich Koch der den Kirchenbau der wiederum nach dem Erzengel Michael benannt wurde 1898 vollendete 1898 fand auch die Kirchweihe statt Bereits 1897 war die vom Gardelegener und Velpker Mannerverein gestiftete Michaelisglocke gegossen worden 3 Von 1898 bis 1900 wurden die alten Gebaude abgerissen und links von der Kirche das Pfarrhaus und rechts von der Kirche ein Schulhaus erbaut Der Raum zwischen diesen beiden Gebauden wurde als Kirchenvorplatz freigelassen 1903 bekam Gardelegen in Oebisfelde seine erste Tochtergemeinde eine weitere Tochtergemeinde folgte 1912 in Weferlingen Im Dezember 1918 endete die Amtszeit von Heinrich Koch in Gardelegen sein Nachfolger wurde Friedrich Meister 1926 In seiner Amtszeit wurde am 1 Juni 1921 die Kirchengemeinde zur Pfarrei erhoben Meister wurde ihr erster Pfarrer Im Nationalsozialismus wurde die katholische Schule 1939 aufgehoben Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrosserte sich die Zahl der Katholiken in Gardelegen und Umgebung durch den Zuzug von Fluchtlingen und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches Weitere Tochtergemeinden entstanden 1946 in Mieste und Uchtspringe wovon letztere nur bis 1951 bestand 1972 zerstorte ein schwerer Sturm den kreuzbekronten Dachreiter der damals mit den in der DDR zur Verfugung stehenden Mitteln nicht wieder errichtet werden konnte 2002 wurde hinter der Kirche ein kleiner freistehender Glockenturm errichtet Er wurde von einem ehemaligen Gemeindemitglied gespendet das seit 1953 in Hamburg lebt 2006 kam die Kuratie Kalbe von der Pfarrei Salzwedel zur Pfarrei Gardelegen Am 1 November 2007 wurde aus den Pfarreien Gardelegen und Oebisfelde den Kuratien Kalbe und Mieste sowie den Pfarrvikarien Beetzendorf und Klotze ein Gemeindeverbund errichtet 4 Damals gehorten zur Pfarrei Gardelegen rund 460 Katholiken Am 2 Mai 2010 wurde aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St Hildegard gebildet 5 Die Volkszahlung in der Europaischen Union 2011 zeigte dass von den 23568 Einwohnern der Stadt Gardelegen 490 und somit rund 2 der romisch katholischen Kirche angehorten Architektur und Ausstattung BearbeitenDie geostete Kirche wurde nach Planen von Arnold Guldenpfennig im Baustil der Neogotik errichtet und verfugt uber 136 Sitzplatze Der Orgelprospekt stammt noch aus den Anfangsjahren der Kirche dahinter verbirgt sich seit den 2000er Jahren ein elektronisches Instrument Der freistehende kleine Glockenturm hinter der Kirche enthalt zwei Glocken Die alte Michaelisglocke aus dem ehemaligen Dachreiter und eine weitere 2002 geweihte neue Glocke Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Gardelegen Liste von Sakralbauten im Altmarkkreis Salzwedel MichaeliskircheLiteratur BearbeitenRudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 12 Teil 6 St Benno Verlag Leipzig 1971 S 134 139 Kirche gestern und heute Zwischen Elbe und Saale Borde und Bode Ein Magdeburgbuch hrsg von Bischof Johannes Braun St Benno Verlag Leipzig 1984 ISBN 3 7462 0266 3 2 Auflage 1989 S 196 Altmark Zeitung vom 3 Mai 2010 Artikel zur Gemeindefusion Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche auf Internetprasenz des BistumsEinzelnachweise Bearbeiten Faltblatt 800 Jahre Stadt Gardelegen 1196 1996 Stadt Gardelegen Stadtarchiv Hrsg S 2 Helmut Friedrich Die alte Hansestadt Gardelegen Gardelegen 2011 S 26 Gemeindebrief der Kirchengemeinden St Bernward Wolfsburg und St Marien Velpke Ausgabe Weihnachten 2002 S 23 24 Nr 171 Errichtung von Gemeindeverbunden Amtsblatt des Bistums Magdeburg Ausgabe 11 2007 abgerufen am 8 Januar 2022 Nr 69 Pfarreierrichtungen Amtsblatt des Bistums Magdeburg Ausgabe 5 2010 abgerufen am 8 Januar 2022 52 525586 11 39717 Koordinaten 52 31 32 1 N 11 23 49 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Gardelegen amp oldid 239048430