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St Martin ist eine katholische Pfarrkirche 1 des Barocks in Daiting im schwabischen Landkreis Donau Ries St Martin von Suden ausSt Martin von Nordwesten ausDas Kircheninnere gegen Osten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Pfarreigeschichte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche steht im Westen des Ortes auf dem Kirchberg in der Sankt Martin Strasse 8 in einem ehemals befestigten Friedhof 2 Baugeschichte BearbeitenDas Patrozinium des frankischen Staatsheiligen Martin lasst ein hohes Alter der Vorgangerkirche vermuten Vom gotischen Bau von 1527 3 zeugt noch der Kirchturm Das Langhaus wird im Kern noch vor 1735 entstanden sein Es wurde um 1820 um ein Joch nach Westen verlangert Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das Vorzeichen angebaut und die Sakristei auf dem quadratischen Erdgeschoss sechseckig aufgestockt 4 Baubeschreibung BearbeitenDas einschiffige Langhaus aus geputztem Bruchstein ist etwa 20 Meter lang und knapp zehn Meter breit es hat im barocken Bauabschnitt drei Fensterachsen mit hohen stichbogigen Fenstern ein querovales Fenster im Norden und ein stichbogiges Fenster im Suden des westlichen Anbaus von 1908 Zwei kleinere querovale Fenster befinden sich im unteren Feld des durch zwei dreifach gestufte Gesimse unterteilten Westgiebels Der fast quadratische Grundriss des im Osten angefugten niedrig wirkenden Turmes mit Satteldach spitzbogigen durch Saulchen zweigeteilten Schalloffnungen und Turmuhr misst etwa acht mal acht Meter Die im Norden an den Turm angefugte Sakristei hat einen Grundriss von etwa acht mal vier Metern Das Vorzeichen an der Westseite des Langhauses misst im Grundriss zwei mal vier Meter 5 Der Chor befindet sich im Untergeschoss des Turmes und wird von einem stichbogigen Fenster an der Sudseite beleuchtet Der Chorbogen ist korbbogig Die Langhausdecke ist muldengewolbt Im Westen findet man eine Doppelempore mit der Orgel 6 Ausstattung BearbeitenNach Horn S 71 und nach eigenem AugenscheinDie Deckenfresken des Langhauses zeigen die Muttergottes Hauptfresko die Skapulierverleihung an den hl Simon Stock Fresko ostlich des Hauptfreskos und die Schlusselubergabe durch Christus an Petrus westliches Fresko sie wurden von C Murmann aus Eichstatt 1735 gemalt nach Dehio von Johann Dominikus Murmann 7 Der Stuck von unbekannter Hand aus Gitterwerk Akanthus Blumen und Fruchtkorben entstand zeitgleich 8 Die Grun in Grun gearbeiteten Grisaillen rings um die farbigen Deckenfresken zeigen biblische Gestalten und Szenen das Motiv Selig die Verfolgung leiden ist von Josef Albrecht mit dem Jahr 1908 signiert Um 1735 wurde der doppelsaulige Hochaltar mit dem Altarbild des Kirchenpatrons und der geschnitzten von Engeln begleiteten Dreifaltigkeit im Auszug geschaffen Uber den seitlichen Durchgangen stehen Figuren der Apostel Philippus und Jakobus Unter den Chorbogen ist ein Volksaltar aufgestellt Die beiden doppelsauligen Seitenaltare bewegte Rokoko Aufbauten 9 stammen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Auf dem nordlichen steht eine geschnitzte Schmerzensmutter unter dem Kreuz flankiert von Holzbusten der hl Notburga und des hl Johannes von Nepomuk im Auszug eine Figur des hl Wendelin Seitlich des Altares zum Chor hin steht eine lebensgrosse Figur des hl Sebastian Auf dem sudlichen Seitenaltar ist eine geschnitzte Mondsichelmadonna flankiert von Busten des hl Joachim und der hl Anna sowie im Auszug der hl Leonhard zu sehen Die Seitenfigur zum Chor hin stellt den hl Rochus dar Die Kanzel aus dem Ende des 17 Jahrhunderts hat einen mit den vier Evangelisten bemalten und mit Ecksaulchen versehenen polygonalen Korpus und einen Schalldeckel mit einem Posaunenengel An den Langhauswanden sind in stuckierter Rahmung die zwolf Apostel in Lebensgrosse dargestellt 1908 von Joseph Albrecht gemalt 10 An der sudlichen Langhauswand befindet sich eine Kreuzigungsgruppe aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts der primitive Korpus Christi alter vielleicht noch gotisch 11 Der Kreuzweg wird als volkstumliche Arbeit des 18 Jahrhunderts eingeschatzt Alle Figuren sind farbig gefasst Pfarreigeschichte BearbeitenDas Patronatsrecht besassen die Grafen von Lechsgemund Graisbach und als ihre Nachfolger die Herzoge von Bayern 1393 schenkte Herzog Stephan III dieses Recht dem Kloster Thierhaupten Von 1560 bis 1619 waren die Einwohner Daitings als Landeskinder von Pfalz Neuburg evangelisch der dortige Herzog prasentierte nunmehr den Pfarrer Die Rekatholisierung erfolgte durch Jesuiten 1620 erhielt die Pfarrei erstmals wieder einen katholischen Pfarrer 1706 wurde mit bischoflicher Genehmigung eine Skapulierbruderschaft gegrundet Augsburger bischofliche Akten von 1775 erwahnen eine ansonsten unbekannte ruinierte Peterskirche die wahrscheinlich auf dem Kappel Buck stand und von der keine Reste mehr vorhanden sind 12 Die Pfarrei gehorte im 19 Jahrhundert zum Landkapitel Burgheim im Bistum Augsburg und hatte 1823 604 Seelen 13 Heute hat sie 514 Katholiken und gehort zum Dekanat Donauworth 14 Literatur BearbeitenAdam Horn Bearbeiter Die Kunstdenkmaler von Schwaben III Landkreis Donauworth Munchen 1951 ISBN 3 486 41801 7 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben 2 uberarbeitete Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GlockengelauteEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Horn S 72 Dehio S 245 Horn S 68 eigener Augenschein Masse nach der Grundrisszeichnung bei Horn S 70 Horn S 68 Dehio S 245 eigener Augenschein Dehio S 245 Horn S 68 70 Dehio S 245 Die christliche Kunst Monatsschrift fur alle Gebiete der christlichen Kunst und der Kunstwissenschaft sowie fur das gesamte Kunstleben 7 1910 11 S 12 Dehio S 245 Horn S 71 Joseph Laber Neue Chronik der Stadt Wemding in Bayern oder Wemding unter bayerischen Regenten vom Jahre 1467 bis 1860 Nordlingen 1861 S 56 Anton Steichele Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben 2 Band Augsburg 1864 S 735 ff Digitalisat Status ecclesiasticus oder Schematism der Diozes Augsburg fur das Jahr 1823 S 43 Website der Gemeinde Daiting48 792955 10 902524 Koordinaten 48 47 34 6 N 10 54 9 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Daiting amp oldid 222737605