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Die Kirche St Marien ist eine romisch katholische Pfarrkirche im saarlandischen Schmelz Landkreis Saarlouis Sie ist dem Gedenken der Sieben Schmerzen der Maria gewidmet In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgefuhrt 1 Am 7 April 2022 musste die Pfarrkirche infolge der Absturzgefahr der Pieta am Eingangsgiebel gesperrt werden 2 Die katholische Pfarrkirche St Marien in Schmelz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick ins Innere der KircheGegen Ende des 19 Jahrhunderts war die Pfarrkirche der Pfarrei Bettingen zu der auch die katholischen Bewohner von Aussen gehorten Bettingen und Aussen bilden seit 1937 den Ort Schmelz 3 zu klein geworden 4 Da die Aussener nach mehr Selbstandigkeit drangten stiess der Plan des damaligen Pfarrers Kaas eine neue grossere Pfarrkirche in Bettingen zu errichten in Aussen auf Widerstand und scheiterte schliesslich als Pfarrer Kaas im Mai 1911 verstarb Der Wunsch der Aussener Katholiken nach einer eigenen Kirche wurde immer grosser sodass ein Kirchenbauverein gegrundet wurde mit dem Zweck die notwendigen Finanzmittel fur einen Kirchenbau in Aussen zu sammeln Als die finanziellen Mittel bereits bald darauf vorhanden waren konnte das Bauvorhaben begonnen werden Zuerst wurde im Jahr 1914 die alte Kapelle in Aussen zu einer einfachen Hallenkirche aus Backsteinen mit einer primitiven Dachkonstruktion erweitert die als Notkirche diente 4 Am 18 Februar 1920 wurde die Bettinger Filiale Aussen durch eine Urkunde des Trierer Bischofs Michael Felix Korum zur selbstandigen Kapellengemeinde erklart Die endgultige Erhebung zur Pfarrei erfolgte im Jahr 1926 durch Bischof Franz Rudolf Bornewasser 4 Durch die Erhebung zur Pfarrei erhielt auch der Wunsch nach einer neuen Pfarrkirche die die Notkirche ablosen sollte neuen Auftrieb Am 21 September 1930 kam es zur Grundsteinlegung fur das neue Gotteshaus das nach Planen der Architektengemeinschaft Ludwig Becker und Anton Falkowski Mainz errichtet wurde 5 Die Einweihung der nach vierjahriger Bauzeit fertiggestellten Kirche konnte am 28 April 1934 vorgenommen werden 4 Architektur Bearbeiten nbsp Portalfassade nbsp Zweiseitige Apsis nbsp Balkon im Chorbereich nbsp Pylon KapelleAusseres Bearbeiten Die Westfassade des wuchtigen Sakralbaues weist eine Dreiteilung auf wobei der Mittelteil von zwei zweiseitig schliessenden Vorbauten flankiert wird Der Haupteingang ist durch eine horizontale Portalhalle akzentuiert Die Horizontallinie zieht sich seitlich der pylonartigen Vorbauten weiter Hier stehen kleine spitzbogige Seitendurchgange die als Vorhallen der Seiteneingange dienen Die drei grossen Fenster der Fassade sind wie die Obergadenfenster des Schiffes als Lanzettoffnungen mit Spitzbogen gestaltet Insgesamt verleihen sie dem Bau eine gotisierende Reminiszenz Die Giebelspitze der Portalfassade ist gestuft Der Giebel selbst ist mit einem kraftvollen Pieta Relief geschmuckt Der Kirchturm ist seitlich im Sudosten positioniert Das Mauerwerk des Baues ist verputzt Die Anlage einer Zweiturmfassade bleibt rudimentar Auch der Hauptturm wirkt gegenuber seinen gotischen Vorbildern abstrahierend gestutzt Historische Bezuge auf die Architekturgeschichte sind nur noch in Ansatzen vorhanden und nur noch in Einzelelementen spurbar Der Schmelzer Sakralbau ist dem Abstraktions Historismus zuzuordnen Zwar existieren noch wichtige Aspekte des Basilikatypus doch ordnen sich die Seiten dem Hauptschiff vollig unter Der Kirchenraum ist optisch als Saalbau disponiert Inneres Bearbeiten nbsp Blick in das rechte SeitenschiffDie dreischiffige Basilika verfugt uber ein breites Langhaus das aus funf Jochen gebildet wird Die Seitenschiffe sind als schmale Gange gestaltet und weisen im Vergleich mit dem Mittelschiff eine relativ niedrige Hohe auf Kraftige ungegliederte Rechteck Pfeiler mit breiten horizontalen Abschlussen sowie ein Wechsel von Unterzugen und Holzbalken verringern die Raumhohe der Seitenschiffe zusatzlich Die abgestufte Flachdecke des Mittelschiffes ist durch starke Holzbalken auf Konsolen gegliedert deren Abschnitte sich auf die Obergadenfenster beziehen Arkadenzone und Obergaden sind durch ein einfaches Gesims das gleichzeitig als Sohlbank der Obergadenfenster dient voneinander geschieden Fur die ehemaligen Seitenaltare in den Chorwanden offnen sich hohe und schmale Spitzbogennischen Hinsichtlich ihrer Belichtung sind die Seitenschiffe mit ihren kleinen Fenstern sowie die Chornischen dunkel gehalten wahrend das Hauptschiff durch hohe spitzbogige Obergadenfenster heller ausgelichtet ist Der Chorbereich ist gegenuber dem Langhaus eingezogen und schliesst seinerseits mit einer wiederum eingezogenen und in der Hohe abgesetzten Apsis Diese ist zweiseitig geformt und erinnert wie die Portalpylonen durch ihre von der Formenlehre der Gotik abweichende Abstraktion nur noch entfernt an mittelalterlich gotische Polygonalitat Der Chorbereich erhalt durch hohe Fensterbahnen Seitenlicht das den Altarbereich geheimnisvoll beleuchtet 6 Ausstattung Bearbeiten nbsp Pieta nbsp Tabernakel mit KreuzZur Ausstattung der Kirche gehort eine mittelalterliche Pieta die von Maler und Bildhauer Ernst Alt Saarbrucken restauriert und nachtraglich mit einem Schwerterkranz erganzt wurde 5 Bemerkenswert sind auch die Fenster der Gebr Binsfeld Trier die beim Einfall von starkem Sonnenlicht besonders in den gangartigen Seitenschiffen dem Raum eine mystisch gluhende Aura verleihen 5 Orgel Bearbeiten nbsp Blick vom Altarraum zur OrgelemporeDie Orgel der Kirche wurde 1999 von der Firma Hugo Mayer Heusweiler erbaut 7 Das auf einer Empore aufgestellte Schleifladen Instrument verfugt uber 31 klingende Register verteilt auf zwei Manuale und Pedal Die Spieltraktur ist mechanisch die Registertraktur ist elektrisch 8 Das Orgelgehause ist aus massiver Eiche gefertigt 9 Bei der Konzeption der Orgel stand die Epoche der franzosischen Romantik Pate was sich an der Disposition erahnen lasst Im Hinblick auf Mensurierung und Intonation wurde das Instrument so ausgelegt dass sich alle Werke der Orgel in das Klangbild der franzosischen Romantik einfugen Verschiedene Register orientieren sich an Mensurenvorlagen des franzosischen Orgelbauers Aristide Cavaille Coll vor allem die Mixturen und die Zungen 9 Die Disposition lautet wie folgt 9 8 I Grand Orgue C g31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Konzertflote 8 4 Gambe 8 5 Bourdon 8 6 Octave 4 7 Holzflote 4 8 Quinte 2 2 3 9 Octave 2 10 Terz 1 3 5 11 Mixtur IV V 1 1 3 12 Trompete 8 II Recit expressif C g313 Praestant 8 14 Rohrflote 8 15 Salicional 8 16 Voix celeste 8 17 Principal 4 18 Flute octaviante 4 19 Fugara 4 20 Nazard 2 2 3 21 Doublette 2 22 Tierce 1 3 5 23 Plein jeu IV VI 2 24 Basson 16 25 Trompette harmonique 8 26 Hautbois 8 Tremulant Pedale C f127 Principal 16 28 Subbass 16 Octave Ext Nr 27 8 Gedecktbass Ext Nr 28 8 29 Choralbass 4 30 Mixtur IV 2 2 3 31 Posaune 16 Trompete Ext Nr 31 8 Koppeln Normalkoppeln II I I P II P Suboktavkoppeln II II Superoktavkoppeln II P Spielhilfen 4000 SetzerkombinationenLiteratur BearbeitenDehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz Saarland 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1984 S 939 Katholischen Pfarrgemeinde St Marien Schmelz Hrsg Die neue Orgel in Schmelz St Marien Festschrift zur Weihe der neuen Orgel am 16 Mai 1999 in Schmelz St Marien Nalbach 1999 Kristine Marschall Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde im Saarland Band 40 Saarbrucken 2002 S 195 196 S 422 S 609 Saarforschungsgemeinschaft Hrsg Walter Zimmermann Bearb Die Kunstdenkmaler der Kreise Ottweiler und Saarlouis 1 Auflage 1934 2 unveranderte Auflage Saarbrucken 1976 S 147 L Sudbrack A Jakob Hrsg Das katholische Saarland Heimat und Kirche Band II III Saarbrucken 1954 S 44 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Schmelz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarreiengemeinschaft SchmelzEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste des Saarlandes Teildenkmalliste Landkreis Saarlouis PDF Datei 1 2 MB Information auf pfarreiengemeinschaft schmelz de Memento vom 10 April 2022 im Internet Archive Ortsteile Gemeindebezirke auf schmelz de abgerufen am 14 Juli 2013 a b c d Pfarrkirche St Marien auf pfarreiengemeinschaft schmelz de Memento vom 2 Juni 2013 im Internet Archive a b c Informationen zur Pfarrkirche St Marien auf kunstlexikonsaar de abgerufen am 14 Juli 2013 Kristine Marschall Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde im Saarland Band 40 Saarbrucken 2002 S 195 196 und S 422 609 Katholischen Pfarrgemeinde St Marien Schmelz Hrsg Die neue Orgel in Schmelz St Marien Festschrift zur Weihe der neuen Orgel am 16 Mai 1999 in Schmelz St Marien Nalbach 1999 a b Die Orgel der Pfarrkirche St Marien auf organindex de abgerufen am 14 Juli 2013 a b c Orgel der Pfarrei St Marien Schmelz auf orgelbau mayer de Memento vom 1 Juli 2008 im Internet Archive 49 448102 6 847052 Koordinaten 49 26 53 2 N 6 50 49 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Schmelz amp oldid 230306457