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Die katholische Kirche St Marien ist ein Kirchengebaude der Pfarreiengemeinschaft Saarbrucken Malstatt im Dekanat Saarbrucken 1 des Bistums Trier und steht in der Fischbachstrasse im Saarbrucker Stadtteil Malstatt auf der Russhutte Sie tragt das Patrozinium Maria Aufnahme in den Himmel Die katholische Kirche St Marien in Malstatt RusshutteSt Marien mit Pfarrhaus am Hochufer des FischbachesPortal der kath Kirche St Marien Malstatt Russhutte Reliefbild Die Einwohner von Russhutte in Verehrung der Jungfrau Maria mit dem JesuskindBlick in den InnenraumBlick zur EmporeAltarraum mit Mosaik von Villeroy amp Boch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Literatur 7 Quellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis zur Errichtung der Pfarrei St Josef in Malstatt im Jahre 1887 wurde die Russhutte die im Jahr 1721 durch den Glasblasermeister August Guthmann der hier mit Erlaubnis des Grafen Karl Karl Ludwig von Nassau Saarbrucken eine Glashutte errichtet und acht Familien ansiedelt hatte wie die ubrigen Teile der heutigen Grossstadt Saarbrucken von der katholischen Pfarrei St Johann in St Johann Saar pastoral betreut Problematisch fur die Ausubung der Seelsorge war die recht weite fusslaufige Entfernung 3 4 stundiger Fussweg zwischen der Russhutte und St Johann Zu Beginn des 19 Jahrhunderts zahlte Russhutte mit Malstatt zusammen 75 Haushaltungen mit 450 Einwohnern Bis zum Jahr 1880 hatte sich die Einwohnerzahl der Russhutte auf 778 erhoht Ab dem Jahr 1887 wurde Malstatt mit Russhutte von St Johann abgetrennt und zur selbststandigen Pfarrei St Josef erhoben Ab diesem Zeitpunkt wurden die Katholiken der Russhutte durch Kaplane von St Josef aus seelsorgerisch betreut Im Jahr 1893 wurde in Russhutte ein Kirchbauverein unter der Initiative des Pfarrers von St Josef Matthias Metzdorf 2 gegrundet Der plotzliche Tod von Pfarrer Metzdorf und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges setzten den Planungen ein vorzeitiges Ende Erst nach dem Ersten Weltkrieg konnte im Jahr 1919 eine Notkirche in Dienst genommen werden Nach einem Beschluss der Stadtverwaltung stand Anfang des Jahres 1920 das Gelande der Charlottenstiftung zum Verkauf Pfarrer Franz Josef Bungarten erwarb das Areal im Namen der Gemeinde St Josef die es der Tochtergemeinde St Marien zum Geschenk machte und damit eine wesentliche Voraussetzung fur das Bauvorhaben von Kirche und Pfarrhaus schuf Nachdem sich im selben Jahr auch die Gelegenheit zum Ankauf des in Privatbesitz befindlichen Saalbaus der Notkirche ergab konnte im Jahr 1922 das bischofliche Generalvikariates in Trier dem Drangen der Gemeinde folgen die selbststandige Pfarrei St Marien in Russhutte zu errichten Die katholische Pfarrkirche St Marien Patrozinium Maria Himmelfahrt wurde schliesslich in den Jahren 1926 1927 durch die Mainzer Architektengemeinschaft Ludwig Becker und Anton Falkowski in einem abstrahierenden Neo Barockstil erbaut Konsekriert wurde sie am 10 Oktober 1929 durch den Trierer Weihbischof Antonius Monch Im Jahr 1938 wurde ein Teil der Pfarrei St Marien wieder zur Mutterpfarrei St Josef umgepfarrt Bei einem Luftangriff im Jahr 1945 wurde die Russhutter Kirche beschadigt konnte aber bereits 1947 1949 instand gesetzt werden Heute besteht die Pfarrei St Marien in einer Seelsorgeeinheit mit St Albert im Malstatter Distrikt Rodenhof 3 Seit etwa 2017 ist die Kirche wegen Bauschaden geschlossen Gottesdienste finden im Gemeindesaal statt Ob und wann die Kirche wieder genutzt werden wird ist unklar 4 Architektur BearbeitenDie Kirche ist eine Basilika des Abstraktions Historismus mit Elementen des Neobarock Sie wurde in den Jahren 1926 1927 nach Planungen der Mainzer Architekten Ludwig Becker und Anton Falkowski errichtet und am 10 Oktober 1929 feierlich konsekriert Die im Zweiten Weltkrieg entstandenen Schaden konnten bis zum Jahr 1949 unter der Leitung des Architekten Karl Kaule behoben werden Kaule fuhrte dabei den Dachstuhl niedriger als im Vorkriegszustand aus Das Langhaus der Basilika ist dreijochig ausgefuhrt Das Mittelschiff dominiert als saalartiger Hauptraum den Gesamtraum da die Seitenschiffe relativ niedrig und schmal gestaltet wurden Das Pultdach der Seitenschiffe reicht bis an die Sohlbanke der Obergadenfenster Die Form der Fenster besteht aus einem Quadrat mit kleineren Rechtecken und nochmals eingezogenem kleinen Spitzbogen die von einem Rundstab eingefasst werden Diese Fensterformen werden grossenmassig variiert an Seitenschiffen Querschiffstirnwanden und am Portalvorraum eingesetzt Die Querschiffarme laden uber das Hauptschiff und die Seitenschiffe hinaus erreichen aber in der Dachstuhlzone nicht die Hohe des Langhausdaches Auch im Innenraum sind die Querschiffarme dem Mittelschiff untergeordnet Der grosse Kirchturm auf quadratischem Grundriss steht zu Seiten des eingezogenen Chorbereichs auf der Sudseite der Kirche Das Glockengeschoss erhebt sich in zuruckgesetzter Form uber einem ausladenden Konsolgesims und ist mit einer barockisierenden Haube bedeckt Die Schallfenster schliessen gerade Das Kirchenaussere ist mit Ausnahme der Gewande der Fenster und des Portals ganz verputzt und ohne eine architektonische Gliederung Die Bauzier tritt nur an der Front des polygonalen von einem barockisierenden glockenformigen Dach geschlossenen Portalvorbaus auf Reliefierte Pilaster und ein grosser Tursturz rahmen das eigentliche Gewande der schlichten Tur Das Reliefbild zeigt Einwohner der Russhutte als Industriearbeiter Bergleute Kinder eine Mutter und ein Greisenpaar in Verehrung der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind Die Mutter Gottes ist dabei von kleinen barockisierenden Putti flankiert Ein Elternpaar scheint seine Kinder einen Jungen und ein Madchen zur Verehrung der Jungfrau mit Kind anzuhalten Ein Fenster erganzt den Portalaufbau Im Eingangsbereich der Kirche steht eine Mariensaule mit der Statue der Unbefleckten Empfangnis Der Kirchenbau nimmt den traditionellen Bautypus der Basilika auf verandert aber dessen Proportionen Die kristallin geformten Fenstersturze lassen sich nicht mehr einer bestimmten historischen Stilform zuordnen 5 die kristallin gezackten Formen erinnern an den zeitgenossischen Expressionismus Ausstattung BearbeitenIm Marianischen Jahr 1954 wurde durch den Kunstler und Architekt Hans Hansen 1889 1966 das Mosaikbild Die Kronung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit im Halbrund der Apsis hinter dem Hochaltar angebracht 6 Die Firma Villeroy amp Boch Mettlach fertigte im Jahr 1956 fur den Bereich unterhalb des Kronungsmosaikes ein Mosaik Fries mit neun uberlebensgrossen Engelgestalten die die Leidenswerkzeuge Christi halten Zwischen ihnen ist in Goldschrift das Preislied der Himmelschore Sanctus Sanctus Sanctus Dominus Deus Sabaoth Pleni sunt coeli et terra gloria tua eingefugt Das Mosaik wurde durch die Saarbrucker Firma Gebr Deutsch verlegt Der Bildhauer Bogler Neunkirchen schuf im Jahr 1959 eine Statue aus weissem Kunststein 7 Orgel Bearbeiten nbsp Mayer Orgel nbsp Sudfenster zwischen den beiden OrgelhalftenDie Orgel der Kirche wurde 1956 von der Firma Hugo Mayer Orgelbau erbaut Das auf einer Empore aufgestellte Kegelladen Instrument verfugt uber 24 26 Register verteilt auf zwei Manuale und Pedal Die Spiel und Registertraktur ist elektropneumatisch Die Disposition lautet wie folgt 8 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrflote 8 4 Salizional 8 5 Oktave 4 6 Spitzflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Waldflote 2 9 Mixtur 4 5f10 Trompete 8 II Positiv C g311 Gedackt 8 12 Prinzipal 4 13 Nachthorn 4 14 Sesquialter 2f 2 2 3 15 Prinzipal 2 16 Blockflote 1 17 Cymbel 4f18 Dulzean 16 19 Schalmey 8 Pedal C f120 Subbass 16 Gedecktbass 16 Transm I Bourdon 16 21 Oktavbass 8 Bassflote 8 Transm I Rohrflote 8 22 Choralbass 4 23 Hintersatz 4f24 Posaune 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen 2 freie Kombinationen Tutti Crescendowalze ZungeneinzelabstellerGlocken BearbeitenIm Jahr 1936 wurden neugegossene Glocken im Glockenturm aufgehangt Nach der Glockenabgabe im Zweiten Weltkrieg war nur noch eine Glocke Ton b vorhanden Im Jahr 1953 wurden vom Bochumer Verein drei neue Stahlglocken es 1128 kg O 142 5 cm ges 657 kg O 118 cm as 440 kg O 104 5 cm zur Altglocke hinzugefugt 9 Literatur BearbeitenL Sudbrack A Jakob Hrsg Das katholische Saarland Heimat und Kirche Band 1 Saarbrucken 1954 S 24 Kristine Marschall Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland Institut fur Landeskunde im Saarland Saarbrucken 2002 S 315 und 551 Quellen BearbeitenBauplane ab 1926 im Archiv der Unteren Bauaufsichtsbehorde Saarbrucken Hausakte Saarbrucken Fischbachstrasse 93 Landesarchiv Saarbrucken Kultusministerium MK 1076 Az KI 03 Institut fur aktuelle Kunst im Saarland Archiv Bestand Saarbrucken Maria Himmelfahrt Dossier K 31 http www st marien russhuette de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Russhutte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www st marien russhuette de Einzelnachweise Bearbeiten http www stjosef saarbruecken de index php id 926 Archivierte Kopie Memento vom 3 September 2014 im Internet Archive abgerufen am 1 September 2014 Archivierte Kopie Memento vom 12 April 2016 im Internet Archive abgerufen am 25 September 2014 Gottesdienstinfo auf der Website der Gemeinde Kristine Marschall Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland Institut fur Landeskunde im Saarland Saarbrucken 2002 S 315 und 551 Erdogan Aksu Hans Hansen Ein Kunstlerarchitekt zwischen Avantgarde und Heimatstil Baden Baden 2019 http www kunstlexikonsaar de architektur artikel kirchenbau und kunst im sakralen raum nach 1945 im saarland katholische kirchen regionalverband sa 11 abgerufen am 26 September 2014 Orgel der Kirche St Marien Saarbrucken Russhutte Auf www organindex de Abgerufen am 27 April 2015 Bernhard H Bonkhoff Die Glocken des Saarlandes Saarbrucken 1997 S 140 49 254931 6 974518 Koordinaten 49 15 17 8 N 6 58 28 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Russhutte amp oldid 235558076