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St Maria Geburt ist eine romisch katholische Pfarr und Wallfahrtskirche in Koln Stammheim Mit dem Gnadenbild zur Freudenreichen Mutter wird die Schutzpatronin des Erzbistums Koln die heilige Maria verehrt Die Wallfahrtszeit ist das Fest Christi Himmelfahrt und die Festoktav um den 8 September St Maria GeburtMarienaltar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kapelle 1 2 Erweiterung 1 3 Zerstorung 1 4 Wiederaufbau 1 5 Renovierung 2 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde die Stammheimer Kapelle im Jahre 1075 Anfang des 14 Jahrhunderts entstand die heutige Marienkapelle welche 1905 durch einen neugotischen Anbau erweitert wurde nbsp Die gotische Kirche 1893 nbsp Grundriss 1893Kapelle Bearbeiten Stammheim gehorte zur Pfarrei Flittard die sich seit 989 im Besitz des Klosters Gross St Martin befand Veranlasst durch den Kolner Erzbischof Anno II 1056 1075 wurde das Kirchlein in Stammheim welches Almericus Ministral des Kolner Erzbischofs und seine Frau Eilbusch erbaute hatten dem Kloster St Martin in Koln geschenkt Von der romanischen Kirche waren moglicherweise 1901 noch Reste in dem von dem Kunsthistoriker Paul Clemen beschriebenen unregelmassigen Mauerwerk des Turmuntergeschosses erhalten Dem Turm wurde Mitte des 13 Jahrhunderts ein neues einschiffiges Langhaus angefugt dessen Strebepfeiler und Fensteroffnungen um 1500 verandert wurden Aus der gleichen Zeit stammten auch die oberen Teile des gotischen Turmmauerwerks Das im 16 Jahrhundert angefertigte Gnadenbild der Freudenreichen Mutter von Stammheim machte die Kirche zu einem wichtigen Marienwallfahrtsort Seit dem 17 Jahrhundert sind verschiedene Prozessionen nach Stammheim belegt nbsp Der erhaltene gotische Chor als MarienkapelleErweiterung Bearbeiten Aufgrund der stetig wachsenden Bevolkerung Stammheims war die Kapelle fur die grosse Zahl an Glaubigen zu klein geworden Da eine Erweiterung des Kirchengebaudes notwendig geworden war wurde am 6 Marz 1898 unter Protektorat des Grafen von Furstenberg Stammheim ein Kirchbauverein gegrundet Nach der Baugenehmigung durch das Generalvikariat am 14 Marz 1902 und durch die konigliche Regierung am 7 Juni 1902 erfolgte der erste Spatenstich am 19 Juni 1902 Der Grundstein wurde am 14 September 1902 gelegt Der neue Kirchenbau wurde am 2 August 1903 durch Dechant Caumanns eingesegnet Die Gesamtkosten der Erweiterung beliefen sich laut dem Oberleiter des Umbaus Peter Josef Kleesattel auf 101 463 01 Mark Die Erweiterung wurde in Form einer neugotischen Hallenkirche mit einem Haupt und zwei Seitenschiffen vorgenommen Sowohl der Turm als auch der Chor des alten Kirchengebaudes blieben der neuen Kirche erhalten und bildeten das Querschiff des neuen Gebaudes Da die ursprungliche Kapelle in West Ost Ausrichtung erbaut war und der alte Chor wie bei sakralen Bauten ublich nach Osten zeigte wies die neue Apsis nach Norden Am sudlichen Ende des Langhauses wurde das neue Hauptportal errichtet uber welchem sich die Orgelempore erhob Die von grossen Spitzbogenfenstern durchbrochenen Seitenwande wurden von aussen mit abgestuften Strebepfeilern gestutzt und die Fassade mit gebrannten Ringofensteinen gemauert Fur Gesimse und filigrane Steinmetzarbeiten das sogenannte Masswerk wurde Weibener Tuffstein verwendet Die Saulen im Inneren des Kirchenbaus wurden mit Kyllburger Sandstein hergestellt Wie die alte Kapelle auch erhielt der Erweiterungsbau ein Steildach Zerstorung Bearbeiten Wahrend bis 1941 nur das Dach durch die eigene Flakabwehr Schaden erlitt entstanden in den Folgejahren durch Fliegerangriffe erhebliche Schaden Zu Beginn des Jahres 1944 gingen die ersten Kirchenfenster durch in der Nahe explodierende Bomben und Luftminen zu Bruch Am 10 Oktober 1944 fielen beim zweiten Angriff jenes Tages mehrere Stabbrandbomben auf das Langhaus wodurch der Dachstuhl der Kirche Feuer fing Der Wind trieb das Feuer Richtung Norden so dass das Turmdach ebenfalls in Flammen aufging Die Loscharbeiten wurden anfangs durch weitere Fliegerangriffe mit Sprengbomben verzogert Nach der Entwarnung war das Feuer bereits so weit vorgedrungen dass mit dem zur Verfugung stehenden Wasser der Brand nicht mehr eingedammt werden konnte Der Befehl des Sicherheitshilfsdienstes SHD nur Wohnhauser zu loschen fuhrte dazu dass ein Loschzug an der Kirche stand und dem Feuer zuschaute Einzig das beherzte Eingreifen von Pfarrkindern konnte das Ubergreifen der Flammen auf die Sakristei den Marienchor und die Orgelempore verhindern Das Inventar der Kirche wurde durch eine schnelle Raumungsaktion von Frauen Kindern und einigen alten Mannern gerettet In den Folgemonaten wurde die Kirche mehrere Male von Artilleriegranaten getroffen wodurch u a ein grosser Granattrichter vor dem Marienaltar entstand Neben dem Dach welches bis auf das Dach der Sakristei und des Marienchors vollstandig abgebrannt war wurden alle Vereins und Kirchenfahnen der Prozessionsbaldachin sowie die 600 kg schwere Christus Konig Glocke aus dem Jahr 1454 vernichtet Durch das Artilleriefeuer wurde zudem der Kriegergedachtnisaltar zerstort sowie der Marienaltar durch Granatsplitter beschadigt Wiederaufbau Bearbeiten Da es unmittelbar nach Kriegsende unmoglich erschien Baumaterial fur die Instandsetzung des Kirchengebaudes zu erhalten hielten die Stammheimer Burger die Augen offen um eventuell liegengebliebenes brauchbares Material zu finden Schnell wurde am Stammheimer Wasserturm das Bruckenjoch einer Behelfsbrucke mit einem Stapel von etwa 170 grossen Holzbohlen entdeckt welches auf dem Grund des Rheins lag und aus dem Wasser ragte Kurzerhand trugen freiwillige Helfer die Bohlen den ein Kilometer langen Weg bis hin zur Kirche Knapp vier Monate nach Kriegsende in Koln wurde am 24 August 1945 damit begonnen den zerstorten Dachstuhl des Langhauses sowie des Chors wieder aufzubauen Aufgrund von Fachkrafte und Materialmangel konnte das Dach jedoch erst im Jahre 1947 fertiggestellt und 1948 vollkommen abgedichtet werden Entgegen der historischen Form wurde aus Kosten und Materialgrunden auf den Bau eines Steildaches verzichtet und lediglich ein geneigtes Dach installiert Parallel fand die Wiederherstellung der Masswerke Gesimssteine und Fenster welche zum Teil nur in Rohverglasung erfolgte statt Die Beseitigung der Kriegsschaden ging nur schleppend voran da der Aufwand den finanziellen Rahmen deutlich uberstieg Der 17 August 1947 bescherte der Pfarrei einen unerwarteten Geldsegen da viele Stammheimer es sich nicht nehmen liessen anlasslich des 25 jahrigen Priesterjubilaums des Pfarrers Peter Zappey zu spenden Am 24 Juli 1950 wurde nach Planen des Architekten Peter Otto Bongartz die Aufstockung des Turmes begonnen und im August desselben Jahres mit der Installation des Zeltdaches vollendet Am 11 August desselben Jahres wurde die erste von funf neuen Glocken die St Anna Glocke gegossen und am 28 August 1950 einen Tag nach der Weihung im Glockenturm aufgehangt Renovierung Bearbeiten Das Gebaude wurde seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zwei Mal renoviert Wahrend die erste Renovierung in den 1970er Jahren stattfand wurde Ende der 1990er Jahre das gesamte Kirchengebaude erneut renoviert und wurden zugleich die technischen Anlagen erneuert Diese letzte Renovierung wurde dabei in mehreren Bauabschnitten vorgenommen so dass die Messen weiterhin stattfinden konnten Im ersten Abschnitt wurde das Gebaude mit einer Gerustkonstruktion umhullt und ein provisorisches Gerustdach aufgesetzt so dass das gesamte Dach ab und neugedeckt werden konnte Anschliessend wurden Teile des Kircheninnenraums fur Besucher gesperrt und umfassend renoviert Abschluss der Arbeiten war die Installation eines neuen Fensters im Jahr 2000 welches vom Montagsbastelkreis gestiftet worden war sowie der Wiedereinbau der Orgel Orgel BearbeitenDie Wallfahrtskirche St Maria Geburt besitzt eine deutsch romantisch disponierte Orgel aus dem Jahr 1927 Sie wurde von der Bonner Orgelbaufirma Klais unter Hans Klais als Opus 664 erbaut und verfugt uber 27 klingende Register die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind 1965 wurde die Orgel durch Hans Gerd Klais restauriert und umdisponiert Die Spieltraktur ist elektropneumatisch Eine Besonderheit der Orgel ist eine Kalkantenanlage 1 I Hauptwerk C g30 1 Bordun 16 0 2 Principal 0 8 0 3 Viola di Gamba0 0 8 0 4 Cathedralflote 0 8 0 5 Dulciana 0 8 0 6 Oktave 0 4 0 7 Rohrflote 0 4 0 8 Superoktave 0 2 0 9 Mixtur III IV10 Trompete 0 8 II Schwellwerk C g311 Lieblich Gedackt0 16 12 Geigenprincipal 0 8 13 Bordunalflote 0 8 14 Quintade 0 8 15 Aeoline 0 8 16 Vox coelestis 0 8 17 Praestant 0 4 18 Traversflote 0 4 19 Flautino 0 2 20 Progressio II III21 Horn 0 8 Pedal C f122 Contrabass0 16 23 Subbass 16 24 Echobass 16 25 Violoncello 0 8 26 Flotenbass 0 8 27 Posaune 16 Koppeln II I Super II I Sub II I Super II II I P II P Spielhilfen Registerschweller Fusstritt und Manualhebel Pianopedal Handregister HR Freie Combination FC Feste Kombinationen Piano Mezzoforte Forte Tutti Zungen ab Registerschweller abLiteratur BearbeitenPaul Clemen Bearb in Verbindung mit Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Kreises Mulheim am Rhein Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Funfter Band II Schwann Dusseldorf 1901 S 85 Manfred Becker Huberti Gunther A Menne Hrsg Kolner Kirchen Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Bachem Koln 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria Geburt Koln Stammheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage der Katholischen Kirchengemeinde St Hubertus und Maria GeburtEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Klais Orgelbau GmbH amp Co KG Werkverzeichnis Stand I 2021 PDF 550 KB Abgerufen am 10 November 2021 50 98667 6 985347 Koordinaten 50 59 12 N 6 59 7 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria Geburt Koln amp oldid 235411541