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Die katholische Pfarrkirche 1 St Magnus ist eine ehemalige Klosterkirche des aufgehobenen Franziskanerklosters St Bernhardin in Lenzfried einem Pfarrdorf von Kempten Der Saalbau hat einen spatgotischen Kernbau und erhielt im 17 Jahrhundert seinen heutigen Grundriss Eine Josephskapelle wurde in die Nordwand eingebunden Die geostete Kirche ist baulich an das Klostergebaude angebunden Pfarrkirche und ehemalige Klosterkirche St Magnus in Lenzfried hier Chor und Kirchturm hinter der KlostermauerDie Kirche ist dem heiligen Magnus von Fussen geweiht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 3 1 Altare 3 2 Stuck und Fresken 3 3 Empore 3 4 Kirchturm mit Gelaut 3 5 Kapellen 3 5 1 Josephskapelle 3 5 2 Taufkapelle 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Blick in das Langhaus und in den ChorAm 4 Dezember 1466 wurde die erste Franziskanerklosterkirche St Bernhard geweiht 1665 ubernahmen die Franziskaner das Pfarramt in der seit 1642 zur Pfarrkirche St Magnus erhobenen Klosterkirche Unter dem Furstabt Rupert von Bodman fand gleichzeitig mit dem Klosterneubau im Jahr 1683 durch den stiftkemptischen Baumeister Hans Mayer wohl auch ein Umbau der Pfarrkirche statt 1688 wurde die Josephskapelle erbaut und 1699 eine Gruft vor dem Hochaltar angelegt Im Jahr 1720 gelangen der Leib des Katakombenheiligen Konstantius als Reliquie in die Kloster und Pfarrkirche Treibende Kraft fur diese Reliquie war der stiftkemptische Hofbeamte und Neffe des Furstabts Johann Franz Josef Leopold von Bodmann 1675 1733 Dieser hinter einem Wappengrabstein im Treppenhaus der Pfarrei bestattete liess das Ereignis in einem funfteiligen Gemaldezyklus festhalten Das Gemalde stellt die Uberfuhrung des Heiligen in einem von vier Franziskanern getragenen Glasschrein dar voran tragt ein Funfter das Vortragekreuz kleine Ministranten tragen voran die Kerzen bei der Prozession aus dem Kloster in die Kirche Der Hierarchie entsprechend schreiten vornehm weltliche Personen voran wohingegen am Ende einfache Monche folgen 2 Der Turm der Kirche entstand nach den Planen des Baumeisters Hugo von Hofl er ist in den Jahren 1892 und 1893 errichtet worden 1921 wurde die Kirche restauriert Das Gelaut des Turms stammt aus dem Jahr 1949 1979 81 wurde der Innenraum erneut renoviert und 1987 der neugestaltete Kirchplatz eingeweiht 3 Beschreibung Bearbeiten nbsp JosephskapelleDie Kirche schliesst sich dem Kloster nordlich an der Hauptstrasse Lenzfrieder Strasse an Der eingezogene dreiseitig geschlossene Chor ist im Mauerkern spatgotisch mit einem barocken Tonnengewolbe uber ein Kehlgesims Der Chorbogen ist rund Die Spitzbogenfenster sind an der Ostseite vermauert und an den Schragseiten innen ausgerundet Im Langhaus mit gedrucktem Tonnengewolbe sind uber die Kehlen unregelmassige Rundbogenfenstersetzungen zu erkennen Aussen wird die Fassade durch ein Rundbogenfries und Lisenengliederung des 19 Jahrhunderts gepragt Die Westfassade hat drei gestaffelte Rundbogenoffnungen und ein rundbogiges Portal mit seitlichen Kreisfenstern Ausstattung BearbeitenDie Kirche ist mit einer Kanzel einem Taufbecken und Chorgestuhl aus dem Jahr 1884 ausgestattet Altare Bearbeiten Die Altare stammen aus der Zeit um 1750 Der Hochaltar wurde 1748 vom Kloster Lechfeld erworben und 1884 uberarbeitet sechs Meter zuruckversetzt Zwischen Doppelsaulen ist ein ovales Altarblatt Es stellt Maria als Furbitterin Himmelskonigin und Schutzerin der Franziskaner im Gericht mit dem heiligen Magnus und Ulrich dar Zugeschrieben werden die Kunstwerke dem stiftkemptischen Hofmaler Franz Georg Hermann Die beiden doppelsauligen Altare haben analog zum Hochaltar ebenso ovale Bildnisse Nordlich ist im Altarblatt der heilige Franziskus und im Auszug der heilige Ludwig dargestellt Im sudlichen Altar ist der heilige Antonius mit der heiligen Elisabeth im Auszug abgebildet Die Altare sind mit Franz Hermann 1750 signiert Stuck und Fresken Bearbeiten Uber dem Chorbogen ist in einer Kartusche jeweils das Wappen und das Portrat des Furstabtes Rupert von Bodman gemalt An der Chordecke ist Stuck der im Stil des spaten 17 Jahrhunderts mit Putten Laub und Fruchtstaben Akanthuswerk und Muscheln als Rahmen der Fresken dient Das Gemalde im Chor zeigt das Leben des heiligen Franziskus von Assisi An der Langhausdecke sind Rahmenstuckfelder mit Laub und Bandelwerk aus der Zeit um 1720 mit Fresken eines Schweikhardt aus dem Jahr 1884 Enthalten ist hierbei die Rosenkranzverleihung Magnus von Fussen und Cacilia von Rom mit einer modernen Darstellung der Vier Evangelisten Das Kirchenschiff enthalt ein grosses Deckenbild mit Magnus als Apostel des Allgaus der zu den Heiden predigt Empore Bearbeiten Die doppelstockige Empore im Westen der Magnuskirche entstand im Jahr 1884 anstelle der ursprunglich durch einen Gang mit dem Franziskanerinnenkloster verbundenen Nonnenempore Unter der Empore ist sudlich ein Stuck Gang des Abteilungsfestflugels als Taufkapelle abgetrennt Kirchturm mit Gelaut Bearbeiten Die sieben Glocken der Pfarrkirche sind 1949 von der Glockengiesserei Gruninger gegossen worden und sind uber drei Geschosse verteilt Getragen werden die am 22 Mai 1949 geweihten Glocken durch eine Holzkonstruktion in dem 56 Meter hohen Turm der vom 13 Oktober 1892 bis zum 10 November 1893 mit Geldern des Kirchenbauvereins erbaut wurde Das ursprungliche Gelaut dass 1894 aufgehangt worden ist wurde im Ersten Weltkrieg wie das Nachfolgegelaut im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen Das Gelaut aus dem Jahr 1949 hat die Tonkombination B des es f as b und c und wiegt etwa sieben Tonnen Die grosste Glocke hat ein Gewicht von 2 5 Tonnen mit einem Durchmesser von 1 66 Metern In den 1960ern wurde der Turm mit einer elektrischen Turmuhr des heute als Traktorenherstellers bekannten Unternehmens Fendt Die alte Turmuhr gelang in das Turmuhrmuseum der Stadt Mindelheim 1986 wurde das Gelaut mit einem elektrischen Schlag und Lautwerk ausgestattet 4 Kapellen Bearbeiten Josephskapelle Bearbeiten Die Josephskapelle ist an die Nordwand der Kirche angeschlossen und liegt uber der Gruft der Franziskaner Die flache zweijochige mit Stichkappentonne versehene Kapelle hat im Norden eine Rundbogenfensterachse Der viersaulige Altar in der Seitenkapelle wird Franz Georg Hermann zugeschrieben Der marmorierte Altar ist mit Muschelwerk dekoriert Die Altarbilder zeigen den heiligen Petrus von Alcantara und im Auszug den heiligen Joseph Auf der Mensa ist ein Reliquienschrein des heiligen Konstantin unter einem Bodmann schen Wappen In der Josephskapelle stehen Holzfiguren der beiden heiligen Anna selbdritt und Joachim Das Gestuhl in dieser Kapelle stammt aus dem fruhen 18 Jahrhundert und hat geschwungene Wangen mit Bandelwerkschnitzrelief Taufkapelle Bearbeiten In der Taufkapelle ist eine grosse Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes aufgestellt die aus der Zeit um 1680 90 stammen soll Literatur BearbeitenMichael Petzet Stadt und Landkreis Kempten Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 S 109 111 Heinrich Uhlig Sankt Mang Geschichte einer Allgauer Gemeinde Verlag des Heimatpflegers von Schwaben Kempten Allgau 1955 S 416 417 Alexander Herzog von Wurttemberg Stadt Kempten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band VII 85 Verlag Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1990 ISBN 3 7954 1003 7 S 116 117 Einzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Wolfgang Petz Josef Kirmeier Wolfgang Jahn und Evamaria Brockhoff Hrsg Burgerfleiss und Furstenglanz Reichsstadt und Furstabtei Kempten Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg 1998 ISBN 3 927233 60 9 S 193f Franz Rasso Bock Ralf Lienert Joachim Weigel Hrsg Jahrhundertblicke auf Kempten 1900 2000 Verlag Tobias Dannheimer Allgauer Zeitungsverlag Kempten Allgau 1999 ISBN 3 88881 035 3 S 237 f Karl Bauch Der Kirchturm von Lenzfried In Pfarrgemeinderat Sankt Magnus Hrsg 350 Jahre Pfarrei St Magnus in Lenzfried Kempten 1992 Agrar Verlag Allgau S 25f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Magnus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 72759 10 339578 Koordinaten 47 43 39 3 N 10 20 22 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Magnus Lenzfried amp oldid 224401612