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Die romisch katholische Filialkirche St Leopold steht in Hildburghausen im thuringischen Landkreis Hildburghausen Sie ist Filialkirche der Pfarrei St Stefan Sonneberg im Dekanat Meiningen des Bistums Erfurt 1 Sie tragt das Patrozinium des heiligen Leopold St Leopold in Hildburghausen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund eines Edikts das Herzog Ernst von Sachsen Hildburghausen am 31 Juli 1711 erliess fanden franzosische Protestanten denen besondere Privilegien gewahrt wurden in Hildburghausen als Glaubensfluchtlinge Asyl In den folgenden Jahren entstand im Norden vor den Toren der Altstadt ein neues Stadtviertel das Hugenottenviertel Im August 1720 beauftragte die Gemeinde der franzosisch reformierten Christen die Errichtung eines eigenen Gotteshauses fur 2000 Taler Am 5 Mai 1721 wurde der Grundstein gelegt und am 31 Juli 1722 folgte durch den Pastor Jean Caspar Schneider die Einweihung des Tempels im Beisein des gesamten Hildburghauser Hofes Fast hundert Jahre spater im November 1824 schloss sich aufgrund stark gesunkener Mitgliederzahl die reformierte Gemeinde mit der lutherischen Gemeinde zur Unierten Kirche der Neustadt zusammen 2 Am 27 April 1829 verkaufte sie ihr Gotteshaus fur 1200 rheinische Gulden an die katholische Kirchengemeinde Die Finanzierung des Kaufs erfolgte durch weltweite Spenden unter anderem des Prager Erzbischofs Wenzel Leopold Ihm zur Ehre wurde die Kirche spater unter den Schutz des heiligen Leopold gestellt In der Folge liess die katholische Gemeinde den Innenraum umgestalten Ursprunglich waren die Banke in Kreisform und die Empore ganz umlaufend um einen einfachen Abendmahltisch in der Mitte angeordnet Eine weitere Umgestaltung des Innenraums wurde 1913 durchgefuhrt Eine Sanierung des Kirchturms erfolgte 1989 Eine umfangreiche Restaurierung des Innenraums fand Anfang der 1990er Jahre statt Architektur BearbeitenDie Architektur des neun Meter hohen Barockbaus der als Grundriss ein von Westen nach Osten gestrecktes Achteck von etwa 22 Meter Lange und 14 Meter Breite sowie 335 Quadratmeter Grundflache hat orientierte sich am 1664 zerstorten Temple Neuf von Montauban Ursprunglich waren zwolf Fenster und vier Turen vorhanden vier Fenster und drei Turen wurden nach 1829 zugemauert Das Eingangsportal auf der Westseite verblieb Uber dem Nordportal befindet sich zu Ehren von Herzog Ernst Friedrich I der den Bau unterstutzte das Grosse Sachsische Wappen Den Abschluss bildet ein Walmdach mit einem holzernen verschieferten Dachreiter in der Mitte Der Turm hat einen achteckigen Grundriss mit einer geschweiften Kuppel und aufgesetztem Knopf sowie Turmzier Ausstattung BearbeitenDer Innenraum mit etwa 150 Sitzplatzen wird durch den Hochaltar auf der Ostseite gepragt Er ist ein Geschenk von Erzbischof Wenzel Leopold und stammt aus der Aschaffenburger Stiftskirche Im Jahr 1864 erfolgten seine Herrichtung und die Vergoldung des Nussbaumholzes Mittelpunkt des Altars ist der im unteren Teil angeordnete Tabernakel uber dem die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind und die Heiligen Drei Konige dargestellt sind Den oberen Abschluss bilden die Figur des heiligen Georg und das Jesus Monogramm in einem Strahlenkranz Auf der Sudseite steht ein Marienaltar aus dem Jahr 1746 der die Aufnahme Mariens in den Himmel zeigt Das Deckengemalde mit der Darstellung der Verklarung des Herrn schuf Max Rossmann im Jahr 1913 Die Orgel ist ein Werk des Gothaer Orgelbaumeisters Rudolf Bohm der die zweimanualige mechanische Schleifladenorgel im Jahr 1955 errichtete Unter den Emporen und den seitlichen Kirchenfenstern befindet sich ein Kunstwerk mit einer besonderen Entstehungsgeschichte ein Kreuzweg bestehend aus vierzehn Stationstafeln und einer Informationstafel uber den Hintergrund seiner Entstehung aus dem Jahr 1940 41 geschaffen vom Glasmalereikunstler Wilhelm Putz aus Munchen im Auftrag von Saarlandern die 1939 40 in Hildburghausen evakuiert waren und die den Kreuzweg ex voto gestiftet haben Im Dachreiter hangt eine Bronzeglocke von etwa 60 Zentimetern Hohe 90 Zentimetern Durchmesser und einem Gewicht von 6 Zentnern und 38 Pfund Sie tragt Renaissance Ornamente am oberen und unteren Rand die furstlichen Initialen das herzogliche Wappen und die Aufschrift Johann Heinrich Graulich in Hildburghausen goss mich 1722 Literatur BearbeitenJoachim Neubert Gunter Stammberger Bernhard Grossmann Martin Hoffmann Die Kirchen im Landkreis Hildburghausen nichts anderes als Gottes Haus die Pforte des Himmels Verlag Frankenschwelle Hildburghausen 2006 ISBN 3 86180 174 4 S 150 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Leopold Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Leopold auf der Webprasenz der Pfarrei St Stefan Sonneberg Keine Gnade fur den HolzwurmEinzelnachweise Bearbeiten Pfarreien Bistum Erfurt Abgerufen am 5 Januar 2023 Episode der Stadtgeschichte50 428628 10 727366 Koordinaten 50 25 43 1 N 10 43 38 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Leopold Hildburghausen amp oldid 229514753