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St Karl Borromaus ist eine katholische Pfarrkirche im Kolner Stadtteil Sulz die 1930 nach Planen der Architekten Ferdinand Pasmann und Joseph Bonn erbaut und geweiht wurde Die Kirche steht unter dem Patrozinium von Karl Borromaus und ist seit 1983 denkmalgeschutzt Unter den katholischen Kirchen der Moderne in Koln nimmt sie eine Doppelstellung zwischen Expressionismus und Neuem Bauen ein und die erste Kirche in Koln die als Teil eines geschlossenen Wohnblocks gebaut wurde Ansicht von Norden Zulpicher Strasse Redwitzstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ruckansicht von der HofseiteDer Stadtteil Sulz wuchs bevolkerungsmassig in den 1920er Jahren so stark an dass die Kirchengemeinde St Nikolaus trotz vorheriger Gemeindeausgrundungen immer noch 30 000 Mitglieder zahlte Man erwarb deshalb ein Eckgrundstuck an der Zulpicher Strasse auf dem Gelande einer ehemaligen Kiesgrube und beauftragte die Kolner Architekten Pasmann und Bonn mit dem Bau der Kirche und einer umgebenden Wohnbebauung 1 Der erste Spatenstich erfolgte am 30 Marz 1930 die Grundsteinlegung am 9 Juni am 9 November desselben Jahres wurde der Bau von Weihbischof Joseph Hammels geweiht 2 Im Zweiten Weltkrieg wurde St Karl Borromaus durch Luftangriffe stark beschadigt jedoch nicht zerstort Dach und Sakristei trugen erhebliche Schaden davon und die Fenster waren samtlich zertrummert Die Reparaturarbeiten waren 1946 abgeschlossen In den Folgejahren wurde die Gemeinde zunachst zur Rektoratspfarrei dann 1950 zur selbstandigen Pfarrei erhoben Georg Meistermann schuf 1959 die 14 neuen Fenster eine grossere Neugestaltung des Inneren und Renovierung im Nachgang zum Zweiten Vatikanischen Konzil nahm 1967 der Architekt Gottfried Bohm in Zusammenarbeit mit dem Kunstler vor der hierzu vor allem den Altarbereich erneuerte Am 20 Januar 1983 wurde St Karl Borromaus unter der Nummer 1307 in die Denkmalliste der Stadt Koln aufgenommen 3 In den 1980er Jahren gab es eine Reihe von Sanierungs und Umbaumassnahmen im direkten Umfeld der Kirche sowie bei den Fenstern erganzt von weiteren Modernisierungen 1991 bei denen die Orgel erneuert der Hochchor modernisiert und eine Werktagskapelle angebaut wurde Die Leitung hierbei hatte Bert Kellermann Zum Jahreswechsel 2001 2002 loste sich die Gemeinde ebenso wie ihre ehemalige Muttergemeinde St Nikolaus auf und grundete sich als gemeinsame St Nikolaus und Karl Borromaus neu 2 Plane die Kirche zu einem Kolumbarium umzuwidmen wurden fallengelassen stattdessen werden die im Untergeschoss liegenden Gemeinderaume inzwischen auch weltlich durch verschiedene Einrichtungen genutzt 4 Baubeschreibung BearbeitenDer grosse Backsteinklinkerbau dessen Ornamente Anklange an den Expressionismus zeigen steht an einem Eckgrundstuck und fugt sich in Hohe und Fassadenmaterial an zwei Strassen in die Wohnbebauung ein Nur zur Zulpicher Strasse hin stehen Nordseite und Turm offen und fuhren auf einen kleinen zur Strasse leicht erhohten Vorplatz Gegenuber dem Turm der sich an der Strassenflucht orientiert tritt der Hauptbau etwas zuruck und macht so Platz fur eines der beiden Eingangsportale Das zweite offnet sich aus dem nordlichen Seitenschiff zum Vorplatz hin Der Baukorper ist geradlinig und wird von einem schlichten Satteldach bedeckt Die Langhausfassade ist in acht schmale Achsen strukturiert von denen die erste an der Portalseite ohne Fenster ist Die schmalen rechteckigen Fenster zwischen den Wandabschnitten sind durch schmale Rahmungen in eine Bahn von Quadraten gegliedert Der schmalere Chorbereich ist dem Aussenbau kaum anzusehen da er auf der gegenuberliegenden Strasse in die Wohnbebauung ubergeht er ragt dort nur leicht erhoht und mit einem kleinen Giebel aus seiner Umgebung hervor Im Inneren dessen aktuelles Erscheinungsbild sich primar aus der Umgestaltung von 1967 ergibt bietet sich ein anderer Eindruck Hell verputzt sachlich kuhl und pfeilerlos erstreckt sich ein Einraum von der durch eine Empore uberbauten Vorhalle bis zum Chor Die Stutzenlosigkeit wird durch kraftige Unterzuge aus Beton ermoglicht 5 die auch zu unterschiedlichen Deckenhohe fuhren diese ist in der Mittelachse durchgehend bis zum Chor erhoht gegenuber den seitlichen Raumbereichen Sie hebt sich zusatzlich durch eine kraftig dunkelblaue Farbfassung von den ubrigen Wanden und Decken ab Der Altarbereich liegt erhoht und wird durch hoch liegende Fenster beleuchtet diese werden durch die Bauhohe des Chors gegenuber der Wohnbebauung moglich Im Turm der fruher als Taufkapelle diente befindet sich inzwischen eine Werktagskapelle Er ist fensterlos und schliesst unter der Traufe mit einem Rautenfries ab auf seinem Walmdach steht ein Kreuz als Turmbekronung Uber seinem Aussenportal das ebenso gestuft ist wie das Eingangsportal ist eine Bronzeskulptur von Karl Borromaus angebracht 6 Ausstattung Bearbeiten nbsp Orgelempore mit FreipfeifenprospektDie Meistermannschen Fenster von 1959 zeigen eine Versammlung von Heiligen Therese von Lisieux Christophorus die Heilige Familie Gabriel Raphael und Elisabeth auf der Sudseite Hildegard Bonifatius Albertus Magnus Petrus Laurentius Don Bosco und Franziskus auf der Nordseite Die Bleiverglasung wurde aus Uberfang und Opalglas in weissen und grauen Tonen von Wilhelm Derix angefertigt und von Meistermann mit Schwarzlot bemalt 7 Ebenfalls von Meistermann stammt das Wandgemalde hinter dem Altar eine optische Variation zu einigen Gedanken des hl Johannes vor dem das Gabelkreuz mit zwei Begleitskulpturen von Wilhelm Tophinke aufgestellt wurde Dieses hing bis zu der Umgestaltung als Kreuzigungsgruppe an der Altarwand mit Maria Magdalena als mittlere tief unterhalb des Kreuzes aber aus demselben Stamm geschnitzte Figur Diese wurde fur das neue Konzept entfernt 8 Ein seitlicher Sakramentsaltar aus weissem Marmor wurde im Rahmen der Umgestaltung von Gottfried Bohm entworfen die neue Tabernakeltur von Klaus Balke 6 Bei der Umwidmung der Taufkapelle zur Werktagskapelle bekam das Taufbecken von ca 1930 vor dem Sakramentsaltar seinen Platz Die dreimanualige Seifert Orgel mit 37 Registern stammt von 1954 und wurde in den Jahren 1990 1991 vollstandig uberholt Die Pfeifen stehen symmetrisch und ohne Prospekt frei im Raum 9 Das zweistimmige Gelaut besteht aus einer Leihglocke von 1924 aus der Glockengiesserei Otto die 1930 eingebaut und 1947 von der Giesserei kauflich erworben wurde sowie einer so genannten Patenglocke Dies ist eine gotische Glocke von 1521 die ursprunglich aus der Stadtkirche in Swierzawa in Schlesien stammte und zu Kriegszwecken abgegeben und eingelagert worden war dann aber den Krieg unbeschadet uberstanden hatte Die Schlagtone sind dis1 fis1 10 11 Literatur BearbeitenHeinrich Loosen Ursula Knott St Karl Borromaus Katholische Pfarrkirche in Koln Sulz Geschichte Gebaude Gestaltung Kirchenfuhrer Text ist weitestgehend ubereinstimmend mit dem Text der Website diese ist aktueller und vollstandiger Hrsg Pfarrgemeinde St Karl Borromaus Koln 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Karl Borromaus Koln Sulz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde mit ausfuhrlichen Beschreibungen und historischen sowie aktuellen FotosEinzelnachweise Bearbeiten Die Geschichte von St Karl Borromaeus Koln Sulz Abgerufen am 15 April 2020 a b Chronik der Kirche St Karl Borromaus Koln Sulz Abgerufen am 15 April 2020 Suche in der Denkmalliste Abgerufen am 4 April 2020 St Karl Borromaus Abgerufen am 15 April 2020 Helmut Fussbroich Dierk Holthausen Architekturfuhrer Koln Sakralbauten nach 1900 1 Auflage Bachem Koln 2005 ISBN 3 7616 1683 X S 64 65 a b Monika Schmelzer Sankt Karl Borromaus In Manfred Becker Huberti Gunter A Menne Hrsg Kirchen in Koln Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 S 87 Fenster Abgerufen am 15 April 2020 Kreuz und Chorwandgemalde Abgerufen am 15 April 2020 Die Orgel von St Karl Borromaus Koln Sulz Abgerufen am 15 April 2020 Die Glocken von St Karl Borromaus Koln Sulz Abgerufen am 15 April 2020 Gerhard Hoffs Glocken katholischer Kirchen Kolns Koln 1985 S 703 archive org PDF 50 922198 6 92275 Koordinaten 50 55 19 9 N 6 55 21 9 O Kolner Kirchen des Neuen Bauens St Dreikonigen St Elisabeth von Thuringen St Engelbert Heilig Kreuz St Karl Borromaus Melanchthon Kirche St Petrus Canisius Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Karl Borromaus Koln amp oldid 227040520