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St Dreikonigen ist eine katholische Pfarrkirche im Kolner Stadtteil Bickendorf die in den Jahren 1928 bis 1929 nach Planen der Architekten Hans Peter Fischer und Heinrich Forthmann erbaut und im Januar 1929 geweiht wurde Die Kirche steht unter dem Patrozinium der Kolner Stadtpatrone den Heiligen Drei Konigen und ist seit 1982 denkmalgeschutzt Dreikonigenfenster an der Portalseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 6 1 AnmerkungGeschichte Bearbeiten nbsp St Dreikonigen kurz nach der Fertigstellung noch kein verbindender ArkadengangMit dem GAG Siedlungsbau in Bickendorf das sich von einem Dorf zu einem schnell wachsenden Vorstadtviertel entwickelte hatte sich die katholische Bevolkerung der Gemeinde St Rochus stark vergrossert so dass der Bau einer neuen Kirche geboten war Bickendorf II war dabei eine von Wilhelm Riphahn und Caspar Maria Grod geplante Siedlung im Stil des rheinischen Expressionismus mit Tendenz zum Neuen Bauen 1 Im Juni 1927 konnte infolge eines Tauschvertrages mit der Stadt Koln ein geeigneter Bauplatz in der Siedlung erworben werden Ein Wettbewerb unter 44 katholischen Architekten in Koln stellte die Anforderung einer Kirche fur 800 Erwachsene und 300 Kinder die sich organisch in die Siedlung einzufugen habe Diese Aufgabe sah die Jury am besten im Entwurf der Architekten Fischer und Forthmann erfullt so dass der erste Spatenstich am 26 Februar 1928 die Grundsteinlegung am 10 Juni desselben Jahres erfolgte 2 Nach zehn Monaten Bauzeit konnte zum Dreikonigsfest am 6 Januar 1929 die Weihe der Kirche durch Weihbischof Hermann Joseph Strater gefeiert werden Allerdings war die Kirche bei weitem nicht fertig die Ausstattung Wandbemalung und auch einige Anbauten inklusive Wohnungen fur die Geistlichen zogen sich uber die Folgejahre es war die Zeit der Weltwirtschaftskrise bis 1934 als vorerst letztes Detail die Turmuhr installiert wurde Im Juni 1931 wurde die Gemeinde von St Rochus unabhangig und zur Rektoratsgemeinde erhoben Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche zwar nicht vollstandig zerstort aber doch stark durch Luftangriffe und 1945 zuletzt auch durch Granatbeschuss in Mitleidenschaft gezogen so dass zum Kriegsende nur noch die Beichtkapelle fur Gottesdienste genutzt werden konnte 3 In der unmittelbaren Nachkriegszeit konnte St Dreikonigen recht zugig wieder in Gebrauch genommen werden anders als andere Kolner Kirchen So feierte beispielsweise Kardinal Frings hier drei Jahre lang die Messe zum Dreikonigsfest bevor sie ab 1948 wieder im Dom zelebriert werden konnte Auch die erste Radioubertragung der Predigt eines Kardinals in Verbindung mit einer Eucharistiefeier durch den NWDR am 6 Januar 1948 fand aus St Dreikonigen statt 3 Nach der Wahrungsreform 1949 wurde als erstes neues Ausstattungsstuck eine neue Bronzeglocke gestiftet eine weitere die das Gelaut wieder vervollstandigte kam 1955 dazu Ab 1950 wurden auch die zerstorten Buntglasfenster zum Teil durch Rekonstruktionen der Originale 4 erneuert 1959 waren die Wiederherstellungsarbeiten die der Architekt Fischer selbst wieder geleitet hatte 4 abgeschlossen 3 Im Nachgang zum zweiten Vatikanischen Konzil erfolgte ab 1964 ein Umbau des Altarraums der Sakristei und der Beichtstuhle der alte Altartisch wurde zersagt zum Altar einer neuen Werktagskapelle 3 Am 1 Juni 1982 wurde St Dreikonigen unter der Nummer 1034 in die Denkmalliste der Stadt Koln aufgenommen 5 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Aussenansicht von Sudosten 2014Der Stahlbetonbau ist mit seinen schlichten kubischen Formen und weissen Wandflachen deutlich dem Neuen Bauen verpflichtet hat jedoch auch noch expressionistische Anklange etwa die uberzogen schmalen gotisierenden Lanzettfenster und die spitzbogigen Eingangsportale 4 Die Eingangshalle das Langhaus und der Chor bestehen aus einem leicht gestaffelten zum Chor hin schmaler werdenden Baukorpergefuge mit gleicher Hohe Auf der Eingangsseite ist diesem ein schlanker zweifach gegliederter Turm beigestellt Die Verbindung zur umgebenden Bebauung erfolgt durch einen Arkadengang mit drei Bogen der mit einer weiteren Arkadenwand einen kleinen Vorhof bildet Gegenuber der Turmseite erganzt ein niedriger Eingangsanbau die Front wahrend ein weiterer Anbau an der gegenuberliegenden Chorseite eine Seitenkapelle mit Apsis ebenfalls eingeschossig beherbergt Eine durch Ziegelpfeiler gestutzte Empore nimmt die komplette Breite der sudlichen Eingangswand des Kirchensaals ein Eine flache dunkle Holzbalkendecke verbindet alle Gebaudeteile bis in den Chorbereich hinein Die Stufen zum erhohten Altarbereich mit raumhoher Nische Exedra erstrecken sich uber die volle Langhausbreite und auf derselben Hohe zieht sich an der ansonsten weiss verputzten Wand ein unverputzter Ziegelsockel entlang Das Lichtgefuge des Innenraums wird massgeblich durch die auf drei Seiten eingesetzten Lanzettfenster bestimmt An den Seitenfassaden stehen diese einzeln wahrend sie auf der Portalseite funf und an den Seitenwanden des Chors jeweils dreibahnig verlaufen 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp Turmbekronung und UhrAlle Langhaus und Fassadenfenster von Jan Thorn Prikker mit ihren geometrischen Kompositionen aus den Jahren 1932 33 wurden am 20 21 April 1944 zerstort 6 Das aus funf dichten Lanzettfenstern bestehende figurlich gestaltete Dreikonigenfenster in der Portalwand schuf der Thorn Prikker Schuler Wilhelm Schmitz Steinkruger Dessen Kriegsbeschadigungen restaurierte der Kunstler 1952 selbst ebenso wie er die Rekonstruktion der anderen zerstorten Fenster anhand von Fotografien ubernahm 1 Weitere Fenster befinden sich in der Taufkapelle und in der Sakristei sie stammen von Josef Henseler aus den Jahren 1965 und 1975 6 Die Kirche ist insgesamt ansonsten sehr sparsam ausgestattet es gibt keine Skulpturen Vor der Altarwand hangt ein schlichtes Kreuz und die nachkonziliaren Stucke Ambo Altartisch und Tabernakel stammen von Heinz Gernot 4 Zwei der ursprunglichen Bronzeglocken der Glockengiesserei Otto von 1932 mussten 1942 zu Kriegszwecken abgeliefert werden 3 Durch Stiftungen wurden gleichnamige und identisch beschriftete Glocken 1949 und 1955 neu gegossen um das dreistimmige Gelaut wieder zu komplettieren Die Schlagtone sind g1 b1 c1 7 Anm 1 Eine dreimanualige Sauer Orgel mit 44 Registern stammt von 1986 sie bezieht Teile der ursprunglichen Stahlhut Orgel von 1933 bis 1935 mit ein 1 2 Anm 2 Literatur BearbeitenKlaus Martin Bresgott St Dreikonigen Koln Bickendorf in Neue Sakrale Raume 100 Kirchen der Klassischen Moderne Zurich 2019 S 106f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Dreikonigen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde beim Erzbistum Koln mit Fotos aus der Bauzeit und Faksimiles historischer Dokumente Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jh e V mit Abbildungen und Erlauterungen zu den FensternEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Monika Schmelzer Sankt Dreikonigen In Manfred Becker Huberti Gunter A Menne Hrsg Kirchen in Koln Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 S 51 a b Entstehen der Gemeinde In Festschrift zum silbernen Jubilaum des Gotteshauses und der Kirchengemeinde St Dreikonigen in Koln Bickendorf Koln 6 Januar 1954 S 6 8 erzbistum koeln de PDF a b c d e 50 Jahre Dreikonigen Festschrift Koln 1979 erzbistum koeln de PDF a b c d Helmut Fussbroich Dierk Holthausen Architekturfuhrer Koln Sakralbauten nach 1900 1 Auflage Bachem Koln 2005 ISBN 3 7616 1683 X S 56 57 Suche in der Denkmalliste Abgerufen am 4 April 2020 a b Koln Bickendorf Kath Kirche St Dreikonigen In glasmalerei ev net Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V 8 Juli 2008 abgerufen am 10 April 2020 Gerhard Hoffs Glocken katholischer Kirchen Kolns Koln 1985 S 235 238 archive org PDF Anmerkung Bearbeiten Die Angaben bei Fussbroich S 57 scheinen hier fehlerhaft zu sein dort ist die Rede von einem vierstimmigen Gelaut anderem Schlagtone und einer vollig andere Giesserei was auch den Angaben in der Pfarrchronik die Anzahl der Glocken betreffend widerspricht Auch hier scheint Fussbroich zu irren Johannes Klais Bonn 1998 Dabei handelt es sich offensichtlich um eine Verwechslung mit der Kirche Heilige Drei Konige in Koln Rondorf in der sich tatsachlich besagte Klais Orgel von 1998 befindet Kolner Kirchen des Neuen Bauens St Dreikonigen St Elisabeth von Thuringen St Engelbert Heilig Kreuz St Karl Borromaus Melanchthon Kirche St Petrus Canisius Normdaten Geografikum GND 119277275X lobid OGND AKS 50 96194 6 89525 Koordinaten 50 57 43 N 6 53 42 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Dreikonigen amp oldid 231505790