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St Petrus Canisius ist eine katholische Pfarrkirche im Kolner Stadtteil Buchforst die in den Jahren 1930 1931 nach Planen des Architekten Wilhelm Riphahn und Caspar Maria Grod als Mittelpunkt der Siedlung Weisse Stadt erbaut und im Februar 1931 geweiht wurde Die Kirche steht unter dem Patrozinium des Jesuiten Petrus Canisius und ist seit 1983 denkmalgeschutzt Sie ist eine der ersten katholischen Kirchen im sachlichen Stil der Moderne und gilt als eine der wenigen im Bauhausstil errichteten Kirchen in Koln 1 2 Ansicht 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Bau 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte und Bau BearbeitenSt Petrus Canisius wurde zentraler Bau in der u a von der Gemeinnutzigen Aktiengesellschaft fur Wohnungsbau GAG seit 1926 geplanten und umgesetzten Siedlung im damals noch Kalkerfeld genannten Stadtteil Buchforst vorgesehen Der Bau ermoglichte es den Architekten Riphahn und Grod erstmals eine Kirche im Einklang mit dem umgebenden Siedlungsbau zu planen Ein erster Entwurf gelangte jedoch nicht zur Ausfuhrung da von er den verantwortlichen Entscheidern in der katholischen Kirche abgelehnt wurde Der zweite Entwurf in den Formen des neuen Bauens allerdings mit Bezugen zur traditionellen Kirchenbaukunst wurde schliesslich umgesetzt 2 Die Weihe der neuen Kirche fand am 15 Februar 1931 statt 1 Ein Grossteil der Kirche wurde zwischen 1942 und 1944 zerstort und im Wiederaufbau 1948 durch Gottfried und Dominikus Bohm wurde u a auf die Apsisfenster verzichtet und ihre Nischen zugemauert 3 1992 gestaltete die Architektin Maria Schwarz den Innenraum und Teile der Ausstattung neu 4 Am 12 April 1983 wurde St Petrus Canisius unter der Nummer 1402 in die Denkmalliste der Stadt Koln aufgenommen 5 Die ehemals selbstandige Pfarrgemeinde St Petrus Canisius ging 2006 in die neue Gemeinde St Mauritius Koln Buchheim Buchforst auf 6 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Innenraum 2015Die zentralen Grundsatze des Neuen Bauens zeigen sich insofern an diesem Bau als er sich auf die wesentlichen liturgischen Funktionen konzentriert 2 Die Bauform der Kirche die nicht geostet ist ist eine traditionelle Basilika ein uberhohtes Langhaus mit einem Apsisabschluss wird von eingeschossigen Seitenschiffen begleitet Auf der Eingangsseite fuhrt eine vorgelagerte Laube mit funf Rundbogen in die Vorhalle aus diesem Portikus steigt der Vierkantturm nur leicht seitlich heraustretend hervor Die Nebengebaude des Chors gehen in die Siedlungsbauten uber 2 Innen bleibt der grosse Saal ohne innere Stutzen dies wird erreicht durch den Einzug von kraftigen Betonbindern in Langsrichtung 7 Zwischen diesen erhebt sich nur leicht erhoht die Decke des Langhauses die sich flachig bis in die Apsis erstreckt Ursprunglich war der erhohte Altarbereich mit Apsisfenstern hell belichtet und dadurch hervorgehoben die Wande waren durch Heinrich Hoerle in abgestuften Blautonen gefasst 8 In der Nachkriegskirche sind die Fensternischen zugemauert und die Apsis glatt verputzt Licht fallt durch zwei seitliche Buntglasfenster in den Altarraum Das Langhaus ist mit seitlichen Fensterbandern ausgestattet allerdings gegliedert durch Betonstutzen Samtliche Fenster setzen sich als Raster aus kleinen quadratischen Maueroffnungen zusammen Auch am Turm finden sich die Fensterraster zur Strukturierung der Flachen wieder Allerdings wurde der bis zu seiner Zerstorung weiss verputzte Turm inzwischen mit Eternitplatten verkleidet was einen Kritiker 2004 zu dem Urteil verleitete die Kirche sei in einem erbarmlichen Zustand und der klare Turm erscheine wie ein Legostein 9 Ausstattung BearbeitenDie ursprunglichen Apsisfenster entstanden nach einem Entwurf von Franz Wilhelm Seiwert Beim Wiederaufbau der Kirche wurden die zerstorten Apsisfenster nicht ersetzt sondern zugemauert Alle 1957 neu gestalteten Buntglasfenster wurden von Wilhelm de Graaff in weitestgehend figuraler Ausfuhrung gestaltet Dabei zeigen die Fenster der Seitenschiffe Szenen aus dem Leben des Petrus Canisius auf der nordwestlichen Seite in Rot Gruntonen auf der sudostlichen in Blautonen gehalten Motive der verbliebenen Chorfenster sind die zwolf Apostel weitere Fenster finden sich in der Tauf und Marienkapelle 10 Aus der Vorkriegszeit uberkommene Ausstattungsstucke sind das Tabernakel von Eduard Schmitz sowie zwei Statuen von Josef Reimann aus dem Jahr 1937 7 Nach dem Wiederaufbau schuf Heribert Calleen 1962 als Turmbekronung ein zwolf Meter hohes Kreuz mit Tiara welches im April 2009 aus Sicherheitsgrunden vorubergehend abgenommen werden musste nachdem die Halterungen durchgerostet waren 3 Neuere Stucke die Tabernakelstele Ambo und Altartisch entwarf Maria Schwarz anlasslich der Umgestaltung des Chorraums 1992 7 Eine zweimanualige Orgel mit 28 Registern baute 1968 Willi Peter ein Zwei der drei Glocken des Vorkriegsbaus gegossen von Friedrich Wilhelm Schilling wurden durch Kriegseinwirkung zerstort Das aktuelle Gelaut ist funfstimmig und wurde 1957 von der Glockengiesserei Mabilon gegossen Die Schlagtone sind e1 g1 a1 h1 c2 11 Literatur BearbeitenBritta Funck Wilhelm Riphahn Architekt in Koln eine Bestandsaufnahme Hrsg Museum fur Angewandte Kunst Walther Konig Koln 2004 ISBN 3 88375 881 7 S 76 85 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Petrus Canisius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jh e V mit Abbildungen und Erlauterungen zu den FensternEinzelnachweise Bearbeiten a b Tag des offenen Denkmals 2019 Koln 2019 S 168 stadt koeln de PDF a b c d Britta Funck Wilhelm Riphahn Architekt in Koln eine Bestandsaufnahme Hrsg Museum fur Angewandte Kunst Walther Konig Koln 2004 ISBN 3 88375 881 7 S 76 85 a b Dirk Risse St Petrus Canisius Das Kreuz mit dem Geld 27 Juli 2009 abgerufen am 13 April 2020 deutsch Siedlung Weisse Stadt In rheinische industriekultur com Rheinische Industriekultur e V abgerufen am 13 April 2020 Suche in der Denkmalliste Abgerufen am 4 April 2020 Amtsblatt des Erzbistums Koln Nr 1 Kon 1 Januar 2006 S 10 a b c Helmut Fussbroich Dierk Holthausen Architekturfuhrer Koln Sakralbauten nach 1900 1 Auflage Bachem Koln 2005 ISBN 3 7616 1683 X S 62 63 Carsten Schmalstieg Sankt Petrus Canisius In Manfred Becker Huberti Gunter A Menne Hrsg Kirchen in Koln Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 S 137 Bauen an der weissen Stadt kulturwest de Abgerufen am 13 April 2020 deutsch Koln Buchforst Kath Kirche St Petrus Canisius In glasmalerei ev net Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V 8 Juli 2008 abgerufen am 10 April 2020 Gerhard Hoffs Glocken katholischer Kirchen Kolns Koln 1985 S 273 278 archive org PDF Kolner Kirchen des Neuen Bauens St Dreikonigen St Elisabeth von Thuringen St Engelbert Heilig Kreuz St Karl Borromaus Melanchthon Kirche St Petrus Canisius 50 95014 7 00709 Koordinaten 50 57 0 5 N 7 0 25 5 O Normdaten Geografikum GND 7738340 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Petrus Canisius Koln amp oldid 227040313