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Die evangelische Dorfkirche St Johannis steht mit umfriedeten Gottesacker im Ortsteil Gebstedt der Stadt Bad Sulza im Landkreis Weimarer Land in Thuringen Sie ist ein Kirchspiel der Kirchgemeinde Bad Sulza im Kirchenkreis Apolda Buttstadt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Die KircheDie Rose Glocke Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Kirche ist ein einschiffiger Putzbau mit eingezogenem polygonal geschlossenen Chor und hohem nordlichen Chorflankenturm aus dem 15 Jahrhundert Die heutigen Fenster und Turen sowie die Ausstattung sind 1810 entstanden so die Bezeichnung an der Nordseite der Kirche Im Chor und im Kirchturm befinden sich noch Fenster aus der Erbauungszeit Am obersten Geschoss des Turmes sind noch Masswerkfenster vorhanden Die Turmhaube stammt aus dem Jahr 1839 Innen sind an drei Seiten Emporen angebracht an den Langsseiten sind sie zweigeschossig Der Mittelraum ist mit einer Holztonne ausgestattet sowie einem dreiachsigen Kanzelaltar unter Verwendung alterer Teile Der im Raum stehende Taufstein ist aus dem Jahr 1593 Ferner befindet sich dort ein Epitaph Auf der Empore steht eine Orgel mit 14 Registern verteilt auf 2 Manuale und Pedal die zwischen 1855 und 1876 1 von einem unbekannten Orgelbauer geschaffen wurde 2 Im Turm lautet eine der wenigen uberlieferten Rose Glocken Sie wurde 1731 von Johann Christoph Rose Apolda gegossen Sie wird begleitet von einer 1959 gegossenen Eisenhartgussglocke der Firma Schilling amp Lattermann Apolda und Morgenrothe 3 Gemass Aufzeichnungen aus dem Jahr 1986 ist der untere Teil des heutigen Glockenturms der Rest eines ehemaligen Bergfrieds der sich hier ursprunglich befundenen Oberburg aus den 10 bis 12 Jahrhundert 4 Eine Ersterwahnung ist fur 1199 verzeichnet 5 Die Pfarrei Gebstedt gehort zumindest nachweisbar bis ins 13 Jahrhundert zum Kloster Paulinzella Eine Zuschreibung durch den Mainzer Erzbischof Gerhard I von Dhaun zum Kloster ist fur 1255 bekannt Es entstand der Monchshof spater Freihof heutige Hausnummer 4 eine Vogtei und das heute nicht mehr existierende Deutsche Haus nebst einem angegliederten noch vorhandenen Fachwerkhaus Insofern muss bereits eine kleine Kapelle existiert haben Im 15 Jahrhundert wurde an der besagten Stelle die erste Kirche errichtet indem der Bergfried bis auf den noch vorhandenen Kalksteinsockel zuruckgebaut und einem einfachen Satteldach versehen wurde Ebenso wurde in nordlicher Richtung eine Nische mit Spitzbogenblende in den ehemaligen Bergfried eingelassen in der eine Heiligenfigur gestanden haben muss Die ehemaligen Schiessscharten wurden zu Fenstern erweitert sind aber noc hals solche erkennbar Ferner wurde im ersten Obergeschoss des Turmes eine neue Pforte mit Spitzbogentur als Zugang zum Glockengelaut geschaffen Der Eingang zum Untergeschoss liegt nordlich zur Apsis im Kirchenschiff Spater wurde das Dach als Spitzdach erneuert Durch den Untergang des Klosters Paulinzella aufgrund der Reformation im Jahr 1533 wurden dessen Besitzungen durch den Kurfursten Johann Friedrich von Sachsen am 9 Dezember 1543 den Grafen von Schwarzburg zugesprochen Durch Erbfolge geriet Gebstedt an die furstliche Linie von Hessen Homburg welche den Freihof 1582 Kammersekretarius Johann Neumayr von Ramsla herzoglicher Rat in Weimar uberliess Bei einem Grossbrand im Jahr 1644 fiel der Kirchturm samt Langschiff den Flammen zum Opfer Wie auch in den umliegenden Dorfern u a Mattstedt konnte dies durch marodierende schwedische Truppen ausgelost worden sein 1717 erbte der furstliche Leibarzt Dr med Christian Hermann Cottendorf aus Sontra den Freihof der nun Doktorhof genannt wurde Nach dessen Tod 1733 fiel das Erbe zuruck an das Furstenhaus Hessen Homburg Im 18 Jahrhundert wahrscheinlich 1747 wurde angeregt durch einen im Freihof lebenden Hofbeamten von Traxdorf Nachfahre des Hofbeamten Hans Friedrich von Drachsdorf ursprunglich von Drechsler mit dem Um und Wiederaufbau der Kirche begonnen Das Kirchenschiff wurde dabei um das Doppelte in Richtung Westen erweitert Warum die alte Mauerlinie was einfacher gewesen ware nicht fortgefuhrt und verlangert wurde ist nicht mehr nachzuvollziehen Der nunmehr westliche Zugang ist noch vorhanden Durch den oben genannten Einbau der Orgelempore auf der Westseite wurde aber ein neuer Eingang in der Sudwand des Langschiffes gesetzt Die an dieser Stelle vorhandenen Langfenster wurden dafur eingekurzt Uber dem Westportal ist eine stark verwitterte Sandsteinplatte eingelassen welche das Patronat des Furstentums wurdigt 1782 ging der Freihof an das Furstentum Sachsen Weimar uber Aus einer Streitakte von 1837 geht hervor dass ein Michael Muller IV die verfallenen Gebaude abgerissen und auf den Grundmauern der alten Vogtei wieder errichtet hat Um eine Scheune im Westteil erganzt sind diese heute noch so im Kirchenensemble erhalten Siehe auch BearbeitenListe der Orgeln im Landkreis Weimarer Land und in der Stadt Weimar Liste der Kirchen im Landkreis Weimarer Land Liste von Glocken im Landkreis Weimarer Land und in WeimarLiteratur BearbeitenDehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2003 ISBN 3 422 03095 6 Viola Bianka Kiessling Himmlische Instrumente Ein Glocken Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda Buttstadt Weimar Apolda 2012 OCLC 914357542 Viola Bianka Kiessling Konigin der Instrumente Ein Orgel Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg Landratsamt Weimarer Land Fagott Orgelverlag Friedrichshafen 2007 ISBN 978 3 00 021071 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche Gebstedt In kirchebadsulza de Abgerufen am 10 Januar 2022 Informationen zur Orgel In orgbase nl Abgerufen am 10 Januar 2022 deutsch niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten Orgelbauakten Viola Bianka Kiessling Konigin der Instrumente Ein Orgel Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg Landratsamt Weimarer Land Fagott Orgelverlag Friedrichshafen 2007 ISBN 978 3 00 021071 6 Viola Bianka Kiessling Himmlische Instrumente Ein Glocken Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda Buttstadt Weimar Apolda 2012 OCLC 914357542 Dr R A Jung Gebstedt im Kreis Apolda Manuskript Eckartsberga 15 Januar 1986 Dr A Berg Ortsgeschichte von Gebstedt Manuskript Nachlass Archiv Pfarramt Niedertrebra51 097708 11 496516 Koordinaten 51 5 51 7 N 11 29 47 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Gebstedt amp oldid 237457205