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Die Kirche St Franziskus ist die romisch katholische Kirche von Uetikon am See am oberen rechten Zurichseeufer im Bezirk Meilen im Kanton Zurich Sie ist die derzeit Stand 2016 drittjungste katholische Kirche im Kanton Zurich nach der Kirche St Mauritius Bonstetten von 2016 und St Marien Richterswil Samstagern von 2012 Kirche St FranziskusAussenansicht von SudenEingang zur KircheInnenhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Namensgebung 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres 2 2 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Namensgebung Bearbeiten Als ab dem Jahr 1523 in Zurich die Reformation durchgefuhrt wurde wurde in den zurcherischen Untertanengebieten der katholische Ritus verboten worauf die mittelalterliche Kirche von Uetikon fur reformierte Gottesdienste verwendet wurde Der katholische Gottesdienst war bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts im Kanton Zurich verboten Im 19 Jahrhundert ermoglichten die Niederlassungs und Religionsfreiheit den Zuzug von Katholiken in den reformiert gepragten Kanton Zurich 1 Die 1863 gegrundete Inlandische Mission errichtete in Mannedorf im Jahr 1864 die alteste Missionsstation in der Schweiz aus der spater die Pfarrei St Stephan Mannedorf hervorgegangen ist Am 11 November 1864 fand in Mannedorf die erste katholische Messe seit der Reformation statt Bis weit ins 20 Jahrhundert besuchten die Katholiken von Uetikon die katholischen Gottesdienste in der benachbarten Gemeinde In Uetikon fanden im Restaurant Baumgarten ab 1966 katholische Gottesdienste statt Als dieses Restaurant abgerissen werden sollte musste nach einem neuen Gottesdienstlokal gesucht werden Deshalb wurde auf dem bereits in den Jahren 1967 und 1968 gekauften Baugrund an der Tramstrasse im Jahr 1986 eine Baracke aufgestellt welche fruher als Lebensmittelladen gedient hatte Die Holzbaracke wurde zur Franziskus Kapelle umgebaut und diente rund 20 Jahre als Gotteshaus 2 Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Als in Uetikon ab den 1990er Jahren die Einwohnerzahl stieg wurden die Platzverhaltnisse der Franziskus Kapelle zu eng sodass der Neubau einer Kirche angegangen werden musste Im Jahr 2004 wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben den die Architekten Daniele Marques Judit Laszlo und Daniel Ciccardini aus Luzern gewannen 3 In den Jahren 2007 2008 wurde der Kirchbau realisiert Weihbischof Paul Vollmar weihte die Kirche am 5 Oktober 2008 ein Zusammen mit der Kirche St Stephan Mannedorf gehort die Kirche St Franziskus Uetikon zur katholischen Kirchgemeinde Mannedorf Uetikon a S Diese ist mit ihren 4 081 Mitgliedern Stand 2021 eine der mittelgrossen katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zurich 4 Baubeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Das kirchliche Zentrum St Franziskus nimmt die traditionellen Formen eines Klosters mit Kirche Wohn und Arbeitsraumen auf die um Kreuzgangen nachempfundene Innenhofe gruppiert sind Die Formensprache und die rotliche Farbgebung sind dagegen diejenigen des 21 Jahrhunderts Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht nbsp FranziskanerkutteUber den in kraftigen Rottonen gehaltenen Innenhof gelangt der Besucher ins weisse Innere der Kirche 5 Die kunstlerische Innenausstattung schuf der Innerschweizer Jorg Niederberger Die Schlichtheit des Kirchenraumes greift das Armutsgelubde des Kirchenpatrons Franz von Assisi auf Durch Lichtbander fallt das Tageslicht in die Kirche An der Wand hinter dem Altar befindet sich ein weisses Kreuz Der Ambo nimmt die Form des Tau auf des Symbols des Kirchenpatrons Die monochrome Gestaltung der Kirche wird durch wenige Farbakzente durchbrochen So besitzt der Tabernakel Turen die geoffnet in dunklem Blau gehalten sind Das Ziborium ist dunkelrot An der linken Wand befindet sich ein vergoldetes Brett Es stammt von einem Kastanienbaum dessen Fruchte als Brot fur die Armen galten Die Wurzelseite des Stamms zeigt nach oben und verweist auf die Wurzeln des Glaubens die aus Gott Nahrung und Kraft schopfen Die Glaslichter sind in den vier liturgischen Farben gehalten und werden je nach Zeit im Kirchenjahr entzundet In der daneben liegenden Nische befindet sich statt einer Statue des Kirchenpatrons das Gewand eines Franziskanerbruders der dem Sacro Convento in Assisi angehorte und 2005 verstorben ist Die Marienstatue stammt aus Simbabwe und ist ein Geschenk der reformierten Kirchgemeinde von Uetikon ein Zeichen der Verbundenheit und der Okumene 6 Der Kreuzweg wurde von Jorg Niederberger gestaltet Der Kreuzweg befindet sich an der Kirchenwand gegenuber der Eingangsture und zeigt auf den ersten Blick vierzehn bunte Holztafeln Die Tafeln stehen auf Sockeln die mit Textstellen der Passion Jesu beschriftet sind Die traditionellen Kreuzwegstationen die in der Bibel keine Erwahnung finden wurden ausgelassen und durch biblische ersetzt In der Fastenzeit werden die Farbtafeln durch Glasscheiben verdeckt welche die Kreuzwegstationen bildlich darstellen Gezeichnet wurden diese Kreuzwegstationen von Jonas Niederberger dem damals 11 jahrigen Sohn des Kunstlers Jorg Niederberger Die bildliche Darstellung nimmt die traditionelle Biblia pauperum auf und hilft dem Betrachter wahrend der Fastenzeit die Leidensgeschichte Jesu konkret nachzuvollziehen Da die Glasscheiben in den Komplementarfarben der farbigen Holztafeln gestaltet und die bildlichen Szenen eingeatzt sind wird aus der Reihe bunter Kreuzwegstationen in der Fastenzeit eine Folge von dunklen Stationen welche das Triste des Leidenswegs Jesu erzahlen In den Gottesdiensten vom Aschermittwoch bzw von Ostern werden die Tafeln gewechselt sodass die Trauer vom Aschermittwoch bzw die Freude von Ostern konkreten Ausdruck in der Gestaltung des Kreuzwegs finden An der Altarwand ist eine funfzehnte Kreuzwegstation angebracht welche als goldgelb leuchtende Glasscheibe die Auferstehung Christi symbolisiert Die Sockel der Tafeln tragen folgende Inschrift I Garten Getsemani Mt 26 36 56 II Verrat des Judas Lk 22 47 53 III Vor dem Hohen Rat Lk 22 66 71 IV Petrus verleugnet Jesus Lk 22 54 62 V Vor Pilatus Lk 23 13 25 VI Verspottung und Dornenkranz Mk 15 16 20 VII Jesus tragt das Kreuz Mk 15 20 VIII Simon von Cyrene Lk 23 26 IX Frauen von Jerusalem Lk 23 27 31 X Jesus wird gekreuzigt Lk 23 33 38 XI Jesu Zusage Lk 23 39 43 XII Unter dem Kreuz Joh 19 25 27 XIII Der Tod Jesu Lk 23 44 49 XIV Das Begrabnis Jesu Lk 23 50 56 XV ER ist auferstanden Mk 16 1 8 7 nbsp Kuhn Orgel von 2014 nbsp Der SpieltischOrgel Bearbeiten Die Orgel wurde 2014 von der Orgelbaufirma Kuhn erbaut Das Schleifladen Instrument hat 13 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Trakturen sind mechanisch 8 I Hauptwerk C g31 Principal 8 2 Bourdon 8 3 Octave 4 4 Gedackt 4 5 Superoktave vorab Nr 6 2 6 Mixtur III 2 II Schwellwerk C g37 Gedackt 8 8 Rohrflote 4 9 Quinte 2 2 3 10 Flote 2 11 Terz 1 3 5 Tremulant Pedal C f112 Subbass 16 13 Octavbass Nr 1 8 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenKatholische Kirchgemeinde Mannedorf Uetikon a S Hrsg Kirchenrenovation 1993 Festschrift zur Kirchweihe und zum 100 Jahr Jubilaum der Pfarrkirche St Stephan Mannedorf Mannedorf 1993 Rolf Bezjak Franziskus Zentrum Uetikon Ort der Begegnung In Gewerbeverein Mannedorf Hrsg Fischotter 29 Jg Nr 7 Mannedorf 2008 Rolf Bezjak Kreuzweg Passage zum Tod Auferstehungsweg In Schweizerische Lukasgesellschaft SSL Hrsg Jahresheft 2010 2011 Kunst und Kirche Luzern 2011 S 52 57 Rolf Bezjak Franziskus Zentrum Uetikon Mannedorf 2012 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franziskus Uetikon Sammlung von Bildern Website der Pfarrei Kirche St Franziskus auf Sakralbauten chEinzelnachweise Bearbeiten Vor 1848 Memento vom 20 September 2018 im Internet Archive Website der Pfarrei St Stephan Mannedorf Uetikon abgerufen am 21 Juli 2022 Katholische Kirchgemeinde Mannedorf Uetikon a S Hrsg Kirchenrenovation 1993 Festschrift zur Kirchweihe und zum 100 Jahr Jubilaum der Pfarrkirche St Stephan Mannedorf S 7 9 Rolf Bezjak Franziskus Zentrum Uetikon Ort der Begegnung In Gewerbeverein Mannedorf Hrsg Fischotter 29 Jg Nr 7 Mannedorf 2008 S 19 21 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Jahresbericht 2021 S 105 Rolf Bezjak Franziskus Zentrum Uetikon Ort der Begegnung In Gewerbeverein Mannedorf Hrsg Fischotter 29 Jg Nr 7 Mannedorf 2008 S 23 Rolf Bezjak Franziskus Zentrum Uetikon Mannedorf 2012 S 2 7 Rolf Bezjak Kreuzweg Passage zum Tod Auferstehungsweg In Schweizerische Lukasgesellschaft SSL Hrsg Jahresheft 2010 2011 Kunst und Kirche Luzern 2011 S 52 57 Uetikon Schweiz Zurich Franziskus Zentrum Website der Orgelbaufirma Kuhn 47 264940534 8 678592571 450 Koordinaten 47 15 53 79 N 8 40 42 93 O CH1903 693838 235634 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Franziskus Uetikon am See amp oldid 227135113