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Die Kirche St Franz Xaver ist die einzige katholische Kirche in der Stadt Eilenburg im Landkreis Nordsachsen Die ehemalige katholische Pfarrkirche von Eilenburg ist seit 2010 eine Filiale der Pfarrei St Klara zu Delitzsch im Dekanat Torgau des Bistums Magdeburg Das Kirchengebaude das Pfarrhaus und die Einfriedung sind eingetragenes Kulturdenkmal in der Denkmalliste des Landesamtes fur Denkmalpflege Sachsen Objektnummer 08973264 Ansicht der Katholischen Pfarrkirche St Franziskus Xaverius mit dem Pfarramt in der Bernhardistrasse 21 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Pfarrer 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenInfolge der Reformationsgeschehnisse in Eilenburg wurde der letzte katholische Priester 1525 aus der Stadt vertrieben Fortan gab es evangelische Gottesdienste Im ausgehenden 18 Jahrhundert entstand wieder eine katholische Glaubensgemeinde Diese bestand hauptsachlich aus Saisonarbeitern und feierte ihre Gottesdienste zunachst auf Schloss Zschepplin welches zu dieser Zeit dem katholischen Grafen Wilhelm von Mengersen gehorte In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts gab es dort fur die etwa 40 bis 50 Katholiken einen eigenen Geistlichen Nach dessen Wegzug ubernahm der Pfarrer Mellmann aus Torgau den Gottesdienst in Eilenburg Aufgrund der gestiegenen Belastung beantragte Mellmann beim Bischof von Paderborn einen eigenen Priester fur die Pfarrei Eilenburg So errichtete der Bischof am 19 Mai 1852 die Missionspfarrei Eilenburg Erster Pfarrer der Gemeinde wurde Arnold Krumme Am 25 Mai 1852 fand der erste katholische Gottesdienst in Eilenburg auf dem Stadtfriedhof in der St Georgen Kapelle am Torgauer Steinweg statt Mit dem durch die Industrialisierung verursachten starken Bevolkerungswachstum in Eilenburg wuchs die katholische Gemeinde bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts auf etwa 100 Glaubige an Nach mehreren Zwischenlosungen unter anderem dem Wohn und Geschaftshaus Anton Bernhardis am Nordring verlangte die Gemeinde nach einem eigenen Gotteshaus Die Gemeinde kaufte ein Grundstuck in der damals noch selbststandigen Vorstadt Hinterstadt nordlich von Eilenburg und errichtete 1853 in der heutigen Bernhardistrasse 21 ihr Gotteshaus sowie eine Elementarschule Entsprechend den Auflagen der Stadt musste die Gemeinde auf den Bau eines Turmes aber verzichten Neben der Stadt Eilenburg umfasste der Seelsorgebezirk die Landkreise Delitzsch und Bitterfeld 1914 erfolgte der Anbau einer Apsis und einer Sakristei In den Jahren 1936 bis 1938 wurde das alte Pfarrhaus abgerissen und durch ein neues ersetzt sowie der Kirchturm errichtet Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gelangten umgesiedelte Rheinlander sowie Fluchtlinge aus den deutschen Ostgebieten nach Eilenburg Die Gemeinde wuchs in der Folge auf etwa 15 000 Glaubige an Dem mehrere Tage wahrenden Artilleriebeschuss der amerikanischen Armee im April 1945 fiel auch die katholische Kirche zum Opfer Die Gottesdienste wurden zunachst notdurftig im Freien abgehalten spater im ehemaligen Lehrerseminar und in der katholischen Schule Mit Unterstutzung des Bistums Paderborn erfolgte von 1947 bis 1949 der Wiederaufbau des kriegszerstorten Kirchenbaus nach Planen von Johannes Reuter 1 Am 29 Mai 1949 wurde das neue Gotteshaus durch Wilhelm Weskamm den damaligen Propst an St Sebastian in Magdeburg geweiht Die Gemeinde zu der die Kuratien Bad Duben und Lehelitz gehorten zahlte damals 2000 Mitglieder Die feindliche Haltung gegenuber den Kirchen in der DDR liess die Gemeinde weiter schrumpfen Diese Entwicklung setzte sich auch nach der Wende fort 2007 schloss sich Eilenburg mit den Gemeinden Delitzsch Bad Duben Lehelitz und Lobnitz zu einem Gemeindeverbund zusammen aus dem 2010 die Pfarrei St Klara hervorging Zuletzt zahlte die Gemeinde Eilenburg noch 640 Glaubige Architektur BearbeitenDie Kirche besteht aus einem Saalbau mit Satteldach einer rechteckigen Apsis und einem ostlich anschliessenden Kirchturm mit rechteckigem Grundriss der mit einem steilen Walmdach versehen ist und so breit wie das Kirchenschiff ist Eine Besonderheit ist dass der Altar entgegen der ublichen Anordnung nicht geostet sondern nach Westen orientiert ist und der Turm mit dem Hauptportal im Osten steht 2 In nordlicher Richtung schliesst sich das Pfarrhaus an welches durch einen Garagenbau mit dem Kirchenschiff verbunden ist Westlich an das Gebaudeensemble schliesst der weitlaufige Pfarrgarten an Ausstattung Bearbeiten1855 erhielt die Kirche als Geschenk von Clemens von Mengersen eine in Leipzig gegossene Glocke die noch heute gelautet wird 1906 erhielt sie einen gotischen Altar mit Tabernakel Eine Statue der Heiligen Maria Mutter Gottes ging im Zweiten Weltkrieg verloren Orgel BearbeitenDie jetzige Orgel ist das op 320 von Hermann Eule Orgelbau Bautzen aus dem Jahre 1971 und gehort zu den letzten Werken aus der Wirkungszeit von Hans Eule Sie hat mechanische Spiel und Registertrakturen Schleifladen sowie 14 Register auf zwei Manualen und Pedal Das Orgelgehause stammt von der Firma Kurt Lichtenberger aus Eilenburg Die Disposition lautet 3 I Manual C g3Gedackt 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Waldflote 2 Mixtur IV II Manual C g3Rohrflote 8 Spitzflote 4 Prinzipal 2 Krummhorn 8 Zimbel IITremulant Pedal C f1Subbass 16 Gemshorn 8 Choralbass 4 Nachthorn 2 Koppeln II I I P II PPfarrer BearbeitenAmtszeit Pfarrer1852 1857 Arnold Krumme1857 1859 Colestin Koster1859 1863 Richard Knoche1863 1891 Clemens Schulte1891 1905 Franz Josef Sunkeler Amtszeit Pfarrer1905 1906 Gustav Hoffmann1906 1922 Gustav Roderfeld1922 1934 Theodor Visarius1934 1937 Paul Gunkel1937 1939 August Bode Amtszeit Pfarrer1939 1970 Josef Schafer1970 1979 Josef Franke1979 1992 Herbert Bangel1992 1998 Norbert Kiesel1998 2010 Ulrich SchadeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Franz Xaver Eilenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der katholischen Kirche auf den Seiten der Stadt Eilenburg St Franz Xaver auf den Seiten der Pfarrei St Klara DelitzschLiteratur BearbeitenKirchenkreis Eilenburg Hrsg Spuren im Stein Kirchen im Kirchenkreis Eilenburg Messedruck Leipzig Leipzig 1994 Einzelnachweise Bearbeiten Holger Brulls Kirchenbau und kirchliche Kunst der Moderne in der katholischen Diaspora In Die St Elisabeth Kirche in Mieste Altmark und ihre Fenster von Lorenz Humburg Treffpunkt Denkmal 4 hrsg vom Landesheimatbund Sachsen Anhalt Halle 2018 S 40 Geschichte der katholischen Kirche Memento des Originals vom 10 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eilenburg de auf den Seiten der Stadt Eilenburg abgerufen am 7 Dezember 2015 Kirchenmusik Eilenburg Eule Orgel mit Disposition51 462858 12 631641 Koordinaten 51 27 46 3 N 12 37 53 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Franz Xaver Eilenburg amp oldid 238689767