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Die Kirche St Anton ist die romisch katholische Pfarrkirche von Bauma im Zurcher Oberland Sie befindet sich im Ortszentrum an der Heinrich Gujer Strasse Die dazugehorige Pfarrei ist zustandig fur die Orte Bauma und Sternenberg Kirche St Anton in BaumaAussenansicht von OstenInnenansichtBlick zur OrgelemporeAnsicht um 1906Dachreiter und Glockenturm 1956 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Namensgebung 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Kirchturm und Ausseres 2 2 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Namensgebung Bearbeiten Der christliche Glaube kam erstmals durch die Romer in die Region des heutigen Zurcher Oberlandes Im Romerkastell Irgenhausen am Pfaffikersee ist das Fundament der ersten christlichen Kirche der Region noch heute zu sehen Nach dem Zusammenbruch des Romischen Reichs kam der christliche Glaube ein zweites Mal durch die Monche Gallus und Columban in die Ostschweiz 1 Aus der Klause des hl Gallus entstand ab dem Jahr 719 das Kloster St Gallen das schon 741 in Baretswil seit dem 9 Jahrhundert auch in Bauma Grundbesitz besass Die mittelalterliche Kirche von Bauma wurde im Zuge der Reformation ab dem Jahr 1525 fur reformierte Gottesdienste verwendet Im Jahr 1650 wurde die heutige reformierte Kirche erbaut welche 1768 1770 erweitert wurde 2 Seit der Reformation in Zurich war der katholische Gottesdienst im Kanton Zurich verboten Erst das Toleranzedikt aus dem Jahr 1807 erlaubte den zugewanderten Katholiken wieder katholische Gottesdienste zu feiern vorerst allerdings nur in der Stadt Zurich Bei der Grundung der modernen Eidgenossenschaft im Jahr 1848 wurde in der Verfassung die Glaubens und Niederlassungsfreiheit verankert sodass der Aufbau katholischer Gemeinden im ganzen Kanton Zurich moglich wurde Im Juni 1866 wurde im Gasthaus Pilgersteg das zwischen Durnten und Ruti lag die erste hl Messe seit der Reformation im Zurcher Oberland gefeiert Die Kapuzinerpatres des Klosters Rapperswil hatten sich dem Bistum Chur gegenuber verpflichtet die Seelsorge im Zurcher Oberland zu ubernehmen Die damals zugewanderten Katholiken waren meist arm und lebten in der ganzen Region verstreut was den Aufbau einer katholischen Gemeinde erschwerte Im Jahr 1874 wurde die St Margarethen Kirche in Wald eingeweiht und ab dem Jahr 1882 von Weltpriestern gefuhrt 3 Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Der Pfarrer von Wald mietete im Jahr 1891 im Haus Brauerei in Gublen ein Lokal fur den Religionsunterricht der Kinder Hier wurde vereinzelt ab dem Jahr 1892 auch Gottesdienst gefeiert Im Jahr 1894 erfolgte die Grundung einer Missionsstation im Tosstal wobei die Lokale fur den Religionsunterricht und das Feiern von Gottesdiensten immer wieder wechselten 2 So wurde im Jahr 1894 im Gasthaus Lowen in Juckern ein Saal fur den Gottesdienst und den Religionsunterricht angemietet 4 Die Anzahl der katholischen Bevolkerung im Tosstal war in dieser Zeit Schwankungen unterworfen da der Bedarf an Arbeitern beim Bau der Uerikon Bauma Bahn bei zeitlich befristeten offentlichen Bauvorhaben aber auch die Beschaftigungslage in der Textilindustrie katholische Gastarbeiter aus Italien und dem Tirol zu und wieder wegziehen liessen 3 In Bauma wurde am 26 Mai 1902 ein Grundstuck fur den Bau einer katholischen Kirche mit angebautem Pfarrhaus gekauft Es handelte sich mehrheitlich um das aufgefullte ehemalige Flussbett der Toss also um Kiesboden Der Architekt Hermann Siegrist Winterthur errichtete die Kirche in den Jahren 1902 1903 Am Eidgenossischen Bettag 1903 wurde in der neu errichteten Kirche St Antonius erstmals Gottesdienst gefeiert In den folgenden Jahren kamen die Banke die Kanzel und die Kommunionbank der Taufstein und der Hochaltartisch sowie am Dachreiter eine Turmuhr von Jakob Mader Andelfingen zusammen Im Jahr 1905 erhielt die Kirche ihren Kreuzweg welcher von G Schroff Waldshut gestaltet wurde sowie eine von Spaich Rapperswil erbaute Orgel Im Jahr 1906 wurde der Innenausbau der Kirche mit den Gemalden von Joseph Heimgartner Altdorf am Hochaltar und an der Kirchendecke abgeschlossen 4 5 Nach 1906 nahm die Zahl der Katholiken im Tosstal aufgrund der Arbeitssituation stark ab sodass das Weiterbestehen der Pfarrei in Frage stand Der Bischof von Chur hielt jedoch an der Pfarrei Bauma fest und erweiterte die Grenzen der Pfarrei 6 Zum Missionsgebiet von Bauma gehorten ab dem Jahr 1909 die politischen Gemeinden Bauma Baretswil Sternenberg Hittnau Wila Fischenthal bis Oberhof Hermatswil aus der Gemeinde Pfaffikon Schalchen und Breite von der Gemeinde Wildberg sowie Ober und Unterschreizen Spitzwies Sitzberg und Hofstetten aus der Gemeinde Turbenthal 3 Im Jahr 1915 zeigten sich am Pfarrhaus so grosse Schaden dass ein Einsturz befurchtet wurde Der schlechte Baugrund das alte Tossbett fuhrte auch an der Kirche bald schon zu Rissen die mangels Finanzen immer nur notdurftig repariert werden konnten 1925 erfolgten der Ausbau des Vereinslokals unter der Kirche und der Umbau der Orgel Wahrend des Zweiten Weltkriegs mussten fur die Kriegsinternierten in Bauma Baretswil und Fischenthal zusatzliche Gottesdienste gehalten werden da die Internierten den zugewiesenen Ort auch sonntags nicht verlassen durften 7 Ein Sakristeianbau und die Sanierung des Pfarreisaales erfolgten 1951 Da die Anzahl der Katholiken nach dem Zweiten Weltkrieg anwuchs begannen 1954 die Vorarbeiten fur die Verlangerung der Kirche welche 1955 abgeschlossen werden konnte 1956 wurde neben der verlangerten Kirche ein Kirchturm errichtet in den die Glocken aus dem bisherigen Dachreiter umgesiedelt wurden Am 1 und 2 Juni 1957 wurde die fertiggestellte Kirche durch Bischof Christian Caminada eingeweiht 8 Als im Jahr 1963 im Kanton Zurich die katholische Kirche offentlich rechtlich anerkannt wurde erfolgte die Grundung der katholischen Kirchgemeinde Bauma zu der die vier politischen Gemeinden Bauma Baretswil Fischenthal und Sternenberg gehoren Um die Kirche dem Zeitgeschmack und den Vorgaben der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils anzupassen wurde sie 1975 umfassend saniert wobei auch die Gemalde von den Wanden abgetragen wurden 1977 wurde die neue Orgel eingeweiht Am 26 August 1990 wurden die neuen Glocken geweiht die auf das Gelaut der reformierten Kirche abgestimmt sind Im Jahr 1994 erfolgte eine erneute Renovierung der Kirche wobei die Banke aufgeteilt wurden sodass wieder ein Mittelgang entstand Das Altarkreuz die neuen Leuchter und die Apostelkreuze unterstrichen den sakralen Charakter des Gotteshauses 1996 wurde eine der alten Glocken vor der Kirche aufgestellt Im Jahr 2006 wurde der Kirchturm saniert 4 Aus der Pfarrei Bauma ist ab dem Jahr 1943 das Pfarrrektorat Bruder Klaus Baretswil und ab 1947 das Pfarrvikariat St Gallus Fischenthal hervorgegangen Zusammen mit der Pfarrei St Antonius Bauma gehoren sie zur Kirchgemeinde Bauma Diese ist mit ihren 2 258 Mitgliedern Stand 2021 eine der kleineren katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zurich 9 nbsp Glocke von 1904 nbsp Innenansicht vor 1975 nbsp Glockenaufzug 1990 nbsp Chorfenster von Johann Jakob Zemp Schopfung nbsp DreifaltigkeitBaubeschreibung BearbeitenKirchturm und Ausseres Bearbeiten nbsp GlockenturmDie Kirche St Anton befindet sich in Bauma an der Heinrich Gujer Strasse in unmittelbarer Nahe des Bahnhofs im Zentrum des Ortes Die Kirche aus dem Jahr 1903 wurde im Jahr 1954 1955 angebaut und besitzt seit 1956 einen Kirchturm der ein vierstimmiges Gelaut birgt Im rechten Winkel an die Kirche angebaut ist das Pfarrhaus in dem sich die Raumlichkeiten und Buros der Pfarrei befinden Im Jahr 1904 erhielt die katholische Kirche von Bauma ein dreistimmiges Gelaut welches von der Glockengiesserei Egger in Staad stammte Diese Glocken hingen zunachst im Dachreiter der Kirche und ab 1956 im neu errichteten Kirchturm Im Jahr 1990 wurden diese drei Glocken durch ein neues Gelaut ersetzt Drei der neuen Glocken wurden bereits im Jahr 1899 von der Glockengiesserei H Ruetschi Aarau gegossen und lauteten im Turm der katholischen Kirche St Pankratius Hitzkirch bis 1990 als Teil eines grosseren Gelauts Im Jahr 1990 wurden diese drei Glocken nach Bauma verbracht und durch eine ebenfalls von H Ruetschi im Jahr 1990 neu gegossene vierte Glocke erganzt Diese vierte Glocke hat den Schlagton as 10 Nummer Ton Durchmesser Gewicht Jahr1 ges1 1130 mm 847 kg 18992 as1 970 mm 528 kg 19903 b1 890 mm 433 kg 18994 des2 760 mm 255 kg 1899Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Die erste Innenausstattung wurde nach dem Bau der Kirche schrittweise erganzt da es an Geld mangelte Im Jahr 1906 konnte diese erste Ausgestaltung der Kirche mit den Gemalden der Hl Dreifaltigkeit am Hochaltar und dem Deckengemalde mit dem Abendmahl von Kunstmaler Josef Heimgartner aus Altdorf abgeschlossen werden 11 Nach dem Zweiten Vatikanum wurde ein einfacher Holzaltar vor dem Hochaltar aufgestellt Bei der Sanierung der Kirche im Jahr 1975 wurde der Innenraum neu gestaltet Die Kirche erhielt zwei neue Chorfenster des Kunstlers Johann Jakob Zemp Volksaltar Ambo Tabernakel und Taufstein wurden der Liturgiereform entsprechend aufeinander ausgerichtet und bilden eine Einheit Im Anbau von 1935 befinden sich Glasfenster von Jakob Hane welche im Jahr 1958 eingebaut wurden und Szenen aus dem Leben des Patrons der Kirche des hl Antonius von Padua darstellen Orgel Bearbeiten nbsp Spath Orgel von 1977Die erste Orgel der Kirche stammte von der Firma Spaich Rapperswil Dieses Instrument wurde im Jahr 1925 umgebaut Am 27 November 1977 wurde die heutige von der Firma Spath erbaute Orgel eingeweiht 12 Die Spiel und Registertraktur des Schleifladen Instruments ist rein mechanisch Das Gehause ist aus Eiche massiv Siegfried Hildenbrand Domorganist in St Gallen nahm die Projektberatung vor die Intonation erfolgte durch Martin Pfluger 13 I Positiv C g3Holzgedeckt 8 Rohrflote 4 Superoktave 2 Hornli II 1 3 5 1 Scharf III 1 2 II Hauptwerk C g3Geigenprinzipal 8 Trichtergedeckt 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Flachflote 2 Mixtur III IV 1 1 3 Pedal C f1Untersatz 16 Flotbass 8 Rohrpommer 4 Koppel II I I P II PLiteratur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Katholische Kirchgemeinde Bauma Hrsg 100 Jahre Kirche Bauma Jubilaumsschrift Bauma 2003 Liselotte Forster 70 Jahre Katholisch Baretswil 1940 2010 Werden und Wachsen einer Diaspora Pfarrei im Zurcher Oberland Baretswil 2011 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Anton Bauma Sammlung von Bildern Website der Pfarrei Kirche St Anton auf Sakralbauten chEinzelnachweise Bearbeiten Liselotte Forster 70 Jahre Katholisch Baretswil 1940 2010 Werden und Wachsen einer Diaspora Pfarrei im Zurcher Oberland Baretswil 2011 S 12 a b Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus S 190 191 a b c Liselotte Forster 70 Jahre Katholisch Baretswil 1940 2010 Werden und Wachsen einer Diaspora Pfarrei im Zurcher Oberland Baretswil 2011 S 12 14 a b c Aus der Chronik der Kirche St Anton Bauma Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Website der Pfarrei Katholische Kirchgemeinde Bauma Hrsg 100 Jahre Kirche Bauma Jubilaumsschrift 2003 S 5 Katholische Kirchgemeinde Bauma Hrsg 100 Jahre Kirche Bauma Jubilaumsschrift 2003 S 6 Katholische Kirchgemeinde Bauma Hrsg 100 Jahre Kirche Bauma Jubilaumsschrift 2003 S 8 Katholische Kirchgemeinde Bauma Hrsg 100 Jahre Kirche Bauma Jubilaumsschrift 2003 S 9 Katholische Kirche im Kanton Zurich Hrsg Jahresbericht 2021 S 104 Archiv der Pfarrei Bauma Katholische Kirchgemeinde Bauma Hrsg 100 Jahre Kirche Bauma Jubilaumsschrift 2003 S 3 Katholische Kirchgemeinde Bauma Hrsg 100 Jahre Kirche Bauma Jubilaumsschrift 2003 S 5 11 Bauma ZH Katholische Kirche Memento vom 18 Mai 2014 im Internet Archive Website von Spath Orgelbau 47 368067 8 880551 Koordinaten 47 22 5 N 8 52 50 O CH1903 708909 247359 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Anton Bauma amp oldid 235519015