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Das Damenstift der heiligen Anna zu Wurzburg wurde 1714 durch Johann Philipp von Greiffenclau Furstbischof von Wurzburg entsprechend einem Vermachtnis der Grafin Anna von Dernbach fur ledige Damen des frankischen Adels gegrundet Es war eines der wenigen katholischen Damenstifter Die Anzahl der Stiftsdamen war auf sechs unverheiratete Frauen aus reichsunmittelbaren Familien festgelegt Aufnahmebedingung war katholischer Glaube ein Alter zwischen 12 und 16 Jahren und ein Adelsnachweis auf acht Ahnen 1756 ermoglichte eine Schenkung durch Domherr von Ostein die Erhohung der Zahl auf acht Uber die Aufnahme entschied der Bischof von Wurzburg der auch die Abtissin ernannte Das Stift besass unter anderem die hohe und niedere Gerichtsbarkeit in Jarkendorf und einem Drittel von Abtswind beides in der Herrschaft Wiesentheid Kompetenzstreitigkeiten der richterlichen Zustandigkeit des dem Bischof unterstehenden Stifts fur Gebiete ausserhalb dessen Hochstifts fuhrten Stift und bischofliche Regierung bis vor den Reichshofrat der zugunsten des Stifts entschied Einen Prozess vor der Konzilskongregation um das Recht der Wahl der Abtissin und uber die Aufnahme neuer Damen selbst zu entscheiden verlor das Damenstift hingegen Das Vermogen wurde von einem Stiftsverwalter verwaltet der auch die niedere Gerichtsbarkeit wahrnahm Die Stiftsdamen trugen eine Scharpe mit dem Stiftszeichen eine emaillierte Medaille mit dem Bildnis der heiligen Anna auf der Vorder und dem Wappen der Familie Dernbach auf der Ruckseite Inhaltsverzeichnis 1 Abtissinnen 2 Sakularisierung 3 Stiftsgebaude 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbtissinnen BearbeitenMaria Helena von Wolfskeel 1714 1728 Maria Elisabeth von Hutten 1728 1735 Eva Theresia von Schonborn 1735 1794 Maria Anna von Guttenberg 1792 1803 Sakularisierung BearbeitenAm 25 Februar 1803 wurde das Damenstift aufgehoben die bisherigen Kanonissen erhielten eine Pension Kurz darauf wurde es von Maximilian IV Joseph neu gegrundet und dem St Anna Orden unterstellt Es wurden vier Prabenden I Klasse fur Adlige zu 800 und acht Prabenden II Klasse zu 400 Gulden fur Tochter von Beamten im sakularisierten Furstentum Wurzburg gebildet Unter Ferdinand dem Grossherzog von Wurzburg wurde das Stift 1806 aufgrund eines Staatsvertrags mit Bayern wieder unabhangig Die Statuten wurden am 22 Januar 1811 durch Grossherzog Ferdinand geandert Die Zahl der Stiftsdamen wurde nun auf 21 begrenzt Sieben sollten Adlige und 14 Burgerliche sein Bis zur Verheiratung waren ihnen finanzielle Zuwendungen zugesichert auch fur die Abtissin die aber gestaffelt waren 1814 fiel das Damenstift wieder an den St Anna Orden 1 Stiftsgebaude Bearbeiten nbsp Wiederhergestellte Mauer des StiftgebaudesDie Gebaude des Stifts befanden sich ursprunglich in der Domerpfarrgasse 12 Das neue Stiftsgebaude im Graben in der heutigen Theaterstrasse 16 wurde in den 1750er Jahren von Balthasar Neumann errichtet 2 3 nbsp Ehemaliges Stiftsgebaude um 19051803 wurde die Kirche profaniert und an Julius von Soden verkauft der hier das Churfurstlich priviligierte frankische Nationalbuhne das spatere Stadttheater Wurzburg einrichtete Das Stadttheater am Alten Bahnhof wurde wie auch die alten Stiftsgebaude am 16 Marz 1945 zerstort Das Stiftsgebaude ging am 12 Juli 1803 an den Munchner St Anna Orden und wurde fur die Versorgung von zwolf Kanonissen bestimmt Nach mehreren Besitzerwechseln ging es an die Erloserschwestern Seit 2008 beherbergt es ein Seniorenwohnheim der Caritas 4 Literatur BearbeitenMax Domarus Abtissin Eva Theresia von Schonborn und das Adelige Damenstift zur Heiligen Anna in Wurzburg Kommissionsverlag F Schoningh Wurzburg 1964 Georg Schreiber Die Bayerischen Orden und Ehrenzeichen Prestel Verlag Munchen 1964 Ludwig von Coulon Die Ritter Orden Ehren Verdienst Zeichen sowie die Orden adeliger Damen im Konigreiche Bayern Munchen 1838 S 147 169 Digitalisat Gustav Adolph Ackermann Ordensbuch sammtlicher in Europa bluhender und erloschener Orden und Ehrenzeichen Rudolph amp Dieterici Annaberg 1855 Google Books Weblinks BearbeitenDamenstift Wurzburg Basisdaten und Geschichte St Anna in Wurzburg adlige Fraulein und Beamtentochter in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Gustav Knussert Orden Ehren und Verdienstzeichen Denk und Dienstalterszeichen in Bayern Franz 1877 S 181 223 google com abgerufen am 16 August 2023 Thomas Memminger Wurzburgs Strassen und Bauten ein Beitrag zur Heimatkunde In Virtuelle Bibliothek Wurzburg 1921 S 367 abgerufen am 6 Dezember 2022 Bretter die die Welt bedeuten In LIEBE NACHBARN Das neue Stadtmagazin aus Wurzburg 19 Oktober 2015 liebe nachbarn net abgerufen am 6 Dezember 2022 Alexander Dess St Annastift Abgerufen am 6 Dezember 2022 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Damenstift Wurzburg amp oldid 238076494