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Die St Magnus Kirche ist eine evangelisch lutherische Kirche in der Gemeinde Sande im Landkreis Friesland Die 1351 auf einer kunstlichen Warft gebaute Kirche ist das alteste Gebaude in Sande St Magnus Kirche in Sande Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Glocken 5 Ausstattung 5 1 Taufbecken 5 2 Orgel 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie dem heiligen St Magnus geweihte Kirche liegt an der Hauptstrasse von Sande direkt neben dem neu geschaffenen zentral gelegenen Marktplatz Das Kirchengebaude wird vom alten Friedhof umgeben Geschichte BearbeitenDie heutige St Magnus Kirche hatte zwei Vorgangerbauten Die erste Kirche wurde um 1176 wahrend der Auseinandersetzungen zwischen den Gauen Rustringen und Ostringen zerstort Die danach errichtete Kirche soll rund 150 Jahre alt geworden sein und wurde dann so baufallig dass die heutige Kirche als dritter Kirchbau errichtet wurde Der neben der Kirche stehende Glockenturm wurde erst bedeutend spater gebaut und wird auf das Ende des 16 Jahrhunderts datiert Er ist rund 30 Meter hoch und beherbergt drei Bronzeglocken aus den Jahren 1522 1664 und 1756 1 Die Reformation vom katholischen zum evangelisch lutherischen Glauben verlief in Sande friedlich ab Ab 1531 wird der erste evangelische Prediger in Sande urkundlich erwahnt nbsp Vermauertes Hagioskop der St Magnus KircheDen Zweiten Weltkrieg uberstand die Kirche ohne nennenswerte Schaden 1991 wurde die Kirche sorgfaltig renoviert und im Jahr 2001 konnte man ihren 650 Geburtstag feiern 2 Architektur BearbeitenDie Sander Kirche wurde als kleine Saalkirche mit einer Apsis errichtet Die altesten Teile sind romanischem Ursprungs das Kirchenschiff ist gotischen Einflussen zuzurechnen Am Ostrand der Sudwand befindet sich ein heute vermauertes Hagioskop 3 Die uberwiegend barocke Inneneinrichtung stammt aus dem 17 Jahrhundert Glocken BearbeitenDie drei reich verzierten und beschrifteten historischen Glocken haben wohl wegen ihres Alters die Beschlagnahmen wahrend der beiden Weltkriege uberstanden Die grosste Glocke 1 heisst Salvatorglocke Hier die Daten im Uberblick 4 Glocke Giesser Gussjahr Gewicht Durchmesser Schlagton1 Johannes von Cappeln 1522 ca 1700 kg 1377 mm es 12 Ommo Bolinius Fraterma 1756 ca 1075 kg 1149 mm g 43 Claudius Voillo und Gottfried Baulard 1646 ca 0 560 kg 0 972 mm as 3Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht nach OstenDas 1663 datierte Altarretabel mit seinem Knorpelwerkornament und den Figuren von Moses und Aaron den vier Evangelisten und dem Auferstandenen in der oberen Zone tischlerte und schnitzte Jacob Cropelin aus Esens Eingefugt sind Gemalde des Abendmahls und der Kreuzigung Die besonders reich geschmuckten Abendmahlsbanke sind zugehorig 5 nbsp Evangelist Johannes KanzelreliefDie Kanzel von 1674 vom gleichen Bildschnitzer umgeben flache Reliefs der Evangelisten Sie wurden 1974 neu bemalt Die zuruckhaltende Ornamentik kennzeichnet den sich vom Manierismus abwendenden Stil der spaten Munstermann Nachfolger 6 An der Kanzelbrustung erkennt man die Reste einer Sanduhr zur Begrenzung der Redezeit des Predigers Teile von ehemaligen Gestuhlen oder Priechen teils 1645 datiert sind an den Wanden und der Orgelempore wieder angebracht Sie enthalten unter einer Rundbogengliederung gemalte Figuren der Evangelisten Apostel Kirchenvater und Tugenden sowie Luther und Melanchton Auf dem gemalten Epitaph fur den 1625 gestorbenen Pastor Theodor Backhaus ist er mit seiner Familie unter einer Kreuzigung als kniender Stifter dargestellt Der Rahmen besteht aus ausgesagtem und gemaltem Knorpelwerkornament Nach 1680 wurde das Epitaph fur Anton Gunther Gottfried mit dem Bildnis des Pastors in einem vielleicht von Jacob Cropelin geschnitzten Rahmen geschaffen 7 nbsp Taufbecken und PiscinaIn der Nordwand des Chors ist eine Piscina ein liturgisches Waschbecken eingelassen Taufbecken Bearbeiten Die holzerne Fassung des Taufbecken wurde im Jahre 1647 von einem unbekannten danischen Handwerker geschaffen Es hat eine achteckige Form und steht auf vier in S Form geschwungenen Fussen Im Inneren des Taufbeckens befindet sich eine Kupferschale Die Haube des Taufbecken wird von acht in S Form geschwungenen Haltern gehalten die in der Mitte zu einem Knauf zusammenlaufen In fruheren Zeiten war daran ein Seil befestigt mit der man die Haube nach oben ziehen konnte Bedingt durch diese Vorrichtung war das Taufbecken an seinen Standort gebunden Heute ist der Standort des Taufbeckens in der Apsis frei veranderlich da es diese Vorrichtung nicht mehr gibt Das Becken tragt eine Umschrift in lateinischer Sprache Hoc baptesterio donarunt ecclesiam anno 1647 Sophie Kerkers et Elisabeth Hillers Dieses Taufbecken schenkten der Kirche Sophie Kerkers und Elisabeth Hillers im Jahre 1647 Orgel Bearbeiten Die ursprungliche Orgel der St Magnus Kirche wurde 1688 vermutlich von Joachim Kayser mit sechs Registern gebaut 1886 ersetzte der Oldenburger Orgelbauer Johann Martin Schmid dieses Werk durch einen Neubau mit neugotischem Prospekt Schmids Instrument war zweimanualig mit zehn Registern und Pedal Manual und Pedalkoppel 1917 wurden die Prospektpfeifen durch die Firma Schmid entfernt und 1922 durch Prospektpfeifen aus aluminiertem Zink ersetzt 1959 wurde die Orgel von der Firma Alfred Fuhrer aus dem benachbarten Wilhelmshaven renoviert Dabei wurde die Disposition auf ihren heutigen Stand verandert 8 2012 erfolgte eine weitere Renovierung der Orgel durch die Orgelbaufirma Wurm aus Neustadtgodens Die dafur notwendigen 20 000 EUR konnten durch verschiedene Spenden aufgebracht werden 9 10 I Manual C f3Principal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Flachflote 2 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Manual C f3Gedackt 8 Quintade 8 Principal 4 Blockflote 2 Sesquialtera II Pedal C c1Subbass 16 Oktavbass 8 Flote 4 Nachthorn 2 Koppeln II I I PSiehe auch BearbeitenListe der Kirchen in der Landeskirche OldenburgLiteratur BearbeitenEv luth Kirchengemeinde Sande Hrsg 600 Jahre Kirche in Sande Verlag Paul Hug amp Co Wilhelmshaven 1951 Hans Saebens Christel Matthias Schroder Die Kirchen des Jeverlandes Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1956 S 11 15 Gunter Muller Die alten Kirchen und Glockenturme des Oldenburger Landes Kayser Verlag Oldenburg 1983 S 131 f Robert Noah Martin Stromann Gottes Hauser in Friesland und Wilhelmshaven Verlag Soltau Kurier Norden Norden 1991 ISBN 978 3 922365 95 2 S 70 ff Wilhelm Gilly Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land Baugeschichte und Bestandsaufnahme Isensee Verlag Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 126 6 S 124 f Wolfgang Koppen Unter gewolbter Decke werden einige Schatze geboten In Jeversches Wochenblatt vom 6 Dezember 1997 Kellin Meyer Wubbenhorst 650 Jahre St Magnus Kirche zu Sande Brune Mettcker Druck und Verlags GmbH Wilhelmshaven 2001 Hermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 177 f 181 196 208 212 220 f 223 Julia Dittmann Auf die Details kommt es an In Jeversches Wochenblatt 8 August 2020 S 7 Dietmar J Ponert und Rolf Schafer Ludwig Munstermann Regensburg 2016 Textband S 637 645 Tafelband S 278 283 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Magnus Kirche in Sande Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Magnus Kirche in SandeEinzelnachweise Bearbeiten Gelaut der St Magnus Kirche Sande abgerufen am 6 September 2018 Genealogie Forum Sande Memento vom 2 August 2012 im Internet Archive abgerufen am 17 Mai 2019 Ingeborg Noldeke Verborgene Schatze in ostfriesischen Dorfkirchen Hagioskope Lettner und Sarkophagdeckel Unbeachtete Details aus dem Mittelalter Isensee Verlag Oldenburg 2014 ISBN 978 3 7308 1048 4 S 89 f Luth Kirche St Magnus Gelaute auf youtube com Dietmar J Ponert R Schafer Ludwig Munstermann Der Meister die Werkstatt die Nachfolger Text und Tafelband Oldenburg 2016 S 637 639 Dietmar J Ponert R Schafer Ludwig Munstermann Der Meister die Werkstatt die Nachfolger Text und Tafelband Oldenburg 2016 S 640 641 Dietmar J Ponert R Schafer Ludwig Munstermann Der Meister die Werkstatt die Nachfolger Text und Tafelband Oldenburg 2016 S 642 645 Die beiden Abbildungen im Tafelband S 282 u 283 sind irrtumlich vertauscht Nomine net Sande St Magnus abgerufen am 3 April 2013 VR Stiftung unterstutzt Orgelsanierung in Sande abgerufen am 3 April 2013 Sande Ev luth Kirche St Magnus In Orgeln im Oldenburger Land Abgerufen am 29 November 2022 53 502189136111 8 0120801925 Koordinaten 53 30 7 9 N 8 0 43 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Magnus Kirche Sande amp oldid 232475017