www.wikidata.de-de.nina.az
Die St Eligius Kirche ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Hattendorf einem Ortsteil der Gemeinde Auetal im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen Mit dem ebenfalls denkmalgeschutzten umgebenden Kirchhof bildet die Eligius Kirche die Baudenkmalgruppe Kirchenanlage Hattendorf 1 Kirchhof und Kirchturm der Hattendorfer KircheSie ist das Gotteshaus der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Hattendorf Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg 2 im Sprengel Hannover der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers 3 Zur Kirchengemeinde gehoren die Auetaler Ortsteile Raden Antendorf Hattendorf Escher Rehren Westerwald Altenhagen Schoholtensen und Klein Holtensen die Guter Nienfeld Sudhagen und Wormsthal sowie Hessisch Oldendorfs Ortsteil Langenfeld 4 Inhaltsverzeichnis 1 Legende 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Namensgeber 5 Ausstattung 5 1 Altar 5 2 Kirchenschiff 5 3 Orgel 5 4 Turmraum 5 5 Glocken 6 Kirchhof 7 Denkmalschutz 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLegende BearbeitenZum Bau der Hattendorfer Kirche gibt es einige Legenden Nach der einen sollte der auf seine alten Tage zum Christentum bekehrte sachsische Adlige Magnus als die ihm durch den Monch Amelung auferlegte Busse fur das zuvor durch Magnus vergossene Blut vier Kirchen errichten So entstanden die Kirche Apelern die St Magnus Kirche in Beber die St Agidien Kirche in Hulsede und die St Eligius Kirche in Hattendorf 5 Nach einer anderen Legende liess die Gattin des zehn Jahre lang auf einem Kreuzzug verschollenen Ritters Magnus die vier Kirchen bauen Bei seiner spaten Ruckkehr totete er sie jedoch aufgrund eines Missverstandnisses und wurde daraufhin zum Einsiedler 6 Geschichte Bearbeiten nbsp Die Kirche in HattendorfDie St Eligius Kirche gilt als die alteste Kirche im Auetal Der Baubeginn war vermutlich im 12 Jahrhundert 4 Der alteste schriftliche Beleg stammt jedoch aus dem Jahr 1339 7 Die Kirche wurde am 16 Oktober 1642 durch Truppen des franzosischen Generals Jean Baptiste Budes de Guebriant in Brand gesteckt 8 Der im Jahr 1647 begonnene Wiederaufbau wurde zum Teil durch eine Kollekte aus dem Ausland finanziert 8 Das zweischiffige Langhaus die Sakristei und der Chor wurden etwa zu Anfang des 16 Jahrhunderts errichtet Aus diesen Bauabschnitten ergibt sich die Form einer Kreuzkirche 4 Der auf der Westseite der Kirche stehende rechteckige Turm wurde nach dem Brand mit starken Metallankern stabilisiert und wieder aufgebaut 4 1958 59 erfolgte eine grosse Renovierung der Kirche Dabei wurden das alte Gestuhl entfernt eine Fussbodenheizung eingebaut und die Emporen und die Orgel an ihrem heutigen Platz neu aufgebaut 4 Beschreibung Bearbeiten nbsp Das Epitaph an der SudosteckeDie Kirche wurde vermutlich Ende des 12 Jahrhunderts in der Form eines griechischen Kreuzes errichtet 7 Von dem ursprunglichen romanischen Gebaude 4 sind der Nordflugel fast ganz sowie die Nordwand des Westflugels und Teile der Arkade zwischen Turmraum und Westflugel erhalten 7 Die Formen der Deckengewolbe wurden wohl in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts erneuert 7 Um 1500 wurden die beiden sudlichen Hallenjoche angebaut Dazu wurde die Kirche komplett neu eingewolbt und die heutigen grossen spitzbogigen Fensteroffnungen geschaffen 7 Die Kapitelle der Saulen tragen als Verzierung jeweils ein Lamm mit der Kreuzfahne das Schaumburger Nesselblatt und den heiligen Eligius mit seinen Insignien Hammer und Zange 4 Die weitgehend aus der Anfangszeit erhaltene Nordkapelle wurde laut der Inschrift an einem Strebepfeiler im Jahr 1577 gesichert 7 Der Turm mit quergestelltem Satteldach wurde in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts fast vollstandig in die heutige Form umgebaut Das Masswerk seiner fruhen Schallarkaden besteht aus je zwei Lanzetten mit bekronender Kreisoffnung 7 An der sudlichen Aussenwand des Langhauses ist ein Epitaph eines Unbekannten angebracht Das noch ins 16 Jahrhundert zu datierende 9 giebelbekronte Sandsteinrelief 10 in Adikulaform ist etwa 2 20 hoch und 1 10 m breit Es zeigt den betend vor einem Kruzifix knienden Verstorbenen mit einer Halskrause und einem kurzen Mantel bekleidet 9 Namensgeber BearbeitenNamenspatron der Kirche ist Eligius von Noyon der Schutzpatron der Goldschmiede und Munzmeister 11 Ausstattung BearbeitenAltar Bearbeiten Das Altarretabel tragt die Jahreszahl 1516 und den Namen des Baumeisters Hans Wite 4 Der 1838 7 und zuletzt 1991 restaurierte Altaraufsatz mit einer Abendmahlsdarstellung wurde 1603 von der Wormsthaler Gutsbesitzerfamilie von Landsberg gestiftet 4 Das Holzkreuz uber dem Altar entstand im 19 Jahrhundert 4 Eine sehr alte wertvolle Bibel die als Teil der Ausstattung auf dem Altar lag wurde 1986 aus der Kirche gestohlen 4 Kirchenschiff Bearbeiten Die Holzpriechen an der Nordwand des Hauptschiffs stammen noch aus dem 17 Jahrhundert 4 Die ursprunglich aus der Zeit um 1500 stammenden Malereien an Wanden und Decke wurden in den Jahren 1920 bis 1922 freigelegt An der Sudwand des Chores kam es dabei zu erheblichen Ubermalungen und Erganzungen bis hin zu Neuschopfungen durch den Kirchenmaler 12 An der Sudwand des Chores sind die sieben Apostel Philippus Paulus Andreas Petrus Jakobus d A Judas Thaddaus und Matthias zwischen Masswerkarkaden aufgereiht An der Ostwand sind Christopherus sowie ein Eremit abgebildet An der Nordwand sind die Apostel Thomas Bartholomaus moglicherweise Matthaus Johannes sowie Simon und Matthaus mit Hellebarde abgebildet dazu die Auferstehung Christi 12 Der sechseckige Taufstein stammt aus dem 16 Jahrhundert Er ist 1 17 m hoch und mit Wappen vier Reliefs und Abbildern der vier Evangelisten geschmuckt 4 Die Kirchenfenster ohne Masswerkteilung wurden 1921 neu angefertigt 4 Orgel Bearbeiten Die Orgel 13 der Eligius Kirche wurde im Jahr 2007 restauriert 14 Sie wird ausser zu Gottesdiensten auch gelegentlich zu Konzerten genutzt 15 Turmraum Bearbeiten Im Turm steht ein grosses Holzkruzifix mit einem etwa 2 30 Meter grossen Korpus Es wurde dort 1913 wieder aufgestellt nachdem es zuvor auf dem Kirchenboden gelegen hatte 4 Glocken Bearbeiten Im Turm der St Eligius Kirche hangt ein Gelaut aus zwei Glocken 4 Die altere Bronzeglocke wurde laut ihrer Inschrift 1649 durch den Glockengiesser Ludolf Siegfried in Hannover gegossen Dazu diente die nach dem Kirchenbrand geborgene Bronze der zwei zerschmolzenen Glocken von denen eine erst 1638 gegossen worden war Siegfrieds Glocke hat eine Hohe von 88 cm und einen Durchmesser von 116 cm 16 Die siebenzeilige erhaben angebrachte Inschrift schliesstICH HEISS EIN GLOCKE UND HENGE IN TORNE UND RUFE MIT MEINER STIMME IN EWRE OHREN UND WENN IHR HORET MEINEN KLANG SO SCHICKET EUCH ZUM KIRCHGANG UND HORET MIT FLEIS GOTTES WORT DA IHR SELIG WERDET HIER UND DORT Eine etwas kleinere zweite Glocke war 1690 gegossen worden Sie musste im Ersten Weltkrieg zu Rustungszwecken abgeliefert werden Zu Weihnachten 1924 stiftete die Freiherrnfamile von Hammerstein Loxten der Kirche eine neue Glocke Diese wurde 1971 abgehangt Seit 1972 hangt im Turm eine neue kleinere Glocke 4 Kirchhof BearbeitenDer Ursprung des Kirchhofs fallt wohl mit dem Bau der ersten Kirche in Hattendorf spatestens Anfang des 14 Jahrhunderts zusammen Der Kirchhof umgibt die Kirche fast vollstandig Er ist von einer Bruchsteinmauer umgeben Auf dem Kirchhof gibt es einen teils alten Baumbestand und einige historische Grabmale 1 Nachdem das Gelande langere Zeit nicht fur Bestattungen genutzt worden war wurde 2018 ein Drittel der Flache wieder als Friedhof fur Urnenbaumgraber vorgesehen Die ubrigen zwei Drittel dienen hingegen nicht mehr als Friedhof sondern als Kirchhof 17 Denkmalschutz BearbeitenDie St Eligius Kirche ist als Einzeldenkmal gemass 3 Abs 2 NDSchG unter der Objekt ID 36231191 geschutzt 18 Die Baudenkmal Gruppe Kirchenanlage Hattendorf hat die ID 51410225 1 Siehe auch BearbeitenAbschnitt Baudenkmale in Hattendorf in der Liste der Baudenkmale in AuetalWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Eligius Kirche Hattendorf Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c Kirchhof Hattendorf Niedersachsisches Landesamt fur Denkmalpflege abgerufen am 18 August 2022 Lizenz CC BY SA 4 0 Die Gemeinden des Kirchenkreises Ev luth Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg abgerufen am 18 August 2022 Grafschaft Schaumburg Evangelisch lutherische Landeskirche Hannovers abgerufen am 18 August 2022 a b c d e f g h i j k l m n o p q St Eligius Kirche Evangelisch lutherische Kirchengemeinde Hattendorf abgerufen am 18 August 2022 Der heilige Magnus von Beber in Heimatbundgruppen Bad Munder und Barsinghausen Hrsg Uber den Deister gehen Gudrun Wildhagen Barsinghausen 1998 ISBN 978 3 9803489 5 9 S 95 Die Magnus Sage in Heimatbundgruppen Bad Munder und Barsinghausen Hrsg Uber den Deister gehen Gudrun Wildhagen Barsinghausen 1998 ISBN 978 3 9803489 5 9 S 94 a b c d e f g h Georg Dehio Auetal Hattendorf In Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen 1977 ISBN 3 422 00348 7 S 76 77 a b Sven Olav Benkhardt Kloster und Dorfkirchen in Schaumburg PDF Initiativgruppe Spurensuche der Schaumburger Landschaft e V 2019 S 17 18 abgerufen am 18 August 2022 PDF 7 32 MB a b Nr 635 Hattendorf St Eligius 1649 DI 104 Landkreis Schaumburg Nr 391 Katharina Kagerer in www inschriften net In www inschriften net 2018 abgerufen am 18 August 2022 Epitaph Initiativgruppe Spurensuche der Schaumburger Landschaft e V abgerufen am 18 August 2022 H Buchta U von Damaros Historischer Ortsspaziergang Hattendorf PDF Initiativgruppe Spurensuche der Schaumburger Landschaft e V abgerufen am 18 August 2022 PDF 53 kB a b Hattendorf St Eligius DI 104 Landkreis Schaumburg Nr 124 Katharina Kagerer In www inschriften net 2018 abgerufen am 18 August 2022 Foto der Orgel abgerufen am 18 August 2022 la Ein Hohepunkt des Jahres www szlz de 8 November 2006 abgerufen am 18 August 2022 Mit Orgel Dreisprung und Nachtkonzert www szlz de 25 Juni 2008 abgerufen am 18 August 2022 Nr 635 Hattendorf St Eligius 1649 DI 104 Landkreis Schaumburg Nr 635 Katharina Kagerer in www inschriften net In www inschriften net 2018 abgerufen am 18 August 2022 la Auf dem Kirchhof gibt es wieder Bestattungen www sn online de 6 Marz 2018 abgerufen am 18 Oktober 2022 Denkmalviewer zum Denkmalatlas Niedersachsen Niedersachsisches Landesamt fur Denkmalpflege abgerufen am 18 Oktober 2022 52 23611 9 28129 Koordinaten 52 14 10 N 9 16 52 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Eligius Kirche Hattendorf amp oldid 227135025