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Die katholische Pfarrkirche Saint Justin in Louvres einer Gemeinde im Departement Val d Oise in der franzosischen Region Ile de France ist ein romanischer Bau aus dem spaten 11 Jahrhundert der im 12 Jahrhundert erweitert und im 16 Jahrhundert im Stil der Renaissance verandert wurde Seit 1914 steht die Kirche als Monument historique auf der Liste der Kulturdenkmaler in Frankreich 1 Pfarrkirche Saint Justin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Bleiglasfenster 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Fries mit SalamanderAuftraggeber der Kirche Saint Justin war vermutlich der Prior der Benediktinerabtei Saint Martin des Champs in Paris der bis zur Franzosischen Revolution das Patronatsrecht fur Louvres innehatte Von dieser ersten einschiffigen Kirche ist nur noch das romanische Westportal erhalten Ab der Mitte des 12 Jahrhunderts wurde die Kirche um zwei Joche im Osten und die beiden Seitenschiffe erweitert Bei diesen Baumassnahmen wurde die alte Kirche weitgehend abgerissen nur die Westfassade blieb bestehen Auf die zweite Kirche gehen vier rechteckige Pfeiler mit Saulen und Pilastervorlagen zuruck Im 14 Jahrhundert erneuerte man das Gewolbe des Mittelschiffs und schuf das grosse Chorfenster Nach Zerstorungen wahrend des Hundertjahrigen Krieges und den Aufstanden des Adels gegen Ludwig XI wurde gegen Ende des 15 Jahrhunderts mit dem Wiederaufbau der westlichen Joche des Langhauses begonnen Aus der Mitte des 16 Jahrhunderts stammen die Schlusssteine Kapitelle und der Fries mit Renaissancedekor und skulptierten Salamandern dem Emblem des franzosischen Konigs Franz I 1494 1547 nbsp Romanisches WestportalArchitektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp Romanische Kapitelle am WestportalAn der Westfassade befindet sich ein zweifach gestuftes romanisches Portal aus dem Ende des 11 Jahrhunderts Es ist von Archivolten mit Zackendekor umgeben und auf beiden Seiten von zwei Saulen mit stilisierten Blattkapitellen eingefasst Die Westfassade und die Aussenmauern der Seitenschiffe die von grossen Masswerkfenstern durchbrochen sind werden von machtigen Strebepfeilern gegliedert Der Turm Saint Rieul einziger Uberrest der Kirche Saint Rieul die von der Kirche Saint Justin nur durch eine schmale Gasse getrennt war wird als Glockenturm genutzt Vermutlich besass Saint Justin niemals einen eigenen Glockenturm Innenraum Bearbeiten nbsp Gewolbe mit Schlusssteinen aus dem 16 Jahrhundert nbsp Aufgemaltes Wappen auf einer Saule mit RenaissancedekorDie Kirche ist dreischiffig und in funf Joche unterteilt die im Osten mit einem rechteckigen Chor abschliessen Das fensterlose Mittelschiff wird nur durch die Fenster der Seitenschiffe und die beiden Fenster des Chors und der Westfassade beleuchtet Im dritten Joch des Mittelschiffes befindet sich ein aufwandig gestalteter Schlussstein mit einer Lange von 1 75 m Auf vier Seiten ist er mit Nischen versehen in denen die Skulpturen der christlichen Tugenden Glaube Hoffnung Liebe und der Beharrlichkeit eingestellt sind Auch das nordliche Seitenschiff besitzt ein Gewolbe mit reich skulptierten Schlusssteinen Auf den Saulen sind Malereien mit der Darstellung von Heiligen erhalten Manche Saulen sind mit Trauerbandern Litre funeraires und den Wappen adeliger Familien verziert die nach dem Tod eines Angehorigen auf schwarzem Hintergrund aufgemalt wurden Bleiglasfenster Bearbeiten nbsp Untere Scheiben von 1925 Ludwig der Heilige Scheiben des Masswerks aus dem 16 Jahrhundert Gottvater und musizierende EngelVon den Fenstern des 16 Jahrhunderts sind nur die Scheiben eines Masswerks erhalten die in das Fenster mit Szenen aus dem Leben Ludwigs des Heiligen eingebaut wurden Es stellt Gottvater dar der von musizierenden Engeln umgeben ist Das grosse Chorfenster ist dem Schutzpatron der Kirche dem heiligen Justinus gewidmet der nach der Legende im 4 Jahrhundert von romischen Soldaten in Louvres gekopft wurde Das Fenster tragt die Jahreszahl 1884 Das gegenuberliegende Fenster von 1913 uber der Orgelempore stellt dar wie der heilige Justinus von einem Engel Krone und Martyrerpalme empfangt Vier Fenster des nordlichen Seitenschiffes stellen die Evangelisten dar Sie stammen aus dem 19 Jahrhundert Die Themen der anderen Fenster vom Anfang des 20 Jahrhunderts sind Jesus und die Kinder die Taufe Christi das Herz Jesu und der heilige Joseph Die Fenster des sudlichen Seitenschiffes sind dem heiligen Mauritius und der heiligen Genoveva gewidmet Das Fenster uber dem Sudportal stellt Ludwig den Heiligen in zwei Szenen dar die in der darunter stehenden Inschrift beschrieben werden Saint Louis porte la sainte et glorieuse couronne d epines Saint Louis rend la justice sous le chene de Vincennes Ludwig der Heilige tragt die heilige und glorreiche Dornenkrone Ludwig der Heilige halt Gericht unter der Eiche von Vincennes Das Fenster ist signiert TOURNEL 1925 Auch die weiteren Fenster wurden im fruhen 20 Jahrhundert geschaffen Sie stellen Szenen aus dem Leben des heiligen Rieul des ersten Bischofs und Schutzpatrons von Senlis dar Das Fenster mit der Darstellung der Heiligen Familie wurde wie das Fenster der Himmelfahrt Mariens im Stil des 16 Jahrhunderts ausgefuhrt Ein anderes Fenster vereint den heiligen Augustinus und den heiliggesprochenen Kaiser Heinrich II in deren Mitte die heilige Anna ihre Tochter Maria im Lesen unterweist Ausstattung Bearbeiten nbsp TaufbeckenIn den Fussboden und in den Stufen vor dem Altar sind zahlreiche Grabplatten aus dem 17 und 18 Jahrhundert eingelassen deren Inschriften und Gravuren bereits stark verblasst sind Das Taufbecken aus dem 16 Jahrhundert ist auf vier Seiten mit Szenen aus dem Leben Christi verziert Anbetung der Hirten Taufe Christi letztes Abendmahl und Auferstehung Die Szenen wurden vermutlich wahrend der Revolution stark beschadigt Orgel BearbeitenDie Orgel wurde von dem Orgelbauer Alexis Collet in Malakoff erbaut und 1935 um zwei Register erweitert Das rein mechanische Instrument hat Register auf zwei Manualen und Pedal 2 I Hauptwerk C f31 Bourdon B 8 2 Flute harmonique D 8 II Recit C f33 Quintaton B 8 4 Gambe D 8 Pedalwerk C f15 Basse Nr 1 8 6 Quinte 5 1 3 Literatur BearbeitenDominique Foussard Charles Huet Mathieu Lours Eglises du Val d Oise Pays de France Vallee de Montmorency Societe d Histoire et d Archeologie de Gonesse et du Pays de France 2 Auflage Gonesse 2011 ISBN 978 2 9531554 2 6 Le Patrimoine des Communes du Val d Oise Flohic Editions Band 2 Paris 1999 ISBN 2 84234 056 6 S 346 349 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Justin Louvres Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Saint Justin in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Informationen zur Orgel49 04139 2 50625 Koordinaten 49 2 29 N 2 30 22 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Justin Louvres amp oldid 190715008