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Der Spirit 101B war ein Rennwagen des britischen Motorsportteams Spirit Racing der 1984 an der Formel 1 Weltmeisterschaft teilnahm Er war mit einem Turbomotor von Hart ausgestattet Eine vorubergehend eingesetzte Version mit Cosworth Saugmotor hiess Spirit 101C Spirit 101B Spirit 101B in seiner ursprunglichen Version Spirit 101B in seiner ursprunglichen VersionKonstrukteur Vereinigtes Konigreich SpiritDesigner Gordon CoppuckVorganger Spirit 201CNachfolger Spirit 101DTechnische SpezifikationenChassis MonocoqueMotor Hart TurboRadstand 2718 mmGewicht 550 565 kgReifen PirelliBenzin ElfStatistikFahrer Italien Mauro Baldi Niederlande Huub RothengatterErster Start Grosser Preis von Brasilien 1984Letzter Start Grosser Preis von Portugal 1984Starts Siege Poles SR12 WM Punkte Podestplatze Fuhrungsrunden Stand Saisonende 1984Vorlage Infobox Rennwagen Wartung Alte ParameterVorlage Infobox Formel 1 Rennwagen Wartung Federung VorneVorlage Infobox Formel 1 Rennwagen Wartung Federung Hinten Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Konstruktion 3 Renneinsatze 4 Der Spirit 101C 5 Ergebnisse 5 1 Spirit 101B Hart 5 2 Spirit 101C Cosworth 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenSpirit Racing wurde 1981 von John Wickham dem ehemaligen Manager des Formel 2 Werksteams von March Engineering und dem fruheren McLaren Konstrukteur Gordon Coppuck gegrundet Spirit erschien 1982 mit Honda Motoren in der Formel 2 Europameisterschaft Ein Jahr spater debutierte das Team zusammen mit dem Spirit 201C und mit Hondas neu entwickeltem Turbomotor in der Formel 1 Im Sommer 1983 schloss Honda einen langfristigen Vertrag mit dem Spitzenteam Williams F1 Das Spirit Management hatte zunachst die Hoffnung parallel dazu als Juniorteam auch 1984 wieder Honda Motoren einsetzen zu konnen und entwickelte mit Blick auf diesen Motor fur 1984 ein neues Auto den Spirit 101 Die Hoffnung erfullte sich allerdings nicht da Williams Teamchef Frank Williams auf einer exklusiven Belieferung bestand Spirit verlor daher fur 1984 den Honda Motor und wechselte zu Turbotriebwerken von Hart Der Spirit 101B war die auf den Hart Motor zugeschnittene Weiterentwicklung des 101 der in der ursprunglich geplanten Version nie komplettiert wurde Spirit wurde 1984 finanziell von Honda unterstutzt Das zeigte sich unter anderem an Werbeaufklebern von Honda die an den Flanken des 101B angebracht waren 1 Ungeachtet dessen galt das Team das insgesamt nur 15 Mitarbeiter hatte 2 als das kleinste und finanzschwachste der Formel 1 Saison 1984 3 Der Spirit 101B wurde fur die Saison 1985 zum Modell 101D weiterentwickelt Konstruktion BearbeitenDer Spirit 101B war eines der kompaktesten Autos der Saison 1984 4 Zwei Exemplare 101B1 und 101B2 wurden gebaut 5 Der Wagen hatte ein Monocoque das teilweise aus Kunststoff bestand Einige Teile waren aus Aluminium gefertigt Das Monocoque entstand bei dem britischen Spezialisten John Thompson Da Brian Harts Turbomotor als Reihenvierzylinder weniger breit baute als Hondas V Motor war das Heck des Spirit 101B deutlich schmaler als das seines Vorgangers In der ersten Version des 101B die im Januar 1984 in Brands Hatch getestet wurde ahnelten die Seitenkasten noch denen des 201C Die bei den Weltmeisterschaftslaufen eingesetzten Versionen des 101B hatten dagegen keine herkommlichen Seitenkasten mehr Die Kuhler befanden sich schrag angeordnet vor den Hinterradern auf der Hohe des Motors 4 Das Cockpit und der Tank waren voll verkleidet der Motor hingegen war im Regelfall offen Die Radaufhangungen wurden vom 201C ubernommen Coppuck hatte zwar eine neu entwickelte Schubstrebenkonstruktion entwickelt aus finanziellen Grunden wurde sie aber weder fur den B1 noch fur den B2 umgesetzt 5 Insgesamt war der 101B leichter als sein Vorganger obwohl der Hart Vierzylinder fur sich genommen schwerer war als Hondas V6 Motor 5 Der Spirit 101B wurde von einem aufgeladenen Reihenvierzylindermotor vom Typ Hart 415 angetrieben Vergleichbare Motoren setzten die britischen Teams Toleman und RAM Racing ein Toleman das mit Ayrton Senna an den Start ging war Harts Vorzugskunde denn dessen Chef Ted Toleman hatte die Entwicklung des Hart Turbomotors zu einem uberwiegenden Teil finanziert 6 Die an Toleman gelieferten Motoren waren weiter entwickelt und daher leistungsstarker und standfester als die Motoren fur RAM und Spirit So hatten die Toleman Motoren eine elektronische Benzineinspritzung wahrend die Motoren fur RAM und Spirit lediglich mit einer mechanischen Einspritzung ausgerustet waren Die Toleman Fahrer hatten ausserdem einen Ladedruck zwischen 3 2 und im Qualifying 4 0 bar zur Verfugung die Piloten von Spirit und RAM hingegen waren auf 3 0 bar beschrankt 2 In dieser Kundenversion galt das Hart Triebwerk als leistungsschwachster Turbomotor dessen Leistung nur 30 bis 50 PS uber denen eines Cosworth DFV lag 7 Als Kraftubertragung diente ein Funfganggetriebe von Hewland 8 Renneinsatze BearbeitenBei den ersten sechs Rennen des Jahres fuhr der Italiener Mauro Baldi fur Spirit Das Team hatte sich zunachst um eine Verpflichtung von Fulvio Ballabio bemuht der vor der Saison einige Testfahrten mit dem 101B unternommen hatte Ballabio erhielt allerdings keine Superlizenz Zum Grossen Preis von Kanada ubernahm der niederlandische Debutant Huub Rothengatter das Cockpit der auch bei den folgenden sieben Rennen im Team blieb Fur die Grossen Preise von Europa und Portugal am Saisonende kehrte Baldi noch einmal zuruck Mit Ausnahme des Grossen Preises von Monaco 1984 qualifizierte sich der 101B regelmassig Auch wenn keiner der Spirit Piloten im Laufe der Saison uber den 20 Startplatz hinauskam qualifizierten sie sich bei der Halfte aller Rennen vor den Fahrern des finanziell besser ausgestatteten RAM Teams das einen vergleichbaren Motor einsetzte 2 Wahrend der Rennen senkte Coppuck den Ladedruck der Hart Motoren vielfach unter 3 0 bar ab um ihre Haltbarkeit zu erhohen Baldi und Rothengatter kamen funfmal unter den ersten 10 Fahrern ins Ziel das beste Ergebnis waren vier achte Platze RAM hingegen erreichte nur vier neunte Platze Der Spirit 101C BearbeitenZum Grossen Preis von Detroit erhielt Spirit keine Motoren von Hart In der Literatur wird dies ublicherweise auf einen Lieferengpass bei Hart zuruckgefuhrt Ausgelost durch einen Streik deutscher Metallarbeiter habe Harts Zulieferer Mahle nicht genugend Kolben produzieren konnen sodass Hart nicht fur alle Kundenteams rennfertige Motoren bereitstellen konnte 1 2 Andere Quellen spekulieren dass Spirit mit der Bezahlung der Hart Motoren in Ruckstand geraten sei und Hart daraufhin seine Vierzylinder zuruckgehalten habe Spirit reagierte auf das Ausbleiben der Hart Motoren mit einem vorubergehenden Wechsel auf Cosworth Saugmotoren In der Woche zwischen dem Grossen Preis von Kanada und dem Grossen Preis von Detroit bauten Coppuck und die Spirit Mechaniker den ersten der beiden 101B so weit um dass das Chassis einen Cosworth DFV Motor aufnehmen konnte Damit verbunden war die Verwendung herkommlicher Seitenkasten wie sie bereits am Prototyp des 101B und an seinem Vorganger 201C verwendet worden waren Die Saugmotorvariante wurde als Spirit 101C bezeichnet Spirit setzte den 101C nur zum Grossen Preis von Detroit ein Beim anschliessenden Rennen in Dallas erschien das Team wieder mit dem 101B2 mit Hart Motor Der 101C wurde im Sommer 1984 wieder zum 101B zuruckgerustet und diente dem Team bis zum Saisonende als Ersatzfahrzeug Auf dem Detroit Street Circuit fuhr Huub Rothengatter den Cosworth 101C Neben ihm setzten nur noch die beiden Fahrer von Tyrrell sowie einer der Arrows Piloten Saugmotoren ein Im Qualifikationstraining litt das Team unter erheblichen technischen und organisatorischen Schwierigkeiten Zunachst verzogerte sich die Teilnahme am Training durch einen sich selbst aktivierenden Feuerloscher dann klemmte das Getriebegestange Rothengatter fuhr die mit deutlichem Abstand langsamste Qualifikationszeit wobei sein Cosworth Motor an Defekten litt und zum Trainingsende nur noch auf vier Zylindern lief Rothengatters beste Trainingszeit lag 9 Sekunden uber der von Nelson Piquet Brabham BMW der die Poleposition belegte und 3 5 Sekunden uber der von Marc Surer im Arrows Cosworth Als 27 des Qualifikationstrainings verpasste Rothengatter damit die Qualifikation Ergebnisse BearbeitenSpirit 101B Hart Bearbeiten Fahrer Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte RangFormel 1 Weltmeisterschaft 1984 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 0 Italien nbsp M Baldi 21 DNF 8 DNF 8 DNF DNQ 8 15Niederlande nbsp H Rothengatter NC DNF NC 9 NC DNF 8Spirit 101C Cosworth Bearbeiten Fahrer Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte RangFormel 1 Weltmeisterschaft 1984 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 0 Niederlande nbsp H Rothengatter 21 DNQLegendeFarbe Abkurzung BedeutungGold SiegSilber 2 PlatzBronze 3 PlatzGrun Platzierung in den PunktenBlau Klassifiziert ausserhalb der PunkterangeViolett DNF Rennen nicht beendet did not finish NC nicht klassifiziert not classified Rot DNQ nicht qualifiziert did not qualify DNPQ in Vorqualifikation gescheitert did not pre qualify Schwarz DSQ disqualifiziert disqualified Weiss DNS nicht am Start did not start WD zuruckgezogen withdrawn Hellblau PO nur am Training teilgenommen practiced only TD Freitags Testfahrer test driver ohne DNP nicht am Training teilgenommen did not practice INJ verletzt oder krank injured EX ausgeschlossen excluded DNA nicht erschienen did not arrive C Rennen abgesagt cancelled keine WM Teilnahmesonstige P fett Pole Position1 2 3 4 5 6 7 8 Punktplatzierung im Sprint QualifikationsrennenSR kursiv Schnellste Rennrunde nicht im Ziel aufgrund der zuruckgelegtenDistanz aber gewertet Streichresultateunterstrichen Fuhrender in der GesamtwertungLiteratur BearbeitenIan Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 englisch Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 englisch David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 franzosisch Doug Nye Das grosse Buch der Formel 1 Rennwagen Die Dreiliterformel ab 1966 Verlagsgesellschaft Rudolf Muller Koln 1986 ISBN 3 481 29851 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spirit 101B Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 S 212 a b c d Ian Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 S 98 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 340 a b David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 S 235 f a b c Ian Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 S 107 Ian Bamsey The 1000 bhp Grand Prix Cars 1988 G T Foulis amp Co Ltd ISBN 978 0854296170 S 94 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 342 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 347 nbsp Rennwagen der Formel 1 Weltmeisterschaft 1984 Brabham Tyrrell Williams McLaren RAM Lotus Team ATS Renault Arrows Toleman Spirit Alfa Romeo Osella Ligier FerrariBT53 012 FW09FW09B MP4 2 0102 95T D7 RE50 A6A7 TG183BTG184 101B101C 184T FA1E FA1F JS23 JS23B 126C4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spirit 101B amp oldid 198891033