www.wikidata.de-de.nina.az
Die 9 Skiflug Weltmeisterschaft wurde vom 5 bis zum 9 Marz 1986 auf der Skiflugschanze am Kulm im osterreichischen Tauplitz ausgetragen Nach 1975 fand die WM zum zweiten Mal in der Steiermark statt Die Weltmeisterschaften wurden nach einer Umdisponierung des Skisprung Wettkampfkalenders erstmals seit 1972 wieder in einem geraden Jahr ausgetragen um nicht mit den seit dem Vorjahr nunmehr in ungeraden Jahren stattfindenden Nordischen Skiweltmeisterschaften zu kollidieren Inhaltsverzeichnis 1 Favoriten 2 Modus 3 Ergebnisse 3 1 Training 3 2 1 Tag 3 3 2 Tag 4 Gesamtergebnis 5 EinzelnachweiseFavoriten BearbeitenIm Vergleich zur letzten Weltmeisterschaft die kaum ein Jahr her war hatten sich die Vorzeichen erheblich geandert Junge leichte Springer drangten an die Spitze mit Franz Neulandtner und Pekka Suorsa hatten zwei dieser Protagonisten auf der Vierschanzentournee nachhaltig ihr Konnen unter Beweis gestellt Neulandtner war Gesamtzweiter geworden Suorsa konnte einen Tagessieg fur sich verbuchen Hinzu gesellten sich der stabile Tourneesieger Ernst Vettori und sein Mannschaftskamerad Andreas Felder aus Osterreich Bei den Finnen die ohne den Tourneedritten Jari Puikkonen angereist waren war wieder mit Matti Nykanen zu rechnen Der Weltmeister des Vorjahres war von der finnischen Mannschaftsfuhrung wegen Disziplinlosigkeiten fur die Vierschanzentournee nicht berucksichtigt worden Diese Massnahme zeigte anscheinend die erhoffte Wirkung Nykanen gewann bis zur WM sechs der elf Weltcupspringen und stand bei den bis dahin einzigen Skiflug Wettbewerben in Vikersund auf dem Treppchen In Norwegen hatte Andreas Felder beide Wettbewerbe gewonnen Nykanens Dauerrivale Jens Weissflog gelang hingegen vor der Tournee im Weltcup nur ein Podestplatz Wenig Trainingssprunge infolge Schneemangels und ein generell sinkendes Niveau innerhalb der DDR Skispringer taten ihr Ubriges So beendete der Vorjahressieger der Tournee die aktuelle Tournee auf Platz 23 Ex Skiflugweltmeister Klaus Ostwald landete gar auf Platz 55 Zudem war Weissflog Ende Januar 1986 Vater geworden und knickte beim Hallenfussball am Tag vor dem ersten Springen um Lediglich bei Ulf Findeisen war nach der ebenfalls schwachen Tournee mit einem Weltcup Sieg in Oberwiesenthal ein Aufwartstrend zu verzeichnen Insgesamt gingen 50 Teilnehmer aus 15 Landern darunter auch Ungarn und Spanien in die Wertung ein Fur Diskussionen sorgte im Vorfeld der Umbau der Schanze bei dem unter anderem 18 000 m Erde bewegt und das Schanzenprofil verandert wurde Umstrittenes Ziel des Organisationskomitees um den einstigen Weltklassespringer Hubert Neuper war es Sprunge uber die damals noch unerreichte Marke von 200 m zu realisieren Nachdem Matti Nykanen im Vorjahr in Planica 191 m gesprungen war schien diese Weite moglich Allerdings wurde dieses Ansinnen sowohl von der FIS als auch von den Springern damals eher kritisch gesehen 1 Modus BearbeitenAn beiden Wettkampftagen absolvierte jeder Teilnehmer drei Sprunge von denen die zwei am besten bewerteten Sprunge in die Wertung eingingen Ergebnisse BearbeitenTraining Bearbeiten In den drei Trainingsdurchgangen erzielte der Osterreicher Franz Neulandtner mit 188 m die grosste Weite Es folgten Nykanen 186 m Suorsa 185 m Felder 182 m und Fijas mit 180 m 2 1 Tag Bearbeiten Der Auftaktdurchgang verlief eher verhalten mit je 158 m erzielten Neulandtner und Suorsa die grosste Weite Im zweiten Durchgang erzielte Nykanen nach schwachen 123 m im ersten Durchgang die Tagesbestweite von 183 m Neulandtner und nun auch Andreas Felder sprangen nahe an die 170 m heran Im letzten Durchgang gelang dem sich kontinuierlich steigernden Felder mit 176 m die zweitbeste Weite des Tages was ihm die Fuhrung vor seinem Mannschaftskameraden Franz Neulandtner einbrachte Auf Platz vier lag hinter Ladislav Dluhos der Pole Jan Kowal Jens Weissflog belegte trotz Verletzung deb funften Rang Matti Nykanen lag vorerst nur auf Rang Neun Ebenfalls nur hintere Platzierungen erreichten Ernst Vettori 19 Klaus Ostwald 27 und Pavel Ploc 28 Platz 3 Name Land Weiten in m Punkte0 1 Andreas Felder Osterreich nbsp Osterreich 117 168 176 369 50 2 Franz Neulandtner Osterreich nbsp Osterreich 158 167 167 362 50 3 Ladislav Dluhos Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 151 164 162 347 50 4 Jan Kowal Polen 1980 nbsp Polen 137 160 161 339 50 5 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 136 165 152 338 5Tuomo Ylipulli Finnland nbsp Finnland 145 154 159 338 50 7 Thomas Klauser Deutschland BR nbsp BR Deutschland 137 156 160 335 5Franz Wiegele Osterreich nbsp Osterreich 138 158 158 335 50 9 Steve Collins Kanada nbsp Kanada 136 157 155 332 0Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 123 183 131 332 02 Tag Bearbeiten Der zweite Sprungtag war von weiten Flugen gepragt aber auch von schweren Sturzen Der Japaner Masahiro Akimoto altester Teilnehmer im Wettbewerb sturzte im ersten Durchgang und erlitt einen offenen Unterschenkelbruch Im gleichen Durchgang sturzte auch Ulf Findeisen Rolf Age Berg folgte im zweiten Durchgang Bei beiden Springern waren die Verletzungen glimpflicher obwohl die Sturze ebenso schlimm aussahen 4 Etwas uberraschend stand Thomas Klauser seit einigen Jahren bester bundesdeutscher Springer mit 176 m im ersten Durchgang die grosste Weite Dichtauf folgten aber schon Neulandtner 174 m und Nykanen 173 m wahrend Felder mit 161 m im ersten Durchgang etwas abfiel Dafur steigerte sich der Osterreicher im zweiten Durchgang und egalisierte unter dem Jubel der 30 000 Zuschauer mit 191 m den Weltrekord von Nykanen aus dem Vorjahr Der Finne sprang allerdings auch hervorragende 185 m und schob sich so nach vorn Vierschanzentourneesieger Vettori hatte auf Anraten seines Auswahltrainers Paul Ganzenhuber zu diesem Zeitpunkt die Skier schon eingepackt da er nach 149 m im ersten Durchgang keine Chancen auf eine vordere Platzierung mehr hatte Pekka Suorsa zeigte mit 175 m im zweiten Durchgang auch sein gesteigertes Leistungsvermogen Im letzten Durchgang gelang Franz Neulandtner mit 180 m nochmals ein Riesensatz den Felder aber mit 175 m konterte Nykanen schob sich mit 176 m auf den dritten Platz in der Tageswertung Platz 5 Name Land Weiten Punkte0 1 Andreas Felder Osterreich nbsp Osterreich 161 191 175 375 50 2 Franz Neulandtner Osterreich nbsp Osterreich 174 179 180 368 00 3 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 173 185 176 366 50 4 Pjotr Fijas Polen 1980 nbsp Polen 171 167 172 348 00 5 Pekka Suorsa Finnland nbsp Finnland 169 175 169 344 00 6 Tuomo Ylipulli Finnland nbsp Finnland 158 168 171 342 00 7 Thomas Klauser Deutschland BR nbsp BR Deutschland 176 158 91 339 00 8 Franz Wiegele Osterreich nbsp Osterreich 158 174 156 337 50 9 Ladislav Dluhos Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 157 165 168 333 510 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 149 165 165 332 5Gesamtergebnis BearbeitenDer WM Titel wurde erstmals von einem Athleten aus Gastgeberland gewonnen Mit Einstellung des Weltrekordes gewann Andreas Felder seinen ersten Weltmeistertitel Mannschaftskamerad Franz Neulandtner bestatigte seine gute Form der Vierschanzentournee mit dem Vizeweltmeistertitel Matti Nykanen gewann nach schwachem Beginn mit einem starken zweiten Tag noch die Bronzemedaille und somit die dritte Medaille im Skifliegen in Folge Vorjahresvizeweltmeister Jens Weissflog gelang angesichts seiner Verletzungsumstande noch ein guter neunter Platz Zu den Geschlagenen im Feld gehorten Tourneegewinner Ernst Vettori 40 Vorjahresdritter Pavel Ploc 22 aber auch die restlichen Springer aus der DDR Auch die Norweger blieben unter ihren Erwartungen deren Bester Trond Joran Pedersen belegte Platz elf Platz 6 Name Land Punkte0 1 Andreas Felder Osterreich nbsp Osterreich 745 00 2 Franz Neulandtner Osterreich nbsp Osterreich 730 50 3 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 698 50 4 Ladislav Dluhos Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 681 00 5 Tuomo Ylipulli Finnland nbsp Finnland 680 50 6 Thomas Klauser Deutschland BR nbsp BR Deutschland 674 50 7 Pekka Suorsa Finnland nbsp Finnland 673 0Franz Wiegele Osterreich nbsp Osterreich 673 00 9 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 671 010 Piotr Fijas Polen 1980 nbsp Polen 656 511 Trond Joran Pedersen Norwegen nbsp Norwegen 644 012 Jan Kowal Polen 1980 nbsp Polen 641 513 Steve Collins Kanada nbsp Kanada 636 014 Didier Mollard Frankreich nbsp Frankreich 635 015 Primoz Ulaga Jugoslawien nbsp Jugoslawien 632 516 Mika Kojonkoski Finnland nbsp Finnland 630 017 Andreas Bauer Deutschland BR nbsp BR Deutschland 626 518 Vegard Opaas Norwegen nbsp Norwegen 616 519 Miran Tepes Jugoslawien nbsp Jugoslawien 613 520 Holger Freitag Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 610 521 Patric Dubiez Frankreich nbsp Frankreich 587 022 Pavel Ploc Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 586 523 Ole Gunnar Fidjestol Norwegen nbsp Norwegen 581 024 Klaus Ostwald Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 580 525 Rick Mewborn Vereinigte Staaten nbsp USA 567 026 Frederic Berger Frankreich nbsp Frankreich 534 027 Antonio Lacedelli Italien nbsp Italien 532 028 Janez Debelak Jugoslawien nbsp Jugoslawien 530 029 Virginio Lunardi Italien nbsp Italien 529 5Sandro Sambugaro Italien nbsp Italien 529 531 Matjaz Debelak Jugoslawien nbsp Jugoslawien 527 532 Martin Svagerko Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 522 033 Bernat Sola Spanien nbsp Spanien 515 034 Mike Holland Vereinigte Staaten nbsp USA 509 535 Zane Palmer Vereinigte Staaten nbsp USA 498 036 Robert Witke Polen 1980 nbsp Polen 487 037 Mark Konopacke Vereinigte Staaten nbsp USA 485 038 Massimo Rigoni Italien nbsp Italien 481 039 Rolf Schilli Deutschland BR nbsp BR Deutschland 460 0 040 Ernst Vettori Osterreich nbsp Osterreich 458 541 Laszlo Fischer Ungarn 1957 nbsp Ungarn 453 042 Chiharu Nishikata Japan 1870 nbsp Japan 418 543 Jose Rivera Spanien nbsp Spanien 410 544 Rolf Age Berg Norwegen nbsp Norwegen 410 045 Akira Satō Japan 1870 nbsp Japan 396 546 Yasuhide Miyazaki Japan 1870 nbsp Japan 377 047 Ulf Findeisen Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 350 048 Masahiro Akimoto Japan 1870 nbsp Japan 286 549 Wolfgang Steiert Deutschland BR nbsp BR Deutschland 189 050 Jiri Parma Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 141 0Einzelnachweise Bearbeiten Neue Zeit vom 5 Marz 1986 S 6 Neues Deutschland vom 8 Marz 1986 S 12 Ergebnisse des ersten Tages Die zwei flogen auf dem Kulm Nykanen davon In Arbeiter Zeitung Wien 10 Marz 1986 S 11 Ergebnisse des zweiten Tages komplettes ErgebnisSkiflug Weltmeisterschaften Planica 1972 Oberstdorf 1973 Kulm 1975 Vikersund 1977 Planica 1979 Oberstdorf 1981 Harrachov 1983 Planica 1985 Kulm 1986 Oberstdorf 1988 Vikersund 1990 Harrachov 1992 Planica 1994 Kulm 1996 Oberstdorf 1998 Vikersund 2000 Harrachov 2002 Planica 2004 Kulm 2006 Oberstdorf 2008 Planica 2010 Vikersund 2012 Harrachov 2014 Kulm 2016 Oberstdorf 2018 Planica 2020 Vikersund 2022 Kulm 2024 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Skiflug Weltmeisterschaft 1986 amp oldid 236046841