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Die 8 Skiflug Weltmeisterschaft wurde vom 15 bis zum 17 Marz 1985 auf der Letalnica Skiflugschanze im jugoslawischen Planica ausgetragen Nach 1972 und 1979 fand die WM zum dritten Mal auf der ersten Skiflugschanze der Welt statt Die Weltmeisterschaften wurden anlasslich des 50 jahrigen Jubilaums der ersten Skiwettkampfe in Planica ausgetragen Inhaltsverzeichnis 1 Favoriten 2 Modus 3 Ergebnisse 3 1 Training 3 2 1 Tag 3 3 2 Tag 4 Gesamtergebnis 5 EinzelnachweiseFavoriten BearbeitenZur Skiflug WM reisten alle Topspringer der Weltcup Saison 1984 85 an Zuallererst waren da naturlich die beiden Dauerrivalen Matti Nykanen aus Finnland und Jens Weissflog aus der DDR zu nennen beide Olympiasieger und aktuelle Weltmeister Nykanen von der Grossschanze Weissflog von der Normalschanze Die Vierschanzentournee hatte Weissflog vor Nykanen gewonnen Fur den Sachsen war es seine erste Skiflug WM da er 1983 in Harrachov noch vor dem Wettbewerb im Training schwer gesturzt war Des Weiteren war aus Norwegen der aktuelle Weltmeister von der Grossschanze Per Bergerud angereist In der osterreichischen Mannschaft standen mit dem bis dahin Weltcupfuhrenden Andreas Felder Ernst Vettori und Franz Wiegele gleich drei Mitfavoriten die Tschechoslowaken hatten mit Vizeweltmeister Pavel Ploc und Jiri Parma mindestens zwei heisse Eisen im Feuer Die jugoslawischen Gastgeber steckten grosse Hoffnungen in Primoz Ulaga und Miran Tepes wobei speziell Ulaga noch eine Rechnung mit dem einheimischen Publikum offen hatte Noch ein Jahr vorher war er ob seines schlechten Abschneidens bei den Olympischen Spielen in Sarajevo gnadenlos ausgepfiffen worden Die DDR Vertretung reiste mit Jens Weissflog dem Skiflugweltmeister von 1983 Klaus Ostwald Ulf Findeisen und dem erst 16 jahrigen Nachwuchstalent Raimund Litschko an Holger Freitag hatte sich bei der vorherigen Vierschanzentournee in Innsbruck schwer verletzt und gehorte nicht wie 1983 zum Kader Insgesamt hatten 52 Springer aus 14 Landern gemeldet letztlich gingen 44 Teilnehmer aus 13 Landern in die Wertung ein Modus BearbeitenDa sportwissenschaftlich festgestellt worden war das bei den Springern am vierten Sprungtag eine beobachtbare psychische Ermudung einsetzte wurde die Weltmeisterschaft nur noch an drei statt vier Tagen durchgefuhrt einem Trainingstag und zwei Sprungtagen 1 Wie gewohnt absolvierte am ersten Tag jeder Teilnehmer drei Sprunge von denen die zwei punktbesten in die Wertung eingingen Die komplizierte Regelung der letzten WM mit Durchschnittsweite und Prozentberechnungen wurde nicht wieder eingesetzt Da in der Nacht zwischen den Sprungtagen ein halber Meter Neuschnee gefallen war verzogerte sich der zweite Sprungtag durch das Neupraparieren der Schanze Somit konnten nur noch zwei Durchgange durchgefuhrt werden von denen der punktbeste in die Wertung einging 2 Ergebnisse BearbeitenTraining Bearbeiten Schon am Trainingstag fielen die Rekorde Der bestehende Weltrekord von Matti Nykanen mit 185 m wurde zunachst vom jugoslawischen Vorspringer Matjaz Debelak egalisiert und im ersten Durchgang vom Amerikaner Mike Holland mit 186 m uberboten Nach einer sofortigen Anlaufverkurzung sprang Nykanen noch im ersten Durchgang trotzdem 187 m Im zweiten Durchgang uberbot er diese Weite noch und sprang 191 m 3 1 Tag Bearbeiten Schon nach dem Training war klar dass die Titelvergabe nur uber Nykanen lief Dieser klarte quasi mit dem ersten Sprung vor ca 80 000 Zuschauern bereits die Fronten 190 m ein Meter unter seinem am Vortag aufgestellten Weltrekord Kein weiterer Springer sprang auch nur annahernd diese Weite etwas uberraschend kamen Ladislav Dluhos mit 170 m und Pavel Ploc mit 169 m dem Finnen noch am nachsten allerdings lagen 20 m dazwischen Lokalmatador Ulaga begann schwach mit 144 m der letzte Skiflugweltmeister Klaus Ostwald verkorkste den ersten Sprung gar ganz und rodelte nach 98 m den Hang hinunter Mit Weiten uber die 160 m hielten sich die starken Osterreicher auch noch Optionen auf einen Podiumsplatz offen Weissflog selbst begann den Wettbewerb auch nur mit mittelprachtigen 164 m Im zweiten Durchgang konnte er allerdings Nykanen der 174 m sprang mit der gleichen Weite Paroli bieten und schob sich nach vorn Auch Ulaga mit 169 m und Ostwald mit 166 m konnten sich stark verbessern wahrend vor allem die Osterreicher zuruckfielen Ernst Vettori sprang nur 140 m Im dritten Durchgang liess Nykanen einen 180 m Sprung folgen die zweitgrosste Tagesweite wahrend Weissflog nur mit 170 m kontern konnte In der Summe der drei Sprunge war Nykanen 36 m weiter als Weissflog gesprungen was auch den Abstand von 27 Punkten erklarte Hinter den beiden Ausnahmekonnern lag eine dichtgedrangte Spitzengruppe zwischen Platz drei und zehn lagen gerade einmal 13 Punkte In dieser Spitzengruppe befanden sich zur Freude des Publikums auch noch Ulaga und Tepes zumindest der Kampf um Bronze war noch moglich Andreas Felder fand sich nach dem ersten Tag auf Platz 19 wieder und musste um seine Weltcupfuhrung bangen 2 Platz 4 Name Land Weiten in m Punkte0 1 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 190 174 180 386 00 2 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 164 174 170 359 00 3 Pavel Ploc Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 169 169 158 344 50 4 Ladislav Dluhos Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 170 165 133 343 50 5 Miran Tepes Jugoslawien nbsp Jugoslawien 167 161 164 342 00 6 Primoz Ulaga Jugoslawien nbsp Jugoslawien 144 169 173 340 50 7 Thomas Klauser Deutschland BR nbsp BR Deutschland 166 158 162 339 00 8 Mike Holland Vereinigte Staaten nbsp USA 164 164 164 335 00 9 Klaus Ostwald Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 98 166 159 333 510 Tuomo Ylipulli Finnland nbsp Finnland 168 161 145 331 52 Tag Bearbeiten Der zweite Wettbewerb begann wegen der Schneefalle in der Nacht zwei Stunden spater so dass nur zwei Durchgange durchgefuhrt werden konnten Wieder war Nykanen das Mass der Dinge der mit 187 m im ersten Durchgang gleich wieder in Fuhrung ging Diesmal folgte ihm aber Klaus Ostwald der mit 180 m bewies dass sein Weltmeistertitel von 1983 kein Zufall war Erneut stark zeigte sich der Amerikaner Mike Holland der 170 m sprang und Ole Gunnar Fidjestol zeigte mit der gleichen Weite dass die bis dahin schwachen Norweger auch anwesend waren Wahrend Miran Tepes mit 143 noch Anschluss hielt versagten bei Ulaga die Nerven und er rutschte mit nur 124 m ein ganzes Stuck nach hinten Er musste alle Hoffnungen auf den zweiten Sprung setzen Im zweiten Durchgang landete Nykanen bei 186 m Trotz kurzerer Weite ging dieser Sprung letztlich in die Wertung ein da die Haltungsnoten besser waren Nachdem Ploc und Ylipulli im ersten Durchgang mit Weiten um die 140 m abgerutscht waren bewiesen sie mit jeweils 173 m Sprungen dass Bronze noch greifbar war Ulaga konnte mit 151 seinen ersten Versuch leidlich wettmachen Tageszweiter wurde Klaus Ostwald der seinen guten 180 m Sprung nicht wiederholen konnte bei einem Wertungssprung reichte ihm das aber 2 Platz 5 Name Land Weiten Punkte0 1 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 187 186 194 50 2 Klaus Ostwald Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 180 155 183 50 3 Pavel Ploc Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 142 173 179 50 4 Tuomo Ylipulli Finnland nbsp Finnland 144 173 179 00 5 Mike Holland Vereinigte Staaten nbsp USA 170 169 174 00 6 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 168 166 172 50 7 Ole Gunnar Fidjestol Norwegen nbsp Norwegen 170 153 172 00 8 Ladislav Dluhos Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 168 153 171 50 9 Thomas Klauser Deutschland BR nbsp BR Deutschland 157 165 170 010 Miran Tepes Jugoslawien nbsp Jugoslawien 143 164 169 5Gesamtergebnis BearbeitenMatti Nykanen war der ungekronte Konig dieser Weltmeisterschaft Fast 50 Punkte lag er vor seinem Dauerrivalen Jens Weissflog der nuchtern analysierte dass Nykanen an dem Wochenende nicht zu schlagen war Hinter Weissflog schob sich Pavel Ploc mit seinem letzten Sprung von 173 m noch auf den Bronzeplatz Nach Silber in Harrachov damals vor Nykanen war das fur den Tschechoslowaken seine zweite Skiflug Medaille Er verdrangte den letzten Skiflugweltmeister Klaus Ostwald noch auf den undankbaren vierten Platz Dieser hatte vor allem am zweiten Tag enorm aufgetrumpft Zu den Verlierern gehorten die Gastgeber bei denen Tepes mit Platz sechs sogar besser als der hoher eingeschatzte Ulaga Platz 11 lag Die Osterreicher konnten noch nicht einmal einen Springer unter die Top Ten bringen Andreas Felder als bester Osterreicher belegte Platz 15 und verlor zudem seine Weltcupfuhrung Mit Platz acht gelang dem Bundesdeutschen Thomas Klauser ein Achtungserfolg Es war die erste Top Ten Platzierung bei einer Skiflug Weltmeisterschaft fur einen bundesdeutschen Springer Platz 6 Name Land Punkte0 1 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 580 50 2 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 531 50 3 Pavel Ploc Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 524 00 4 Klaus Ostwald Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 517 00 5 Ladislav Dluhos Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 515 00 6 Miran Tepes Jugoslawien nbsp Jugoslawien 511 50 7 Tuomo Ylipulli Finnland nbsp Finnland 510 50 8 Mike Holland Vereinigte Staaten nbsp USA 509 5Thomas Klauser Deutschland BR nbsp BR Deutschland 509 510 Ole Gunnar Fidjestol Norwegen nbsp Norwegen 496 511 Primoz Ulaga Jugoslawien nbsp Jugoslawien 490 512 Per Bergerud Norwegen nbsp Norwegen 481 513 Matjaz Zagar Jugoslawien nbsp Jugoslawien 480 514 Piotr Fijas Polen 1980 nbsp Polen 477 015 Andreas Felder Osterreich nbsp Osterreich 476 0Franz Neulandtner Osterreich nbsp Osterreich 476 017 Ulf Findeisen Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 473 518 Jiri Parma Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 472 519 Hroar Stjernen Norwegen nbsp Norwegen 461 020 Ernst Vettori Osterreich nbsp Osterreich 460 521 Franz Wiegele Osterreich nbsp Osterreich 453 522 Gerard Balanche Schweiz nbsp Schweiz 445 023 Mika Kojonkoski Finnland nbsp Finnland 443 524 Trond Joran Pedersen Norwegen nbsp Norwegen 437 025 Lorenz Wegscheider Deutschland BR nbsp BR Deutschland 428 026 Tomaz Dolar Jugoslawien nbsp Jugoslawien 422 027 Zane Palmer Vereinigte Staaten nbsp USA 420 028 Chris Hastings Vereinigte Staaten nbsp USA 410 029 Tadeusz Fijas Polen 1980 nbsp Polen 408 030 Raimund Litschko Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 407 531 Gerard Colin Frankreich nbsp Frankreich 403 5Kimmo Kylmaaho Finnland nbsp Finnland 398 533 Uli Boll Deutschland BR nbsp BR Deutschland 390 534 Frederic Berger Frankreich nbsp Frankreich 390 035 Miroslav Polak Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 389 5Pascal Reymond Schweiz nbsp Schweiz 389 537 Thomas Hasslberger Deutschland BR nbsp BR Deutschland 385 038 Patric Dubiez Frankreich nbsp Frankreich 381 039 Rick Mewborn Vereinigte Staaten nbsp USA 378 040 Bernat Sola Spanien nbsp Spanien 375 541 Sandro Sambugaro Italien nbsp Italien 368 542 Massimo Rigoni Italien nbsp Italien 345 043 Roberto Varutti Italien nbsp Italien 317 544 Eric Breche Frankreich nbsp Frankreich 314 5Einzelnachweise Bearbeiten Berliner Zeitung vom 16 Marz 1985 S 6 a b c Neues Deutschland vom 18 Marz 1985 S 7 Berliner Zeitung vom 16 Marz 1985 S 6 Ergebnisse des ersten Tages Ergebnisse des zweiten Tages komplettes ErgebnisSkiflug Weltmeisterschaften Planica 1972 Oberstdorf 1973 Kulm 1975 Vikersund 1977 Planica 1979 Oberstdorf 1981 Harrachov 1983 Planica 1985 Kulm 1986 Oberstdorf 1988 Vikersund 1990 Harrachov 1992 Planica 1994 Kulm 1996 Oberstdorf 1998 Vikersund 2000 Harrachov 2002 Planica 2004 Kulm 2006 Oberstdorf 2008 Planica 2010 Vikersund 2012 Harrachov 2014 Kulm 2016 Oberstdorf 2018 Planica 2020 Vikersund 2022 Kulm 2024 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Skiflug Weltmeisterschaft 1985 amp oldid 219975364