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Die Skating Technik ist ein Stil des Skilanglaufs bei dem der Beinabstoss unter Verwendung des Schlittschuhschritts erfolgt Dieser Stil hat sich als revolutionare Entwicklung des Skilanglaufs seit Mitte der 1980er Jahre etabliert und ermoglicht gegenuber dem klassischen Stil eine schnellere Fortbewegung Seit 1985 werden internationale Wettkampfe getrennt in der klassischen und in der freien Technik auch Freistil durchgefuhrt wobei bei Wettbewerben mit freier Technik die Skating Technik angewandt wird Qualifikationswettbewerb fur die Tour de SkiDie Loipen fur Skating und klassische Technik werden haufig direkt nebeneinander angelegtIm Gegensatz zur klassischen Technik kann der Ski vollstandig fur das Gleiten ausgelegt werden und benotigt keine Haftzone in der Skimitte Die verwendeten Skier sind in der Regel beim Skating etwas kurzer und die Stocke etwas langer Es gibt zwar Skier die sich als Kompromiss bedingt sowohl fur die klassische Technik als auch Skating eignen im Regelfall setzen aber auch Freizeitlaufer fur beide Techniken eine separate Ausrustung ein Die Loipen sind beim Skating im Gegensatz zur klassischen Technik nicht gespurt sondern nur in einer ausreichenden Breite gewalzt bieten also keine grosse Seitenstabilitat fur die Skier Die Skating Technik gilt als schwieriger zu erlernen als die klassische Technik 1 und ist anstrengender da insbesondere in Anstiegen die langsamst mogliche Ausfuhrung bereits einen recht hohen Energieaufwand erfordert 2 Um auch im Sommer moglichst sportartspezifisch trainieren zu konnen werden insbesondere von leistungssportlich orientierten Laufern Skating Skiroller verwendet oder andere dem Inlineskating verwandte Sportarten betrieben 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufkommen des Skatings 1 2 Vordringen im Wettkampfsport 1 3 Weitere Entwicklung 2 Grundelemente 2 1 Schlittschuhschritt 2 2 Doppelstockschub 3 Bewegungstechniken 3 1 Diagonalskating 3 2 Fuhrarmtechnik 3 3 Eintakter 3 4 Armschwungtechnik 3 5 Schlittschuhschritt ohne Stockeinsatz 3 6 Weitere Techniken 4 Ausrustung und Skipraparation 4 1 Ski 4 2 Bindungen und Schuhe 4 3 Stocke 4 4 Skipraparation 5 Neuere Entwicklungen und Forschung 6 Skiroller 7 Zielgruppe und Lernprozess 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufkommen des Skatings Bearbeiten nbsp Lapplander mit Tellerstock und Jagdgerat auf ungleich langen Skiern nbsp Der Schlittschuhschritt Abb aus A Fanck H Schneider Wunder des Schneeschuhs 1930Einseitige Schlittschuhschritte bei Richtungsanderungen und beidseitige im Endspurt gehorten im Skilauf schon immer zur Technik eines Rennlaufers 4 Die Technik des Schlittschuhschrittes zuerst ohne Stockeinsatz wurde bereits ausfuhrlich in der Skiliteratur der 1930er Jahre beschrieben 5 6 7 konnte aber ohne maschinelle Loipenpraparierung nur selten auf harter bis vereister Schneedecke eingesetzt werden Anfang der 1970er Jahre waren erste Anzeichen des vermehrten Einsatzes des Schlittschuhschritts zu beobachten Die Ursprunge dieser Bewegungsform liegen noch fruher Bei der Einstock Katapult Technik im mittelalterlichen Skandinavien wurden zwei unterschiedlich lange Skier verwendet Der langere der Glider diente zum Gleiten und der kurzere der Andor vorwiegend fur den Abstoss und war mit Fellen bezogen Die Fortbewegung bei der eine Scherstellung der Skier vorteilhaft war weist eine deutliche Ahnlichkeit mit der asymmetrischen Bewegungsform des heutigen Skatings auf 8 Vor dem Aufkommen des Skatings hatten im 20 Jahrhundert stetige Verbesserungen bei Trainingsmethoden und Material sowie das maschinelle Spuren der Loipen zu einer Steigerung des Lauftempos und zu einem vermehrten Einsatz des Doppelstockschubs gefuhrt wobei der Oberarmkraft eine starkere Bedeutung zukam Einige Rennen wurden mit Skiern gewonnen die ausschliesslich fur das Gleiten prapariert waren und keinen Beinabstoss in der Spur ermoglichten Aus dem Drang nach noch hoheren Laufgeschwindigkeiten entwickelten sich neue Bewegungsformen 9 Vordringen im Wettkampfsport Bearbeiten Ab 1978 setzten vor allem die starkeren Volkslaufer bei eisigen und schnellen Verhaltnissen immer haufiger den Halbschlittschuhschritt ein bei dem ein Ski in der Spur bleibt der andere seitlich ausgeschert wird Die Nachahmer nannten dies Finnstep oder Siitonen Schritt nach Pauli Siitonen einem der ersten der diese Technik anwandte Dies fuhrte auch zu einer Neuerung in der Praparation der Loipen halb gespurt halb gewalzt Spater entwickelten sich weitere Bewegungsformen ausserhalb der Spur Im Weltcup erkannte zuerst der US amerikanische Laufer Bill Koch die Vorteile dieser Technik Er gewann 1981 damit den Engadiner Marathon und 1982 die Gesamtwertung des Skilanglauf Weltcups 4 In der Folgezeit gab es heftige Diskussionen uber Reglementierungen auch aus dem Breitensport kam der Ruf nach einem Verbot der Skating Technik Der Diagonalschritt die Hauptbewegungsform des klassischen Stils drohte aus dem Wettkampfsport vollstandig zu verschwinden und dadurch ware die Moglichkeit der Identifikation des Breitensportlers mit dem Spitzensport geschwacht worden 4 Bei der Weltmeisterschaft 1985 in Seefeld wurde bewusst eine ubermassig schwierige Loipe gewahlt bei der keine andere Bewaltigung als in klassischer Technik moglich schien die uberwaltigende Mehrzahl der Laufer nutzte dennoch die neue Technik und sorgte damit fur den endgultigen Durchbruch 10 Fur die Saison 1985 86 fuhrte die FIS parallele Wettkampfe in klassischer und freier Technik ein wobei die Wettkampfe des Weltcups je zur Halfte in einer der beiden Techniken ausgetragen wurden Die Weltmeisterschaften 1987 in Oberstdorf und die Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary waren die ersten Grossereignisse mit dem Nebeneinander von klassischen und Skating Wettkampfen Beim Biathlon und bei der Nordischen Kombination kam man uberein alle Wettkampfe in der freien Technik durchzufuhren 11 Weitere Entwicklung Bearbeiten Nach wie vor trainieren die meisten Spitzenlaufer der Langlaufdiziplinen beide Techniken Auch die FIS wirkte einer Spezialisierung entgegen indem im Skilanglauf Weltcup keine separaten Pokale fur die einzelnen Techniken vergeben sondern in allen Wettkampfen die gleiche Anzahl von Rennen in der klassischen und in der freien Technik ausgetragen werden 1988 wurden Verfolgungsrennen eingefuhrt die zunachst in der klassischen dann in der freien Technik gelaufen werden Dabei wird das Skating Rennen im sogenannten Jagdstart aufgenommen das heisst der Start erfolgt entsprechend den Zeitabstanden des ersten Rennens 9 Seit 2003 gibt es diese Disziplin als Doppelverfolgung oder Ski Duathlon Die Wettkampfe werden dabei nicht mehr an zwei aufeinander folgenden Tagen sondern direkt hintereinander ausgetragen wobei der Wechsel der Ausrustung auch Bestandteil des Wettkampfs ist 12 Athleten der Disziplinen Biathlon und Nordische Kombination trainieren nahezu ausschliesslich die Skating Technik sie nutzen die klassische Technik gelegentlich dazu die Ausdauer zu trainieren und nicht die Technik an sich Dagegen nutzen viele Freizeitlaufer weiterhin hauptsachlich die klassische Technik manche uben beide Techniken aus und wenige spezialisieren sich auf die Skating Technik Nach wie vor gibt es fur die Skating Technik weniger praparierte Loipen als fur die klassische Technik Nicht bewahrheitet haben sich die wahrend des Aufkommens der Skating Technik von einigen Sportmedizinern geausserten Befurchtungen von Belastungsschaden an den Gelenken 13 Grundelemente BearbeitenDie wesentlichen Grundelemente der Skating Technik sind der Schlittschuhschritt und der Doppelstockschub Der Doppelstockschub und die anderen Grundelemente wie Abfahrts Brems und Kurventechniken entsprechen weitgehend dem klassischen Stil Durch Verwendung des Schlittschuhschritts kann der Abstoss vom gleitenden sich bewegenden Ski erfolgen bei der klassischen Technik muss der Ski fur einen kurzen Moment wahrend des Abdrucks stehen Dies ist der Hauptgrund dafur dass beim Skating gegenuber der klassischen Technik hohere Laufgeschwindigkeiten erzielt werden 13 Schlittschuhschritt Bearbeiten nbsp Korperschwerpunkt und horizontale Beinabstosskraft beim SchlittschuhschrittDie Beinbewegung beim Skating entspricht der Grundform des Schlittschuhschritts Der Abdruck erfolgt wechselseitig vom schrag zur Bewegungsrichtung gleitenden Ski der in der Endphase des Abdrucks weiterhin gleitend immer deutlicher aufgekantet wird Der Korperschwerpunkt vollzieht eine rhythmische Pendelbewegung quer zur Bewegungsrichtung wobei Abdruck und Gleitphasen ineinander verschmelzen Der Ausstellwinkel der Skier ist abhangig vom Gelande von der Geschwindigkeit und von der jeweiligen Bewegungsform Bei den verschiedenen Bewegungstechniken des Skatings ergeben sich durch den Stockeinsatz gewisse Variationen des Schlittschuhschritts insbesondere was die Symmetrie anbelangt 13 14 Wahrend der Stutzphase eines Skis treten zwei markante Kraftspitzen und dazwischen ein Kraftminimum knapp vor der Halfte der Bodenkontaktzeit auf Dieses Minimum teilt die Stutzphase in zwei annahernd gleich lange Teile denen unterschiedliche funktionelle Bedeutungen zugeordnet werden konnen Die erste Kraftspitze fallt mit dem Ende des Beinabstosses der Gegenseite zusammen was die kurzzeitige Doppelstutzphase beendet also den Zeitraum bei dem beide Skier im Schnee sind Gegen Ende dieser Phase hat der neue Gleitski die gewichtsverlagernde Bewegung von der Gegenseite aufgefangen Das wesentlich hohere Kraftmaximum im zweiten etwas langeren Abschnitt der Stutzphase spiegelt den Beinabstoss wider Fur einen optimalen Beinabstoss ist das Erspuren des maximal moglichen Drucks an der Skikante auch unter sich standig andernden Schnee und Gelandebedingungen wichtig Von entscheidender Bedeutung ist dabei auch dass der Korper wahrend der Hauptphase des Beinabstosses weder in Vor noch Rucklage ist damit die Stosskraft gleichmassig uber den ganzen Ski ubertragen wird 14 Doppelstockschub Bearbeiten Im Prinzip entspricht der Doppelstockschub dem des klassischen Stils und gliedert sich in drei Phasen Er beginnt mit einer Zugphase nach dem Vorschwingen der Arme wenn die Stocke in leicht spitzem Winkel in den Schnee einsetzen Der Oberkorper wird anschliessend einschliesslich der Hufte nach vorne gebracht Unter Ausnutzung des Korpergewichts zieht sich der Laufer nun an die Stocke heran die Ellenbogen werden dabei je nach Geschwindigkeit unterschiedlich stark angewinkelt Kurz bevor die Hande an den Knien vorbeiziehen beginnt die Schubphase Der Oberkorper befindet sich dann in seiner tiefsten Position Wahrend bei der Zugphase Oberarm Schulter und Ruckenmuskulatur eingesetzt werden konnen arbeiten in der Schubphase ausschliesslich die Arme Um die Schubphase zu verlangern konnen gegen Ende die Hande geoffnet werden wobei der Stock noch mit Daumen und Zeigefinger gefuhrt wird Wenn die Stocke den Schnee verlassen beginnt die Schwungphase die bis zum erneuten Einsatz der Stocke dauert 15 Insbesondere die Schwungphase variiert beim Einsatz des Doppelstockschubs bei den verschiedenen Bewegungsformen des Skatings erheblich Dem reinen Doppelstockschub des klassischen Stils am ahnlichsten ist der Stockeinsatz bei der Armschwungtechnik aber auch dabei treten geringere Maximalkrafte auf da es zu einer Entlastung durch die Beinarbeit kommt Aufgrund der hohen Frequenz des Stockeinsatzes liegt beim Eintakter die durchschnittliche Stockkraft pro Zyklus hoher als bei jeder anderen Bewegungsform und erfordert deshalb eine starke Oberkorpermuskulatur 16 Bei der Fuhrarmtechnik tritt die Besonderheit auf dass der Kraftstoss nicht auf beiden Seiten gleich ist was in anderen Fallen einer optimalen Ausfuhrung entspricht sondern auf der Fuhrarmseite um ungefahr 20 Prozent grosser als auf der anderen Seite ist 17 nbsp Modellhafte Darstellung der Technikenwahl abhangig von Gelandeneigung und GeschwindigkeitBewegungstechniken BearbeitenAbhangig von der erzielbaren Geschwindigkeit die hauptsachlich durch die Gelandeneigung und andere aussere Faktoren vorgegeben ist konnen funf Hauptbewegungsformen unterschieden werden Neben abgeleiteten Sonderformen gibt es Kurven und Bremstechniken die sich aber nicht wesentlich von der klassischen Technik unterscheiden Auch die passive Abfahrt und das alpine Schwingen sind keine Besonderheiten des Skatings 13 Die Benennung der funf Haupttechniken fuhrt haufig zu Missverstandnissen nicht zuletzt weil sich im deutschen Sprachgebrauch verschiedene Varianten etabliert haben 18 Eine stellt das Vorhandensein von Symmetrie quer zur Fahrtrichtung und das Verhaltnis von Beinabstoss und Stockeinsatz bei den Bewegungsformen in den Mittelpunkt eine andere legt den Schwerpunkt auf die Aktivitat der Arme Das sogenannte Funfgangmodell sagt nichts uber das Aussehen der Bewegungsform aus sondern orientiert sich ausschliesslich am Geschwindigkeitsbereich fur den sich die jeweilige Technik eignet Die folgende Tabelle stellt die Bewegungsformen im Uberblick dar 11 19 nbsp Spurbilder der Techniken von der langsamsten links zur schnellsten Gang Bezeichnung 20 Symmetrie B S 21 Weitere Bezeichnungen1 Diagonalskating symmetrisch 1 1 Salamanderschritt Damenschritt2 Fuhrarmtechnik asymmetrisch 2 1 Asymmetrischer 2 1 Bergschritt3 Eintakter symmetrisch 1 1 1 1 Technik Doppeltanz4 Armschwungtechnik bedingt symmetrisch 2 1 Symmetrischer 2 1 Pendelschritt5 Schlittschuhschrittohne Stockeinsatz symmetrisch Free SkateDiagonalskating Bearbeiten Das Diagonalskating ist eine reine Aufstiegstechnik die bei steilen Anstiegen angewandt wird Es handelt sich um eine symmetrische Technik und die einzige Hauptbewegungsform bei der die Stocke nicht gleichzeitig eingesetzt werden sondern einzeln Beim Loslaufen beginnt sie als Passgangbewegung Stockeinsatz mit gleichzeitigem Beinabstoss auf derselben Seite geht aber in eine Diagonalbewegung uber dann kommt wie beim Diagonalschritt der klassischen Technik ein Arm gleichzeitig mit dem gegenuberliegenden Ski nach vorne Die Skier werden auf dem kurzesten Weg vorgestellt es erfolgt also kein Beinschluss Der Oberkorper dreht auf dem Gleitski geht aber nicht mit dem Stock mit Wenn bei grosserer Steigung keine Gleitphase mehr moglich ist entspricht diese Bewegungsform dem Gratenschritt der klassischen Technik 22 Im Wettkampf ist das Diagonalskating sehr selten zu sehen Auch von Freizeitlaufern wird es nur gelegentlich angewandt meist erst wenn keine Gleitphase mehr moglich ist Der Grund dafur ist dass es gegenuber den anderen Bewegungsformen zu wenig trainiert und deshalb mangelhaft ausgefuhrt wird 22 Fuhrarmtechnik Bearbeiten source source source source source Fuhrarmtechnik in leichter Steigung bei quergeneigter LoipeFur Anstiege und in schwierigem Gelande eignet sich die Fuhrarmtechnik Dies ist die asymmetrischste der Hauptbewegungsformen nur bei jedem zweiten Beinabstoss erfolgt ein Doppelstockschub Die Beinbewegung ist ein asymmetrischer Schlittschuhschritt mit Hauptabstossbein und Hauptgleitbein Die Stockarbeit entspricht nicht dem klassischen Doppelstockschub der Arm auf der Seite des Hauptgleitbeins ist der Fuhrungsarm Der Stock des Fuhrungsarms wird relativ senkrecht nahe beim Ski der andere wesentlich tiefer schrag vor den Korper gesetzt Beide Stocke und der Ski des Hauptgleitbeins bekommen gleichzeitig Schneeberuhrung Der Korper macht eine relativ starke Pendelbewegung quer zur Bewegungsrichtung wobei die Position auf der Seite des Hauptabstossbeins etwas aufgerichtet auf der anderen Seite aber recht tief ist man lasst sich sozusagen auf das Hauptgleitbein fallen Die Arm und Korperbewegung erscheint bewegungsverwandt mit dem Stechpaddeln 22 23 Aufgrund ihrer vielseitigen Verwendbarkeit ist diese Technik die wichtigste beim Skating besonders im Freizeitsport Auch bei quer geneigten Abschnitten der Loipe eignet sich diese Bewegungsform der Fuhrungsarm befindet sich dabei auf der Bergseite Unabhangig von der Gelandeform ist von Zeit zu Zeit ein Seitenwechsel vorteilhaft da die Art und Intensitat der Muskelbelastung auf beiden Seiten sich deutlich unterscheidet Fur einen Seitenwechsel konnen zwei Schlittschuhschritte nacheinander ohne Stockeinsatz ausgefuhrt werden Alternativ kann ein kurzer angedeuteter Stockeinsatz den Wechsel einleiten auf den sofort beim nachsten Schritt der nachste Stockeinsatz mit gewechseltem Fuhrungsarm folgt 23 Keine Bewegungsform im Skating zeigt so viele individuelle Varianten 22 Beispielsweise werden die Stocke oft nicht zeitgleich gesetzt sondern der Stock der Fuhrarmseite folgt etwas spater Daneben gibt es auch noch die gesprungene Form die eine hohe Kraftausdauer erfordert und deshalb praktisch nur im Wettkampf verwendet wird Dabei wird das Hauptabstossbein starker gebeugt und die ohnehin kurze Gleitphase auf dieser Seite bewusst abgebrochen Aus der Beinbeugung wird ein raumgreifender Sprung in Richtung des Hauptgleitbeins ausgefuhrt der Stockeinsatz setzt wahrend der Flugphase ein 13 source source source source source Eintakter in leichter SteigungEintakter Bearbeiten Der vollstandig symmetrische Eintakter ist eine sehr kraftbetonte Bewegungsform die zudem grosse koordinative Fahigkeiten erfordert Bei jedem Schritt erfolgt auch ein unterstutzender Doppelstockschub Diese Technik wird vor allem bei leichten Anstiegen zur Beschleunigung und als Sprintform im Zielbereich von Wettkampfstrecken eingesetzt Etwas vor dem Beinabstoss erfolgt der Stockeinsatz die Stocke werden dabei in etwa parallel zum noch gleitenden Ski eingesetzt der Oberkorper ist in Richtung des Gleitskis gebeugt Die Stockarbeit ist ausgefuhrt bevor der Beinabstoss mit gestrecktem Bein beendet wird Nach Abheben des Abstossskis richtet sich der Oberkorper auf das gesamte Gewicht wird auf den gleitend aufgesetzten Ski der Gegenseite verlagert bis der Korperschwerpunkt uber dem Gleitski ist Da der Doppelstockschub in hoher Frequenz ausgefuhrt werden muss ist kein so aktives Vorschwingen der Arme wie bei der Armschwungtechnik moglich 14 Diese Technik erfordert neben einer hohen Kraftausdauer auch ein sehr sicheres Gleichgewicht beim Gleiten auf einem Ski was insbesondere bei schlechter Loipe schwierig ist Deshalb ist diese Bewegungsform im Freizeitsport etwas seltener zu sehen Es handelt sich aber auch um die am ehesten entbehrliche Hauptbewegungsform da es nur wenige Loipenabschnitte gibt bei denen nicht Fuhrarm oder Armschwungtechnik eine durchaus passende Alternative darstellen Andererseits wird dieser Technik auch die grosste Bewegungsasthetik nachgesagt 22 Armschwungtechnik Bearbeiten source source source source source Armschwungtechnik in leicht fallender LoipeDie Armschwungtechnik zahlt zu den symmetrischen Bewegungsformen obwohl sie offensichtlich nicht vollstandig symmetrisch ist da der Doppelstockschub nur bei jedem zweiten Schritt erfolgt also nur auf einer Seite wie bei der Fuhrarmtechnik Dennoch weist die Armschwung im Vergleich zur Fuhrarmtechnik eine erheblich grossere Symmetrie auf insbesondere was die Beinarbeit und das Spurbild anbelangt Die Armschwungtechnik wird vorwiegend in leicht abfallendem Gelande verwendet oder zur Erhaltung einer hohen Geschwindigkeit in der Ebene eingesetzt Der Bewegungsablauf ahnelt dem Eintakter wie bei diesem erfolgt der Doppelstockschub in Richtung des gleitenden Skis Der Beinabstoss beginnt nach dem Stockeinsatz dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Fuhrarmtechnik und ermoglicht uber einen langeren Zeitraum eine beschleunigende Kraft aufrechtzuerhalten Nur bei guten Loipenbedingungen oder ausreichendem Konnen ist es moglich den Doppelstockschub auf dem gleitenden Ski nahezu abzuschliessen bevor der Beinabstoss beginnt Die Gewichtsverlagerung erfolgt vollstandig auf den anderen Ski Im Gegensatz zum Eintakter wird der Korperschwerpunkt beim Durchschwingen der Arme nicht nur wahrend des Doppelstockschubs abgesenkt sondern auch spiegelbildlich beim Vorschwingen der Arme das zeitlich etwas vor dem Beinabstoss auf der Gegenseite eingeleitet wird Dieses aktive Vorholen der Arme tragt ebenfalls zum Vortrieb bei 24 Da auch diese Technik nicht vollstandig symmetrisch ist ist ein Seitenwechsel von Zeit zu Zeit vorteilhaft Wie auch bei der Fuhrarmtechnik ist dieser Wechsel durch zwei aufeinander folgende Schritte ohne Stockeinsatz oder durch direkt aufeinander folgende Doppelstockschube moglich Bei letzterer Variante konnen auch mehrere Doppelstockschube direkt hintereinander folgen damit erfolgt der Seitenwechsel in Verbindung mit einem kurzzeitigen Wechsel zum Eintakter Bei quergeneigten Loipenabschnitten ist es vorteilhaft den Doppelstockschub auf dem talseitigen Ski auszufuhren die gelandeangepasste Seitenwahl ist aber nicht so entscheidend wie bei der Fuhrarmtechnik 24 Schlittschuhschritt ohne Stockeinsatz Bearbeiten Der grosste Gang des Funfgangmodells wird manchmal verkurzt und etwas missverstandlich einfach als Schlittschuhschritt bezeichnet Diese Bewegungsform findet Verwendung wenn aufgrund zu hoher Geschwindigkeit okonomisch keine Beschleunigung durch einen Doppelstockschub mehr moglich ist Die Stocke konnen hierbei unter die Arme geklemmt oder waagrecht an den Korper gepresst werden Der Offnungswinkel ist sehr klein die Gleitphasen sind moglichst lang Um den Luftwiderstand zu verringern kann eine tiefe Stellung eingenommen werden Bei noch hoheren Geschwindigkeiten erfolgt kein Beinabstoss mehr und die Korperstellung entspricht der Abfahrtshocke 22 Mit dieser Bewegungsform konnen auch etwas steilere Gefallstrecken noch beschleunigend unterstutzt werden Der reine Schlittschuhschritt wird auch bei Zielsprints oder bei der Startbeschleunigung eingesetzt Insbesondere dann werden die Arme mitsamt der an den Unterarm herangezogenen Stocke wie beim Eisschnelllauf aktiv mitgeschwungen Dies verlangt aber sehr viel freien Raum um andere Loipenbenutzer oder Konkurrenten nicht zu gefahrden Auch kann der Schlittschuhschritt ohne Stockeinsatz bereits bei niedrigeren Geschwindigkeiten zur Erholung der Armmuskulatur eingesetzt werden Dies wird beispielsweise beim Biathlon vor dem Schiessen so praktiziert 22 Weitere Techniken Bearbeiten Mehr aus historischen Grunden gibt es den Siitonen Schritt als weitere Technik des Skatings da dieser eine wesentliche Rolle beim Ubergang vom klassischen zum Skating Stil spielte Es handelt sich dabei um einen Halbschlittschuhschritt bei dem ein Ski in der Spur der Loipe gleitet wahrend der andere seitlich ausgeschert wird Der Abstoss des ausgescherten und gekanteten Skis wird durch einen Doppelstockschub unterstutzt Seit der Praparation getrennter Loipen fur die beiden Stilformen wird der Siitonen Schritt hauptsachlich noch von Laufern die von der klassischen auf die freie Technik umsteigen wollen als Lernhilfe praktiziert 11 Die Abfahrts und Bremstechniken unterschieden sich nicht von denen der klassischen Technik Gegenuber dieser ist die stabilere Fixierung durch Schuh und Bindung vorteilhaft und erleichtert die Ausfuhrung beispielsweise beim Pflug 25 Bei den Kurventechniken wird das passive und das aktive Bogentreten unterschieden Das passive Bogentreten auch als Umtreten bezeichnet entspricht in der Ausfuhrung dem klassischen Stil Der bogenaussere Ski wird nur kurzzeitig belastet um den entlasteten Innenski vorne anheben und nach innen drehen zu konnen Anschliessend wird der entlastete Aussenski herangezogen und nachgefuhrt Wahrend das passive Bogentreten ohne Stockeinsatz erfolgt wird das aktive mit einem dynamischen Doppelstockschub auf dem bogeninneren Ski unterstutzt Vom bogenausseren Ski ist ein kraftiges Abdrucken erforderlich Das aktive Bogentreten wird im Vergleich zur passiven Variante bei niedrigerer Geschwindigkeit oder grosseren Kurvenradien eingesetzt und ermoglicht die Geschwindigkeit in Kurven zu halten oder sogar zu erhohen 13 Ausrustung und Skipraparation BearbeitenDie Ausrustung zur Ausubung der Skating Technik entspricht nur zum Teil der des klassischen Stils Nahezu immer werden unterschiedliche Skier Bindungen und meist auch andere Schuhe eingesetzt Die Stocke sind im Prinzip die gleichen nur sollten sie beim Skating durchschnittlich 10 Zentimeter langer sein Bei der sonstigen Langlaufbekleidung gibt es bei beiden Stilarten keine nennenswerten Unterschiede 26 Ski Bearbeiten Siehe auch Langlaufski nbsp Verschiedene Ski Modelle fur SkatingIm Gegensatz zu Skiern fur die klassische Technik sind Skating Skier vollstandig fur das Gleiten ausgelegt es gibt also keine Haftzone in Skimitte Ein bedeutender weiterer Aspekt bei Skating Skiern ist die seitliche Stabilitat und Torsionsfestigkeit die eine moglichst gleichmassige Verteilung der Abstosskraft zum Untergrund sicherstellt Der Skating Ski weist wie der Klassik Ski eine Wolbung und Vorspannung auf Diese ist sogar noch starker selbst bei Belastung eines Skis mit dem gesamten Korpergewicht soll die Mitte des Skating Skis nicht vollstandig durchgedruckt sein Ziel dieser Konstruktion ist den Druck auf die gesamte Skiflache so gleichmassig wie moglich zu verteilen da dies die besten Gleiteigenschaften gewahrleistet Durch die Vorspannung und die elastische Verformung des Skis kann zudem die beim Abstoss investierte Energie anschliessend zum Teil in Vortriebsenergie umgewandelt werden 27 Wie beim alpinen Skisport ist die Skibreite nicht fur den gesamten Ski gleich Die Absicht ist dabei nicht die Drehfreudigkeit des Skis zu erhohen sondern einen gleichmassigen Abdruck uber den ganzen Ski zu unterstutzen und gute Gleiteigenschaften zu erzielen 26 Nachdem fruher deutliche Taillierungen ublich waren sind die Hersteller wieder zu einer gleichmassigeren Breite zuruckgekehrt Tendenziell sind die Skier vorne schmaler als hinten Die Skibreite liegt im Mittel bei ungefahr 43 Millimetern wobei die Skibreite im Regelfall weniger als vier Millimeter variiert 28 Das Gewicht spielt beim Skating Ski eine wichtigere Rolle als bei der klassischen Technik da der Ski einen nicht unerheblichen Teil der Zeit vom Schnee abgehoben wird Da die Gewichtsreduktion nicht auf Kosten der Stabilitat erfolgen kann wurden fur die Optimierung des Skigewichts Techniken und Erfahrungen aus dem Flugzeugbau genutzt 26 Es gibt Skier mit einem Gewicht unter einem Kilogramm 28 Fur die Auswahl eines passenden Skis gibt es Modelle mit unterschiedlicher Lange und Harte Stiffness Bei Festlegung dieser individuellen Parameter spielt insbesondere das Korpergewicht sowie die beabsichtigte Intensitat der Ausubung des Sports die Hauptrolle dann erst die Korpergrosse Im Vergleich zur klassischen Technik werden kurzere Ski verwendet die maximale Skilange liegt nur wenig uber 1 90 Meter Langere Skier hatten zwar bessere Gleiteigenschaften waren aber bei engen Passagen und insbesondere in Anstiegen hinderlich auch weil sich die Skienden bei grossem Scherwinkel zu weit uberkreuzen wurden 26 Es gibt auch Kombinationsmodelle die fur die klassische und die Skating Technik verwendet werden konnen Bei Verwendung in der klassischen Technik wird in Skimitte ein Steigwachs aufgetragen beim Skating wird der Ski durchgangig fur das Gleiten prapariert Solche sogenannten Allround Skier sind allerdings weniger gebrauchlich 26 Bindungen und Schuhe Bearbeiten Siehe auch Bindung im Artikel Langlaufski nbsp Schuh und BindungBei den Bindungen gibt es zwei Systeme die sich den Weltmarkt praktisch teilen NNN New Nordic Norm von Rottefella und SNS Salomon Nordic System Diese sind nicht kompatibel der Bindungstyp muss auf den Schuh abgestimmt sein nicht aber auf den Ski 29 Bei beiden Systemen gibt es spezielle Skating Bindungen bei denen die Verbindung mit dem Ski im Vergleich zur klassischen Technik stabiler ist Der Schuh wird unter dem Fussballen befestigt und nicht nur an der Schuhspitze wie meist beim klassischen Stil Ein Gummibolzen oder eine Feder erleichtert das Heranziehen des Skis zur Fusssohle und verhindert dass der Ski vorne herunterfallt Es gibt Bindungen bei denen diese Federkraft einstellbar ist und die sich damit fur beide Techniken eignen da beim Skating eine starkere Kraft vorteilhaft ist 26 Ein Skating Schuh ist gegenuber einem Modell fur die klassische Technik hoher geschnitten Die Sohle ist relativ hart und somit verwindungssteif Die Bewegungsachse unterstutzt die Aktivitat des oberen Sprunggelenks passend zum Bewegungsablauf beim Skaten Es gibt auch vermehrt Schuhmodelle die sich fur beide Stilarten eignen Dies gilt auch fur den Leistungssport da seit 2003 in der Doppelverfolgung beide Techniken in einem Wettkampf direkt hintereinander gelaufen werden 26 nbsp Fur Skating geeignete StockeStocke Bearbeiten Die Konstruktion des Stocks entspricht der klassischen Technik es handelt sich um ein Hohlrohr bei dem oben Handgriff und Schlaufe sowie unten eine Spitze und ein Stockteller angebracht sind Der optimale Stock soll moglichst leicht und bruchfest sein was fertigungstechnisch gegensatzliche Anforderungen sind insbesondere bei sehr langen Stocken Als Rohrmaterial wird meist Carbon oder Aluminium verwendet Es gibt auch Langlaufstocke mit verstellbarer Lange 26 Im Regelfall werden beim Skating etwas langere Stocke als beim klassischen Stil eingesetzt nach der Faustregel ist die optimale Lange zwischen 85 und 90 Prozent der Korpergrosse Bei hoherem Leistungsvermogen konnen langere Stocke von Vorteil sein Kurzere Stocke sind bei Sprintstrecken oder steilen Anstiegen gunstiger 30 Beim Aufkommen der Skating Technik Ende der 1980er Jahre wurden extrem lange Stocke bevorzugt deren Lange teilweise sogar die Korpergrosse ubertraf damit auch bei hohen Geschwindigkeiten eine Stockunterstutzung moglich war 11 Im Jahr 1993 durchgefuhrte Untersuchungen haben gezeigt dass die optimale Stocklange sehr individuell ist und von technischen und konditionellen Voraussetzungen abhangt Den meisten untersuchten Laufern konnte dabei empfohlen werden kurzere Stocke als bisher zu verwenden 31 Skipraparation Bearbeiten Mit dem Aufkommen der Skating Technik war die Zuversicht verbunden dass die Praparation der Skier einfacher wurde da ja nur noch die Gleitfahigkeit optimiert werden musse Im Bereich des Leistungssports hat sich diese Hoffnung nicht erfullt da eine gute Gleitfahigkeit beim Skating von noch entscheidenderer Bedeutung als bei der klassischen Technik ist und die Optimierungsanstrengungen in diesem Bereich deshalb unerwartete Dimensionen angenommen haben 32 nbsp Schliff eines fabrikneuen SkisBei der Optimierung der Gleitfahigkeit werden hauptsachlich drei Faktoren unterschieden der Schliff die Struktur und das Wachsen Schliff und Struktur bestimmen vor allem wie das durch den Druck des Gleitens unter dem Ski entstehende Schmelzwasser verdrangt und unter dem Ski entlanggefuhrt wird Insbesondere gilt es dabei Saugeffekte zu vermeiden Die Struktur stellt eine Verfeinerung des Schliffs dar Ein im Handel erworbener Ski besitzt bereits einen Schliff meist einen universell ausgerichteten es gibt aber auch bereits speziell fur kalte oder warmere Bedingungen vorbereitete Skier Der Schliff wird mit einem speziellen Schleifstein und Diamant in den Ski geschnitten und kann nur durch einen erneuten Schliff abgelost werden Die Struktur wird in den geschliffenen Belag gedruckt Eine lineare grobe Struktur eignet sich dabei fur nassen Schnee feine Kreuzstrukturen eher fur trockene Verhaltnisse mit kristallinem Schnee Fur das Aufbringen der Struktur gibt es handliche Gerate deren Verwendung dennoch fast ausschliesslich auf den Rennsport beschrankt ist Die Struktur verschwindet wie das Wachs nach mehrmaliger Benutzung 33 Das Wachsen gilt als etwa gleich wichtig wie Schliff und Struktur Beim Wachsen werden Flussig und Heisswachse unterschieden Flussigwachse sind am einfachsten anzuwenden sie werden lediglich aufgetragen und poliert was auch unterwegs in der Loipe moglich ist Heisswachse werden mit Hilfe eines prazise temperierbaren Bugeleisens aufgetragen Als Heisswachse werden im Bereich des Freizeitsports hauptsachlich Paraffinwachse verwendet die es fur unterschiedliche Temperaturbereiche gibt Etwas hoherwertig sind die Fluorwachse deren Anwendung den Paraffinwachsen entspricht Im Bereich des Leistungssports gibt es weitere Verfahren die teilweise kombiniert werden beispielsweise reines Fluorwachs Wachs auf nanotechnologischer Basis und spezielle Pulver oder Sprays 33 Neuere Entwicklungen und Forschung BearbeitenEs wurde mehrmals versucht das Konzept des Klappschlittschuhs der das Eisschnelllaufen Mitte der 1990er Jahre revolutionierte fur die Skating Technik im Skilanglauf zu adaptieren Dabei war kein so durchschlagender Effekt wie beim Eisschnelllaufen zu erwarten da die Bindung beim Skating ohnehin einen recht langen Bodenkontakt mit flach aufliegendem Ski beim Abdruck ermoglicht Dennoch haben Versuche gezeigt dass eine an den Klappschlittschuh angelehnte Konstruktion zumindest auf kurzen Sprintstrecken Vorteile bringen kann und die Wadenmuskulatur weniger beansprucht Aufgrund der verwindungssteifen Konstruktion kann der Schuh niedriger geschnitten werden dies ermoglicht eine erhohte Bewegungsfreiheit des Fussgelenks Im Sprintweltcup 2006 2007 wurde erstmals ein solches System eingesetzt 34 35 nbsp Schematische Darstellung des konventionellen Schlittschuhschritts und der Double Push Technik fur rechten SkiIn den Sprintrennen sind auch Neuerungen bei den Bewegungsformen zu sehen Zum einen die gesprungene Form des Eintakters 36 zum anderen die Ubertragung der aus dem Inline Speedskating stammenden Double Push Technik Dabei wird der Ski nicht wie normalerweise bei Einleitung der Gleitphase plan aufgesetzt sondern auf der Aussenkante und zudem leicht nach innen gedreht um so einen weiteren beschleunigenden Abstossimpuls zu ermoglichen Gegenuber dem Inlineskating ist nachteilig dass die Richtung des im Schnee gleitenden Skis nicht kontinuierlich nach aussen in die Position des normalen innenkantigen Abdrucks gedreht werden kann sondern diese Richtungsanderung mit einem Sprung vollzogen werden muss Bei Versuchen uber eine kurze Sprintdistanz waren die Laufer im Mittel etwa 3 Prozent schneller bei Verwendung des Double Push beim Eintakter gegenuber der herkommlichen Technik Der Double Push erfordert eine hohere Muskelaktivitat und die Anwendbarkeit dieser Neuerung ist auch aufgrund der hohen technischen Anforderungen wohl auf Start und Zielsprints oder taktische Zwischenspurts in Sprintrennen beschrankt 37 Im internationalen Skilaufrennsport ist bei der Trainingsgestaltung der erfolgreichen Nationen eine starkere Fokussierung auf die Trainingsqualitat zu beobachten da der Belastungsumfang auf einem Niveau angekommen ist bei dem eine Steigerung keine effektiven Anpassungserscheinungen mehr bewirkt Basierend auf quantitativen und qualitativen biomechanischen Analysen der letzten Jahre werden spezifische Methoden und Gerate entwickelt um beispielsweise Schnellkraft und Kraftausdauer gezielt fur die Bewegungsformen der Skating Technik trainieren zu konnen Eine Weiterentwicklung der bestehenden Lauftechniken und auch des Materials sind aus heutiger Sicht die Reserven zur weiteren Steigerung des Leistungsvermogens 36 So stellten z B Sandbakk et al 2014 38 fest dass die Kurvengeschwindigkeit und technik im Bergabfahren vor allem von der Schnellkraft und der Maximalkraft der Beine abhangt Eigenschaften die einer maximalen Ausdauer nicht unbedingt forderlich sind 39 Skiroller Bearbeiten nbsp Trainingsrollski fur Skating oder klassische Technik Hauptartikel Rollski Um im Sommer Technik Koordination und Kondition moglichst sportartspezifisch trainieren zu konnen werden insbesondere von Leistungssportlern im Sommer Skating Skiroller verwendet oder verwandte Spielarten des Nordic Inline Skating praktiziert 3 Auf Skirollern lassen sich alle Bewegungsformen der Skating Technik umsetzen und kommen dem Skilanglauf recht nahe Ein wesentlicher Unterschied ergibt sich daraus dass die Rollreibung beim Skiroller nur etwa ein Viertel der Gleitreibung beim Ski entspricht deshalb sind die Geschwindigkeiten beim Skiroller deutlich hoher als auf Skiern Dies fuhrt auf Skirollern zu einer Verlangerung der Gesamtzykluszeit und auch zu anderen Zeitanteilen der Teilzyklen was eine veranderte Kinasthetik zur Folge hat 3 Beim Stockeinsatz ist es insbesondere auf Asphalt oft nicht moglich den Schub bei spitzer werdendem Einstichwinkel vergleichbar lang wie im Schnee aufrechtzuerhalten da die Stocke wegrutschen 3 Auch beim Beinabstoss zeigen sich aufgrund der veranderten Bedingungen deutliche Unterschiede Beim Skiroller tritt eine wesentlich hohere Aussenkantenbelastung auf auch die Zweigipfligkeit des Kraftverlaufs wahrend der Abdruckphase ist insbesondere auf dem Ballen weit weniger ausgepragt als bei der Verwendung von Skiern 40 Zielgruppe und Lernprozess Bearbeiten nbsp In der Skating Technik laufende Skilanglaufer bei Einsiedeln in der SchweizDie Ausubung der Skating Technik ist abseits praparierter Loipen nur unter besonderen Bedingungen moglich beispielsweise auf einer hart gefrorenen Schneedecke oder auf einem zugefrorenen See mit leichter Schneeauflage Beim Skating steht der sportliche Aspekt meist mehr im Vordergrund als beim Laufen in der klassischen Technik und erst recht gegenuber dessen moderner wellness orientierten Spielart dem Nordic Cruising 41 Die langsamst mogliche Ausfuhrung des Skatings erfordert gegenuber dem klassischen Stil eine erhohte Energiebereitstellung 2 Dies gilt umso mehr in der fruhen Lernphase der Skating Technik da es gewisse technische Fertigkeiten voraussetzt steile Anstiege in langsamem Tempo zu durchlaufen ohne den Rhythmus zu verlieren Ein Schwerpunkt des Lernprozesses ist das Trainieren des Gleichgewichtsgefuhls fur das Gleiten auf einem Ski Anfanglich erfolgt haufig keine vollstandige Gewichtsverlagerung auf den Gleitski und der Schwerpunkt des Laufers befindet sich standig fast zentral zwischen beiden Skiern Untersuchungen haben ergeben dass auch bei Spitzenlaufern der Kopf die seitliche Bewegung bei der Gewichtsverlagerung einleitet Dies ist trainingsmethodisch nutzbar da der Laufer bewusst uberprufen kann ob sich die Blickrichtung nach Gewichtsverlagerung in Richtung Skispitze des Gleitskis orientiert 42 Eine weitere Hurde beim Lernen der Skating Technik ist die nur scheinbare Ahnlichkeit der Fuhrarm und Armschwungtechnik da bei beiden Bewegungsformen ein Doppelstockschub bei jedem zweiten Schritt erfolgt Dadurch besteht die Gefahr diese Techniken nicht sauber voneinander zu trennen 11 Literatur BearbeitenStefan Lindinger Biomechanische Analysen von Skatingtechniken im Skilanglauf Meyer amp Meyer Verlag Aachen 2006 ISBN 3 89899 105 9 Kuno Hottenrott Veit Urban Das grosse Buch vom Skilanglauf Meyer amp Meyer Verlag Aachen 2004 ISBN 3 89124 992 6 Egon Theiner Chris Karl Skilanglauf Geschichte Kultur Praxis Verlag Die Werkstatt Gottingen 2002 ISBN 3 89533 371 9 Deutscher Skiverband DSV Hrsg Offizieller DSV Lehrplan Skilanglauf Technik Unterrichten Praxis Pietsch Verlag Stuttgart 2013 ISBN 3 613 50712 9 Ulricht Wenger Franz Wollzenmuller Skilanglauf klassische Technik und Skating sportinform Verlag Munchen 1995 ISBN 3 8254 0423 4 Weblinks BearbeitenDSV Experten Tipps Diagonalskating Halbschlittschuhschritt Skating 2 1 am Berg Skating 2 1 mit aktivem Armschwung Schlittschuhschritt YouTube Videos Einzelnachweise Bearbeiten Rudiger Abele In frischer Spur voran In FAZ 8 Marz 2005 a b Mike Wilde Naturliches Fort Bewegen Seite 295 Fachbereich Sportwissenschaft der Universitat Hamburg 2002 a b c d DVS Ski Lehrplan Bd 2 Skilanglauf Seite 124 129 siehe Literatur a b c Wenger Wollzenmuller Skilanglauf Seite 9 15 siehe Literatur Arnold Fanck Hannes Schneider aus St Anton am Arlberg Wunder des Schneeschuhs Gebr Enoch Verlag 1930 sowie frz Ubersetzung Les merveilles du ski Fasquelle Editeurs Paris 1931 Arnold Fanck Das Bilderbuch des Skilaufers Gebr Enoch Verlag Hamburg 1932 T Ducia Kurt Reinl Ski d aujourd hui Verlag Georges Marcq Paris 1935 Hottenrott Urban Das grosse Buch vom Skilanglauf Seite 14 17 siehe Literatur a b Hottenrott Urban Das grosse Buch vom Skilanglauf Seite 31 38 siehe Literatur Theiner Karl Skilanglauf Geschichte Kultur Praxis Seite 53 56 siehe Literatur a b c d e DVS Ski Lehrplan Bd 2 Skilanglauf Seite 74 91 siehe Literatur FIS International Ski Competition Rules Memento vom 15 Februar 2010 im Internet Archive PDF Datei 1 3 MB 2008 a b c d e f Hottenrott Urban Das grosse Buch vom Skilanglauf Seite 187 239 siehe Literatur a b c S Lindinger Biomechanische Analysen von Skatingtechniken im Skilanglauf Seite 256 288 siehe Literatur Theiner Karl Skilanglauf Geschichte Kultur Praxis Seite 114f siehe Literatur G Millet M Hoffmann R Candau P Clifford Poling forces during roller skiing Effect of technique and speed In Journal of Medicine and Science in Sports and Exercies 30 11 1645 1653 1998 Ansgar Schwiritz Bewegungstechnik und muskulare Koordination beim Skilanglauf Sport und Buch Strauss Edition Sport Koln 1994 ISBN 3 89001 038 5 S Lindinger Biomechanische Analysen von Skatingtechniken im Skilanglauf Seite 106 118 siehe Literatur Im Englischen ist es nicht besser siehe Ken Roberts Sharon Marsh Roberts What are the main skating techniques and names Bezeichnungen nach S Lindinger Biomechanische Analysen von Skatingtechniken im Skilanglauf Diese orientieren sich an P Scherrer Skating Lehr und Lernbuch Munchen 1998 Verhaltnis Beinabstoss zu Stockeinsatz a b c d e f g Wenger Wollzenmuller Skilanglauf Seite 124 144 siehe Literatur a b S Lindinger Biomechanische Analysen von Skatingtechniken im Skilanglauf Seite 305 312 siehe Literatur a b S Lindinger Biomechanische Analysen von Skatingtechniken im Skilanglauf Seite 289 305 siehe Literatur DVS Ski Lehrplan Bd 2 Skilanglauf Seite 91 98 siehe Literatur a b c d e f g h Hottenrott Urban Das grosse Buch vom Skilanglauf Seite 39 52 siehe Literatur Gerald A Smith Biomechanics of Cross Country Skiing In Heikki Rusko Cross country skiing ISBN 0 632 05571 5 Blackwell Science 2003 a b www ernordic com Ski Data SRG Test Summary Skating Skis Abgerufen am 10 Marz 2009 Europaische Kommission Wettbewerb Case No COMP M 3765 Amer Salomon engl PDF Datei 226 kB Wenger Wollzenmuller Skilanglauf Seite 16 29 siehe Literatur Ansgar Schwiritz Der Stockeinsatz im Skilanglauf Biomechanische Untersuchungen zur optimalen Stocklange In A Neumayer K Gruzenmacher Hrsg Entwicklungstendenzen im Skilanglauf Bundesinstitut fur Sportwissenschaft Band 7 Seite 65 Koln 1993 Wenger Wollzenmuller Skilanglauf Seite 30 67 siehe Literatur a b Marius Stahlberger Strukturiert wachsen In FIT for LIFE Dezember 2007 online Memento vom 24 Dezember 2012 im Internet Archive PDF Datei 1 26 MB Thomas Stoggl Stefan Lindinger Double Push Skating and Klap Skate in Cross Country Skiing Memento vom 22 Juni 2008 im Internet Archive April 2007 FINN sports The Cross Country Clapsystem Memento vom 25 April 2009 im Internet Archive Abgerufen am 12 Marz 2009 a b S Lindinger Biomechanische Analysen von Skatingtechniken im Skilanglauf Seite 331 334 siehe Literatur Thomas Stoggl Erich Muller Stefan Lindinger Biomechanical comparison of the double push technique and the conventional skate skiing technique in cross country sprint skiing In Journal of Sports Sciences September 2008 26 11 1225 1233 Zusammenfassung Sandbakk O Sandbakk S B Supej M Holmberg Hans Christer 2014 The velocity and energy profiles of elite cross country skiers executing downhill turns with different radii International Journal of Sports Physiology and Performance 9 1 41 47 Arnd Kruger 2014 Wie funktioniert Blockperiodisierung Lernkurven und Superkompensation Besonderheiten der Blockperiodisierung Fd Snow 32 2 22 33 Stephan Babiel Feldstudie zu biomechanischen Einflussgrossen in ausgewahlten Skilanglauf Techniken Seite 108 114 Ruhr Universitat Bochum Fakultat fur Sportwissenschaft Bochum 2002 Franz Wollzenmuller Ulrich Wenger Richtig Nordic Ski Cruising Langlauf Skating Seite 74 BLV Verlag Munchen 2005 S Lindinger Biomechanische Analysen von Skatingtechniken im Skilanglauf Seite 61 105 siehe Literatur nbsp Dieser Artikel wurde am 26 April 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Skating Technik amp oldid 236714250