www.wikidata.de-de.nina.az
Simon Pistoris der Jungere ab 1521 auch Pistoris von Seuselitz oder von Seusslitz genannt 28 Oktober 1489 in Leipzig 3 Dezember 1562 in Seusslitz war ein deutscher Jurist und Kanzler des Herzogs von Sachsen Simon Pistoris d J Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn von Simon Pistoris dem Alteren der als Doktor und Professor der Medizin tatig war wuchs er in der Messestadt Leipzig in beguterten Verhaltnissen auf und lernte dort auch Martin Luther kennen und schatzen Nach fast dreijahrigen Studienaufenthalten an der Universitat Pavia promovierte er 1514 nach seiner Ruckkehr nach Leipzig dort zum Doktor beider Rechte weltliches und geistliches Recht und wurde noch im selben Jahr zum ordentlichen Professor an der juristischen Fakultat der Universitat Leipzig berufen Im Jahr 1519 erhielt er schliesslich das Ordinariat dieser Fakultat und wurde zur gleichen Zeit zum Kanoniker an den Bischofskirchen in Merseburg und Naumburg sowie zum Beisitzer am Oberhofgericht in Leipzig ernannt Nachdem Simon Pistoris bereits seit 1519 von Herzog Georg den Bartigen mit wichtigen Staatsgeschaften betraut und zum Geheimen Rat befordert wurde ernannte dieser ihn 1523 zu seinem Kanzler Zusammen mit Herzog Georg verurteilte er zum einen zwar den Bauernaufstand setzte sich aber 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg vehement fur die Bekenntnisschrift Confessio Augustana zur lutherischen Kirche ein und Sachsen konnte spater mehrheitlich evangelisch werden Nach Herzog Georgs Tod diente er unter dessen Nachfolger und Bruder Herzog Heinrich dem Frommen nun nicht mehr als Kanzler sondern verstarkte stattdessen wieder sein Engagement als Rechtswissenschaftler an der Juristenfakultat Erst Herzog Moritz von Sachsen berief ihn von 1541 bis 1549 schliesslich erneut zu seinem Kanzler Wahrend dieser Zeit trat Pistoris insbesondere als Gesandter beim Kolloquium in Regensburg im Jahre 1541 als Mitglied des Regentschaftsrates von 1542 bis 1544 sowie 1546 bei einer Vertragsunterzeichnung mit Ferdinand I in Prag in Erscheinung Von Herzog Moritz erwarb er schliesslich 1546 das Schloss Seusslitz nebst Landereien und angeschlossener Dorfer Dabei ubernahm er fur diese Gebiete noch die Funktion als Erb Lehn und Gerichtsherr Hier verbrachte er ab 1549 seinen Ruhestand arbeitete jedoch weiterhin an wissenschaftlichen Studien und Gutachten Seusslitz blieb bis 1720 im Familienbesitz Am 20 April 1521 wurde Pistoris wegen seiner zahlreichen Verdienste von Kaiser Karl V in Worms in den Reichsadelstand sowie am 4 August 1555 durch den romisch deutschen Konig und spateren Kaiser Ferdinand I in Augsburg in den erblichen Reichsritterstand erhoben 1539 lieh Simon Pistoris den Grafen zu Stolberg die stattliche Summe von 2000 Gulden die er zum Michaelismarkt 1542 in Leipzig mit 7 Zinsen zuruckerhalten sollte Fur die Ruckzahlung der Hauptsumme durch die Grafen zu Stolberg verburgte sich der Burgermeister Michael Meyenburg aus Nordhausen Familie BearbeitenSimon Pistoris hatte aus seinen Ehen mit 1 Clara Pantzschmann 1 2 Martha von Alnpeck 2 und 3 Dorothea von Ziegler und Klipphausen 23 Kinder darunter die bekannten Rechtsgelehrten Modestinus Pistoris von Seuselitz aus seiner ersten Ehe und Hartmann Pistoris von Seuselitz aus seiner dritten Ehe Ein Grabstein mit Familienwappen und Inschrift befindet sich an der Mauer des alten Friedhofes hinter der Seusslitzer Kirche Ebenfalls existiert eine original Portrait Medaille in Gold aus dem Jahr 1533 in der Staatlichen Munzsammlung Munchen Seine umfangreiche Bibliothek blieb im Familienbesitz und wurde spater von seinem Urenkel Johann Ernst Pistoris kursachsischer Oberhofrichter und Diplomat noch erheblich erweitert Literatur BearbeitenWalter Pauly Die ersten Staatsrechtslehrer des Reiches Henning Goeden ca 1450 1521 und Simon Pistoris 1489 1562 in der Kontroverse um die Wahl des deutschen Konigs 1519 in Rolf Lieberwirth Hg Rechtsgeschichte in Halle Gedachtnisschrift fur Gertrud Schubart Fikentscher 1896 1985 Koln u a 1998 S 17 33 Conrad Alfred Ruger Leben und Schicksal des sachsischen Rechtsgelehrten und Kanzlers Simon von Pistoris auf Seuselitz 1489 1562 Waiblingen 1977 Johann August Ritter von Eisenhart Pistoris von Seuselitz Simon In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 186 194 Simon Pistoris in Library of Congress 1 2 Karl Schmutz Historisch topographisches Lexicon von Steyermark Band 3 Andreas Kienrich Graz 1822 S 151 Volltext in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich August Lindner Sammlung adelicher Ahnentafeln Lindnersche Handschrift I Hrsg Bayerische Staatsbibliothek Band 3 1701 Volltext in der Google Buchsuche Konrad Knebel Hrsg Mitteilungen des Freiburger Altertumsvereins Gerlachsche Buchdruckerei Freiberg 1906 S 79 Volltext in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 123502721 lobid OGND AKS LCCN n94074623 VIAF 45210172 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pistoris Simon der JungereALTERNATIVNAMEN Pistoris von Seuselitz Pistoris von Seusslitz Pistorius von Seuselitz Falschschreibung Pistoris von Seusslitz Falschschreibung KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Kanzler des Herzogs von SachsenGEBURTSDATUM 28 Oktober 1489GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 3 Dezember 1562STERBEORT Seusslitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Pistoris der Jungere amp oldid 237466023