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Die ehemalige Abbaye de Silvacane liegt in der Region Provence Alpes Cote d Azur im Departement Bouches du Rhone knapp einen Kilometer vom Sudufer der Durance entfernt im Gemeindebereich von La Roque d Antheron etwa 20 Kilometer sudlich von Apt und etwa 25 Kilometer nordwestlich von Aix en Provence Abtei SilvacaneFassade der AbteikircheLage Frankreich FrankreichKoordinaten 43 42 58 N 5 19 45 O 43 716111111111 5 3291666666667 Koordinaten 43 42 58 N 5 19 45 OOrdnungsnummernach Janauschek 269Grundungsjahr 1144Jahr der Auflosung Aufhebung um 1789Mutterkloster Kloster MorimondPrimarabtei Kloster MorimondTochterkloster Kloster Valsainte 1188 Abteikirche Sudseite Aquarell Ende 18 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Eine Zisterzienserabtei 1 1 Das tagliche Leben der Zisterzienser 2 Geschichte 2 1 Historisch religioser Hintergrund 2 2 Wahl des Standorts und Losung des Wasserproblems 2 3 Datierung der Klausur 2 4 Zwei Jahrhunderte geistlicher und wirtschaftlicher Ausstrahlung 2 5 Wirren des 14 Jahrhunderts und ihre Folgen 2 6 Aufgabe der Zisterzienserregel 2 7 Abtei zu verkaufen 2 8 Sanierungsmassnahmen im 19 und 20 Jahrhundert 3 Bauwerke 3 1 Aussenanlagen Zusatzbauwerke 3 2 Abteikirche 3 2 1 Aussere Erscheinung 3 2 2 Inneres der Abteikirche 3 2 2 1 Langhaus 3 2 2 2 Querhaus und seine Kapellen 3 2 2 3 Chor und Altarraum 3 2 2 4 Dekor der Kirche 3 3 Konventsgebaude der Abtei 3 3 1 Aussere Erscheinung 3 3 1 1 Kreuzgang 3 3 1 2 Ausseres der ubrigen Konventsgebaude 3 3 1 3 Inneres des Kreuzgangs 3 3 1 4 Inneres der sonstigen Konventsgebaude 3 3 1 4 1 Ostflugel 3 3 1 4 2 Refektorium 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksEine Zisterzienserabtei Bearbeiten nbsp Abtei von Citeaux im 16 Jahrhundert nbsp Robert de MolesmeSilvacane ist eine Abtei des Zisterzienserordens der im Jahr 1098 in Citeaux sudlich von Dijon von Robert de Molesme 1028 1111 auch Robert von Citeaux genannt einem Benediktinerabt gegrundet worden ist 1 Die Angehorigen dieses benediktinischen Reformordens befolgten strikt die Regeln des heiligen Benedikt von Nursia 480 550 Das Besondere an dieser Glaubensgemeinschaft ist die wirtschaftliche Eigenstandigkeit der einzelnen Abteien sowie ihre ordensrechtliche Verfassung Zwischen jeder Mutterabtei und ihren Tochtern das heisst ihren Neugrundungen besteht eine Art Familienbande So brachten die ersten Filialhauser der Abtei Citeaux besonders ihre vier bedeutendsten La Ferte Pontigny Clairvaux und Morimond wiederum zahlreiche Tochter hervor die bald ganz Europa wie ein Netz uberspannten Fur alle Kloster gilt eine Charta in der die Grundsatze des Ordens festgelegt sind Die Abte trafen sich zumindest in der Fruhzeit des Ordens einmal im Jahr zu einem Generalkapitel im Kloster Citeaux dessen Abt sie unterstanden nbsp Bernhard von Clairvaux Darstellung aus einem hochmittelalterlichen ManuskriptDie Forderung nach schlichter Lebensweise und Eigentumsverzicht steht im Mittelpunkt des Lebens der Monche denn sie begunstigen die Verinnerlichung des Glaubens Bernhard von Clairvaux der beruhmteste Abt und Theologe des Ordens 1090 1153 verurteilte alles was den Monch von seinem Streben nach Gott ablenken kann einschliesslich Skulpturen Gemalden bunten Kirchenfenstern und Wandbehangen wie sie viele mittelalterliche Bauten schmuckten Die einzigen Funktionen die der Kunst zuerkannt wurden sind die vollendete Gestaltung der Formen und Volumen sowie Licht und Schatteneffekte Dabei boten grundsatzlich Ruhe und Natur den unverzichtbaren Rahmen Der Zisterzienserorden breitete sich ausserordentlich schnell aus und bei der Grundung der Abtei Silvacane um 1145 zahlte er bereits ungefahr 330 Kloster Das tagliche Leben der Zisterzienser Bearbeiten Der streng geordnete Tagesablauf der Monche oder Nonnen liess wenig Freiraum Ihre Hauptbeschaftigungen waren das Gebet die Lekture korperliche Arbeit und Ausruhen wobei die zu verrichtenden Arbeiten von den Jahreszeiten und den Bedurfnissen der Abtei abhingen Daruber hinaus ubte fast jeder Monch ein besonderes Amt aus wie etwa Prior zweiter Prior Vorsanger Kuster Verwalter Krankenpfleger Verantwortlicher des Gastetrakts Pfortner Novizenbetreuer und andere Allerdings lebten in Silvacane nie mehr als zwanzig Monche Schweigen zahlte zu den Vorschriften der Regel die Monche verstandigten sich mit Zeichen Die korperliche Arbeit Garten und Feldarbeit oder handwerkliche Aktivitaten nahmen vier bis sechs Stunden in Anspruch wahrend der Rest des Tages mit Gebeten und mit Lesen verbracht wurde Die Gebete wurden von den drei Choren gesunde Monche gebrechliche Monche und Novizen gesungen Nach einer sechs im Winter neunstundigen Nacht wurden die Monche zur Mette zum Morgengebet geweckt Danach fanden sie sich im Laufe des Tages zu sieben weiteren Stundengebeten zusammen Zisterzienser tragen eine ungefarbte Wollkutte weshalb sie auch weisse Monche genannt werden 2 Geschichte BearbeitenDie Abtei Silvacane wurde kurz vor 1145 von Monchen gegrundet die aus Morimond kamen dem vierten Tochterhaus von Citeaux Nach Angaben von Gelehrten des 19 Jahrhunderts die sich auf heute nicht mehr existierende Dokumente stutzten wurde das Kloster am Standort einer Einsiedelei aus dem 11 Jahrhundert errichtet Kurzlich wurden an der Westwand des Kreuzgangs Teile von Fundamenten eines Gebaudes entdeckt das alter ist als die Abtei was diese These untermauert Historisch religioser Hintergrund Bearbeiten Uber die Umstande unter denen sich die Zisterzienser in Silvacane niederliessen ist kaum etwas bekannt Die Beweggrunde des Adels dessen Unterstutzung wesentlich zum Erfolg des Ordens beitrug waren oft von politischer Art Das scheint auch bei dem in spateren Jahrhunderten oft als Klostergrunder aufgefuhrten Raimond des Baux der Fall gewesen zu sein 1145 hatte Raimond andere provenzalische Adelsfamilien uberzeugt sich gemeinsam gegen den Grafen der Provence aufzulehnen Vielleicht versprach er sich einen politischen Nutzen von einer Abteigrundung am Fluss Durance das heisst an einer naturlichen Grenze zwischen der Grafschaft Provence einem Besitztum des Hauses Barcelona und dem Marquisar der Provence das dem Hause Toulouse angehorte Es steht jedenfalls fest dass der Graf der Provence die Abtei 1150 in seinen Schutz nahm bis bald darauf die Herren des benachbarten Schlosses La Roque und schliesslich der Adelsfamilien von Lambesc und Cadenet diese Rolle ubernahmen Eine Generation spater das heisst 1181 wird Bertrand des Baux der Sohn Raimonds von den Monchen von Silvacane in einem Eintrag auf seiner Totenrolle als fundator Grunder bezeichnet Auf diese Weise wurden wahrscheinlich die grosszugigen Spenden gewurdigt mit denen Bertrand die ecclesia ein Ausdruck der sowohl die Kirche als auch den gesamten Klosterkomplex bezeichnen konnte bedacht hatte Der Urkunde zufolge war die ecclesia zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt 3 Wahl des Standorts und Losung des Wasserproblems Bearbeiten Die Monche von Morimond hatten die Vor und Nachteile genau abgewogen bevor sie sich fur dieses klar abgegrenzte Grundstuck entschlossen Es lag an einer Durchgangsstrasse die dem Lauf der Durance folgte in der Nahe des Schlosses La Roque und einige hundert Meter von Gontard entfernt wo eine Fahre zum Uberqueren der Durance bereitstand Der Wunsch der ersten Zisterzienser sich von der Welt abzuschliessen von der sie nichts zu erwarten und der sie nicht zu bieten hatte ausser ihren Gebeten konnte sich also hier nicht vollstandig erfullen Der Name Silvacane silva bedeutet Wald und cana Schilf konnte darauf hinweisen dass es sich um ein sumpfiges Gelande gehandelt hat Doch geomorphologische Studien aus jungerer Zeit belegen dass die Feuchtigkeit die von zwei Quellen stammten keine gesundheitsgefahrdeten Auswirkungen hatte Ausserdem trat die Durance nur ausserst selten in fur die Abtei bedrohlichem Ausmass uber die Ufer Solche Widerspruche lassen sich vermeiden wenn cana als Adjektiv aufgefasst wird canus a um bedeutet grau Silvacane ware also ein Ort bzw gegrundet an einem Ort wo es einen grauen Wald gab Das wurde auf Olivenbaume hindeuten deren Farbe als graugrun silbrig glanzend und grau beschrieben wird Den Monchen gelang es das reichlich vorhandene Quellwasser fur ihren taglichen Bedarf zunutze zu machen Mehrere Entwasserungsgraben die bereits aus der Zeit vor der Erbauung stammten zeugen von den Anstrengungen die Feuchtigkeit einzudammen und abzuleiten Die sudliche Quelle speiste einen Bach der wahrscheinlich um das Gelande herum geleitet wurde so dass er auf der Nordseite der Konventsgebaude unter den Latrinen verlief sowie den Klostergarten und den Brunnen des Kreuzgangs versorgte Im Sudwesten speiste eine zweite Quelle die Hotellerie oder Gastetrakt und wahrscheinlich weitere Anlagen des Wehrflugels die handwerklich oder landwirtschaftlich genutzt wurden Die Muhle von der keine Uberreste erhalten sind lag vermutlich im Norden des Komplexes Nordwestlich der Konventsgebaude findet sich eine Zisterne Die verschiedenen Bauherren mussten die besondere Beschaffenheit des Gelandes vor allem dessen Hohenunterschiede in ihren Planungen einbeziehen So weist bereits der Fussboden der Abteikirche betrachtliche Hohenunterschiede auf die man schon an der verschiedenen Hohenlage der Schwellen der drei Portale der Fassade erkennen kann Die Bodenhohen der Konventsgebaude nordlich der Kirche folgen gleichfalls dem naturlichen Gefalle des Gelandes 4 Datierung der Klausur Bearbeiten Die genaue Datierung der Errichtung der Klausurgebaude aus der Kirche und den Konventsgebauden ist ausserst schwierig Sicher ist dass die Bauarbeiten zwischen 1145 und 1181 dem Todesjahr von Bertrand des Baux aufgenommen und wahrscheinlich gegen Ende des 13 Jahrhunderts mit dem Refektorium beendet worden sind Aus einer erhaltenen Urkunde die vor dem Altar unterzeichnet wurde geht hervor dass der Altarraum eingewolbt war und bereits einen Altar enthielt Aus stilistischen Elementen leiteten Historiker ab dass die Kirche und der Ostflugel des Konvents zwischen 1175 und 1220 der Kreuzgang im 13 Jahrhundert und das Refektorium im 14 Jahrhundert entstanden sein mussen Diese Datierungsversuche erweisen sich im Wesentlichen als richtig wenn sie auch im Einzelnen korrigiert werden mussen So traten bei kurzlichen Restaurierungsarbeiten neue Anhaltspunkte zu Tage uber deren Auswertungen noch keine Quellen bekannt sind 5 Zwei Jahrhunderte geistlicher und wirtschaftlicher Ausstrahlung Bearbeiten Einige Jahre vergingen bis die Abtei ausreichende Spenden erhielt um sich wirklich entfalten zu konnen Doch ab 1170 stellte sie unzweifelhaft ein bedeutendes wirtschaftliches und geistiges Zentrum der Region dar 6 Sie betreute die Kirche von Goiron im gebirgigen Hinterland Chaine des Cotes aber auch Saint Victor in Gontard Saint Etienne de Tertre in Saint Esteve Janson und schliesslich die Pfarrkirche von La Roque Die Stifter wunschten meistens in der Abtei begraben zu werden einige ruhten sogar in der Abteikirche selbst 1188 ist die Zahl der Monche und das Spendenaufkommen soweit angestiegen dass man ein Tochterkloster grunden konnte So entstand mit der Unterstutzung der Familie Simiane die bereits die Grundung von Senanque initiiert hatte in der Diozese Apt das Kloster Valsainte Erhalten ist unter anderen eine Urkunde uber die Schenkung der Halfte des zwischen der Durance und dem Chateau de Contard gelegenen Waldes an das Kloster Saint Victor um 1050 Im 12 Jahrhundert ging dann das Waldstuck an Silvacane Zu Silvacane gehorten auch funf kleine Bauernhofe frz Grange die von Laienbrudern bewirtschaftet wurden Die Gehofte liegen alle auf dem linken Ufer der Durance die das Kloster den je nach Zeitabschnitt mehr oder weniger grosszugigen Schenkungen der Herrschaften von La Roque verdankte Die Grange de Contard die in der Nahe der Fahre und der Kirche Saint Victor angelegt wurde lebte hauptsachlich von Gemuse Wein und Olivenanbau wahrend in der grosseren westlich der Abtei liegenden Grange de La Borde Getreideanbau und Viehzucht betrieben wurden Nach und nach uberschrieben die Adelsfamilien von Cadenet Mallemort uns Lambesc dem Kloster auch die sumpfigen aber auch fruchtbaren Landereien am rechten Ufer des Flusses und uberliessen es den Monchen die notwendigen Entwasserungsmassnahmen zu treffen Diese Grundstucke bildeten drei Gehofte die Grange Ferrage in der Nahe des heutigen Dorfs Cadenet die Grange du Lauron sowie die Anfang des 13 Jahrhunderts entstandene Grange des Segadas die zur Gemeinde Villelaure gehorte Der Status des Laienbruders 7 ein Klostermitglied das nur einen Teil der Gelubde abgelegt hat besteht seit dem 11 Jahrhundert Diese Bruder waren im Allgemeinen bauerlicher Herkunft und fuhrten die meisten materiellen Aufgaben aus die fur den Ablauf des praktischen und wirtschaftlichen Lebens im Kloster erforderlich sind Da fur die Zisterzienser die Eigenbewirtschaftung vorgeschrieben war durfte kein Bauer fur sie arbeiten Folglich verbrachten die Laienbruder den grossten Teil ihrer Zeit mit korperlicher Arbeit besonders in den Gehoften und wohnten nicht allen Gebeten und Messen bei Sie trugen auch andere Kutten als die Monche sowie einen langen Vollbart Nachdem in den ersten Jahrzehnten zahlreiche Laienbruder in den Zisterzienserklostern gelebt hatten nahm ihre Zahl gegen Ende des 13 Jahrhunderts ab sodass die Gemeinschaften ihr Wirtschaftssystem andern mussten In Silvacane ist keine Spur von speziell fur die Laienbruder bestimmten Gebauden vorhanden weder Wohngemacher noch die ubliche Gasse an der Westseite des Kreuzgangs oder die besondere Tur in der an den Kreuzgang grenzenden Seitenschiffwand der Kirche Wahrscheinlich stellte man ihnen hier ausserhalb des eigentlichen Klosters ein Gebaude zur Verfugung und plante den Bau eines Westflugels zu dem es allerdings nie gekommen ist Fur ein Ereignis der Geschichte des Klosters hat man bis heute keine plausible Erklarung 1289 nahmen schwarze Monche das heisst Benediktiner die der Zisterzienserreform nicht gefolgt sind aus der Abtei Montmajour Bouches du Rhone die Abtei und ihre Gehofte ein Der Abt von Silvacane bat den Grafen der Provence und Konig von Sizilien Charles II um Hilfe Dieser liess von einem Notar eine Bestandsaufnahme samtlicher Besitztumer des Klosters zusammentragen damit sie ohne Verluste an die rechtmassigen Eigentumer zuruckgegeben werden konnten Die heute erhaltene Urkunde wurde im Oktober 1289 am Hof von Aix en Provence verfasst und ist eine Kopie mehrerer Bestandsaufnahmen die im Juni und August dieses Jahres erstellt worden sind Die Listen der Gebrauchsgegenstande insbesondere der liturgischen Instrumente geben Aufschluss uber das tagliche Leben der Monche Kreuze Krummstabe und Leuchter aus Limoges Reliquienschreine Silberkelche und schalen Messgewander aus Leinen und Seide mehr oder weniger geschmuckte Alben Altartucher und so fort Der Notar zahlte samtliche Matratzen Decken und Kopfkissen die im Gastetrakt sowie im Schlafzimmer des Abts aufbewahrt wurden Daruber hinaus erfahrt man Einzelheiten uber die Aktivitaten an den einzelnen Gehoften Zum Bestand von La Borte zum Beispiel gehorten Zugochsen Pferde Ziegen Schafe sowie Werkzeuge zum Scheren Mit diesem Dokument forderte Charles II kurz darauf auch die Kirche den Abt von Montmajour auf das besetzte Kloster zu raumen und die gefangen gehaltenen Monche freizulassen was im Oktober 1289 nachweislich nicht geschehen ist Erst im Laufe des folgenden Jahres wurde der Konflikt gelost 8 Bis zum Beginn des 14 Jahrhunderts fuhrte das Kloster Silvacane zwar ein bescheidenes aber dennoch bluhendes Dasein Gemass einer notariellen Urkunde aus dem Jahr 1213 lebten dort mindestens 22 Monche und 17 Laienbruder Leider ist jedoch nichts uber das geistliche und geistige Leben der Gemeinschaft in dieser Epoche bekannt Wirren des 14 Jahrhunderts und ihre Folgen Bearbeiten Bis zum Ende des 13 Jahrhunderts dehnte sich der Klosterkomplex nach und nach nordlich der Kirche aus Allerdings fehlten offensichtlich die Mittel um einen Westflugel zu erbauen in dem ublicherweise die Vorratsraume wie auch die Raumlichkeiten der Laienbruder untergebracht waren In ganz Europa liess damals die Spendenwilligkeit gegenuber den Zisterziensern und auch die Anzahl der Novizen allmahlich nach Ausserdem gingen auch die dramatischen Ereignisse des 14 Jahrhunderts an der Abtei Silvacane nicht spurlos voruber Inwiefern die Schwarze Pest die zwischen 1348 und dem Beginn des 15 Jahrhunderts zweimal uber die Gegend um Aix en Provence hereinbrach die Klostergemeinschaft dezimierte ist kaum abzuschatzen Dagegen sind die Auswirkungen der Klimaveranderungen bekannt Bei den Uberschwemmungen der Durance erreichte das Wasser immer haufiger das Refektorium Des Weiteren beklagten sich die Monche uber Plunderungen heimischer Adliger und auslandischer Soldner Letztere profitierten von der politischen Unsicherheit die durch die Konflikte zwischen den Anhangern und den Widersachern der Konigin von Neapel und Grafin der Provence Jeanne I entstanden war Ihre Politik brachte die Unabhangigkeit der Grafschaft in Gefahr Ein weiteres Missgeschick ereilte das Kloster 1359 als Pierre de Samson Abt von Silvacane an die Abtei von Chambons in der Diozese Viviers berufen wurde und dabei Bucher und weitere Gegenstande mitnahm Trotz der Mahnungen Roms gelang es Silvacane bis 1367 nicht ihren Besitz zuruckzuerlangen Doch war die Verarmung der Abtei nicht unaufhaltsam denn schon in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts konnten dank grosszugiger Schenkungen die erforderlichen Restaurierungsarbeiten in Angriff genommen werden Allerdings erholte sich Silvacane wirtschaftlich nie vollstandig von den Katastrophen der Epoche in der die ganze Provence stark in Mitleidenschaft gezogen und entvolkert worden ist 9 Aufgabe der Zisterzienserregel Bearbeiten 1425 wurde die Abtei Valsainte die nicht mehr eigenstandig bestehen konnte auf Veranlassung des Generalkapitels Citeaux an Silvacane angeschlossen obwohl auch die Mutterabtei nur noch zwei bis drei Monche zahlte Antoine de Boniface der vor 1420 zum Abt ernannt wurde wendete sich an den Grafen der Provence und Konig von Sizilien um die Privilegien der Abtei wiederherzustellen 1433 wurde Antoine zusatzlich Verwalter des Klosters Le Thoronet das praktisch verlassen war Doch waren seine Bemuhungen vergeblich dann es gelang ihm nicht diese Zisterzienserkloster wiederherzustellen 1443 wurde zwischen der Abtei Citeaux dem Kapitel von Aix en Provence und dem Papst Verhandlungen uber den Austritt des Klosters Silvacane aus dem Zisterzienserorden eingeleitet So wurde die Abtei im Jahre 1455 an das Kapitel der Aixer Kathedrale angeschlossen der sie bis zur Franzosischen Revolution unterstand Die Abteikirche wurde zur Pfarrkirche des neuen Dorfes La Roque d Antheon das 1514 auf Initiative des Adelsherrn Jean de Forbin mit Einvernehmen des Kapitels von Aix gegrundet worden war Dieser Vorgang war typisch fur die Epoche der Neubesiedlung der Provence die 1460 begonnen hatte und in der haufig Vereinbarungen zwischen siedlungsbereiten Bauern und den Landadeligen getroffen wurden Damals kamen zahlreiche Einwanderer aus dem Piemont in das mittlere Durancetal die bald darauf zum evangelischen Glauben ubertraten und Opfer religioser Verfolgungen wurden Die funfzig provenzalischen Familien die sich 1521 endgultig in La Roque d Antheon niederliessen entkamen der ersten Plunderungs und Mordwelle die 1545 ihre Gegend heimsuchte Ab 1570 wurde Silvacane nacheinander von Protestanten und Katholiken geplundert Archaologische Ausgrabungen brachten zutage dass die alte Hotellerie eingenommen worden war ehe sie im 16 Jahrhundert ganzlich abbrannte Im 17 und 18 Jahrhundert wurde lediglich die Kirche restauriert und die Steine der anderen Gebaude teilweise von den Dorfbewohnern fur ihre eigenen Zwecke gebraucht 1742 erwirkten die Dorfbewohner dass ihre neue Dorfkirche zu ihrer Pfarrkirche wurde In Silvacane soll bis zur Revolution 1789 ein Einsiedler gelebt haben 10 nbsp Westseite der Abtei Aquarell Ende 18 Jahrhundert links Ruine NebengebaudeAbtei zu verkaufen Bearbeiten 1790 wurde auch Silvacane zum Staatsbesitz erklart in Parzellen aufgeteilt und versteigert Ein Steinbruchbesitzer zeigte sich interessiert aber zum Gluck wurde das Anwesen schliesslich an einen reichen evangelischen Notar namens Garcin verkauft der die Landereien an Landwirte verpachtete nbsp Westseite der Abtei Aquarell Ende 18 JahrhundertBauunternehmer wollten die Kirche gerne abbrechen denn sie brauchten Material fur den Kanalbau in Richtung Marseille und fur eine Hangebrucke die bei Cadenet die Durance uberqueren sollte Doch der Ingenieur de Pertuis der die Bauarbeiten am Kanal beaufsichtigte war dagegen denn die Bevolkerung ist mit diesem Bauwerk verwachsen wie mit ihren tiefsten religiosen Uberzeugungen und selbst wenn es nicht seinem ursprunglichen Bestimmungszweck zuruckgegeben wird so wurde es sich doch aufgrund seiner schonen Proportionen seines hervorragenden Erhaltungszustandes seiner Nahe zu den grossen Krapp und Maulbeerpflanzungen sowie zu Wasserstellen ausgezeichnet als Fabrik eignen und konnte so eine neue Quelle des Reichtums fur die ganze Region werden Nachdem von privater Seite mehrfach der Ruckkauf durch den Staat gefordert worden war wurde der Architekt Charles Questel von der Denkmalpflegekommission beauftragt den baulichen Zustand der Kirche festzustellen Der Eigentumer weigerte sich sie zu verkaufen doch kraft eines Erlasses des Konigs Louis Philippe vom 9 Mai 1845 wurde er enteignet und der Kaufvertrag fur die Kirche am 2 Februar 1846 unterzeichnet Am 10 Oktober forderte die Departementsvertretung den Erwerb des Kreuzgangs und mehrerer bemerkenswerter Sale des ursprunglichen Bauwerks Bei der Sitzung der Denkmalpflegekommission sprach der Leiter der Behorde und Schriftsteller Prosper Merimee ein Machtwort Ich wurde es vorziehen wenn wir Senanque vorziehen 11 nbsp Kapitelsaal als Stall genutzt Aquarell Ende 18 JahrhundertSanierungsmassnahmen im 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Die Restaurierung der Kirche verzogerte sich und 1869 stellte der fur die Kommission tatige Architekt Henri Revoil fest dass ein Strebepfeiler des Mittelschiffs eingesturzt war Ausserdem sei das Dach von Vegetation bedeckt die bereits erheblichen Schaden angerichtet hat Er beklagte weiter Wenn man durch dieses ehrwurdige Kloster mit seinem eindrucksvollen Refektorium und dem eleganten Kapitelsaal geht stimmt es einen zwangslaufig traurig dass es teilweise als Jauchegrube beziehungsweise als Pferde oder Schweinestall dient und dafur ausserst bedauerliche Veranderungen vorgenommen wurden Funf Jahre spater wurden dann die losgelosten Steinplatten der Dacher durch Ziegel ersetzt die Risse in der Fassade und der Vierung abgedichtet und die kleinen Saulen des Dachreiters uber der Vierung wiederhergestellt 1903 erfolgten weitere Ausbesserungen an den Dachern der Kirche und der nordlichen Kreuzganggalerie Schliesslich wurden 1932 Verhandlungen uber den Ankauf der restlichen Abteigebaude eingeleitet die immer noch im Besitz der Familie Garcin waren Der Architekt Jules Formige bedrangte den Minister Das Refektorium dient nach wie vor als Kaninchenstall im Kreuzgang ist der Boden aufgeschuttet Formige liess das Armarium Buchernische freilegen und den Durchgang zwischen dem Dormitorium und der Kirche wieder aufbrechen Am 28 Juli 1943 wurde Silvacane endlich offiziell unter Denkmalschutz gestellt Den Enteignungserlass unterzeichneten Charles de Gaulle und der Bildungsminister Capitant am 3 Februar 1945 Doch die Pachterin die Gouvernante und Erbin des Notar Garcin Simonette Rossano verliess das Anwesen erst funf Jahre spater So konnten die eigentlichen Bauarbeiten erst im Jahr 1950 aufgenommen werden Chefarchitekt Paul Colas liess den Kreuzgang freiraumen die Monchsraume und das Refektorium trockenlegen den Boden der Ostgalerie mit einer feuchtigkeitsundurchlassigen Betonsohle abdichten und anschliessend mit Steinplatten abdecken Anschliessend wurden die Schlafgemacher im Obergeschoss des Ostflugels freigeraumt und alle Boden mit Steinplatten belegt die weitgehend vorhanden waren 1955 nahm Colas dann auch die Ausbesserungen der Dacher des Monchstraktes und des Refektoriums in Angriff Colas Nachfolger Jean Sommer nahm 1960 Bodenuntersuchungen im Bereich des Kreuzgangs und in der unmittelbaren Umgebung der Bauwerke auf Dabei traten einige Kapitelle und Saulenbasen zu Tage die er bei der Restaurierung der nordlichen Kreuzganggalerie einsetzen konnte Ausserdem liess er den Erdboden des Kreuzganghofs bis auf die ursprungliche Hohe abtragen und legte das Brunnenbecken und Teile seines Randes frei Parallel dazu wurden das Calefactorium Warmestube der Kapitelsaal das Dormitorium und schliesslich das Refektorium restauriert 12 Bauwerke Bearbeiten nbsp nbsp Abmessungen zirka ohne Wandvorsprunge aus Zeichnung gemessen und hochgerechnet Kirche Gesamtlange aussen 42 20 m Breite Langhaus aussen 23 45 m Breite Langhaus innen 21 15 m Lange Querhaus aussen 32 80 m Lange Querhaus innen 30 65 m Breite Chor Mittelschiff innen 8 75 mKonventsgebaude Lange Ostflugel aussen ab Querhausgiebel 38 20 m Lange Refektorium zuzuglich Ostflugelbreite aussen 36 65 m Lichte Weite Kreuzganghof 18 40 14 40 m Lichte Weite Kreuzganggalerie 4 30 m Innenmasse Calefactorium 3 35 8 15 m Innenmasse Refektorium 7 80 25 15 mAussenanlagen Zusatzbauwerke Bearbeiten nbsp Neben der Klausur gehorten zu jeder Zisterzienserabtei eine Reihe weiterer Einrichtungen die fur das tagliche praktisch autark gefuhrte Leben der Glaubensgemeinschaft unerlasslich waren Der gesamte Komplex war von einer ausgedehnten Ringmauer umschlossen In Silvacane kam dieses Mauerwerk bei den archaologischen Ausgrabungen zu Tage die in den 1980er Jahren unter der Leitung von Michael Fixot stattfanden und seit 1993 von Nathalie Molina fortgefuhrt wurden Der mittelalterliche Vorbau der im Westen knapp funfzig Meter von der Fassade der Kirche und in ihrer Achse freigelegt worden ist bestand aus einem Durchgang mit einem Tor der von zwei seitlichen einraumigen Flugeln flankiert wurde und wahrscheinlich ein Obergeschoss besass Der Sudflugel wies an der Sudseite ein kleineres Zimmer auf Nach der Regel des heiligen Benedikt sollte das Schlafgemach des Pfortners unmittelbar am Klostereingang liegen Die Absicht den Eingangsbereich architektonisch in die Fassadengestaltung der Kirche einzubeziehen wurde von Michel Fixot aufgezeigt Heute betritt man das Klostergelande nicht mehr durch den Vorbau sondern durch einen erst vor kurzem entstandenen erdgeschossigen Flugel der im Sudwesten der Abtei auf den Fundamenten der mittelalterlichen Hotellerie Gastgebaude errichtet wurde Vom 13 Jahrhundert an wurden bauliche Vorkehrungen getroffen um Gaste gebuhrend aber separat der Klausur empfangen zu konnen Dabei entstand ein neuer breiter Eingang in der Sudmauer in etwa dort wo sich auch heute der Eingang befindet der zusatzlich oder anstelle des alten Vorbaus benutzt wurde Aus der Bestandsaufnahme des Jahres 1289 in der auch die Betten und Decken aufgefuhrt sind kann man teilweise den Bestimmungszweck der einzelnen Raume dieses freigelegten Bauwerks erkennen Der Notar durchquerte zuerst eine Backstube anschliessend eine Etage ein Krankenrevier einen Gastraum hospitium moglicherweise einen Krankenpflegesaal hospitalium und sogar die Schlafkammer des Abts Diese Einzelheiten werfen ein neues Licht auf die Lebensweise der Zisterzienser die sich hier weitaus offener gegenuber der Aussenwelt zeigten als man im Allgemeinen annimmt Dennoch enthalt die Regel des heiligen Benedikt sehr strenge Vorschriften uber den Umgang mit Gasten im Kloster So nimmt der Abt seine Mahlzeiten nicht mit den Brudern sondern mit den Gasten in seinem privaten Refektorium ein Der Kontrast zwischen dem bescheidenen Mauerwerk der Hotellerie und den restlichen Gebaudeteilen deutet darauf hin dass hier die finanziellen Mittel des Klosters an ihre Grenzen stiessen In unmittelbarer Nahe sudwestlich der Kirche wurde im Mittelalter ein halbunterirdischer Keller erbaut den die Monche aber nicht lange benutzten Nordlich des langen in der Neuzeit entstandenen Beckens muss ein weiterer fur die 1289 erwahnten handwerklichen und landwirtschaftlichen Arbeiten genutzter Trakt gelegen haben Vermutlich befanden sich darin auch die Gemacher der Laienbruder sowie die Kuche der Monche Vor der Fassade der Kirche und vor deren Sudseite erstreckte sich der Friedhof von dem einige Sarkophage erhalten sind Im Osten der Abtei umgibt eine Mauer aus jungerer Zeit den Klostergarten der ein starkes Gefalle aufweist Ein Durchgang fuhrt im Ostflugel zu diesem Garten in dem die Monche Obst und Gemuse anbauten den nur sie alleine betreten durften Die mittelalterliche Aufteilung des Gartens ist heute nicht mehr nachzuvollziehen Die Bewasserung erfolgte durch eine Quelle die auch das Becken des Kreuzgangbrunnens speiste Im Sudosten wurde im Mittelalter ausserhalb der Ringmauer eine Quelle erschlossen und in jungerer Zeit ein Waschtrog angelegt Diese Quelle speiste auch den Bach der im Norden um den Klostergarten herumgefuhrt war um dann gegenuber dem Refektorium nach Norden abzuschwenken Es wird vermutet dass er unter einem Latrinengebaude durchfloss das etwa gegenuber dem Calefactorium stand in dessen Nordwand eine entsprechende Tur fur eine kurze Verbindung sorgte 13 nbsp Abteikirche von Suden nbsp Sudseite von SWAbteikirche Bearbeiten Aussere Erscheinung Bearbeiten Die Abteikirche von Silvacane steht auf dem typischen Grundriss der Zisterzienserkirchen in Form eines nach Osten ausgerichteten lateinischen Kreuzes aus einem dreischiffigen Langhaus mit einem hohen Mittelschiff und zwei niedrigeren Seitenschiffen aus einem weit ausladenden Querschiff in gleicher Hohe wie das Mittelschiff und einem Chorhaupt dessen Hohe deutlich unter der des Querhauses bleibt und im Osten gerade abgeschlossen ist Die Mittel Querschiff und Chor weisen Satteldacher auf mit etwa 30 Grad Neigung die Seitenschiffe sind von Pultdachern in gleicher Neigung uberdeckt Auf den Ostseiten der Querschiffarme sind je zwei Kapellen mit Pultdachern in gleicher Neigung angefugt Diese Bauform die man bei einer ganzen Reihe von Zisterzienserabteien vorfindet und als bernardisch bezeichnet nach dem heiligen Bernhard von Clairvaux obwohl dieser bedeutende Geistliche mit Sicherheit keine bautechnischen Anweisungen erteilte Auf den Seiten des Langhauses gibt es lediglich drei rundbogige Fenster in der Wand des sudlichen Seitenschiffs von denen das nordliche etwas hoher angeordnet ist als die anderen In der nordlichen Wand des Mittelschiffs kann man oberhalb des Seitenschiffdachs im Bereich des dritten Kirchenjochs die Konturen eines Fensterbogens erkennen die von einem ehemaligen Fenster stammen das im Innern der Kirche noch erhalten ist durch das aber kein Licht mehr einfallt Moglicherweise war vor diesem Fenster in das Dach des Seitenschiffs ein Lichtschacht eingelassen der spater wegen der auftretenden Probleme wieder verschlossen worden ist nbsp Vierungsturm von SOIn der Giebelwand des sudlichen Querhausarms ist auf etwa halber Wandhohe eine Dreiergruppe schlanker rundbogiger Fenster ausgespart deren Gewande auswarts aufgeweitet sind In der gegenuber stehenden nordlichen Giebelwand ist weit oben ein recht kleines kreisrundes Fenster ausgespart das uber dem First des Dormitoriums angeordnet ist In den beiden Ostwanden der Querhausarme ist unweit des Chors auf jeder Seite ein rundbogiges Fenster ausgespart mit weit aufgeweiteten Gewanden Die Fensterunterkanten liegen deutlich unter dem Pultdachfirst der Kapellen Daher wurde hier vor jedem Fenster im Dach eine Art Lichtschacht eingelassen der bis dahin hinunterreicht was aber haufig zu Entwasserungsproblemen fuhrt siehe vorherigen Absatz In den Ostwanden der Querhauskapellen ist jeweils ein schlankes kleines rundbogiges Fenster ausgespart mit aufgeweiteten Gewanden In der ostlichen Giebelwand des Chorhauptes ist in der unteren Halfte eine Dreiergruppe schlanker rundbogiger Fenster ausgespart ebenfalls mit aufgeweiteten Gewanden Nicht weit daruber befindet sich ein kreisrunder Okulus auch Ochsenauge genannt dessen Gewande nur schlicht abgestuft ist Es ist mit einem rosettenformigen Masswerk dekoriert Nahezu alle Dacher wurden seit dem 16 Jahrhundert nach und nach und als Ersatz der ursprunglichen flachen grauen Steinplatten mit roten Hohlziegeln in romischem Format auch Monch Nonnen Ziegel genannt eingedeckt die an den Traufen uber weit ausladenden Traufgesimsen aus doppelten Rundstabprofilen leicht auskragen die von Kragkonsolen unterstutzt werden deren untere Sichtkanten ausgerundet sind Bei den Chortraufen fehlen diese Konsolen Die Ortgange des Langhauses und des Chors sind jeweils ahnlich ihren Traufen ausgebildet und zwar aus profilierten Gesimsplatten beim Langhaus auf Kragkonsolen beim Chor ohne diese Uber der Vierung ragt ein steinerner Dachreiter auf mit einem quadratischen Umriss der allerdings deutlich kleiner ist als der der Vierung Sein ursprungliches Dach fehlt und die ehemalige Glockenstube ist oberseitig ganzlich offen geblieben Seine Ostwand steht auf der Ostwand des Querhauses An seiner Nord und Sudwand schliesst je ein dreieckiger Pultdachzwickel an der die Neigung des Mittelschiffsdachs ubernimmt und ostlich von einem Ortgang und westlich von einer diagonalen Kehle als Ubergang in das Querhausdach begrenzt wird Die Zwickel sind mit glatten Steinplatten abgedeckt mit denen ursprunglich alle Dacher eingedeckt waren Etwa einen Meter hoher als die Pultdachanschlusse wird der Dachreiter umlaufend von einem Kragprofil umschlossen Darauf stehen breite rundbogige Blendarkaden deren Bogenfelder von schlanken rundbogigen Zwillingsarkaden unterstutzt werden Alle Arkadenbogen sind scharfkantig ausgebildet Die Zwillingsbogen stehen jeweils mittig gemeinsam auf einer schlanken Saule die mit profilierten Kampfern und Basen auf kantigen Plinthen und mit schlicht skulptierten Kapitellen ausgerustet sind Die ausseren Zwillingsbogen stehen auf profilierten Kampfern der Offnungslaibungen Solche stolzen Steinkonstruktionen wurden im 12 Jahrhundert eigentlich von den Generalkapiteln nicht zugelassen aber ein Glockenturm manchmal auch eine Glockenwand waren unerlasslich um die Monche die sich weit von der Kirche entfernt aufhielten zum Gebet zur Messe zum Kapitel und zu den Mahlzeiten rufen zu konnen Deshalb entschloss man sich bei mehreren Zisterzienserabteien zu der Losung auf der Vierung einen holzernen oder besser steinernen Dachreiter zu errichten Allerdings liess sich hier die elegante Eleganz der architektonischen Gestaltung der Maueroffnungen durch keine Bestimmung der Regel rechtfertigen In dem kleinen im Grundriss fast quadratischen Treppenturm der auf der Westseite des sudlichen Querhausarms angebaut worden ist fuhrt eine Spindeltreppe auf die Kirchendacher und zum Dachreiter 14 Abteikirche aussere Erscheinung nbsp Sudl Querhausarm von SW nbsp Sudl Querhausarm Giebelfenster nbsp Chorhaupt von SO nbsp Chorhaupt von SO nbsp Fassade von NWAn allen senkrechten Bauwerkskanten sind kraftige Strebepfeiler angeordnet uberwiegend gemeinsam um die Kante herumreichend teils auch getrennt in zwei Richtungen oder nur in eine Richtung ausladend Auf den Ostseiten der Querhausarme gibt es auch Strebepfeiler in Verlangerung der Zwischenwande die die Kapellen trennen Auf den Westwanden gegenuber gibt es die gleichen Pfeiler die auf den Aussenwanden der Seitenschiffe stehen Alle sind oberseitig steil nach aussen abgeschragt Nicht alle enden ein gutes Stuck unter den Traufen Die seitlichen Langhauswande kennen keine Strebepfeiler nbsp Fassade von WDie Fassade der Abteikirche schliesst das Langhaus im Westen ab Sie ist als letztes Bauteil der Kirche entstanden und erstaunlich reich verziert wenn man sie etwa mit den schlichten Wanden von Senanque und Le Thoronet vergleicht Einige charakteristische Zuge der Zisterzienserarchitektur sind nicht zu ubersehen wie etwa die Strebepfeiler die die Fassade gliedern und die innere dreischiffige Struktur hervorheben aber auch die drei Portale die fur liturgische Zwecke genutzt wurden In Silvacane war die Nordtur wahrscheinlich fur Laienbruder bestimmt das zentrale Hauptportal stand hohen Gasten offen und das Sudtor den Verstorbenen nbsp Fassade HauptportalDer mittlere Wandabschnitt entspricht dem Mittelschiff und wird beidseitig begrenzt durch besonders breite Strebepfeiler deren schrage Oberseite gut einen Meter unter den Traufen des Mittelschiffs enden Die Hohe der Wand wird durch ihre Offnungen in drei Abschnitte gegliedert Das Hauptportal der Kirche ist ein zweistufiges Archivoltenportal das nicht ganz vollstandig ist Zwei Archivolten aus halbkreisformig gebogenen Rundstaben in zwei entsprechend gerundeten scharfkantigen Wandruckversatze stehen beidseitig auf vier schlicht geformten Kapitellecken mit profilierten Kampferprofilen die beidseitig ein gutes Stuck als Kapitellfriese auf die Wande gefuhrt sind In den beiden seitlichen Wandruckversatzen fehlen auf jeder Seite zwei schlanke Saulchen die die entsprechenden Kapitelle trugen und wahrscheinlich mit Basen und Plinthen ausgerustet waren Die Ruckversatze und Saulen endeten unten auf vorspringenden Sockeln etwa einen Meter uber dem Fussboden Die eigentliche Portaloffnung ist rechteckig und wird von einem steinernen Sturzbalken uberdeckt der beidseitig auf einspringenden profilierten Konsolen so hoch wie die Kapitelle mit den Kampfern getragen Daruber springt ein halbkreisformiges glattes Bogenfeld leicht zuruck In dessen Mitte findet sich auf einer kleinen rechteckige Erhebung ein Wappenschild mit einem stehenden Lamm in Seitenansicht Es soll zum Zeitpunkt der Ubernahme der Abtei durch die Domherren von Aix en Provence nach 1455 dort angebracht worden sein Auf etwa halber Hohe der Wand steht eine Dreiergruppe von schlanken rundbogigen Fensteroffnungen deren mittleres etwas hoher ist als die beiden anderen Ihre Gewande sind stark auswarts aufgeweitet und weisen an den Kanten scharfe Ruckversatze auf Knapp uber dem mittleren Fensterbogen ist ein grosses kreisrundes Ochsenauge ausgespart dessen ausgeweitetes Gewande vielfach und fein profiliert ist Die Fenster weisen keine Masswerke auf Auf der Fassadenwand befanden sich einst dekorative Keramikelemente von denen einige Fragmente muslimischer Herkunft 1993 am Fuss dieser Wand ausgegraben wurden Es handelt sich um die sogenannten bacini Kusschen 15 seltene Zierelemente inmitten eines schlichten Dekors Dies ist umso ungewohnlicher als diese Kunstform zwar zu dieser Zeit im Mittelmeerraum besonders in Italien verbreitet war aber keinesfalls in der Provence Nach den Spezialisten in der mittelalterlichen Keramikkunst existieren in Sudfrankreich nur vier weitere Bauwerke die mit bacini dekoriert worden sind die Maison Romane in Saint Antonin Noble Val Departement Tarn et Garonne die Maison des Chevalliers in Pont Saint Esprit das Palais du Juge Mage in Peille sowie die Kirche Saint Veran in Utelle Alpes Maritimes In Silvacane zeugen drei Abdrucke in der Fassade sowie wahrscheinlich eine runde Vertiefung in einem Eckzwickel des armariums von der Existenz solcher Zierelemente Ausserdem wurden 1993 nicht weit davon turkisfarben glasierte Fragmente eines Beckens nordafrikanischen Stils entdeckt die moglicherweise auch zu einem bacini gehorten Auf dem Giebelfirst ist ein steinernes Kreuz errichtet das vermutlich nicht aus dem Mittelalter stammt es findet sich in anderer Form an anderen Zisterzienserkirchen 15 Das Kreuz ist eine Kombination aus einem grosseren Kreuz das ahnlich demjenigen des Malteserordens aussieht und aus einem zentralen kleineren breiten Kreisring Die vier dreieckigen Arme die nach innen spitz zulaufen enden aussen nicht wie beim Malteserkreuz in zwei Spitzen die durch dreieckige Einschnitte entstehen sondern haben geradlinige Abschlusse an die noch kleine Dreiecke anschliessen Sie enden so in drei Spitzen nbsp Mittelschiff zum ChorDie seitlichen Wandabschnitte entsprechen den Seitenschiffen und werden seitlich wieder durch Strebepfeiler begrenzt Die Schwelle des nordlichen Seitenportals liegt deutlich tiefer als die des Hauptportals und die des Sudportals liegt deutlich hoher Die Seitenportale haben geringere Dimensionen als das Hauptportal sowohl in der Breite wie in der Hohe Da ihnen die optische Vergrosserung eines Archivoltenportals fehlt wirken sie noch kleiner als die gemessenen Differenz Ihre Laibungen sind scharfkantig Sie werden von steinernen Sturzbalken uberdeckt die auf profilierten Konsolen ruhen Daruber befinden sich halbkreisformigen glatte Bogenfelder in Breite der Turen die von Keilsteinbogen umschlossen werden Die Seitenportale weisen so gut wie keine Dekorationen auf Etwa mittig uber dem sudlichen Portal ist ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart mit aufgeweiteten Gewanden Ein ebensolches Fenster gibt es auch uber dem nordlichen Portal Inneres der Abteikirche Bearbeiten Langhaus Bearbeiten nbsp nbsp sudl Seitenschiff nach vorne nbsp Sudl Seitenschiff Grafik 1873An den Wanden des Mittelschiffs sind die verschiedenen Abschnitte der Entstehung des Bauwerks noch nachzuvollziehen Der Bau wurde im Osten begonnen denn so konnte der Chor noch vor Fertigstellung der Kirche geweiht und genutzt werden Nach Errichtung der Pfeiler zwischen dem zweiten und dritten Joch wurden die Bauarbeiten eine Zeit lang unterbrochen Das dritte Joch hat im Gegensatz zu den vorhergehenden Jochen eine und zwei Arkaden mit angespitzten Bogen und in der nordlichen Scheidewand dieses Jochs findet sich das oben bereits erwahntes Fenster das nachtraglich aussenseitig zugemauert worden ist welches darauf hinweist dass eine zweite Offnungsebene uber den Arkaden geplant war Im sudlichen Seitenschiff besitzt das Fenster in der Aussenwand eine etwas andere Form und Hohe als die in den beiden anderen Jochen Die Bauarbeiten wurden in Richtung Westen fortgesetzt und mit der Fassade abgeschlossen nbsp nordl Seitenschiff nach hintenDas ganze der provenzalischen Tradition entsprechende angespitzt Tonnengewolbe des Mittelschiffs wird von kraftig gestuften Gurtbogen in drei Joche unterteilt Die Gewolbe und Bogenansatze werden durch eine mehrfach profiliertes Kragprofil markiert das uber alle Kapitelle hinweg als Kampfer herumgefuhrt wird Der aussere Gurtbogen geht unter seinen Ansatzen in gleich breite Wandpfeiler uber die zwischen den Scheidewandarkaden zu einem der Arme der kraftigen Kreuzpfeiler wird Der innere schmalere Gurtbogen steht auf den Kampferprofilen die schlicht skulptierte Blattkapitelle abdecken und geht dann in halbrunde Dienste uber die ein gutes Stuck uber den Bogenansatzen der Scheidewandarkaden mit schlicht skulptierten Konsolen enden Diese Konsolen sind auf der Nordwand schiffseitig vierfach abgestuft deren Stufenkanten gerundet sind Auf der Sudwand sind die Konsolen dreiseitig dreifach abgestuft Solche hoch uber dem Boden in die Wand integrierten Auffangelemente fur die Gewolbelasten sind typisch fur die Baukunst der Zisterzienser Die beidseitig scharfkantig abgestuften Arkadenbogen der Scheidewande stehen in Hohe der Bogenansatze auf halbrunden Diensten die mit schlicht skulptierten Blattkapitellen profilierten Kampfern und Basen auf kantigen bis zu einem Meter hohen Sockeln ausgerustet sind nbsp Mittelschiff Arkade sudl ScheidewandDie Seitenschiffe werden uberdeckt von einhuftigen angespitzten Tonnengewolben die von abgestuften Gurtbogen in gleichen Dimensionen und Abstanden wie im Mittelschiff unterteilt werden Ihre Scheitellinien verlaufen etwa einen Meter parallel neben der Scheidewand Daher liegen die mittelschiffseitigen Gewolbe und Bogenansatze nur knapp unter der Scheitelhohe Die Gewolbe und Bogenansatze werden wieder wie im Mittelschiff durch mehrfach profilierte Kragprofile markiert Die halbrunden Dienste und deren Ausrustung entsprechen denen des Mittelschiffs Allerdings reichen die Dienste bis hinab auf zirka einen Meter hohe Konsolen Die Gewolbe und Gurtbogen der Seitenschiffe ubertragen die seitlichen Schubkrafte des Mittelschiffgewolbes in die Aussenwande der Seitenschiffe und deren Fundamente die nicht einmal aussere Strebepfeiler benotigen In jedem Joch des sudlichen Seitenschiff ist in der Mitte ein rundbogiges schlankes Fenster ausgespart mit nach innen aufgeweiteten Gewanden Das Fenster im dritten Joch ist etwas hoher als die anderen beiden und liegt auch etwas hoher nbsp Mittelschiff aus Vierung zur WestwandDie Trennung zwischen den Fussboden der Schiffen ubernehmen Steinbanke die wahrscheinlich statt des traditionellen Holzgestuhls als Sitzgelegenheit fur die Monche dienten Monche Laienbruder und Gebrechliche hielten sich in drei separaten Bereichen auf Im sudlichen Seitenschiff teils unter der Arkade im Joch 2 blickt man in eine offen liegende Grabstatte mit steinernen Querstaben in der nach Urkunden aus dem 17 Jahrhundert der fundator Grunder Bertrand des Baux mit seiner Gattin Tiburge begraben sein soll Der Architekt Formige erwahnte Fragmente dieses Grabes die wahrend der Erneuerung des Steinfussbodens zwischen 1930 und 1940 gefunden worden sind Der Fussboden des sudlichen Seitenschiffs liegt vier Stufen hoher als der des Mittelschiffs der wiederum auf gleicher Hohe wie der des nordlichen Seitenschiffs liegt Im Joch drei des nordlichen Seitenschiffs fuhrt eine dreiseitige vierstufige Treppe hinab in die Nordgalerie des Kreuzgangs auf ein Treppenpodest von dem man nach links gewandt noch einige Stufen abwarts steigt Die Westwand des Mittelschiffs besitzt den gleichen Aufriss wie das Schiff In seinen Ecken treten umlaufend halbe Wandvorlagen beziehungsweise halbe Gurtbogen hervor Die Wandoffnungen entsprechen denen der ausseren Fassade Die Offnung des Hauptportals wird uberdeckt von einem wandbundigen Portalsturz auf dem ein glattes Bogenfeld in Breite der Turoffnung ruht das etwas zurucktritt Es wird umschlossen von einem wandbundigen Keilsteinbogen Die drei rundbogigen Fensteroffnungen werden allseitig von aufgeweiteten Gewanden umschlossen Das zentrale Ochsenauge zeigt Ansatze eines Masswerks in Form eines Achtpasses das man von aussen nicht erkennen kann Es ist vermutlich unvollstandig Die Westwande der Seitenschiffe weisen in den Ecken die gleichen halben Wandvorlagen beziehungsweise Gurtbogen auf wie beim Mittelschiff Die Turoffnungen werden unmittelbar uberdeckt von glatten halbkreisformigen Bogenfeldern die etwas zurucktreten Die rundbogigen Fenster werden rundum von aufgeweiteten Gewanden umschlossen Abteikirche Inneres nbsp Mittelschiff sudl Scheidewand nbsp Mittelschiff nordl Scheidewand nbsp Grab des Grunders nbsp Konsole Gurtbogen nbsp Konsole Gurtbogen nbsp Vierung und nordl QuerschiffarmQuerhaus und seine Kapellen Bearbeiten Das Querschiff ist ein zentrales Verbindungselement in das man zum Chor und zu den vier Querschiffkapellen gelangen kann die sich mit leicht angespitzten Arkaden in der Ostwand des Querschiffs offnen In den Letzteren wurden zum Beispiel separate Messen gelesen so etwa zum Gedenken an die Stifter Die Querschiffarme werden wie das Mittelschiff mit angespitzten Tonnengewolben uberdeckt Die die Gewolbe und Gurtbogenansatze markierenden Kragprofile entsprechen denen des Mittelschiffs und liegen auf derselben Hohe Die Kreuzpfeiler der Vierung weisen zu den Arkaden der Querschiffarme fast die gleichen Dienste Kapitelle und Kampfer auf wie diejenigen zum Mittelschiff Allerdings reichen die Dienste mit ihren etwa einen Meter hohen Sockeln bis auf den Boden Die Arkade in den Chor der sogenannte Triumphbogen bleibt deutlich unter den anderen der Vierung ist aber genauso gestaltet Die Vierung ist mit einem Kreuzrippengewolbe uberdeckt Die Technik der Kreuzrippengewolbe die Ende des 12 Jahrhunderts in der Provence eingefuhrt wurde sollte auch in Silvacane erprobt werden und zwar zunachst in den sudlichen Querhauskapellen wo die Rippenquerschnitte aus einem grossen Rundstab bestehen der von je zwei scharfkantigen Profilen begleitet wird danach in den nordlichen Kapellen und schliesslich in der Vierung Hier war hochstwahrscheinlich zunachst eine Kuppelform vorgesehen denn die Rippen aus einem dickeren Rundstab der von zwei schlankeren begleitet wird munden ohne jede Konsolauflage zwischen den Pfeilerkanten wo ihre Enden spitz zulaufen Im Gewolbescheitel der Vierung hat der Schlussstein die Form eines Kreuzes dessen Arme die Form der Rundstabe der Rippen aufweisen Die zum Mittelschiff und zu den Querschiffarmen weisenden Gewolbezwickel haben die gleiche Kontur und Hohenlage wie deren Gewolbe Der vierte Zwickel zum Chor hin weisend besitzt die gleiche Form und Hohenlage Zum tiefer liegenden Chorgewolbe entsteht allerdings ein entsprechender Versatz der Wand uber dem Triumphbogen in Form einer Mondsichel Querschiff und dessen Kapellen nbsp Vierungsgewolbe nbsp Querschiffkapellen nbsp Pfeilerkapitell zw den Kapellen nbsp nordl Querschiffarm Aufgang z DormitoriumDie Rippen in den Kapellen stehen auf viertelrunden Diensten die von scharfkantigen Wandvorlagen flankiert werden die Dienste und Kanten werden von je drei schlicht skulptierten Blattkapitellen mit mehrfach profilierten Kampferprofilen bekront Daruber werden die Pfeilerkanten auf den Wanden als scharfkantige Blendarkaden weitergefuhrt Die kreuzformigen Schlusssteine der Rippen sind unterseitig mit kleinen kreisrunden Rosetten abgedeckt Die Arme der Kreuzpfeiler zwischen den Kapellenarkaden mit angespitzten Rundbogen sind lediglich scharfkantig und bleiben ohne vorgeblendete Dienste Ihre Bogenansatze werden durch schlicht skulptierte Blattkapitellfriese mit profilierten Kampfern markiert Die Giebelwande der Querschiffarme sind in den Ecken mit den gleichen Blendarkaden ausgebildet wie bei der Westwand des Mittelschiffs In der sudlichen Giebelwand befindet sich uber deren halber Hohe die von aussen bekannte Dreiergruppe schlanker rundbogiger Fenster dessen mittleres etwas hoher ist alle mit aufgeweiteten Gewanden In der Westwand des sudlichen Querhausarms ist eine Tur in den Treppenturm eingelassen dessen Spindeltreppe auf die Dachflachen und zum Dachreiter fuhrt Uber den Arkaden zu den Chor flankierenden Kapellen ist je ein rundbogiges Fenster mit aufgeweiteten Gewanden ausgespart In der Giebelwand des nordlichen Querhausarms fuhrt eine rundbogige Tur in die unmittelbar anschliessende Sakristei zu der man einige Stufen abwarts tritt Neben der Westwand des Querschiffarms fuhrt eine neunstufige breite Treppe hinauf zu einer rundbogigen Tur die in das Dormitorium der Monche fuhrt Uber diesen Zugang konnten die Monche aus ihrem Schlafsaal unmittelbar in die Kirche gelangen um den Nachtmessen beizuwohnen Weiter oben in der Mitte der Giebelwand befindet sich ein relativ kleines Ochsenauge mit aufgeweitetem Gewande dessen Rand unregelmassige Konturen aufweist was auf ein ursprungliches Masswerk hindeutet nbsp Chor aus MittelschiffChor und Altarraum Bearbeiten Der Boden des Altarraums liegt drei Stufen uber dem des Mittelschiffs Eine angespitzte Tonne uberwolbt den rechteckigen Raum Ihr Ansatz wird wie bei den anderen Gewolben markiert Die Seitenwande werden mit doppelstufigen Blendarkaden dekoriert deren aussere Kanten leicht profiliert sind und die fast die gesamten Wandflachen einnehmen Die Giebelwand wird von einer scharfkantigen Blendarkade begrenzt In der unteren Wandhalfte sind drei schlanke rundbogige Fenster mit aufgeweiteten Gewanden ausgespart deren mittleres etwas hoher ist als die anderen Im Zentrum der oberen Wandhalfte ist ein mittelgrosses Ochsenauge eingelassen das von einem einfach scharfkantig gestuften Keilsteinrand umschlossen wird Ein Masswerk mit einer Rosette deren acht birnenformige Blatter ein kreisrundes Zentrum umstehen Die steinerne Altarplatte auf ihrem massiven Unterbau ist vermutlich die ursprungliche Erhalten sind auch einige Wandnischen in denen Bucher liturgische Geratschaften oder Tucher deponiert werden konnten sowie eine unvollstandige piscina ein Becken zur liturgischen Waschung mit einem Abfluss nach draussen Auf der Nordwand sind Reste von farbigen Wandmalereien erhalten die aus dem 14 Jahrhundert stammen in denen eine Reihe Monchsgesichter sowie eine zentrale Figur auf einem Thron auszumachen sind Bei dieser Person handelt es sich sehr wahrscheinlich um die Jungfrau Maria der alle Zisterzienserkirchen gewidmet waren Auf derselben Wand sind rechts aussen die Uberreste eines kunstvoll ausgestalteten spatgotischen doppelten Tabernakels zu sehen von dem der Fuss und der obere Abschnitt mit dem Baldachin erhalten sind Chor nbsp Chor Wandnische nbsp Chor Fragmente Ausgussbecken nbsp Chor Fresko Reste nbsp Chor Fragmente got TabernakelDekor der Kirche Bearbeiten Die steinernen Dekorelemente sind dezent gestaltet denn die Monche sollten nicht von ihrem Gebet nicht abgelenkt werden Die Proportionen werden durch Steinwulste oder bander hervorgehoben Das Balldekor von Wasserpflanzen der Kapitelle zahlte zu den Verzierungsformen die als zulassig galten Der Eindruck klarer vollkommener Formen ist zweifellos auch der Sorgfalt zu verdanken mit der die Steinblocke bearbeitet und aneinander gereiht worden sind Den ganzen Tag uber fallt durch die Fenster nacheinander der Ost Sud und Westseite Licht in die Kirche wodurch auf den Bauteilen reizvolle Licht und Schatteneffekte sichtbar werden Die hohen Wandoffnungen die oft in Dreiergruppen angeordnet und von Rosettenokuli uberdeckt sind lassen eine sanfte und beruhigende Atmosphare entstehen die zur Meditation einladt Die ursprungliche Verglasung der Kirchenfenster die wahrscheinlich aus farblosen oder mit naturlichen Oxiden leicht eingefarbtem Scheiben bestanden sind nicht mehr erhalten 16 Konventsgebaude der Abtei Bearbeiten Die Konventsgebaude des Klosters bestehen im Wesentlichen aus dem Kreuzgang aus vier Galerien der sich mit seiner Sudgalerie in den rechten Winkel aus der Aussenwand des nordlichen Seitenschiffs und aus der Westwand des nordlichen Seitenschiffarms schmiegt des Weiteren aus den sonstigen Aufenthalts Speise und Schlafraume der Monchsgemeinschaft die sich um die Nord und Ostseite des Kreuzgangs eng gruppieren Aussere Erscheinung Bearbeiten nbsp Kreuzganghof SO EckeKreuzgang Bearbeiten Der im Grundriss leicht rechteckige Kreuzgang bleibt heute allseitig eingeschossig Seine Galerien sind nahezu gleich breit und werden von sehr flach geneigten Pultdachern alle in derselben Hohenlage uberdeckt Die an den Kreuzgangecken mit diagonal verlaufenden Graten ineinander ubergehen Die Eindeckung besteht aus glatten Steinplatten Der Regen wird von hinter den Traufen angeordneten Rinnen gesammelt und uber steinerne Wasserspeier in den Hof abgeleitet Zumindest uber der Ostgalerie scheint es zeitweise ein Obergeschoss des Kreuzgangs gegeben zu haben Darauf deutet eine lange Reihe von quadratischen Lochern hin die ein gutes Stuck unter der westlichen Traufe des Dormitoriums im Obergeschoss des Ostflugels des Konvents in engen Abstanden eingelassen sind In diesen Aussparungen lagen die oberen Enden von Sparren auf die zu einem holzernen Pultdachstuhl gehorten das die Ostgalerie mit Gefalle zum Hof uberdeckte Wie die Aussenwand dieses Geschosses aussahen ist nicht bekannt Denkbar ware hier eine holzerne Konstruktion Die Decke des Erdgeschosses war in diesem Bereich oberseitig waagerecht ausgebildet Die Existenz dieses Obergeschosses wird zusatzlich durch eine Tur in der Westwand des Dormitoriums bestatigt deren Schwellen auf Hohe des heutigen Pultdachfirstes liegen und zu denen innenseitig mehrstufige Treppen hinauffuhren nbsp Kreuzganghof Zwillingsarkade restauriertDie Wande der Galerien die den Kreuzganghof umgeben machen durch ihre rundbogigen funf beziehungsweise sechsteilige gedrungenen Arkaturen deren Offnungen von wuchtiglen Pfeilern getrennt werden und ihre sehr hohen Sturze ohne jede Offnung oder Dekoration einen gewaltigen und trutzigen Eindruck In den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts hat man den Boden des Hofs um gut einen halben Meter auf die ursprungliche Hohe abgetragen Aus einem Langsschnitt durch die Abtei aus dem Jahr 1843 kann man die damalige Hohenlage des Bodens erkennen der bis auf Oberkante der Brustungen angewachsen war Die rundbogigen Arkadenoffnungen sind verhaltnismassig breit im Vergleich mit ihrer Hohe und haben ihre inneren Dekoration bis auf einigen Uberreste im Bogenbereich verloren Die Arkadenbogen sind uberwiegend mit scharfkantigen Bogensteinen umgeben deren Enden auf Kampferprofilen aufstehen Einige der Bogenkanten sind in Rundprofilen aufgelost In zwei Fallen wurden die Innereien der Arkaden aus bei den archaologischen Grabungen im Jahr 1960 vorgefundenen Bruchstucken rekonstruiert Die grossen Arkaden werden von schlanken Zwillingsarkaden gegliedert mit leicht angespitzten Bogen und gefasten Kanten in einem glatten zurucktretenden Bogenfeld in das oben mittig ein kleiner kreisrunder Okulus ausgespart ist Die beiden Bogen stehen mittig auf hintereinander angeordneten Saulchen die mit pflanzlich skulptierten Zwillingskapitellen und gemeinsamen profilierten Kampferplatten bekront sind und auf zwei getrennten Basen stehen aus breiten und schmalen Rundprofilen auf kantigen Plinthen Die Bogen stehen aussen auf leicht vortretenden scharfkantigen Pfeilervorlagen die an den Bogenansatzen von auskragenden Kampferprofilen bekront sind In jeder Aussenwand der Galerien ist je eine Arkade als Durchgang ausgebildet die bis zum Boden der Galerien hinunterreicht Im Bogenbereich dieser Durchlasse befindet sich Masswerk in Form eines Dreipasses das nicht in allen Fallen erhalten ist nbsp Fragment BrunneneinfassungIn der nordwestlichen Ecke des Kreuzganghofs ist der Brunnen lavatorium 17 angeordnet dessen aussere Brustung gut zur Halfte erhalten ist Sie wird dekoriert von einem Flachrelief einer umlaufenden romanischen Blendarkatur aus Bogen Kapitellen Saulchen und Basen Die in der Brunnenmitte ehemals aufragende Fontane die das Wasser aus der Sudostquelle in den Brunnen sprudeln liess ist nicht mehr erhalten So sind auch die noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts erkennbaren Spuren eines umgebenden Brunnenhauses verschollen Der Brunnen ist uber den nahen Durchlass in der Nordgalerie auf kurzem Weg zum vom Refektorium erreichbar Die Monche wuschen sich dort vor den Mahlzeiten die Hande Sie entnahmen auch dort das Wasser fur die wochentliche rituelle Fusswaschung mandatum sowie fur ihre tagliche Korperpflege wie auch zur Pflege ihrer Tonsur Eine heute noch intakte ahnliche Brunnenanlage findet sich in der Abtei Sainte Marie de Valmagne Zu den ausseren Teilen des Kreuzgangs wird noch seine recht hohe Westwand gerechnet die ausser einem Westportal keine weiteren Offnungen besitzt Sein Bogen wird von Bogensteinen eingefasst die wiederum von einem schmalen Kragprofil umschlossen werden Ein Aquarell vom Ende des 18 Jahrhunderts zeigt die Westwand des Kreuzgangs mit einer zweiten Tur am sudlichen Ende nbsp Kreuzgang Kampferprofil an PfeilerKreuzgang Ausseres nbsp Kreuzganghof nbsp Kreuzganghof oben Dormitorium nbsp Kreuzganghof SW Ecke nbsp Brunnen aus NordgalerieAusseres der ubrigen Konventsgebaude Bearbeiten nbsp Ostflugel von NO Foto 1881Der Ostflugel der Konventsgebaude ist in ganzer Lange zweigeschossig der nordliche Abschnitt des Calefactoriums Warmestube ist wegen des naturlichen Gelandegefalles unterkellert gemeinsam mit dem vierten und dritten Joch des Refektoriums Der Ostflugel ist mit einem etwa zwanzig Grad geneigten Satteldach uberdeckt das mit roten Monch Nonnen Ziegeln eingedeckt ist Die Traufausbildung entspricht denen der Kirche Die Ostwand des Flugels wird von kraftigen Strebepfeilern abgestutzt deren abgeschragte Oberseiten ebenso eingedeckt sind sie reichen bis gut einen Meter unter die Traufen Die letzten drei Pfeiler im Norden sind etwas starker dimensioniert Im Erdgeschoss dieser Seite sind insgesamt sieben rundbogige schlanke Fenster ausgespart im ersten und zweiten Joch ab der Giebelwand des nordlichen Querhausarms sind es je zwei besonders hohe im dritten Joch ein niedriges zuzuglich einer Zugangstur aus dem Klostergarten und in den Jochen vier und funf je ein niedriges Fenster Im Obergeschoss sind es insgesamt dreizehn kleine Fenster in ersten drei Jochen sind es je drei im vierten zwei zuzuglich einer Tur und im funften zwei Fenster Warum es dort eine Tur gab ist ungeklart Im Zweiten Joch gibt es noch ganz oben unter der Traufe eine turgrosse Offnung in den Dachraum uber dem Gewolbe nbsp Nordseite Foto 1881Auf der Westseite des Obergeschosses sind insgesamt neun solche Fenster ausgespart im ersten Joch eins im zweiten drei im dritten vier im vierten eins und eine Tur und im funften Joch keins In dieser Wand sind die bereits erwahnten Locher unter der Traufe eingelassen in denen vermutlich die Sparren einer Aufstockung der ostlichen Kreuzganggalerie auflagen nbsp Ostflugel Nordwand u Refektorium Joch 4Die nordliche Giebelwand des Ostflugels schliesst drei Geschosse ab und wird an den Kanten von um die Ecke herum reichenden Strebepfeilern abgestutzt Ganz oben teilweise noch im Giebeldreieck ist in der Mittelachse ein rundbogiges Fenster ausgespart das den Gewolbebereich des funften Jochs des Dormitoriums erhellt und aussen auf einem Kragprofil steht das gegen die Strebepfeiler gefuhrt ist Kurz darunter kragen drei Konsolen aus die einmal die Firstpfette eines Pultdachs getragen haben das einen holzernen Vorbau uberdachte der bis auf die Mitte der Strebepfeiler reichte Ein gutes Stuck weiter unten etwa in Hohe des Dormitoriumfussbodens gibt es in ganzer Breite zwischen den Strebepfeilern einen Wandvorsprung in den oberseitig zehn bis elf Wandschlitze eingelassen sind die bis unter die aufgehende Wand reichen und zwar in Abstanden ublicher Balkenlagen Nicht weit unter jedem Schlitz tritt eine kraftige mehrfach abgestufte Kragkonsole hervor in Breite der Schlitze Diese Vorkehrungen lassen darauf schliessen dass es hier uber die ganze Wandbreite bis zur Mitte der Strebepfeiler einen holzernen Vorbau gegeben hat der aus einer waagerechte Balkenlagen bestand die quer zur Wand in die vorgenannten Schlitze eingeschoben war deren aussere Balkenenden von schrag eingebauten Balkenstucken auf den Konsolsteinen abgestutzt wurden Auf den ausseren Balkenenden lag ein waagerechter Balken auf dem eine Art Fachwerkwand aufstand auf der die oben genannte Pultdachsparren auflagen Uber die Ausladung des Vorbaus lasst sich nur spekulieren Sie wird vermutlich kaum uber 1 50 Meter hinaus gekommen sein Der Zugang aus dem Dormitorium erlaubte eine rundbogige Turoffnung im westlichen Viertel der Wandbreite Der Hohenabschnitt unter dem Vorbau gehort zum Erdgeschoss wo das calefactorium untergebracht ist genau unter der Tur des Dormitoriums ist eine rechteckige Tut ausgespart deren Schwelle die Fussbodenhohe des Warmeraums markiert im linken Viertel der Wand ist ein rechteckiges grosses Fenster mit Renaissance Kreuzstock eingelassen Unterhalb der Offnungen des Erdgeschosses liegen die Kellerwande frei uber dem Gelande wo sich auch noch Fenster und eine Tur in den Keller offnen Er wird angenommen dass man uber die Tur des Dormitoriums zu den Latrinen necessarium gelangen konnte die uber dem nahen Bach errichtet worden sein sollten In einer Quelle heisst es Hinter der Treppe zum Schlafsaal die man tagsuber benutzte um sich zu den Latrinen oder im Sommer zur Mittagsruhe zu begeben Der oben erwahnte holzerne Vorbau konnte vielleicht auch schon als diese Latrine gedient haben Aber das Fenster und die Tur in der Wand darunter lasst diesen Schluss kaum zu Vielleicht fuhrten aber von diesem Vorbau und von der Tur des Warmeraums Treppen hinunter zu den Latrinen die getrennt von den Gebauden angeordnet waren In derselben Quelle heisst es zum Calefactorium Die Tur in der Nordseite fuhrte moglicherweise zu Latrinen Ublicherweise wurde das Refektorium von Zisterzienserklostern mit seiner kurzen Seite an die gegenuber der Kirche gelegenen Kreuzganggalerie rechtwinklig zu dieser Galerie angebaut um mehr Platz fur andere Sale zur Verfugung zu haben In Silvacane forderte allerdings das Gefalle des Standorts die Erbauer das Refektorium unmittelbar mit seiner ganzen sudlichen Langsseite an die Nordgalerie des Kreuzgangs anzubauen Das Refektorium wird uberdeckt von einem flach geneigten Satteldach in gleicher Ausfuhrung wie beim Ostflugel Es ist eingeschossig macht aber wegen seiner Hohe von aussen einen fast zweigeschossigen Eindruck Die Nordseite des Refektoriums wird von vier weit ausladenden Strebepfeilern in vier Joche unterteilt die mit ihren auswarts abgeschragten Oberseiten ein gutes Stuck unter den Traufen enden In den ersten drei Jochen von Westen beginnend ist zentral je ein mittelgrosses schlankes spitzbogiges Fenster ausgespart im vierten Joch ein kreisrundes Ochsenauge knapp unter der Traufe aber nach Westen aussermittig verschoben die alle ihre ursprunglichen Masswerke verloren haben In diesem Joch gab es unter dem Okulus eine grosse rundbogige Fensteroffnung die man auf Fotos vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts sehen kann siehe Fotos Im Mauerwerk erkennt man noch die Konturen eines Keilsteinbogens Diese wohl ehemalige Wandgestaltung lasst vermuten dass sie aus der gleichen Epoche stammt wie der Ostflugel Weiter unten etwa in Hohe des Erdgeschossbodens tritt die Wand segmentbogenformig zuruck Ein hohes Bogenfeld uberdeckt darunter fast in ganzer Jochbreite eine spitzbogige Wandoffnung die den Keller erschliesst Hier konnten sogar Fuhrwerke zur Deponierung von Material und Vorraten hineinfahren Die gleiche Offnung gibt es auch unter dem dritten Joch des Refektoriums nbsp Refektorium WestwandDie westliche Giebelwand wird von zwei Strebepfeilern in Dimension derjenigen auf der Nordseite flankiert auf der Nordwestkante des Gebaudes weist der Pfeiler diagonal auswarts Hoch oben im Giebel dominiert in der Gebaudeachse ein grosses kreisrundes Ochsenauge dessen scharfkantigen Laibungen von Bogensteinen gebildet werden Seine obere Halfte wird von einem schmalen Kragprofil umschlossen dessen Scheitel und Enden von skulptierten Konsolsteinen markiert sind Das wohl mit der Restaurierung erneuerte Masswerk besteht aus einem zentralen Sechspass der von sechs Dreipassen umschlossen wird In der unteren sudlichen Wandecke kurz neben dem Strebepfeiler erkennt man die Kontur einer ehemaligen Offnung in Form eines lang gestreckten liegenden Rechtecks die als Durchreiche fur Speisen der Monche in den Speisesaal definiert wird Es wird vermutet dass sich die Kuche fur Monche und Laienbruder in einem separaten Gebaude mit Abstand vor der Westseite des Klosters befunden hat Ein Aquarell vom Ende des 18 Jahrhunderts stellt eine Werstansicht des Klosters dar auf dem in der linken Bildhalfte eine mehrgeschossige Gebauderuine gezeigt wird deren Westwand deutlich vor dem westlichen Rand des Klosters steht Man erkennt das vor allem an den unterschiedlichen Hohen der Gebaudebasen siehe Bild im Abschnitt Geschichte Abtei zu verkaufen nbsp Kreuzgang OstgalerieInneres des Kreuzgangs Bearbeiten nbsp Kreuzgang EckkonsoleDie vier Galerien des Kreuzgangs die den Hof umgeben werden von Tonnengewolben uberdeckt die durch Gurtbogen in je drei Abschnitte unterteilt werden deren Querschnitte an den Kanten in breite Hohlkehlen aufgelost sind Nur in der Nordostecke werden die Gewolbe von einem diagonal gefuhrten Gurtbogen uber Eck getrennt In den anderen Kreuzgangecken wurden in den quadratischen Feldern Kreuzrippengewolbe vorgezogen Die Gewolbe und Gurtbogenansatze werden von einem mehrstufigen Kragprofil umlaufend markiert Uber den Rundbogen der aussenseitigen Wandoffnungen hebt sich das Kragprofil bogenformig an Die Gurtbogen und Kreuzrippen stehen auf schlicht skulptierten Blattkapitellen Im Nordwestwinkel errat man ein Vogelmotiv und im Sudosten eine Fratze Diese figurlichen Elemente hatten prazise Bedeutungen die man aber heute nicht mehr versteht nbsp Kreuzgang SudgalerieDie ostliche Kreuzganggalerie wurde zur gleichen Zeit errichtet wie der Wohntrakt der Monche wahrend die anderen drei Galerien jungeren Datums sind Im Lauf der Jahrhunderte wurden die Wande des Kreuzgangs an vielen Stellen mit Aufschriften oder einfarbigen Zeichnungen versehen In der Ostwand befinden sich funf rundbogige Turen oder Durchlasse und zwei rundbogige Fensteroffnungen zu den Raumen des Monchstraktes Am sudlichen Ende dieser Wand offnet sich das armarium siehe weiter unten mit einer Zwillingsarkade Die parallel zur Kirche verlaufende Sudgalerie oder collatio Galerie war mit einer Steinbank ausgestattet wo die Monche abends in der Fastenzeit nach der einzigen leichten Mahlzeit des Tages erbauliche Texte lasen Unter anderem wurde bei dieser Gelegenheit die Lekture des Werkes Collartones von Jean Cassien gestorben 435 empfohlen das der Mahlzeit und der Galerie ihren Namen verlieh 18 Aus dieser Galerie gelangt man in der sudostlichen Ecke uber eine Treppe auf ein Podest und von dort durch eine rundbogige Tur in das nordliche Seitenschiff der Kirche nbsp Kreuzgang NordgalerieDie Westgalerie 17 ist ein einfacher Gang in dessen Aussenwand gegenuber der nordwestlichen Hofecke eine rundbogige Tur ins Freie fuhrt denn in Silvacane existierte kein Westflugel der Konventsgebaude Ublicherweise wurde in Zisterzienserklostern neben der Vorratskammer die nach dem Benediktinergrundriss im Westflugel vorgesehen war der Wohnbereich der Laienbruder und ihr Refektorium errichtet und ihre Schlafgemacher im Obergeschoss Doch in Silvacane befand sich dieser Bereich wahrscheinlich ausserhalb der Klausur Dasselbe gilt auch fur die Kuche die von Monchen und Laienbrudern gemeinsam genutzt wurden Die Nordgalerie grenzt in ganzer Lange an das Monchsrefektorium In dieses offnen sich am Westende der Galerie zwei nicht weit voneinander entfernte rundbogige Turoffnungen und weiter zur Mitte zwei rundbogige Wandnischen nbsp Kreuzgang Reste Zwillingssaule nbsp Kreuzgang Reste ZwillingsarkadeKreuzgang Inneres nbsp Ostgalerie nbsp Sudgalerie nbsp Nordgalerie nbsp Zwillingsarkade restauriert nbsp armarium Bibliothek Inneres der sonstigen Konventsgebaude Bearbeiten nbsp Ostgalerie Fenster zum KapitelsaalOstflugel Bearbeiten Der Ostflugel wird auch als Trakt der Monche bezeichnet da sich hier in beiden Geschossen die wesentlichen Raume der Monche befunden haben In der sudostlichen Ecke des Kreuzgangs offnet sich in der Westwand des nordlichen Querhausarms ein kleiner tonnengewolbter Raum das armarium Mittelalterliche Bibliothek in dem zumindest am Anfang der gemeinsame Bucherbestand aufbewahrt wurde Bei der Bestandsaufnahme von 1289 wurden 102 Bucher unterschiedlichster Wissenschaften aufgefuhrt An den Wanden sind noch Rillen zum Anbringen der Regale zu sehen Messbucher sowie das Neue Testament die fur die Messen und Andachten gebraucht wurden befanden sich in der Kirche oder der Sakristei Bemerkenswert ist der Eckzwickel der beiden weit herunter gezogenen Bogen am Einlass in das armaium die vermutlich zur gleichen Zeit wie die Kirchenfassade entstanden sind wo sich wahrscheinlich auch ein Keramikelement bacini befand 19 Der an den Giebel des nordlichen Querhausarms anschliessende tonnengewolbte Raum ist die Sakristei vestiarium die mit dem Querschiff durch eine Tur in Verbindung steht Darin kleidete sich der Priester um und entnahm aus den Nischen die fur die Liturgie benotigten Tucher Bucher und Gegenstande Die Leitung fur das Quellwasser das den Brunnen des Kreuzgangs speist durchquert noch heute die Sakristei In der Ostwand ist ein schlankes hohes rundbogiges Fenster ausgespart in der Westwand eine rundbogige Turoffnung zum Kreuzgang und eine ebensolche in der Sudwand die unmittelbar in die Kirche fuhrt nbsp Kapitelsaal NW EckeEs folgt der im Grundriss leicht rechteckige Kapitelsaal der vom Kreuzgang in Raummitte uber eine rundbogige Turoffnung erschlossen wird zu dem eine vierstufige Treppe hinabfuhrt Dieser Hohenunterschied unterstreicht die vertrauliche Atmosphare des Saals In ihm trafen sich die Monche jeden Morgen um eines der 73 Kapitel ihrer Regel sowie Ausschnitte aus dem Leben des Heiligen des Tages und den Psalm 129 de profundis zu lesen Ausserdem legten sie hier offentlich ihre Beichte ab gedachten der Verstorbenen und teilten die Arbeiten des Tages ein Sonntags wurden die Anordnungen des Generalkapitels kommentiert oder auch ein Abschnitt der consuetudines die Vorschriften fur das tagliche Leben enthielten Die Kapitelsale des Zisterzienserordens weisen oft eine untereinander ahnliche bauliche Gestaltung auf An den vier Wanden befanden sich Holz oder Steinbanke auf denen die Monche sassen wahrend der Abt gegenuber dem Eingang Platz nahm In Silvacane sind nur wenige Bruchstucke von ehemaligen Steinbanken erhalten In der Raummitte war ein Pult aufgestellt fur den Vorleser des Tages nbsp Kapitelsaal WestwandDer Kapitelsaal von Silvacane wird von einem sechsteiligen Kreuzrippengewolbe mit spitzbogigen Rippen aus jeweils zwei schlanken Rundstaben und Gurtbogen aus einfachen dickeren Rundstaben uberdeckt die alle kantigen Bogen vorgeblendet sind In den Gewolbescheiteln treffen sich die Rippen in Schlusssteinen aus kreuzformig geformten Rundstaben der Rippen und Gurtbogen teils auch aus einfach abgewinkelten Rundstaben Die Gewolbezwickel bestehen aus auf den Rippen aufliegenden Mauerwerkschalen Die beiden unterschiedlichen Pfeiler auf dem die Rippen ruhen erzeugen eine markante Raumgliederung Ein Pfeiler besteht aus einem in sich gedrehten Saulenschaft der mit einem schlicht skulptierten Blattkapitell mehrfach gestuften Kampferprofilen schlanken Basisprofilen und einem mehrfach gestuften achteckigen Sockel ausgerustet ist Dieser Pfeiler wurde zwischen 1960 und 1970 originalgetreu wiederhergestellt Der zweite Pfeiler ist eine Art kantonierter Pfeiler Sein Querschnitt besteht aus einem gleicharmigen Kreuz dessen Arme von breiten Hohlkehlen getrennt sind Auf den gerade abschliessenden Enden der Kreuzarme sind schlanke halbrunde Saulen aufgeblendet Diese Saulengruppe wird von einer vierteiligen Kapitellgruppe mit schlicht skulptiertem Blattdekor bekront die von einer mehrstufig profilierten Kampferplatte abgedeckt ist und auf einer Vierergruppe profiliertet Basen steht die auf einem quadratischen zweifach gestuften Sockel angeordnet sind An den Wanden stehen die Rippen auf schlicht profilierten dreiteiligen Kragkonsolen mit entsprechend geteilten Kampferplatten in den Raumecken sind diese nur einteilig 20 In der Westwand des Kapitelsaals wird der Turdurchlass von zwei rundbogigen Maueroffnungen flankiert die auf die Achsen der Gewolbefelder ausgerichtet sind Ihre Bogen werden von zurucktretenden Bogenfeldern unterstutzt die von Zwillingsarkadenbogen getragen werden die in Offnungsmitte auf je einem und auch zwei kannelierten Saulchen stehen das mit einem schlicht skulptierten Kapitell mehrfach abgestuftem Kampfer profilierter Basis auf achteckiger Plinthe ausgerustet ist Die drei nicht verschliessbaren Wandoffnungen erlaubten den Laienbrudern vom Kreuzgang aus bestimmte Versammlungen der Monchsgemeinschaft mitzuverfolgen In der Ostwand sind drei schlanke und hohe rundbogige Fenster mir aufgeweiteten Gewanden ausgespart Kapitelsaal nbsp Nordwand nbsp Saule nbsp Konsole nbsp Konsole nbsp Konvent WarmestubeHinter der Treppe zum Schlafsaal 21 im Obergeschoss die man tagsuber benutzte um zu den Latrinen oder im Sommer zur Mittagsruhe zu begeben verband ein tonnengewolbter Durchgang den Kreuzgang mit dem Klostergarten auch Garten der Monche genannt Dieser Raum diente auch als auditorium denn er war der einzige Ort an dem Gesprache zwischen Abt oder Prior und einem Monch gestattet waren An dessen Sudwand offnet sich eine Tur zu einer kleinen Kammer unter dem Treppenlauf das durch ein kleines Fenster belichtet wird Es war vielleicht eine Abstellkammer oder ein Buro Der letzte Raum im Erdgeschoss des Ostflugels ist die Warmestube oder das Calefactorium der einzige mit einem offenen Kamin beheizbare Raum des Klosters diente den Monchen als Aufenthaltsraum in dem sie sich in den kalten Jahreszeiten aufwarmen konnten Zweifellos fand hier der Unterricht der Novizen der jahrliche Aderlass der Monche Schreib Naharbeiten und anderes statt Er wird aus dem Kreuzgang uber eine rundbogige Tur erschlossen und ist etwas langer als der Kapitelsaal 3 nbsp Konvent Warmeraum KonsolenAuch der Warmeraum wird wie der Kapitelsaal von einem sechsteiligen Kreuzrippengewolbe uberdeckt dessen spitzbogige Rippen und Gurtbogen komplexer sind als die des Kapitelsaals Die Rippen besitzen Querschnitte aus einem dickeren Rundstab der von zwei schlankeren etwas zurucktretenden begleitet wird Die breiteren Gurtbogen bestehen aus einem scharfkantigen Profil das von etwas dickeren Rundstaben begleitet wird Alle Profile sind kantigen Bogen vorgeblendet In Raummitte stehen die Rippen und Gurtbogen jeweils gemeinsam auf zwei glatten kraftig dimensionierten Saulen die vom schlicht skulptierten Blattkapitellen mit weit ausladenden dreistufigen Kampferplatten bekront sind Sie stehen auf dreifach profilierten Basen und quadratischen Plinthen deren obere Halften senkrechte Aussenseiten aufweisen die bundig mit dem unteren Basisprofil abschliessen und deren untere Halften allseits steil abgeschragt sind Die Zwickel zwischen den quadratischen Plinthen und den runden Saulenbasen sind mit pflanzlich skulptierten Eckspornen auch Eckblattern dekoriert nbsp Konvent Warmeraum KaminAn den Raumwanden stehen die Rippen und Gurtbogen auf Dreiergruppen von glatten halbrunden Diensten bei denen zwei schlankere einen breiteren flankieren die untereinander mit flachen Streifen der Pfeilerkerne verbunden sind Auf dem mittleren stehen Gurtbogen auf den flankierenden stehen Kreuzrippen Die Dienste sind mit Blattkapitellen ausladenden profilierten Kampferplatten profilierten Basen und kantigen Plinthen ausgestattet In den Raumecken in denen lediglich je eine einzelne Rippe ankommt steht nur eine der schlankeren Saulen nbsp Konvent Warmeraum SchranknischenIm nordlichen Abschnitt der Ostwand befinden sich die Reste eines steinernen offenen Kamins mit ganzlich erhaltenem Rauchfang dessen seitliche Einrahmungen stark beschadigt sind Die Tur in der westlichen Ecke der Nordwand soll moglicherweise zu Latrinen gefuhrt haben In derselben Wand ist ein grosses rechteckiges Fenster mit Fensterkreuz ausgespart dessen Gewande seitlich und oben aufgeweitet sind deren Sturzkante segmentbogenformig gerundet ist Auf beiden Seiten des Fensters sind steinerne Sitzbanke angeordnet eine Einrichtung die offensichtlich den Ausdruck Fensterbank gepragt hat Dieses Fenster wurde wahrscheinlich auf Initiative der Domherren von Aix en Provence anstelle der ursprunglichen Wandoffnung eingebaut 22 In den Wanden befinden sich mehrere Nischen die als Regale gedient haben Aufgrund des naturlichen Gefalle des anschliessenden Gelandes in ostlicher Richtung hat man diesen Raum unterkellert zusammen mit dem ostlichen Joch des Refektoriums Das Dormitorium der Monche ihr gemeinsamer Schlafsaal erstreckt sich im Obergeschoss uber die ganze Lange des Ostflugels beginnend an der Giebelwand des nordlichen Querhausarms und endend mit dem Nordgiebel des Ostflugels Grundsatzlich sieht die Regel des heiligen Benedikt gemeinsame Schlafsale vor in denen einfache auf dem Boden liegende Strohmatten als Schlafstatten dienten Das Obergeschoss wurde von Beginn an uber zwei Zugange erschlossen und zwar durch eine lange Treppe aus der Ostgalerie des Kreuzgangs die sich im oberen Bereich in zwei rechtwinklig nach Norden und Suden strebenden Treppenlaufen aufteilt Die Domherren von Aix en Provence liessen dort vermutlich im 17 Jahrhundert ein Gebet auf die Wand malen Diese Treppe wurde uberwiegend tagsuber benutzt Abends und nachts benutze man eine zweite Verbindung die Tur in der Sudwand die kurzwegig uber eine Treppe in den nordlichen Querhausarm der Kirche fuhrt in der nachtliche Gottesdienste besucht werden mussten Die ursprunglichen Vorschriften hinsichtlich des gemeinsamen Schlafsaals wurden im Laufe der Jahre wahrscheinlich nicht mehr strikt eingehalten und so wurde das Dormitorium in heute nicht mehr nachvollziehbarem Umfang und Grundriss durch Trennwande in mehr oder weniger grosse Schlafgemacher und Flure unterteilt Didier Repellin Chefarchitekt der Denkmalbehorde versuchte so weit wie moglich den riesigen Schlafsaal in seiner ursprunglichen Form neu entstehen zu lassen So wurde etwa das Fenster im Nordgiebel anhand weniger Uberreste originalgetreu wiederhergestellt 22 Das Dormitorium steht auf dem Grundriss eines lang gestreckten Rechtecks das von einem beeindruckenden steinernen Spitzgewolbe uberdeckt wird das von im Querschnitt rechteckigen Gurtbogen in funf Abschnitte unterteilt wird In knapp drei Metern Hohe werden die Gewolbe und Bogenansatze an den Langswanden von einem Kraggesims in Form eines halben Rundstabs markiert Die Gurtbogen stehen auf gewaltigen Kragkonsolen die vorderseitig vierfach abgestuft sind mit ausgerundeten Kanten Die oberste Stufe ist die Fortfuhrung des Kraggesimses um die Gurtbogen herum Die Scheitelhohe des Gewolbes ist knapp dreimal so hoch wie die Langswande In halber Gewolbehohe ist auf jeder Seite ein Turdurchlass ausgespart der in den Dachraum uber den Gewolben gefuhrt hat der einerseits zu Wartungszwecken andererseits zur Vorratslagerung genutzt wurde Auf der Ostwand gibt es dorthinein eine weitere Offnung In der Ostwand sind insgesamt dreizehn kleine rundbogigen Fenster ausgespart mit aufgeweiteten Gewanden Im vierten Joch ist noch eine Tur eingelassen deren Aufgabe nicht bekannt ist Vielleicht war es ein zusatzlicher Ausgang zu einer Treppe die zu Latrinen gefuhrt hat In der Westwand sind insgesamt neun ahnliche Fenster und im vierten Joch eine Tur ausgespart zu der funf Stufen in der Laibung hinauffuhren Uber diese Tur gelangte man in das Obergeschoss der ostlichen Kreuzganggalerie das es nach den Spuren von Balkenauflagern in der Westwand des Dormitoriums gegeben hat In der nordlichen Giebelwand ist im Gewolbebereich ein grosses rundbogiges Fenster ausgespart dessen Gewande aufgeweitet sind und dessen Kanten Ruckversatze aufweisen Ein Stuck darunter befindet sich ein kleineres rundbogiges Fenster mit aufgeweiteten Gewanden In dieser Wand gibt es zur Rechten eine rundbogige Tur deren innerer Sturz segmentbogenformig gebogen ist Diese Tur fuhrte einst auf einen holzernen uberdachten Vorbau in ganzer Breite des Giebels zwischen den Strebepfeilern Ob dieser bereits die Latrinen necessarium enthielt oder ob von ihm eine Treppe zu tiefer gelegenen Latrinen gefuhrt hat ist nicht bekannt Etwa in Raummitte befinden sich Brustungsmauern die die Geschosstreppe vom Kreuzgang aus mit ihren doppelten Laufenden einfasst Diese Brustungen stehen auf einem grosseren rechteckigen Bodenbereich der eine Stufe hoher liegt als der ubrige Dormitorium nbsp nach Westen nbsp Fenster Langswand nbsp Tur in Westwand nbsp InschriftRefektorium Bearbeiten Das Refektorium steht auf einem lang gestreckten rechteckigen Grundriss und ist mit seiner Sudwand an die Nordgalerie in ganzer Lange angebaut An dieser Sudwand sind noch Spuren eines Erweiterungsplanes zu sehen der aber aufgegeben wurde Die beiden nahe beieinander sich aus dem Kreuzgang offnenden Turen und Unterbrechungen im Mauerwerk lassen darauf schliessen dass hier zumindest zwei Raume entstehen sollten etwa das Refektorium und eine Kuche Jedoch wurde schliesslich nur ein grosses Refektorium errichtet das einst in der Westwand eine Durchreiche in Form eines liegenden Rechtecks besass durch die die in einer separaten Kuche zubereiteten Mahlzeiten gereicht wurden Von dieser ist eine vermauerte Nische erhalten Die Refektorien der Zisterzienser sind durchweg grosse lichtdurchflutete Sale so auch das von Silvacane Es wird von vier recht hoch angeordneten vierteiligen Kreuzrippengewolben uberdeckt Seine Kreuzrippen bestehen aus einem kraftigen Rundstab der von zwei schlanken Rundstaben flankiert wird Die Gurtbogen weisen rechteckige Querschnitte auf deren Kanten breit gefast sind Die Gurtbogen stehen auf knapp einen Meter langen dreiviertelrunden dienstartigen Konsolen die mit skulptierten Kapitellen und profilierten polygonalen Kampfern bekront sind und unten mit achteckigen Basen abgeschlossen sind Sie werden von kleinen viel kurzeren Konsolen begleitet auf denen die Rippen stehen Auch sie werden von ahnlichen Kapitellen und Kampfern bekront bei denen das runde Konsolstuck unten halbkugelformig abschliesst Die Schildbogen der West und Ostwand sind halbe Gurtbogen die zusammen mit den betroffenen Rippen auf ahnlichen Konsolen stehen Die Schildbogen der Langswande sind mit minimalen Profilen markiert Die Schlusssteine der Gewolbe bestehen aus kreuzformigen Rundprofilen der Rippen die unterseitig von pflanzlich skulptierten rosettenartigen Platten abgedeckt sind Die grossen Fenster inmitten der ersten drei Joche der Nordwand mit Kleeblatt Lanzettbogen weisen vermutlich restauriertes Masswerk auf Letzteres gilt auch fur die grosse Fensterrosette in der Westwand dessen Sechspass im Zentrum von sechs Dreipassen umschlossen wird Der deutlich kleinere Okulus im vierten Joch der Nordwand ist leicht nach Westen verschoben und hat sein Masswerk verloren Nicht weit darunter gab es vermutlich ursprunglich ein grosses rundbogiges Fenster das bis zum Boden reichte Davon zeugen aussen und innen Konturen eines Keilsteinbogens siehe Bild der innere bildet heute den asymmetrisch gebogenen Sturz des Vorlesepodestes siehe Bild Die grosse Fensteroffnung ist auf einem Foto der Nordseite von 1881 und einem der inneren Nordostecke des Refektoriums vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zu erkennen Es ist auch auf einem Aquarell vom Ende des 18 Jahrhunderts zu sehen siehe Bilder Im Verlauf der aktuelleren Restaurierungsarbeiten wurde aber die Fensteroffnung aussenbundig zugemauert es gibt davon ein Foto aus dem April 2007 und innen die Wandnische zu einem aus der Wand vorspringenden Vorlesepodest umgebaut auf das eine Treppe in der Wand hinauffuhrt Seltsamerweise ist der auskragende Teil heute verschwunden In der Sudostecke des Refektoriums fuhrt eine durch eine Brustung abgesicherte Treppe abwarts zum Kellergeschoss darunter Auf dem Foto der Nordostecke sind auf der Ostwand in etwa drei Metern Hohe zwei kurz ubereinander angeordnete Reihen von rechteckigen Lochern eingelassen die auf eine Balkenlage hindeuten die zu einer Zwischendecke gehorten die zeitweilig hier eingezogen war auf der Nord und Sudwand gab es dazu passend je eine etwas grossere Aussparung in denen ein starkerer Balken gelagert war auf dem die uber ein ganzes Joch reichende Balkenlage auflag Die Zwischendecke stammt vermutlich aus der Zeit als die Gebaude der Klausur fur landwirtschaftliche Zwecke genutzt worden sind etwa zur trockenen Lagerung von Heu und Stroh im Obergeschoss Konvent nbsp Konvent Dormitorium vom Eingang nbsp Konvent Dormitorium zum Eingang nbsp Konvent Dormitorium Treppenbrustungen nbsp Konvent Dormitorium Treppe zum Kreuzgang nbsp Konvent Refektorium Joche 2 bis 4 u Ostwand nbsp Konvent Refektorium WestwandRefektorium nbsp Gewolbekonsole nbsp Fenster Nordwand mit restauriertem Masswerk nbsp Lesekanzel nbsp Aufgang zur Lesekanzel nbsp Refektorium 2 4 Joch u Ostwand Aquarell Ende 18 Jahrhundert nbsp Refektorium Ostwand Foto Anfang 20 JahrhundertLiteratur BearbeitenCarsten Fleischhauer Die Baukunst der Zisterzienser in der Provence Senanque Le Thoronet Silvacane Dissertation 2002 Kolner Architekturstudien Band 77 Abteilung Architekturgeschichte des Kunsthistorischen Instituts der Universitat zu Koln Koln 2003 DNB 969813856 Rolf Legler Languedoc Roussillon Von der Rhone bis zu den Pyrenaen DuMont Dokumente DuMont Kunst Reisefuhrer 6 Auflage DuMont Koln 1991 ISBN 3 7701 1151 6 S 314 315 Nathalie Molina Die Abtei Silvacane Editions du patrimoine Paris 1999 ISBN 2 85822 291 6 Einzelnachweise Bearbeiten Nathalie Molina S 1 2 Nathalie Molina S 29 a b Nathalie Molina S 4 8 Nathalie Molina S 5 Nathalie Molina S 22 Nathalie Molina S 8 10 Nathalie Molina S 42 Nathalie Molina S 9 10 Nathalie Molina S 10 12 Nathalie Molina S 12 14 Nathalie Molina S 12 15 Nathalie Molina S 15 17 Nathalie Molina S 19 21 Nathalie Molina S 21 24 a b Nathalie Molina S 24 Nathalie Molina S 30 31 a b Nathalie Molina S 36 Nathalie Molina S 32 Nathalie Molina S 38 Nathalie Molina S 38 39 Nathalie Molina S 39 a b Nathalie Molina S 43 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abbaye de Silvacane Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien franzosische Seite uber die Abbaye de Silvacane Gebaut Burgundische Romanik Pontigny Zisterziensergotik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abbaye de Silvacane amp oldid 229557603